Abstreifen

A. gehört neben lecken, spucken, saugen, blasen, hauchen, streichen, wälzen zu den Urhaltungen von Tier und Mensch. Wie sich Tiere instinkthaft an Bäumen, Mauern, Felsen scheuern, um lästige Parasiten und Juckreiz zu beseitigen, so versuchen auch Menschen sich durch Reiben zu heilen oder gegen Krankheiten zu schützen. Besondere Bedeutung erlangt das Abstreifen bei der Tätigkeit von Heilern und beim > Heilmagnetismus. Der Heiler streift nach der Behandlung durch entsprechende Handbewegungen negative Einwirkungen des Patienten ab und der Patient versucht durch Abstreifen das „magnetische Band“ zu lösen, das sich zwischen ihm und dem Heiler gebildet hat. Gelingt dies nicht oder wird es verabsäumt, so kann sich eine gewisse Unruhe und Unrast, ein Unbefriedigtsein einstellen, da die nötige Entspannung ausbleibe und so das Abströmen des „Krankhaften“ verhindert werde. Diese Vorstellung wird von der Annahme getragen, dass jeder gesunde Körper eine normale Grundspannung besitzt, deren Störung zu Krankheit führt.
Abstreifen wird nicht selten auch durch Berühren „entladender“ Gegenstände wie > Erde, > Feuer, > Bäume und > Wasser verstärkt.

Lit.: Thetter, Rudolf: Magnetismus – das Urheilmittel: eine Einführung in sein Wesen und praktische Anleitung zum Magnetisieren. Wien: Gerlach und Wiedling, 41956.
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