Johann Ulrich Megerle, geb. 1644 in Kreenheinstetten in Baden, trat 1662 in Mariabrunn bei Wien in den Orden der Unbeschuhten Augustiner ein, wo er den Namen Abraham a Sancta Clara erhielt. Nach der Priesterweihe 1668 wurde er vor allem als Hofprediger von Wien bekannt. Seine Beredsamkeit, seine umfassende Welt- und Menschenkenntnis, seine Allgemeinbildung und sprachschöpferische Begabung machten ihn zum unübertroffenen Kanzelredner. In seinen Sittenpredigten nahm er auch die okkulten und alchemistischen Praktiken ins Visier: „Schädlich sind die chymischen und Laboranten-Bücher, durch die sich schon so mancher von Haus und Hof laboriert hat… Sie machen kein Gold, sondern lassen Gold in Rauch aufgehen“ (Narrenspiegel, 1709). Er starb 1709 in Wien. Seine Schriften sind ein unerschöpfliches Quellenmaterial für die Kultur-, Sitten- und Seelengeschichte des süddeutschen Hochbarocks.
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