A und O

(Abk. für griech. > Alpha und Omega). Der erste und letzte Buchstabe im griechischen Alphabet müsste also deutsch mit A und Z wiedergegeben werden. Die Ausdrucksweise hat sich jedoch durch die Formulierungen der Bibel als Redewendung in der Bedeutung des Allumfassenden festgesetzt. „Ich bin das A und O, sagt Gott der Herr“ (Apk 1, 8; vgl. 21, 6). Gleiches gilt auch von Christus: „Ich bin das A und O, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende“ (Apk 22, 13; 1, 17; 2, 18). Wie A als erster und O als letzter Buchstabe alle Buchstaben und damit alles Sagbare in sich umfangen, so sind nach der Apokalypse Gott bzw. Christus Anfang und Ende, Schöpfer und Vollender. Seit dem 14. Jh. ist das Symbol „A und O“ in der christlichen Kunst ausschließlich auf Christus bezogen und findet sich als Christusmonogramm u. a. auf Grabsteinen, Sarkophagen, Münzen und Ringen. Im Griechischen beschreibt das ganze Alphabet das All, so dass man z. B. die Stunden des Tages mit den 24 griechischen Lettern kennzeichnete und zudem eine Beziehung zu den 12 Tierkreiszeichen herstellte. In der > Bhagavadgita 10, 23: wird > Krishna als „der Schöpfung Anfang, Mitte und Ende“ bezeichnet.

Lit.: Dornseiff, Franz: Das Alphabet in Mystik und Magie. 21925. Holzminden: Reprint-Verl. Leipzig, [1994]; Die Bhagavadgita. Übers. und hrsg. von Klaus Mylius. Vollst. Ausg. München: Dt. Taschenbuch-Verl., 1997.
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