Alphitomantie

A. (griech. alphita, Gerstengraupen; engl. alphitomancy). Wahrsagen mittels Gerstenmehl oder Gerstengraupen. Diese Form der > Mantik reicht bis in die Antike zurück. Die erste Erwähnung findet sich bei Claudius Aelianus im 2. Jh. n. Chr., wo sie neben der > Koskino- und > Tryomantie genannt wird. Die A. wurde zur Prüfung von Schuld und Unschuld eingesetzt. Zum Ausfindigmachen des Schuldigen bei mehreren Verdächtigen wurde diesen ein Gerstenbrot gegeben. Der Unschuldige sollte keine negative Wirkung verspüren, der Schuldige aber würde unter Verdauungsstörungen zu leiden haben. Auf dieser Praxis beruht der Volksschwur: „Wenn ich Dich betrüge, soll dieses Stück Brot mich vollpfropfen.“

Lit.: Iamblichus, Chalcidensis: Iamblichus De mysteriis Aegyptiorum, nunc primum ad verbum de Graeco expressus, Nicolao Scutellio interprete. Adiecti de vita et Secta Pythagorao flosculi, ab eodem Scutellio ex ipso Jamblicho collecti. Romae: Apud Anton. Bladum, 1556, 3, 17; Aelianus, Claudius: De natura animalium libri XVII. Leipzig: Teubner, 1864, 8, 5.

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