Xavier

Xavier, Francisco Candido (* 2.04.1910 Pedro Leopoldo, Minas Gerais, Brasilien;  † 30.06.2002 Uberaba, Bras.), Tieftrance-Medium, genannt „Chico Xavier“; Verbreiter des kardecianischen Spiritismus. X. hatte noch acht Geschwister. Als er fünf Jahre alt war, starb seine Mutter, die er nach dem Tod sehen konnte. Als Achtjähriger in der Primarschule gewöhnte er sich daran, Stimmen und die Gegenwart von Geistwesen zu hören bzw. wahrzunehmen. Verfasser von ca. 400 Werken, die ihm angeblich von jenseitigen Geistern (‚psychographisch‘) eingegeben
wurden. International bekannt wurde X. 1979, als im Prozess gegen einen jungen Mann in Goiânia, dem der Mord an einem Freund vorgeworfen wurde, eine von Chico Xavier ‚psychographierte‘ Nachricht des Toten als Beweismittel vom Gericht angenommen und der Angeklagte daraufhin freigesprochen wurde. Anlässlich des 100. Geburtstages (2010) wurde in Brasilien ein von Millionen besuchter Film über sein Leben nach der Biografie ‚As Vidas de Chico Xavier‘ des Journalisten Marcel Souto Maior vorgeführt.
Lit.: Xavier, Francisco Candido. Christian Agenda. London: Regency Press, 1970; Playfair, Guy L.: Chico Xavier. In: Phantastische PSI-Phänomene. Aus dem Land, wo Wunder alltäglich sind. Freiburg: Bauer, 1976, S. 25 – 69.