Wachtmeister – Wundt

Wachtmeister, Constance (* 28.03.1838 Florenz; † 1910 London), Gräfin, geborene Georgina Louise Bourbel de Montjunçon; französ.-brit. Theosophin; wuchs nach dem frühen Tod ihrer Eltern bei ihrer Tante, Mrs. Bulkley, in Linden Hill auf und heiratete 1863 ihren Cousin, den schwedischen Grafen und späteren schwedischen Außenminister Carl Wachtmeister (1823 – 1871). Seit 1881 Mitglied der TG, zeitweise Reisebegleiterin v. H. P. > Blavatsky, über deren Persönlichkeit sie schrieb. 1887 Mitbegründerin der Blavatsky Lodge in London.
W.: Reminiscences of H. P. Blavatsky and „The Secret Doctrine“, London 1893; Madame Blavatsky et la Doctrine Secrète, Paris 1933.
Wagstaffe, John (1633 – 1677), brit. Autor, Gegner des Hexenwesens.
W.: The Question of Witchcraft Debated, London 1669 (dt.: Gründlich ausgeführte Materie Von Hexerey Oder die Meynung derer jenigen so da glauben, daß es Hexen gebe; Deutlich widerlegt und mit vernünfftigen Anmerckungen über jedes Capitel erläutert. Halle: Renger, 1711).
Waite, Arthur Edward ( 2.10.1857 Brooklyn / N. Y; † 19.05.1942 London), anglo-amerik. okkult. Autor u. Okkultist, in England aufgewachsen. Historiker, Mitglied der TG u. dann (1891) des G.D.O. (Orden der Goldenen Dämmerung), von dem er sich 1903 wieder trennte; Übersetzer der Hauptwerke von > Paracelsus und  Eliphas > Lévi ins Englische; publizierte auch eine Auswahl der Werke von Thomas > Vaughan. Nach seinen Vorgaben fertigte Pamela Colman Smith Tarotkarten (Rider-Waite Tarot Deck).
W.: The Key to the Tarot (1910, dt.: Der Bilderschlüssel zum Tarot, Urania 1978); The Brotherhood of the Rosy Cross, London 1924; The Holy Kabbalah, London, o. J. [1929], New York 1960, 1975.
Lit.: Howe, Ellic: The Magicians of the Golden Dawn, London 1972; Gilbert, Robert   A.: A. E. Waite – A Bibliography, Wellingborough 1983 ders.: Arthur E. Waite. Ein Magier besonderer Art, Königsfurt Verlag 1998.
Wallace, Alfred Russel (* 8.01.1823 Usk, Monmouthshire; † 7.11.1913 Broadstone, Dorset), brit. Zoologe, Naturforscher, Begründer der Biogeografie, Evolutionsbiologe im Schatten von Charles Darwin, mit dem er zwar gleichzeitig die Evolutionstheorie vertrat, aber unabhängig von ihm die Theorie der natürlichen Selektion begründete. Unternahm Reisen in das Amazonasgebiet und nach Indonesien. Es war sein Verdienst, durch sein an Darwin übersandtes Manuskript „On the Tendency of Varieties to Depart Indefinitely from the Original Type“ (1858) diesen zur Veröffentlichung seines Buches über die Entstehung der Arten angeregt zu haben. 1889 führte er die Bezeichnung „Darwinismus“ für die von Darwin entwickelte Evolutionstheorie ein. W. interessierte sich auch für die Phänomene des Spiritismus, was seinem wissenschaftlichen Ruf schadete. Er experimentierte mit Medien wie Agnes > Nichol. Als Leiter der anthropologischen Abteilung der British Association for the Advancement of Science ermöglichte er es William > Barrett, 1876 vor dieser Gesellschaft seinen  historisch bedeutsamen Vortrag über „abnorme Seelenzustände“ zu halten.
W.: On Miracles and Modern Spiritualism. Three Essays. London: James Burns, 1875; My Life: A Record of Events and Opinions. 2 Bde. London: Chapman & Hall, 1905.
Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonora von, geb. Freiin von Koppy (* 28 02.1740 Uhlstadt bei Orlamünde; † 11.10.1819 Lampersdorf, Schlesien, heute Groziszcze), esoter. Schriftstellerin; 1762 Heirat mit Gottfried Ernst von Wallenrodt; führte als fünffache Mutter ein abenteuerliches, entbehrungsreiches Leben und schlug sich als Schriftstellerin durch, um zu überleben.
W.: Geistererscheinungen und Weissagungen, besonders für unsere Zeiten merkwürdig, 1796; Der kleine Ritter. Geistergeschichte aus den grauesten Zeiten des Alterthums, 1799.
Lit.: Ramm, Elke: Schreiben aus „Brodnoth“. Johanna Isabella E. v. Wallenrodt (1740 – 819). In: Karin Tebben: Beruf: Schriftstellerin. Schreibende Frauen im 18. und 19. Jh. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1998, S. 78 – 103.
Waltharius, Pseud. (* 9.11.1905 Marienwalde; † Juli 1997), eigentl. Walter R. Studinski; esot. Schriftsteller, Logenleiter der Adyar-TG, Mitglied der Pansophia u. der Fraternitas Saturni, Erbe des Nachlasses v. Heinrich Tränker (Pansophia-Archiv).
W.: Mystik, das letzte Geheimnis der Welt, Freiburg 1953; Mystik, Zen u. der farbige Schatten, Freiburg 1954; Das große Magisterium, Freiburg 1959.
Walther, Gerda, Dr. (*18.03.1897 Nordrach / D; † 6.01.1977 Weilheim), aurasichtige deutsche Pps. und Philosophin, wie Edith Stein und Conrad-Martius Schülerin von E. Husserl. W. bemühte sich daher auch um die Einführung der phänomenologischen Methode in die Parapsychologie. 1921 Dr. phil mit der Dissertation „Zur Ontologie der sozialen Gemeinschaften“. Über Vermittlung von Prof. Hans > Driesch kam sie zu Albert Frh. von > Schrenck-Notzing in München, wo sie als dessen Mitarbeiterin und Sekretärin Augenzeugin der Materialisations- und Telekinese-Experimente wurde. Sie vertrat auch die Echtheit der Paraphänomene bei den Medien Rudi und Willy > Schneider. Nach dem Tod Schrenck-Notzings löste sich die von ihm gegründete „Parapsychologische Ges.“ auf. W. arbeitete sodann an der von Carl > du Prel gegründeten u. von General Josef > Peter geleiteten „Gesellschaft für wissenschaftl. Psychologie“ mit. 1933 Kontakt mit der Christengemeinde. Während der Naziherrschaft arbeitete W. bei der Auslandsbriefprüfstelle und kam 1941 wegen ihrer Beschäftigung mit astrologischen und okkulten Gebieten in Gestapohaft. Andererseits wurde sie wegen ihrer radiästhetischen Sensibilität für Experimente beim Oberkommando der Marine eingesetzt. Die Begegnung mit P. Erich Przywara motivierte W. im Jänner 1944 zur Konversion zur katholischen Kirche. Auch nach dem Krieg weitere parapsycholog. Arbeiten, vor allem auf dem Gebiet der Mystik, sowie rege Vortragstätigkeit bei Kongressen. W. war auch Mitarbeiterin der Zeitschrift Grenzgebiete der Wissenschaft und Mitglied von IMAGO MUNDI.
W.: Die Phänomene des Mediums Rudi Schneider, 1933; Ahnen u. Schauen unserer germanischen Vorfahren im Lichte der Parapsychologie. Leipzig: R. Hummel, 1938; Zur Phänomenologie der Mystik, Halle 1923; Olten, Freiburg: Walter 21955, 31976; Zum  anderen Ufer – vom Marxismus und Atheismus zum Christentum (Autobiografie). Remagen: Reichl, 1960. Grundfragen der Parapsychologie, 21962; Kongressreferat ‚Die Reichweite menschlichen Erlebens‘. In: Andreas Resch (Hg.): Mystik. Innsbruck: Resch, 21984 (Imago Mundi; 5), S. 235 – 252.
Lit.: Resch, Andreas: Gerda Walther (mit Bibliographie G. Walther von Eberhard Avé-Lallemant). Innsbruck: Resch, 1983 (Grenzfragen; 8).
Wanga > Dimitrowa, V. P.
Wapnick, Kenneth (*22.02.1942 Brooklyn, N. Y.); amerik. Psychologe, Psychotherapeut, Autor zahlreicher Publikationen in Zusammenhang mit dem sog. ‚Kurs in Wundern‘. 1968 dissertierte W. über > Theresia von Ávila (The Psychology of the Mystical Experience).1972 Konversion zur kathol. Kirche sowie Kontakt mit Helen > Schucman und William Thetford. 1976 veröffentlichte er deren spirituelles Werk, Ein Kurs in Wundern, durch die „Foundation for Inner Peace“. 1982 in Ardsley, N. Y., Gründung der „Foundation for a Course in Miracles“, die seit 2001 ihren Sitz in Temecula, Kalifornien, hat.
W.: Der Himmel hat kein Gegenteil. Die wichtigsten Fragen zu Ein Kurs in Wundern. Mit Gloria Wapnick. Gutach i. Br.: Greuthof, 1996; Jenseits der Glückseligkeit: Das Leben von Helen Schucman und die Niederschrift von Ein Kurs in Wundern. Gutach i. Br.: Greuthof, 1999; Die Botschaft von Ein Kurs in Wundern. Gutach i. Br.: Greuthof, 2000; Ein Kurs in Wundern und das Christentum. Gutach i. Br.: Greuthof, 2001.
Warcollier, René (* 8.04.1881 Omonville-la-Rogue / F; † 23.05.1962 Paris), Chemiker, Pps.; unternahm ab 1900 zusammen mit Cesare de > Vesme u. Eugene > Osty qualitative Experimente bzgl. Hellsehen und Telepathie; führte nach 1906 mit Gardner > Murphy auch transatlantische telepathische Experimente durch. Leiter des Institut Métapsychique in Paris von 1929 – 1938 und von 1951 bis zu seinem Tod. Hrsg. der Revue Méapsychique (1938 –  40).
W. machte eine wichtige, später wieder vergessene Entdeckung bzgl. paranormaler  Fernwahrnehmung schon 1926 bei telepathischen Experimenten und erkannte, dass das Eintreffen der Information durch einen wahrnehmbaren körperlichen Impuls signalisiert wird (Anfänge der Remote viewing-Technik).
W.: La Télépathie, 1921; Experimental Telepathy, hrsg. v. G. Murphy, 1938; Experiments in Telepathy, 1938; La Métapsychique (1940 / 1946).
Warren, Ed (* 7.09.1926 Bridgeport, Connecticut; † 23.08.2006 in Monroe, Connecticut), US-amerikan. Spukforscher, jahrzehntelanger „Ghosthunter“ zusammen mit seiner medial veranlagten Frau Lorraine Moran (Heirat 22.05.1945). In einem Spukhaus aufgewachsen, interessierte er sich früh für paranormale Phänomene. 1943 ging W. zur Marine; nach Ende des Zweiten Weltkriegs besuchte er eine Kunstschule, malte und untersuchte zahlreiche Spukhäuser, darunter auch den bekannten Fall von Amityville in Long Island, bei dessen Verfilmung er als Berater mitwirkte. Eines seiner Bücher, „The Haunted“, wurde 1991 als TV-Film vom Sen-
der ‚Fox Broadcasting Company‘ verfilmt. 1952 gründete W. mit seiner Frau die New England Society for Psychic Research.
W.: Ghost Hunters: True Stories from the World’s Most Famous Demonologists. Ed Warren, Lorraine Warren, Robert David Chase, St. Martin’s Press 1989; The Haunted: The True Story of One Family’s Nightmare. Robert Curren, Ed Warren, Lorraine Warren, St. Martin’s Press 1989; Werewolf: A Story of Demonic Possession. Ed Warren, Lorraine Warren, Bill Ramsey, William Ramsey, Robert David Chase, St. Martin’s Press 1991; In a Dark Place: The Story of a True Haunting. Ray Garton, Ed Warren, Lorraine Warren, Al Snedecker, Carmen Snedecker, Random House Publishing Group 1992; Graveyard: More Terrifying Than Stephen King – Because It’s True! Ed Warren, Robert David Chase, St. Martin’s Press 1993; Deliver Us From Evil: Taken from the files of Ed and Lorraine Warren. J.  F. Sawyer, Ed Warren, Sharon Brogden, Cohen Goldberg and Smith.
Lit.: Brittl, Gerald Daniel: The Demonologist. The Extraordinary Career of Ed and Lorraine Warren. Lincoln NE: Universe, 2002; Belanger, Jeff: The Ghost Files. Paranormal Encounters, Discussion, and Research from the Vaults of Ghostvillage.com. Franklin Lakes NJ: Career Press, 2007.
Wasielewski, Waldemar von (*10.12.1875 Bonn; † 28.02.1959 Sondershausen), deutscher Schriftsteller; Studium der Naturwissenschaften und Philosophie in Bonn u. Berlin, Promotion in Botanik 1899, 1916 Heirat der Sensitiven Maria von Bloedau (1883 – 1963). Mit seinem Studienkollegen Rudolf > Tischner untersuchte W. mediale Fähigkeiten. Er stand auch in Korrespondenz mit R. M. Rilke.
W.: Was muss jedermann vom Occultismus wissen, 1915; Telepathie und Hellsehen. Versuche und Betrachtungen über ungewöhnliche seelische Fähigkeiten, Halle 1921.
Lit.: Ein Briefwechsel Rainer Maria Rilkes mit Waldemar von Wasielewski, Frankfurt /   Leipzig 2002 (Blätter der Rilke Gesellschaft; Bd. 24).
Wassiliew, Leonid Leonidowitsch
(*19.08.1891 Pleskau, Bezirk Pskow / SU; † 8.02.1966), russ. Pps., von 1921 – 1938 Leiter der physiologischen Abteilung des Bechterew-Instituts, ab 1943 Inhaber des Lehrstuhls f. Physiologie an der Leningrader Univ.; errichtete 1959 / 60 ein Laboratorium für die Erforschung der sog. Mentalsuggestion (psychische Fernwirkung). Durch seine wissenschaftlichen Arbeiten leistete er wertvolle Pionierarbeit für die Etablierung der Parapsychologie in der Sowjetunion.
W. (in russischer Sprache): Geheimnisvolle Phänomene der menschl. Psyche, 1959 (amerikan. Ausgabe 1965); Fernsuggestion, 1962 (franz. 1963); Experimentelle Untersuchungen zur Mentalsuggestion, übers. v. H.- V. Werthmann, 1965 (Orig. 1962).
Lit.: ZPGP IX (1966), S. 151.
Wassilko-Serecki, Zoé, Gräfin(* 11.07.1897 Czernowitz, heut. Ukraine; † 26.11.1978 Wien), Astrologin, Paraps., Medien- u. Spukforscherin, Mitbegründerin der „Österr. Ges. f. Psychische Forschung“ (heute Österr. Ges. f. Pps.), gegründet am 2.12.1927, 1949 dem „Notring der wissenschaftl. Verbände Österr.“ angeschlossen. Von 1925 bis 1928 studierte W. eingehend die Phänomene um das rumänische Spukmedium Eleonore > Zugun, die sie zwei Jahre bei sich wohnen ließ, bis 1928 die Phänomene aufhörten. Auch Untersuchungen des Mediums Wießl. Von 1949 bis 1974 Vizepräsidentin der Österr. Astrologischen Ges.
W.: Der Spuk von Talpa, München 1926;Astrologische Weisheiten – Ein Buch der klassischen Astrologie für den denkenden Menschen von heute (Astrologische Universal-Harmonien, Sonderdruck 71).
Lit.: Belcsák, S. (Hg.): Zoë Gräfin Wassilko-Serecki. Eine Dokumentation, Qualität der Zeit. Wien: Ibera, Nr. 48 / 51, Sept 1987.
Wasson, Robert Gordon (* 22.09.1898 Great Fall, Montana; † 23.12.1986 Binghamton, N. Y.), amerik. Journalist und Bankier. Mit seiner Frau Valentina Pavlovna Guercken (1901 – 1958), einer Kinderärztin, die er 1926 geheiratet hatte, wurde er als Amateur zum Begründer der Ethnomykologie (Kulturgeschichte der Pilze). Sie unternahmen 1953 eine Feldstudie in Mexiko, wo sie 1955 als erste Außenstehende an den Pilzritualen der Mactec-Indianer teilnehmen konnten. Nach seiner Pensionierung 1963 unternahm W. weite Studienreisen nach Indien und Ostasien. Durch die Verbindung zu dem französ. Botaniker Roger Heim und Albert Hofmann konnte die Struktur der halluzinogenen Pilzsubstanzen identifiziert werden (Psilocybin, Psilocin). W. zu Ehren wurden zwei Pilze nach ihm benannt: Psilocybe wassonii Heim und Psilocybe wassoniorum Guzmán. > Sabina, Maria.
W.: Mushrooms Ceremony of the Mazatec Indians of Mexico, 1957; Soma: Divine Mushroom of Immortality, 1968; Maria Sabina and Her Mazatec Mushroom Velada. New York: Harcourt, 1976; The Wondrous Mushroom: Mycolatry in Mesoamerica. New York: Harcourt, New York: McGraw-Hill, 1980; zus. m. Stella Kramrisch, Jonathan Ott, Carl A.  P. Ruck: Persephone’s Quest: Entheogens and the Origins of Religion. New Haven: Yale University Press, 1986; The Last Meal of the Buddha. Journal of the American Oriental Society 102 (Oct. – Dec. 1982) 4, 591 – 603.
Watkins, Alfred  (* 27.01.1855 Hereford; † 15.04.1935), Amateurarchäologe, Fotograf
aus Herefordshire. Beim Studium von Landkarten meinte er, bestimmte Linien entdeckt zu haben, an denen entlang gewisse Monumente (Steinkreise, Menhire, prähistorische Grabstätten u. dergl.), später dann Sakralbauten errichtet worden seien. Im Juni 1921 entwickelte er diesbezüglich sein Konzept der sog. Ley-Linien (ley-lines; ley ist ein angelsächs. Wort für Wiese, gerodeten Landstrich). Von der akademischen Archäologie wird seine Theorie abgelehnt; denn angesichts zahlreicher Altertümer lassen sich immer irgendwelche ungefähre Linien in der Landschaft entdecken, die zufällig entstanden sind. Neuere Untersuchungen lassen hin-
gegen vermuten, dass diverse Formen dieser Energie- oder Kraftlinien (Totenwege, die alte Friedhöfe miteinander verbinden sollen, Hellwege) zuweilen paranormale oder pseudoparanormale Erscheinungen (Halluzinationen) induzieren können, event. auch bedingt durch eine vermutete geomantische Hintergrundstrahlung. > Pennick, N.  C.
W.:Early British Trackways, 1922; The Old Straight Track, 1925; The Ley Hunter’s Manual, 1927.
Watts, Alan (* 6.01.1915 Chiselhurst, Kent; † 16.11.1973 Mt. Tamalpais, Kalifornien), engl. Religionsphilosoph, Autor zahlreicher Werke über östliche Philosophien, Buddhismus, Zen, Mystik. 1938 Ausreise in die USA; experimentierte mit psychotropen Drogen zwecks Bewusstseinserweiterung.
W.: The Way of Zen, 1957; Psychotherapy East and West, 1961 (dt.: Psychotherapie und östliche Befreiungswege, 1986); The Joyous Cosmology, 1962; Psychedelics and Religious Experience. California Law Review 56 (1968) 1, 74 – 85; In My Own Way. New York: Random House Pantheon, 1973; The Watercourse Way, 1975 (dt.: Der Lauf des Wassers – die Lebensweisheit des Taoismus, 2003).
Lit.: Genuine Fake: a Biography of Alan Watts, by Monica Furlong. Published by Heinemann, 1986.
Webber, John Boaden (Jack)
(*1907; † 9.03.1940), ehemaliger britischer Bergmann aus Loughor in South Wales, Tieftrance- u. Materialisationsmedium. Die Realität seiner physikalischen Phänomene (Levitation, Trompetenstimmen, Apporte) wurde bezeugt durch Maurice > Barbanell u. a. Auch wurden Infrarot-Fotos aufgenommen. Nach seinem Tod meldete sich W. durch andere Medien und zeigte sich auch seinem Vater, der ihm die Hand geschüttelt habe.
Lit.: Edwards, Harry: The Mediumship of John Webber. London: Rider & Co., 1940, 1953; 1962; Barbanell, Maurice: This Is Spiritualism. London: Spiritualist Press, 1959; ders.: Spiritualism Today, London 1969.
Webster, John (1610 – 1682), brit. Arzt, evangel. Prediger; trug durch seine Kritik des Hexenwahns (Widerlegung der den Hexen zugeschriebenen magischen Eigenschaften) zum Ende der Hexenjagd in England bei.
W.: The Displaying of Supposed Witchcraft, 1677 (dt.: Untersuchung der vermeintlichen u. so genannten Hexereien. Mit einer Vorrede v. Chr. Thomasius, Halle 1719).
Weigl  > Kolumba Elisabeth Weigl.
Weinfurter, Karl (*27.05.1867 Jicine / Böhmen; † 14.03.1942 in Gestapohaft Prag-Pankraz); Prager Okkultist, esot. Schriftst.; Mitglied der Rosenkreuzerges. v. Mailänder u. der 1891 in Prag gegründeten TG-Loge zum Blauen Stern, deren Mitglieder sich meistens in der Wohnung von Gustav > Meyrink oder in einem Café trafen.
W.: Der brennende Busch, Der entschleierte Weg der Mystik, Lorch 1930; Mystische Fibel. Ein Handbuch für Schüler der praktischen Mystik, Sersheim 1954, 21981; Lehrbuch zur Entwicklung des magischen Denkens / Erfolg, Glück und Gesundheit durch die Beherrschung verborgener Kräfte, Kettig 1965.
Weir, Major Thomas (* um 1599 Carluke, South Lanarkshire; † 11.04.1670 Edinburgh), schottischer Soldat und wegen seiner Frömmigkeit anerkannter presbyterian.
Evangelist. 1649 zum Kommandanten der Edinburgher Stadtwache ernannt, wurde er wegen seines exzentrischen psychotischen Wesens am 9.04.1670 mit seiner Schwester Jean vor Gericht gestellt, erdrosselt und verbrannt, da er in seinem Alterswahn sich selbst und seine Schwester der Hexerei und der Unzucht bezichtigt hatte. Seine ebenfalls in ihrer geistigen Verwirrung ‚geständige‘ Schwester Jean (,Grizel‘) wurde einen Tag später gehängt. Wie Robert Chambers in Traditions of Edinburgh (1825) berichtet, soll es in seinem Haus am Head of the Bow noch lange gespukt haben. Das leer stehende Haus wurde nach Jahrzehnten abgerissen, nachdem eine dort eingezogene Familie durch nächtlichen Spuk belästigt worden war.
Lit.: Stevenson, David: Major Weir: a Justified Sinner? Scottish Studies 16 (1972).
Weishaupt, Adam (* 6.02.1748 Ingolstadt; † 18.11.1830 Gotha), Pseudonym Spartacus, Gründer des Ordens der bayerischen Illuminaten (als die Alten Illuminierten Seher von Bayern am 1.05.1776) zur Pflege des philanthropischen  Kosmopolitismus, aber auch zur Unterwanderung monarchischer Systeme, sodass es zu Konflikten mit der Politik kam. 1772 ao. Prof. der Rechte in Ingolstadt, 1775 o. Prof., ehem. Jesuitenzögling, nach Aufhebung des Ordens Gegner derselben; die Jesuiten hatten vor Weishaupt den Lehrstuhl für Kirchenrecht inne. Am 16. Juli 1782 verband sich das Hochgradfreimaurertum auf dem Kongress zu Wilhelmsbad mit dem Illuminatenorden. Dieser wurde 1784 von der bayerischen Regierung verboten; W. verlor seine Anstellung an der Universität von Ingolstadt und floh zunächst nach Regensburg, doch gewährte ihm Herzog Ernst II. von Sachsen-Gotha-Altenburg, Mitglied der Illuminaten, in Gotha Asyl, wo W. auch starb.
NB: Dan Browns Film Illuminati verfälschte historische Tatsachen. Verschwörungstheoretiker ließen W. als ersten Präsidenten der USA unter dem Namen George Washington weiterleben.
W.: Das verbesserte System der Illuminaten mit seinen Einrichtungen u. Graden, Frankfurt u. Leipzig 1787; Kurze Rechtfertigung meiner Ansichten, Frankf. u. Leipzig 1787.
Lit.: Van Dülmen, Richard: Der Geheimbund der Illuminaten, Bad Cannstatt 1975; Rachold, Jan (Hg.): Die Illuminaten. Quellen und Texte zur Aufklärungsideologie des Illuminatenordens (1776 – 1785). Berlin: Akademie-Verlag, 1984; Hammermayer, Ludwig: Entwicklungslinien, Ergebnisse und Perspektiven neuerer Illuminatenforschung. In: Staat und Verwaltung in Bayern. Festschrift für Wilhelm Volkert zum 75. Geburtstag (Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte; 139), München 2003, S. 421 – 463.
Weiskircher, Juliana (*3.02.1824 Ulrichskirchen; † 26.03.1863 Schleinbach, NÖ), stigmatisierte, ekstatische Seherin aus Niederösterreich, allmähliche Entstehung der Stigmen 1847 – 1850. 1850 zeigte sich an ihr öfters (an Freitagen) das mystische Sterben (Todesschlummer) in Analogie zur Passion Christi. Wegen des Besucherandrangs Übersiedlung nach Schleinbach. Der Grabstein ist zwar noch erhalten, die Grabstelle aber unbekannt. So erfüllte sich auch ihre Voraussagung: „Man wird mich einmal suchen, aber nicht finden. Über mein Grab wird der Weg gehen!“
Über die Erlebnisse bei ihr im März 1853 berichtet in einem seiner Reisetagebücher auch Sebastian Schwarz († 1870), der Stifter der Vöcklabrucker Schulschwestern.
Gegen Lebensende hörten ihre ekstatischen Zustände auf. Sie starb an den Folgen von Brustkrebs.
Lit.: Strauß, Walter: Juliana Weiskircher, eine österreichische Stigmatisierte. Maria Roggendorf: Salterrae, 1993; Kovarik, Paul: Juliana Weiskircher, die Stigmatisierte aus der Nähe Wiens, Mediatrix 2004.
Weisz, Eric > Houdini, Harry.
Welkisch, Carl (*14.12.1888 Gloden / Schlesien; † 9.08.1984 Überlingen / D), esot. Mystiker, Heiler. Schon von Kindheit an hellsichtig, wurde ihm im siebten Lebensjahr eine Christusvision mit einer Weisung hinsichtl. seiner Lebensaufgabe zuteil. Nach Abbruch seiner kaufmännischen Lehre wirkte W. in Breslau als geistiger Heiler (1907). 1912 Begegnung mit Carl Huter, dem Begründer der Psycho-Physiognomik. Während des NS-Regimes verhaftet, Gefängnisaufenthalte in Breslau und Berlin. Nach der Vertreibung aus seiner Heimat ließ sich W. schließlich in Überlingen am Bodensee nieder. Seiner Auffassung nach sei der Mensch dazu berufen, in der Einheit von Geist, Seele und Leib die Wiedergeburt im Geistigen zu erreichen.
W.: Im Geistfeuer Gottes, 1957, Neufassung 1979, 31998, Geistfeuer Verl., Gabriele Beyer, Überlingen; Der Mensch zwischen Geist und Welt. Remagen: Reichl-Verlag, 1976.
Lit.: Hempel, Anouchka und Andreas: Carl Welkisch. Überlingen: Geistfeuer-Verl., 1985; Beyer, Uwe (Hg.): Carl Welkisch – Geistiger Heiler und Wegweiser zu Christus. Eigene Erinnerungen und Berichte seiner Patienten und Freund. Überlingen: Geistfeuer-Verl., 1990.
Welling, Georg von (1652 – 1727), dt. Bergwerksdirektor des Baden-Durlacher Bau- u. Bergamtes, Esoteriker, wahrscheinl. ident mit dem Pseudonym „Gregorius Anglus Sallwigt“, unter welchem Namen bereits 1719 sein (nachstehendes) Werk vom Ursprung und der Erzeugung des Salzes für das sog. Opus magnum (Stein zur Golderzeugung) veröffentlicht wurde.
W.: Opus Mago-Cabbalisticum et theosophicum, Salzburg 1729, 1735 in drei Teilen (über Salz, Schwefel, Quecksilber).
Lit.: Jungmayr, P.: Georg v. Welling, 1988.
Wenham, Jane († 1730). Die „Weise Frau von Walkerne“ (in Hertfordshire) wurde 1712 als letzte Person von einem englischen Gericht wegen Hexerei (angeblich aber irrigerweise) zum Tod verurteilt. Sie selbst bekannte sich als „weiße Hexe“. Der Richter Sir John Powell erwirkte jedoch – gegen den Spruch der Geschworenen – eine Begnadigung durch Queen Anne, worüber viele Dorfbewohner erzürnt waren.
NB: Selbst nach diesem Prozess gab es in England noch weitere Anklagen wegen Hexerei (z. B. wurden Mary Hicks und ihre neunjährige Tochter Elizabeth verurteilt und am 28.07.1718 gehängt).
Lit.: Bragge, Francis: A full and impartial account of the discovery of sorcery and witchcraft practis’d by Jane Wenham of Walkerne. London: printed for E. Curll, 21712.
Werthmann, Hans-Volker (*22.07.1938), Prof.  Dr.  phil., Dipl.-Psych., arbeitete als Diplompsychologe am Institut für Grenzgebiete der Psychologie u. Psychohygiene in Freiburg / Br.; 1974 bis 1998 Professor für Psychoanalyse am Fachbereich Psychologie der Universität Frankfurt / Main, daneben Psychoanalytiker in freier Praxis, Lehranalytiker und Supervisor am Sigmund Freud-Institut Frankfurt; Gründer einer Psychotherapieausbildung für Psychologen in Frankfurt (1978); wissenschaftliche Publikationen zu Themen der Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychodiagnostik und Wissenschaftstheorie.
W.: Zur psycholog. Prüfung wissenschaftl. nicht anerkannter psychodiagnostischer Deutungspraktiken. Diss. phil. (Betreuer H. Bender), Freiburg / Br. 1968.
Wescott, Roger W. (*28.04.1925 Philadelphia; † 21.11.2000), Anthropologe, Linguist, Autor; Prof. für Anthropologie an der Drew University in Madison, New Jersey; Vorsitzender mehrerer humanwissenschaftl. Vereinigungen. 1989 bis 1991 fungierte er als Direktor des Drew’s Behavioral Science Program; 1988 bis 1996 erster Vizepräsident der Internationalen Organisation für Vereinheitlichung von Terminologie-Neologismen und von 1992 bis 1995 Präsident der Internationalen Gesellschaft für Vergleichende Studien von Zivilisationen. Autor des Begriffs „Anomalistik“ als einer Bezeichnung für Studien zur Untersuchung unorthodoxer Behauptungen bzw. solcher (Para-)Phänomene.
W.: Introducing Anomalistics. A New Field of Interdisciplinary Study. Kronos (1980) 5, 36 – 50.
Westcott, William Wynn (*17.12.1848 Leamington, Warwickshire; † 30.07.1925 Durban, Südafrika), engl. Arzt u. Leichenbeschauer in London, Okk., Kabbalist, FM-Forscher, Mitbegründer des Golden Dawn (Ordensname „Non Omnis Moriar“), aus dem er sich 1897 zurückzog; 1890 Mitglied der engl. Rosenkreuzer (SRIA = Societas Rosicruciana in Anglia), 1893 deren Großmeister; Kontakt mit H. P. > Blavatsky. Sein esot. Wahlspruch war: „sapere aude“.
W.: Numbers – Their Occult Powers and Mystic Virtue, 1890; The Science of Alchemy, London 1893; Collectanea Hermetica (1893 – 96); An Introduction to the Qabalah, 1910.
Lit.: Colquhoun, Ithell: Das Schwert der Weisheit, Bergen 1985.
Wetzel, Franz, Dr. (*24.06.1888 Gernsbach im Schwarzwald / D; † 2.03.1956 München-Solln), radiästhet. Schriftsteller. Der im Familienbetrieb befindliche Herold-Verlag Dr. Wetzel in München bringt seit 1950 auch die Zeitschrift für Radiästhesie und Harmoniefindung heraus.
W.: Bemerkungen zu Konnersreuth. Natur und Kultur (1929), 2 – 4; Kleine Rutenfibel. Eine Einführung in Theorie und Praxis der Rutenkunst. 5. Aufl., München: Herold Verlag, ca. 1955 (Neuaufl. von Wünschelrute, Strahlung und Entstrahlung).
Weyer (Wierus), Johannes (*1515 / 16 Grave in Nordbrabant; † 24.02.1588 Tecklenburg), protestant. Arzt, Schüler > Agrippas von Nettesheim. W. diente als Hauslehrer in der französ. Königsfamilie und hatte den Herzog von Jülich-Cleve-Berg, dessen Leibarzt er war, zum Schutzherrn. Nach dessen Erkrankung und Tod musste er jedoch den Hof verlassen; W. erklärte als einer der ersten Vorkämpfer (mit Bekker, Spee, Tanner, Thomasius) gegen den Hexenwahn, dass Hexen keine übernatürlichen Kräfte besäßen, vielmehr, vom Teufel verführt, der Melancholie verfallen seien und daher medizinischer Behandlung bedürften. Er wies die Vorstellung vom Hexensabbat zurück und verurteilte die Anwendung der Folter. Als Kind seiner Zeit war W. jedoch auch dämonengläubig, beschrieb Namen und Hierarchien der Dämonen und war der Ansicht, man könne diese durch magische Praktiken beschwören. Seine ideologischen Gegner waren J. > Bodin und M.A. > Delrio. W.s Werk De preaestigiis daemonum kam auf den Index der verbotenen Bücher, konnte sich aber dennoch durchsetzen.
W.: De praestigiis daemonum et incantationibus ac veneficiis. Basileae (bei Joannem Oporinum), 1563, Ndr. 1969 (dt.: Von den Blendwerken der Dämonen, von Zauberei u. Hexerei, 1586); De Lamiis (Über Hexen, 1577).
Lit.: Binz, Carl: Doctor Johann Weyer. Ein rheinischer Arzt, der erste Bekämpfer des Hexenwahns. Ein Beitrag zur Geschichte der Aufklärung und der Heilkunde, Bonn 1885, 21896, Ndr. Vaduz 1996; Schneider, Ulrich Friedrich: Das Werk ‚De praestigiis daemonum‘ von Johann Weyer und seine Auswirkungen auf die Bekämpfung des Hexenwahns. Diss., Bonn 1951; Klinkert, Renate S.: Von Besessenen, Melancholikern und Betrügern. Johann Weyers De praestigiis daemonum u. d. Unterscheidung d. Geister. In: Dämonische Besessenheit. Zur Interpretation eines kulturhist. Phänomens. Hrsg. von Hans de Waardt, Bielefeld 2005 (Hexenforschung; 9), S. 89 – 105.
White, Elizabeth Calvert (Betty) (*1880 ?; † 5.04.1939 Hillsborough, Kalifornien), Ehefrau von Stewart Edward > White, den sie auf seinen Reisen begleitete. 1922 entdeckte sie ihre Fähigkeit, mit Hilfe eines Ouija-Bretts mit angeblich Jenseitigen zu kommunizieren, und hielt im Freundeskreis diesbezügliche Sitzungen ab. Die Kundgaben wurden von ihrem Mann publiziert.
White, Stewart Edward (*12.03.1873 Grand Rapids, Michigan; † 18.09.1946 Hillsborough, Kalifornien), Studium an der Universität von Michigan (Dr.  phil. 1895, MA 1903), 1904 Heirat mit Elizabeth Calvert Grant, mit der er sich in Kalifornien niederließ, wo er ein renommierter Schriftsteller wurde.
W.: Gaelic Manuscripts (unveröff.); The Blazed Trail, 1902; The Betty Book, 1937; Across the Unknown, 1939; The Unobstructed Universe, 1940; The Road I Know, 1942; The Stars Are Still There, 1946; With Folded Wings, 1947.
Whymant, A. John Neville (* 4.09.1894; † ?), brit. Chinaexperte, Prof. f. Linguistik an den Universitäten von Peking, Tokio, Oxford und London. Nahm als Ungläubiger bzw. Skeptiker 1926 in New York im Haus eines befreundeten Ehepaares (Richter William Cannon und Gattin) an einer Séance mit dem Medium George > Valiantine teil, wobei W. in fehlerlosem Altchinesisch von einer Stimme angesprochen wurde, die sich als Fu-Tzu (Konfuzius) ausgab. Zwischen beiden entspann sich ein Dialog über einige unverständliche Passagen in den Gedichten des Meisters. Durch diese Sitzung wurde W. ein Anhänger des Spiritismus.
W.: Psychic Adventures in New York, 1928.
Wichmann, Jörg (*1958), Ausbildung an der Heilpraktiker-Fachschule in Bochum, Schriftsteller, Referent und Übersetzer, Hg. der Zschr. Unicorn. Magie, Schamanismus, Wege zur Erde. 13 Hefte, 1982 – 85; betreibt seit 1994 eine eigene homöopathische Praxis.
W.: Wicca – die magische Kunst der Hexen, 1984; Die Renaissance der Esoterik. Stuttgart: Kreuz Verlag, 1990; Die andere Wirklichkeit der Homöopathie, Heilweise zwischen Alchimie, Schamanismus und Wissenschaft. Saarbrücken: Verl. Neue Erde, 2002.
Wickland, Carl (*1.02.1861 Liden; Schweden; † 13.11.1945), Dr. med., 1880 Übersiedlung in die USA, 1896 Ehe mit Anna W. Anderson († 1937). Nach dem Medizinstudium in Chicago dort Arzt und Chefpsychiater am National Psychopathic Institute; 1918 Übersiedlung nach Los Angeles und Gründung des National Psychological Institute. Seine Frau diente ihm bei seiner Behandlung der Patienten als Medium, da er die Überzeugung gewonnen hatte, dass ein großer Teil der Geisteskranken nicht an Bewusstseinsspaltung leide, sondern von Seelen erdgebundener Verstorbener in Besitz genommen bzw. besessen sei; sie wüssten nicht, dass sie schon gestorben seien. W. überzeugte sie jedoch davon und klärte sie über ihren Zustand auf. Eine solche Obsession widerlege daher in solchen Fällen die Annahme einer Reinkarnation.
W.: Thirty Years Among the Dead, Los Angeles 1924 (dt.: Dreißig Jahre unter den Toten, übers. v. Dr. med. Wilh. Beyer, Remagen 1957); The Gateway of Understanding, Los Angeles 1934.
Wier(us), Johannes > Weyer, J.
Wiesendanger, Harald (*1956 Lörrach /Baden), Wissenschaftsjournalist mit dem Schwerpunkt Grenzgebiete. Studium der Philosophie, Psychologie, Soziologie in Basel uind Heidelberg (Dr. phil. 1982); Tätigkeit als Journalist, seit 1986 freier Publizist, Verleger und Kongressorganisator (Basler Psi-Tage), Autor zahlreicher Bücher über Grenzgebiete. Gründer des Psi-Pressedienstes 1988; erhielt 1995 den Preis für Parapsychologie der Schweizer Hedri-Stiftung. 2006 rief er die Stiftung ‚Auswege‘ für chronisch kranke Kinder ins Leben. Mitglied der Association for Past-Life Research and Therapies.
W.: Die Jagd nach Psi. Über neue Phänomene an den Grenzen unseres Wissens. Freiburg i.  Br. / Braunschweig: Westermann / Aurum Verlag, 1989 (auch als Fischer-Tb, 1992); Zwischen Wissenschaft und Aberglaube. Grenzbereiche psychologischer Forschung. Frankfurt: Fischer,  1989; Zurück in frühere Leben. Möglichkeiten der Reinkarnationstherapie. München: Kösel, 1991; Wiedergeburt – Herausforderung für das westliche Denken. Frankf. / M.: Fischer Tb, 1991; In Teufels Küche. Jugendokkultismus. Gründe, Folgen, Hilfen. Düsseldorf: Patmos, 1992 (auch als Fischer-Tb, 1994); Das große Buch vom Geistigen Heilen. Schönbrunn: Lea Verl., 4 2003; Heilen ohne Grenzen. „Fernbehandeln“ auf dem Prüfstand. Dokumentation eines wissenschaftlichen Tests mit 50 Geistheilern und 120 Schwerkranken. Schönbrunn: Psi, 2 2004; Geistheiler – Der Ratgeber. Was Hilfesuchende wissen sollten. Schönbrunn: Lea Verl., 3 2004.
Wiesendanger, Robert, Dr., Zahnarzt, Gründer der TG-Loge „Isis“ 1879 in Hamburg u. der „Psycholog. Ges. Isis“ ebd. Lehrer von Max > Dessoir; experimentierte u. trainierte auf dem Gebiet der Aussendung des Astralleibes.
W.: Gibt es einen Scheintod? Sphinx 11 (1896) 121, 153 – 156.
Lit.: Glowka, Hans-Jürgen: Deutsche Okkultgruppen 1875 – 1935, München 1981.
Wiesinger, Alois, Dr. theol. (* 3.06.1885 Pettenbach, Pfarre Magdalenaberg, OÖ; † 3.01.1955 Schlierbach), 1905 Eintritt in das Zisterzienserstift Schlierbach, 1909 Priesterweihe; schrieb 1912 seine Dissertation über die Problematik „War die in der Hl. Schrift berichtete Besessenheit bloße Geisteskrankheit?“; 1917 Abt S.O.Cist. im Stift Schlierbach; wirkte 1939 – 1946 als Missionar in Brasilien. Mitbegründer der Zeitschrift Erkenntnis u. Glaube (1951). In seiner Publikation Okkulte Phänomene im Lichte der Theologie vertritt er die Hypothese einer halbleibfreien Seele hinsichtlich des Zustandekommens von parapsychologischen Phänomenen.
W.: Okkulte Phänomene im Lichte der Theologie, 2 1948; Wie stellt sich der Katholik zu den okkulten Erscheinungen? Neue Wissenschaft (1953).
Lit.: Frey, Nivard: Alois Wiesinger. Abt, Missionar, Wissenschaftler. In: Oberösterreicher. Lebensbilder zur Geschichte Oberösterreichs, Bd. 2, Linz 1982, S. 179 – 191; Resch, Andreas: Okkulte Phänomene. Parapsychologische Studien des Abtes Alois Wiesinger. In: 49. Jahresbericht des Gymnasiums der Abtei Schlierbach, 1985 / 86 (1986), S. 10 – 14.
Wilber, Ken (*31.01.1949 Oklahoma City), Studium der Chemie und Biologie an der University of Nebraska at Omaha; Hauptvertreter der sog. Transpersonalen Psychologie, orientiert an fernöstlichen Weisheitstraditionen. Pionier der Erforschung des Bewusstseins u. seiner Evolution, Humanwissenschaftler der New Age-Bewegung, der er jedoch auch kritisch gegenübersteht. W. vertritt eine Spektrum-Psychologie: eine Weiterentwicklung durch Synthese v. westl. u. östl. Denken. Ähnlich wie Aurobindo Ghose oder Jean Gebser vertritt er eine integrale Theorie als systematisches Modell einer holistischen Welterklärung unter Einschluss mystischer und spiritueller Erfahrungen in verschiedenen Bewusstseinszuständen.
W.: Up from Eden, 1981 (dt.: Halbzeit der Evolution); The Holographic Paradigm and Other Paradoxes, 1982 (dt.: Das holografische Weltbild); The Marriage of Sense and Soul, 1998 (dt.: Naturwissenschaft u. Religion); The Integral Vision: A Very Short Introduction to the Revolutionary Integral Approach to Life, God, the Universe, and Everything, 2007 (dt.: Integrale Vision); Integral Life Practice: A 21st-Century Blueprint for Physical Health, Emotional Balance, Mental Clarity, and Spiritual Awakening, 2008 (dt.: Integrale Lebenspraxis).
Lit.: Visser, Frank: Ken Wilber. Denker aus Passion, 2002; Weinreich, Wulf Mirko: Integrale Psychotherapie. Ein umfassendes Therapiemodell auf der Grundlage der Integralen Philosophie nach Ken Wilber, 2005; Habecker, Michael: Ken Wilber – die integrale (R)Evolution. Einführung in Theorie und Praxis eines neuen spirituellen Ansatzes, 2007.
Wilby, Basil > Knight, Gareth.
Wilhelm von Auvergne (* um 1180 Aurillac; † 1249 Paris), scholast. Theologe, Philosoph, 1228 Bischof von Paris. In seiner Schrift De universo bietet er eine ausgefeilte Dämonologie u. behandelt die Kristallomantie. Hexen hält er nicht für Menschen, sondern für Dämonen, die sich als Menschen ausgeben.
W.: Opera Omnia. Frankfurt / M.: Edition Minerva, 1963 (2 Bde., Nachdr. d. Ausg. Paris 1674).
Wilkinson, Aaron (1878 – 1930), brit. spiritist. Medium, professioneller Hellseher. W. war dafür bekannt, dass er schnell, leicht und genau die Namen der jenseitigen Kommunikatoren übermitteln konnte und deren Beziehungen zu den Sitzungsteilnehmern beschrieb. Geisterartige Formen nahm er bereits seit seiner Kindheit wahr, doch erst seitdem er sich den Spiritisten angeschlossen hatte, entwickelte er sich zum Medium. Manchmal, wenn er einen Raum betrat, sah er Gestalten von Geistern, die nicht mit den im Raum Anwesenden, sondern mit früheren Besuchern eine Beziehung hatten.
Lit.: Hill, J.  A.: Psychical Investigations: Some Personally-Observed Proofs of Survival, N. Y. 1917; From Agnosticism to Belief: An Account of Further Evidence for Survival, London 1924; Experiences with Mediums, London 1934.
Will, Matthias (*24.02.1613 Brig / CH; † 14.06.1698), Schweizer Exorzist (sein Vater stammte aus Tirol), Heiler und Priester, später Domherr von Sitten. Studium am Kollegium der Jesuiten in Brig, nach Landesverweis derselben 1627 im Wallis, Fortsetzung in Freiburg; Theologiestudium wahrscheinlich in Mailand, dort 1637 zum Priester geweiht; sodann Schulmeister in seiner Heimat bis 1641, Rektor des Antoniusspitals in Brig, kurzzeitig auch Rektor der dortigen Schule, dann Verwalter des ehem. Klosters Gerungen u. Pfarrer v. Musot; 1651 Übernahme der Pfarrei Leuk-Stadt. Durch eine bestochene Magd verleumdet, die erst am Sterbebett Wills Unschuld erklärte, wurde er aus der Stadt ausgewiesen und ging nach Sitten. Die Einladung einer Leuker Delegation zur Wiederannahme der Pfarre lehnte er ab. 1665 ernannte ihn Bischof Adrian IV. zu seinem Generalvikar. Im Auftrag des Bischofs führte er viele Visitationen durch und nahm sich besonders der Kranken (und Besessenen) an. Durch ein von ihm geweihtes Öl und die Auflegung seiner Hände erfuhren viele Kranke Heilung oder Linderung ihrer Schmerzen. Spruch auf seiner Grabplatte: „Hier ruht, der den Teufel mächtig überwand, den Kranken wunderbar half und eine Zierde der Kirche war.“
Nach seinem Tod kamen zahlreiche Pilger zu seinem Grab, um Heilung zu suchen; solche Wallfahrten fanden bis Mitte des 20. Jhs. statt.
Lit.: Burgener, Laurenz: Biographie du Vénérable Mathias Will, Sitten 1875; ders.: Leben und Wirken des ehrw. Matthias Will, Domherrn in Sitten. Walliser Bote (1877), 1 – 16; Martone, Paul: M. Will – ein verleumdeter Heiliger. Blätter aus der Walliser Geschichte XXI (1989), 5 – 87.
Willermoz, Jean-Baptiste (*10.07.1730 Saint-Claude; † 20.05.1824 Lyon), Pseud. für J. B. Vuillermoz; Seidenfabrikant, französ. Freimaurer der Strikten Observanz und Gründer des templerischen und okkultistischen Systems der Wohltätigen Ritter der Hl. Stadt, Schüler des Theosophen Martinez de > Pasqually. Gründer mehrerer Logen und des Ordens der ‚Auserwählten Coens‘ (nach dem hebr. Namen Kohanim für die höchste Priesterklasse), dem er sich 1767 anschloss in der Erwartung, durch bestimmte, ihn gelehrte Ritualien Geister zitieren zu können. Auch sein Bruder Pierre-Jacques war in der Lyoner Freimaurerei aktiv. Mit ihm gründete er 1763 die geheime Vereinigung der Ritter vom Schwarzen Adler (Chevaliers de l’Aigle Noir), auf der alchemistischen Suche nach der Transmutation, obgleich er sich selbst  im Gegensatz zu seinem Bruder von diesem Ziel distanzierte.
Der größte Teil seiner Geheimarchive wurde bei der Belagerung Lyons 1793 zerstört, der Rest 1956 in Amsterdam versteigert.
Lit.: Dermenghem, Emile: Les sommeils de Jean Bapt. Willermoz, Paris 1926.
Willett, Mrs. > Coombe-Tennant, W.  M.  S.
Wilson, Colin Henry (* 26.07.1931 Leicester / GB), esoter. Schriftsteller eigener exis-
tentialistischer Prägung, beeinflusst von Nietzsche, der Bhagavad Gita, den Ideen Abraham Maslows u. a.; Autor zahlreicher Bücher über Grenzgebiete der Wissenschaft, Kriminologie, Biografien, literar. Fiktionen. Nach seiner Ansicht besitzt jeder Mensch paranormale Fähigkeiten, die aktiviert werden sollten. W. lebt seit 1957 mit seiner zweiten Frau in Cornwall.
W.: The Outsider, 1956; The Occult, 1971 (dt.: Das Okkulte. Berlin: März, 1982, Heyne-Tb, München 1986); Strange Powers, 1973; Mysterious Powers, 1975 (US-Titel: They Had Strange Powers); The Geller Phenomenon, 1975 (dt.: Das Rätsel Uri Geller, Frankf. u. a. 1979); Okkultismus, Parapsychologie. Fremde unbekannte Mächte, Frankfurt / M. u.  a.: Ullstein-Taschenbuch, 1980; Beyond the Occult, 1988.
Winckelmann, Joachim (*18.06.1885 Berlin; † 1956), Pseud. Joachim Bellachini, Dipl.-Chemiker, okk.-esot. Schriftst., Mitarbeiter der „Ges. f. wissenschaftl. Spiritismus“.
W.: Geheimwissenschaften, Berlin, o. J.; Das
ewige Leben, Berlin 1919; Hypnose. Lehrbuch. Berlin: Eigenverl., 1920; Der Weg nach drüben – Okkulte Erlebnisse eines Naturwissenschaftlers, Preetz 1949; Magie, Hannover, o. J. (1950); Magisches Training, Freiburg 21953; Tarot der Eingeweihten, Berlin 21954; Geheimnis der Talismane u. Amulette. Freiburg: Bauer, 1955; Abc der Geheimwissenschaften, Berlin 1956.
Wingfield, Kate E. († 1927), brit. Privatmedium, eines der ersten Mitglieder der SPR-Gruppe der Automatisten; ihr Kontrollgeist nannte sich Semirus. W. verfügte über ein reiches Spektrum pn. Phänomene: Raps, automat. Schreiben, Tischlevitationen,
Kristallsehen, Apporte u. a. Ihre Erforscher gaben ihr diverse Pseudonyme, wie „Miss A.“ (von Myers), „Miss Rawson“ (von Piddington), „K“ (von Jones).
An Exploration of Retrocognition, N. Y. 1971.
Winterstein,  Frhr. Alfred von
(* 25.09.1885; † 28.04.1958), Wiener Psychologe, pps. Autor.
W.: Telepathie u. Hellsehen im Lichte der modernen Forschung und wissenschaftl. Kritik, Wien 1937,  Phönix 21948.
Wirth, Oswald (* 5.08.1860 Brienz / CH; † 9.03.1943 La Vienne / Frankr.; eigentl. Joseph Paul Oswald, esot.-freimaurerischer Schriftsteller, Hermetiker, Tarotforscher, Astrologe, Magnetiseur (Mesmerist). W. praktizierte während seiner Militärzeit „Handauflegen“ (entspricht im heutigen Sprachgebrauch wohl dem sog. „Reiki“) u. erzielte damit Heilerfolge. 1886 Austritt aus dem sektier. Orden von J. A. > Boullan; in Paris Bibliothekar und Sekretär des Okkultisten Stanislas de > Guaita, der sein Lehrer wurde. Mitglied der Loge ‚Travail et Vrais Amis fidèles‘ (Grande Loge de France), Mitglied des Obersten Rates des AASR, Herausgeber der freimaurerischen Zeitschrift Le Symbolisme (1912), bekannt durch den Titel der französischen Originalausgabe Le Tarot des Imagiers du Moyen Age. W. verfasste zahlreiche esoterische Grundlagenwerke und schrieb über Tarot u. die Beziehungen der Symbolik von Freimaurerei u. Alchemie. 1889 entwarf er das erste esoterische Tarot-Kartendeck. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof von Monterre-sur-Blourde, südlich von Poitiers.
W.: Impositions des mains, Paris 1897; Le Symbolisme Hermetique dans se rapports avec l’Alchemie et la Franc-Maconnerie, 1910; Le Tarot des magiers du moyen age, 1917; Stanislas de Guaita, souvenirs de son secrétaire, Paris 1935; Die Magie des Tarot. Ein Lehrbuch esoterischer Einweihung, Fischer Media 1998; Lehrbrief der Hermetischen Alchemie: Hermetik – Alchemie – Astrochemie; mit Paul Köthner, Schleierwelten-Verlag 2007.
Lit.: Baylot, Jean: O. Wirth 1860 – 1943, Paris 1975.
Wirz, Otto, Dr. (*3.11.1877 Olten / CH; † 2.09.1946 Gunten), Notar in Bern, Theosoph, Vertreter des magischen Idealismus.
W.: Die gedruckte Kraft, Stuttg. 1928; Das magische Ich, Stuttg. 1929.
Wolf von Rippertschwand, Niklaus (* 1.05.1756 Unterlindig bei Neuenkirch / Schweiz; † 18.09.1832 St. Urban), Bauer mit dem Charisma der Krankenheilung, auch „Vater Wolf “ genannt. W. entstammte einer katholischen Bauernfamilie und war ein vorbildlicher Gatte und Vater. Von seinem Charakter her war er sehr offen und verantwortlich-fortschrittlich. So kam es auch, dass er in das Parlament des Kantons Luzern gewählt wurde (1803 – 1805); von 1808 bis 1811 Gemeindevorsteher von Neuenkirch. W. übte ein sehr intensives Gebetsleben „im Namen Jesu“ und wurde durch seinen festen Glauben in den Wirrnissen der Zeit nach der Revolution dem Volk und der Kirche zu einem festen Anker. 1775 Wallfahrt nach Rom; 1816 in Rothenburg Begegnung mit Bischof Johann Michael Sailer, der ihn ermunterte, sein Gebetsleben weiterzuführen. Nach seinem Tod 1832 vereinigten sich die von ihm gegründeten Gebetsgruppen zur „Bruderschaft der Bewahrung und Belebung des Glaubens“. Das Seligsprechungsverfahren ist im Gange. Am 25.03.1952 Erhebung der Gebeine, beigesetzt in der Unterkirche von Neuenkirch. Sein älterer Bruder wurde Kapuziner und starb 1826 zu Luzern im Ruf der Heiligkeit.
Lit.: Sigrist, A.: Nikolaus Wolf, Luzern  1952; Ackermann, J.  R.: Nikolaus Wolf. Neu hg. v. J. Bütler, Luzern 1956.
Wöllner, Johann Christoph (*19.05.1732 Döbritz; † 10.09.1800 Groß Rietz bei Bees-
kow), Berliner Geistlicher, Freimaurer, Gold- u. Rosenkreuzer, Schriftsteller. Der Pastorensohn studierte 1749 – 54 in Halle Theologie; dann Pastor und Hauslehrer bei General Friedrich von Itzenplitz, nach dessen Tod er dessen Güter pachtete, 1760 seine kirchlichen Funktionen abgab und auch dessen Tochter Gräfin Charlotte Amalie heiratete (1768). Dadurch geriet er in Konflikt mit König Friedrich II. W. arbeitete mit Rudolf von Bischoffwerder (1741 – 1803) zusammen. Sein literar. Nachlass wurde von seinem Bruder u. d. Titel „Signatstern“ (16 Bde., Berlin 1803 – 1821) herausgegeben, bearb. vom Freimaurer Friedr. Ludwig  Schröder (1744 – 1816).
Lit.: Kemper, Dirk: Obskurantismus als Mittel der Politik. Johann Christoph von Wöllners Politik der Gegenaufklärung am Vorabend der Französischen Revolution. In: Von „Obscuranten“ und „Eudämonisten“. Gegenaufklärerische, konservative und antirevolutionäre Publizisten im späten 18. Jh. Hg. v. Christoph Weiß in Zusammenarbeit mit Wolfgang Albrecht, Literatur im historischen Kontext. Studien und Quellen zur deutschen Literatur- und Kulturgeschichte vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Bd. 1, St. Ingbert 1997, S. 193 – 220.
Wood, Ernest Egerton (*18.08.1883 Manchester; † 17.09.1965 Houston, USA), brit. Theosoph, Yogi, Übersetzer und Autor zahlreicher einschlägiger Werke. Nach dem Studium der Naturwissenschaften begann er aufgrund seines Interesses am Buddhismus und am Yoga auch Sanskrit zu lernen. Fasziniert von der Persönlichkeit von Annie > Besant folgte er ihr 1908 nach Indien nach, wurde ihr Privatsekretär, gründete eine Hochschule und hielt zahlreiche Vorträge. Nach Besants Tod (1933) strebte er die Präsidentschaft der Adyar-Theosophischen Ges. an, doch die Wahl fiel aufgrund gewisser Machenschaften auf  George Arundale. W. zog sich enttäuscht nach England zurück und widmete sich fortan hauptsächlich dem Studium des Yoga. Später wanderte er nach Amerika aus.
W.: Practical Yoga, Ancient and Modern, with an Introduction by Paul Brunton, E. P. Dutton & Co., Inc. 1948; Concentration – An Approach to Meditation, Theosophical Publishing House 1949.
Woodman, William Robert, Dr. (*1828 Jeevo / GB; † 20.12.1891 London), Medizinstudium in London, 1851 Dr. med., danach prakt. Arzt in Victoria Villas, Stoke Newington. Freimaurer u. Rosenkreuzer; mit S. L. > Mathers und W. W. > Westcott Mitbegründer des Golden Dawn (Ordensname: Vincit omnia veritas), Sekretär der Societas Rosicruciana in Anglia und Mitherausgeber ihrer Zeitschr., 1878 Nachfolger von Robert Wentworth Little als ‚Supreme Magus‘ der Societas Rosicruciana in Anglia.
Woodroffe, Sir John George > Avalon, Arthur (Pseud.).
Worrall, Olga (*30.11.1906; † 09.01.1985 Baltimore / USA), kanadische Geist- u. Fernheilerin. In einem 1974 im Physikalischen Institut des Agnes Scott-College in Georgia durchgeführten Experiment soll es ihr gelungen sein, in einer „Nebelkammer“ seltsame Wellenmuster zu erzeugen, indem sie ihre Hände an die Wand der Kammer gedrückt hatte. In diesem Institut in Atlanta stellte der Biochemiker Dr. Robert Miller schon 1972 einen Wachstumsschub bei Gräsern fest, wenn sich Olga im 950 km entfernten Baltimore auf die Pflanzen konzentrierte: sie wuchsen statt durchschnittlich 0,15 nun 1,3 mm / Stunde (nach Angaben in Psychic (1972) 3.
Wundt, Wilhelm (*16.08.1832 Neckarau bei Mannheim; † 31.08.1920 Großbothen bei Leipzig), einer der Begründer der (deutschen) akademischen experimentellen Psychologie, 1856 Dr. med. in Heidelberg, dort 1864 a.o. Professor, 1874 Univ. Zürich, 1875 Berufung nach Leipzig. 1879 Gründung des ersten psychologischen Instituts der Welt. 1883 Gründung der Psycholog. Zschr. Philosophische Studien. Bzgl. spiritist. Phänomene negativer Kritiker (z. B. gegenüber den pn. Phän. von H. > Slade).
W.: Der Spiritismus. Eine sog. Wissenschaftliche Frage. Leipzig: Engelmann, 1879; Hypnotismus und Suggestion. Leipzig: Engelmann, 21911.
Lit.: Kurzweg, A.: Die Geschichte der Berliner „Ges. für Experimental-Psychologie“ mit besonderer Berücksichtigung ihrer Ausgangssituation und des Wirkens von Max Dessoir. Med. Diss., Freie Univ. Berlin, 1976.