PETRUS RUIZ DE LOS PAÑOS Y ÁNGEL
und 8 Gefährten
DIÖZESANE ARBEITERPRIESTER
VOM HL. HERZEN JESU
SPANISCHE MÄRTYRER
(† 1936)
Selig: 1. Oktober 1995
Fest: Tag des Martyriums
Unter den zahlreichen Märtyrern des Spanischen Bürgerkrieges von 1936 befindet sich auch jene Gruppe von Priestern (Fraternität der Diözesanen Arbeiterpriester vom Hl. Herzen Jesu), die – getreu ihrem Gründer, dem Seligen Manuel Domingo y Sol, – ihr ganzes Leben in den Dienst der Priesterausbildung und der Pastoral der Ordensberufungen stellten. Im Folgenden ihre Namen:
PETRUS RUIZ DE LOS PAÑOS Y ÁNGEL wurde am 18. September 1881 in Mora, Diözese und Provinz Toledo, geboren. Er besuchte das Seminar von Toledo bis zu seinem Eintritt in die Fraternität am 12. August 1905. Dabei sagte er: „Gibt es denn für einen Priester eine Aufgabe, die Gott mehr Ehre macht, als wenn er sein ganzes Leben der Ausbildung der Seminaristen, der künftigen Diener der Kirche, widmet?“ Am 12. August 1906 legte er die zeitlichen Gelübde ab und wirkte anschließend als Präfekt in den Seminaren von Málaga, Badajoz und Sevilla sowie als Rektor im Kolleg von Plasencia und im Spanischen Kolleg in Rom. Sechs Jahre lang war er Generalkonsultor der Fraternität und während der letzten drei Jahre seines Lebens Generaldirektor des Instituts.
In Sevilla gründete er das Werk zur Förderung von Berufungen, um die Seminaristen auch finanziell zu unterstützen. In Plasencia veröffentlichte er die „Berufungsblätter“ und die Broschüre El Sembrador („Der Sämann“), förderte die Abhaltung des ersten Seminartages und gab die Transkription der 45 Bände der Originalschriften des Gründers in Auftrag. Als Generaldirektor initiierte er die Gründung der Jüngerinnen Jesu in Toledo, einer religiösen Frauenkongregation, die sich dem Apostolat der Berufungen verschrieb. Zu diesem Zweck reiste er von Tortosa nach Toledo, um dort die ersten Schwestern willkommen zu heißen, doch kam es nicht mehr dazu, weil Petrus Ruiz am 23. Juli 1936 im Alter von 54 Jahren in der Ortschaft Paseo del Tránsito in Toledo erschossen wurde. Sein Grab befand sich auf dem Friedhof von Toledo bis 1972, als seine Gebeine endgültig in die Kapelle der Jüngerinnen Jesu nach Valladolid, Camino del Cementerio, 17, übertragen wurden.
JOSÉ SALA PICO wurde am 24. Juni 1888 in Pons, Provinz Lérida, geboren. Nach Abschluss der Studien im Seminar von Seo de Urgel und der Priesterweihe am 15. April 1911 arbeitete er in der Diözese als Pfarrvikar. Am 12. August 1914 trat er in die Fraternität ein, wo er das Amt des Präfekten bekleidete und damit das Seminar von Segovia und das Kleine Seminar von Toledo (vormals Kolleg der Berufungen) zu leiten hatte, wo er auch Rektor war. In bemerkenswerter Demut stand er dem Generaldirektor des Instituts, Petrus Ruiz, in der letzten Stunde seines Lebens zur Seite und wurde mit ihm am 23. Juli 1936 im Alter von 47 Jahren in der toledanischen Ortschaft Paseo del Tránsito erschossen.
GUILLERMO PLAZA HERNÁNDEZ wurde am 25. Juni 1908 in Yuncos (Toledo) geboren. Nach seiner Ausbildung im Seminar von Toledo trat er am 11. August 1931 in die Fraternität in Tortosa ein und legte am 12. August 1932 die einfachen Gelübde ab. Dann setzte er dort seine Studien bis zur Priesterweihe im selben Jahr fort. In den wenigen Jahren als Priester wirkte er in den Seminaren von Saragossa und Toledo. Nach seiner Verhaftung wurde ihm jedweder Kontakt zu seiner Mutter untersagt, doch wollte es die göttliche Vorsehung, dass sich beide im Himmel wiedersahen. Die Mutter starb nämlich am 9. August 1936. Am gleichen Tag wurde ihr Sohn im Gebiet von Argés (Toledo) erschossen. Er war 28 Jahre alt und seit vier Jahren Priester.
RECAREDO CENTELLES ABAD wurde am 23. Mai 1904 in Vall d’Uxó, Provinz Castellón, geboren. Nach der Ausbildung im Seminar des hl. Joseph in Tortosa setzte er seine Priesteramtsstudien bis zum letzten Kursus, den er als Präfekt am Seminar von Tarragona belegte, fort. Am 12. August 1928 trat er in die Fraternität ein, am 25. Mai 1929 wurde er zum Priester geweiht und am 12. August desselben Jahres legte er die zeitlichen Gelübde ab. Er wirkte im Apostolat der Priesterausbildung im Seminar von Tarragona, am Kolleg für Priesterberufe in Tortosa und als Rektor am Kleinen Seminar von Tortosa. Am 25. Oktober 1936, dem Christkönigsonntag, wurde er im Alter von 32 Jahren innerhalb der Mauern des neuen Friedhofes von Nules (Castellón) erschossen.
MARTÍN MARTÍNEZ PASCUAL wurde am 11. November 1910 in Valdealgorfa, Provinz Teruel, geboren. Nach dem vierten Theologiejahr am Seminar von Saragossa trat er 1934 in die Fraternität ein und schloss das letzte Jahr in Theologie in Tortosa ab. Nach der Priesterweihe am 15. Juni 1935 wirkte er als Präfekt bzw. als Professor am Kolleg für Priesterberufe und am Seminar von Murcia. In Tortosa nahm er an geistlichen Exerzitien teil. Er entzog sich damals der Verhaftung und war etwa drei Wochen auf der Flucht, wobei er sich in den Feldern versteckte und immer die Hostien bei sich trug. Als er ins Gefängnis kam, wo sich die anderen Ordensleute befanden, teilte er allen die Kommunion aus. Am 18. August 1936 wurde er in der Nähe des Friedhofs seines Heimatdorfes Valdealgorfa erschossen. Er war 25 Jahre alt und seit 14 Monaten Priester.
ANTONIUS PERULLES Estivill wurde am 5. Mai 1892 in Cornudella (Tarragona) geboren. Während seiner Ausbildung zum Priester am Kolleg des hl. Joseph in Tortosa trat er am Ende des vierten Kurses in die Fraternität ein und betätigte sich pastoral am Kolleg für Berufungen in Burgos, wo er zum Priester geweiht wurde. 1932 wurde er an das Seminar von Orihuela versetzt und dort 1933 zum Rektor ernannt. Er bekleidete dieses Amt bis zu seiner Erschießung auf der Straße nach El Molar in der Nähe von Marsá (Tarragona) am 12. August 1936. Er war 44 Jahre alt.
JOSÉ PASCUAL CARDA SAPORTA wurde am 29. Oktober 1893 in Villarreal, Provinz Castellón, geboren. Während seiner Ausbildung zum Priester am Seminar von Tortosa beschloss er, der Fraternität beizutreten, und erhielt am 22. September 1916 sein erstes Amt als Präfekt für Disziplin am Seminar von Tarragona. Am 11. August 1917 begann er das Probandat, am 15. Mai 1918 folgte die Priesterweihe und am 12. August 1918 legte er die einfachen Gelübde ab. Bald darauf wurde er zum Präfekten des Seminars von Belchite in Saragossa und dann von Tarragona ernannt. Ab 1924 bis zu seiner Vertreibung im Februar 1926 widmete er sich pastoralen Aufgaben in Mexiko und wirkte als Beichtvater und Prediger in der Kirche des hl. Philipp. Er wurde als Spiritual des Seminars von Valladolid und des Kollegs für Priesterberufe in Valencia beauftragt; dem folgte die Ernennung zum Rektor des Seminars von Belchite (Saragossa). Anschließend schickte man ihn wiederum nach Mexiko, wo er zwar hinkam, doch wurde ihm die Einreise verweigert, sodass er nach Spanien zurückkehren musste. Dort arbeitete er am Kolleg für Priesterberufe in Burgos und als Rektor im Seminar von Ciudad Real. Er war ein erklärter Förderer von Priesterberufen. Am 4. September 1936 wurde er im Alter von 42 Jahren in Oropesa (Castellón) erschossen.
ISIDOR BOVER OLIVEr wurde am 2. Mai 1890 in Vinaroz, Provinz Castellón, geboren. Während der Priesterausbildung am Kolleg des hl. Joseph in Tortosa trat er am 12. August 1910 in die Fraternität ein. Nach Beendigung der Studien und der Priesterweihe am 8. Dezember 1912 schiffte er sich nach Mexiko ein, wo er, bei vorübergehender Unterbringung in Tacabaya, an den Seminarien von Cuernavaca als Seelsorger wirkte. Im Oktober 1914 musste er nach Tortosa in Spanien zurückkehren, wo er nunmehr – mit Ausnahme von zwei Monaten als Supplent am Seminar von Almería – ständig lebte. Bis zum Schluss gab er El Correo Josefino, eine Zeitschrift für Priesterberufe, heraus, über die er seine Berufungspastoral an vielen Seminaren fortsetzte. Nach einem Gefängnisaufenthalt in Castellón wurde er im Alter von 46 Jahren am 2. Oktober 1936 innerhalb der Friedhofsmauern erschossen.
JOSÉ MARIA PERIS POLO wurde am 1. November 1889 in Cinctorres, Provinz Castellón, geboren. Während seiner Priesterausbildung am Kolleg des hl. Joseph in Tortosa trat er in die Fraternität ein. Jeweils am 12. August 1913 und 1914 legte er die einfachen Gelübde ab, am 12. August des Jahres 1923 dann die Gelübde auf unbestimmte Zeit. Nach der Priesterweihe am 6. Juni 1914 wirkte er als Leiter des Kollegs für Priesterberufe in Tortosa und als Rektor an den Seminaren von Córdoba und Barcellona. Peris Polo war ein begnadeter Komponist. Die Begegnungen und regelmäßigen Gespräche bildeten die Hauptfaktoren bei der Erfüllung seiner Aufgaben. Er wurde im Morgengrauen des 15. August 1936, am Hochfest Maria Aufnahme in den Himmel, im Alter von 46 Jahren auf dem Friedhof von Almazora (Castellón) erschossen.
Am 1. Oktober 1995 wurden Petrus Ruiz de los Paños y Ángel und seine acht Gefährten von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.
RESCH, ANDREAS: Die Seligen Johannes Pauls II. 1991 – 1995. Innsbruck: Resch, 2008 (Selige und Heilige Johannes Pauls II; 3). XIII, 321 S., 67 Farbtaf., ISBN 978-3-85382-083-4, Ln, EUR 27.70 [D], 28.63 [A]
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