Oscar Romero

Oscar Arnulfo Romero Galdámez
(1917-1980)

Erzbischof und Märtyrer

Selig: 23. Mai 2015
Heilig: 14. Oktober 2018
Fest: 24. März

Oscar Arnulfo Romero Galdámez, wurde am15. März 1917 in Ciudad Barrios, im Staat Salvador, geboren. Er war das Dritte von 8 Kindern des Santos Romero und der Guadalupe de Jesus Galdàmez, beide aus bürgerlicher Ehe. Am 11. Mai 1919 wurde er getauft.
Mit vier Jahren erkrankte er schwer, was in ihm zur Entwicklung eines ehre introvertierten Charakters beitrug. Nach der Heilung begann er sofort der Familie zu helfen,  die eine wirtschaftlich schwierig Periode durchlebte. Von den Eltern lernte er Gott zu lieben und zu beten, vor allem die Mutter lernte ihm das Angelus – und Rosenkranzgebet.

Von 1924 bis 1927 besuchte er die Schule seines Dorfes, die nur die ersten drei Klassen des Grundkurses führte. Im folgenden Jahr wurde er in die kleine Privatschule aufgenommen, die dank der Initiative einiger Frauen unter Einschluss seiner Großmutter eröffnet wurde. Er war der einzige männliche Schüler. Im selben Jahr, 1928, erhielt er die Erstkommunion.

Nach Beendigung der Schule wurde er mit 12 Jahren Lehrling bei einem Tischler. Inzwischen wurde der Bürgermeiste der Ciudad Barrios, Alfonso Leiva. auf seine Neigung zum Studium und seine Art zu beten aufmerksam. Es war es, dem Oscarito, wie man ihn nannte,  anvertraute, Priester werden zu wollen.

So trat er mit 13 Jahren, als sein Land in eine blutige Phase seiner Geschichte erlebte, in das kleine  Seminar von S. Miguel ein. Dort  verbrachte er in Ruhe die Jahre seiner Ausbildung, wobei er sich auch dank seiner Neigung zu Musik, die er von Vater geerbt hatte, den anderen gegenüber zu öffnen begann.

1937 übersiedelte r in das große Seminar San José de la Montaña, geleitet von den Jesuiten. Dort blieb er nur sieben Monate.  Im Oktober1937, wurde er nämlich im Alter von 20 Jahren nach Rom berufen, um die Studien an der Universität Gregoriana fortzusetzen, wo er 1943 das Lizentiat in Theologie machte. Aufgrund des zweiten Weltkrieges konnte er nicht nach El Salvador zurückehren und wurde daher am 4. April 1944 in Rom zum Priester geweiht.
Nach Rückkehr in die Heimat widmete er sich mit Eifer der Seelsorge als Pfarrer. Schon bald wurde er Leiter der kirchlichen Zeitschrift „Chaparrastique“, und kurz darauf Direktor des interdiözesanen Seminars von San Salvador. Zudem erhielt er wichtige Aufgaben wie Sekretär der Zentral Amerikanischen Bischofkonferenz und von Panama.

Romero war ein Mann, der zählt, spirituell dem Opus Dei sehr nahe.

Am 24. Mai 1967 wurde er zum Bischof von Tomee, 1970 zum Weihbischof der Erzdiözese von San Salvador ernannt. 1974 wurde er Bischof von Santiago di Maria. Viele staunten über diese Ernennungen. Man betrachtete ihn als einen Konservativen, der die innovativen Vorhaben bremsen würde. Diese Ängste und Feinseligkeiten auch im Klerus zeigten sich besonders, als er 1977 überraschender Weise Erzbischof von San Salvador wurde. Im Gegensatz dazu freuten sich die Regierung und die Verbände der Macht, über die Ernennung dieses fast 60 Jährigen ganz „spirituellen“ und dem Studium ergebenen  Bischofs, als einer besseren Garantie der Verlangsamung der Arbeit für die Armen, die die Erzdiözese unter dem Vorgänger vorantrieb.

Es gab also fundierte Hoffnungen, dass mit ihm die Kirche von San Salvador sich von jedem sozialen und politischen Einsatz löse, dass seine Pastoral eine „spiritualisierte“ und daher eine an jedem politischen Geschehen uninteressierte werde.

So beurteilte man auch seinen Verzicht auf ein Luxusauto und den prunkvollen Palast aus Marmor, den die Grundbesitzer ihm sofort anboten, wie auch sein Fernbleiben bei der Inthronisation des Diktators. Man darf aber nicht vergessen, dass Romero  von Jugend an den Wunsch eines ernsten Priesters hatte, mit einer tiefen Spiritualität, eine gediegene Lehre und einer besonderen Liebe zu den Armen.

Angesichts der Unterdrückung und der Ausnützung des Volkes, der  Todesschwadronen, die Bauern, Arme und  eifrige Priester (eingeschlossen der Jesuitenpater Rutillio Grande, sein Freund) verstand der Erzbischof, dass er einen klaren Standpukt einnehmen muss. Er setze eine Kommission zur Verteidigung der Menschrechte ein; Seine Messfeiern wurden immer mehr besucht; unvordenklich sind seine Anschuldigungen der Gräueltaten des Staates, die sich jeden Tag ereigneten.

Romero bezahlte dies mit einer progressiven Isolierung und t großen Widerständen, sei es in der Nuntiatur wie auch im Vatikan, zu seiner  gewählten Vorliebe für die Armen. Einige Bischöfe beschuldigten in der Aufstachelung „ zum Kampf  der Klassen und zur Revolution“. Von der rechten Seite wurde er als Umstürzler und Kommunist verleumdet und ausgelacht.

„Ich bin nicht zum Märtyrer berufen“, beteuerte er, auch wenn er predigte, „dass ein Mensch sich nie so sehr lieben soll, jede mögliche Todesgefahr auszuschließen, vor die ihm die Geschichte stellt. Wer auf alle mögliche Weise eine solche Gefahr zu vermeiden sucht, hat das eigene Leben bereits verloren.

„Im Namen Gottes und des Volkes, das leidet, flehe ich Euch an, bitte ich Euch, und im Namen Gottes befehle ich Euch, die Unterdrückung möge aufhören!“ sagte er  an 23. März 1980 in seiner letzten Predigt in der Kathedrale. Tags darauf, am späten Nachmittag, schlich sich ein Mörder in die Kapelle des Spitals ein, wo Romero die Messe feierte, und schoss ihm, gerade im Augenblick während der Bischof beim Offertorium den Kelch erhob. direkt ins Herz. Er hatte gerade gesagt: “Dass dieser geopferte Leib und dieses für die Menschen geheiligte Blut uns ansporne auch unseren Köper und unser Blut dem Schmerz und dem Leiden Christi zu opfern; nicht für uns selbst, sondern, um unserem Volk die Früchte der Gerechtigkeit und des Friedens zu bringen.“

Wer ihn gut kannte, bezeugt weiterhin, dass “Romero keine Revolutionär  war, sondern ein Mann der Kirche, des Evangeliums und somit der Armen.“ Im Übrigen hat ihn das salvadorianische Volk gleich für einen Märtyrer gehalten und ist fortgefahren an seinem Grab  in der Krypta der Kathedrale „Divino Salvatore del Mondo“, in El Salvador,  zu beten.

Am 23 Mai 2015 wurde Bischof  Romero auf dem Platz Salvador del Mondo von San Salvador selig gesprochen.

Am 14. Oktober 2018 sprach ihn Papst Franziskus heilig, dabei sagte er: “Das Martyrium von Mons. Romero geschah nicht allein im Augenblick seines Todes; es war ein Martyrium des Bekennens, des inneren Schmerzes, der vorherigen Verfolgung,  bis zu seinem Tod. Doch auch nachher, denn einmal gestorben, wurde er diffamiert, beschuldigt, beschmutz, beziehungsweise sein Martyrium dauerte fort, sogar von seinen Mitbrüdern im Priester- und Bischofsamt. Es ist gut, dies auch so zu sehen: wie ein Mensch als Märtyrer fortbesteht. Heute, glaube ich jedoch, wagt niemand mehr dies zu tun. Nachdem er sein Leben hingegeben hatte, fuhr er fort es hinzugeben, indem er sich von all jenen Verständnislosigkeiten und Verleumdungen verwunden lässt. Das gibt mir Kraft, nur Gott weiß es. Nur Gott kennt die Geschichte der Personen, und wie oft werden Personen, die ihr Leben hingegeben haben oder gestorben sind,  weiterhin mit dem härtesten Stein, den es auf der Welt gibt, gesteinigt, nämlich der Zunge.“