Maack, Ferdinand (*1861; † 8.03.1930 Hamburg), Dr. med., Arzt, esot. Schriftsteller, Mathematiker, Numerologe, bezeichnete sich selbst als „Xenologe, Stereosoph, Allomatiker und Rhodostaurologe“. Erfinder des Raumschach, Vertreter der „Mathemagie“ (Verwendung der Zahlen f. magische Zwecke), für die er den Ausdruck „Magiometrie“ prägte. Gründete 1923 in Hamburg eine „rosenkreuzerische Ges.“ mit der Zschr. Das Rosenkreuz (nur Nr. 1 erschienen!), Erfinder des sog. ‚Manuradioskops‘, eines Geräts zur Messung der Handstrahlung. Verfasste 1919 das Programm der Deutschen Ges. f. wissenschaftl. okkultist. Forschung, Hrsg. der Wissenschaftl. Zschr. f. Okkultismus, Berlin 1898 / 99 (2 Hefte) sowie der Wissenschaftl. Zschr. f. Xenologie, Berlin 1899 – 1902 (8 Hefte).
W.: Kritische Analyse der anti-spiritist. Erklärungsweise sog. spiritist. Phänomene, Leipzig 1884; Die Rosenkreuzerschriften v. Andreae; Elias Artista redivivus oder Das Buch vom Salz u. Raum, Berlin 1913; Talisman Turc, Dresden, o. J.; Hamburg 1925); Die heilige Mathesis, 1924; Beiträge zur Magie des Raumes und der Zahl. Leipzig: Hummel, 21930.
Lit.: Bruhn, Christian: Gelehrte in Hypnose, Hamburg 1926.
Maaß, Alois Simon (*6.05.1758 Strengen /Arlberg; † 18.01.1846 Fließ / Oberinntal, Ti-
rol), heiligmäßiger kath. Pfarrer, Naturheilkundiger, Charismatiker, Exorzist, hellseherisch und prophetisch begabt. Ältestes der zehn Kinder des Lehrers und Organisten Josef Maas u. der Maria, geb. Starck. Die Familie übersiedelte 1766 von Strengen nach Kauns im Oberinntal. Studium in Hall, 1777 Matura in Innsbruck; besuchte an der Univ. Innsbruck philosophische und medizinische Vorlesungen; Theologiestudium in Brixen 1779 – 82, 1781 Priesterweihe. Nach Jahren als Kooperator an verschiedenen Orten Süd- u. Osttirols sowie in Inzing im Oberinntal (wo er einer Eintragung im Taufbuch zufolge 1803 ein totgeborenes Kind zum Leben erweckt haben soll) kam er 1804 nach Fließ, dort ab 1805 Pfarrer bis zu seinem Tod. Grab in der restaurierten Unterkirche in Fließ.
Lit.: Bader, M.: Der alte Fließer Pfarrer (Biografie, 1900, Neuaufl.), m. e. Vorwort von Bischof R. Stecher; Gelmi, J.: Geschichte der Kirche in Tirol, Innsbruck 2001, S. 300.
Machluf, J. S. > Makhlouf, Jussuf S.
Mack, John Edward (*4.10.1929 New York City; † 27.09.2004 London), amerikan. Psychiater, Prof. f. Psychiatrie an der Harvard Medical School, Dr. med. 1955; 1959 – 61 Militärdienst bei der US-Airforce in Japan; sodann Abschluss seiner Ausbildung als Psychoanalytiker am Massachusetts Mental Health Center und der Boston Psychoanalytic Society. 1983 Gründung des Center for Psychology and Social Change, (heute: John E. Mack Institute). Seine ab 1990 durchgeführten Arbeiten über das sog. Entführungsphänomen durch Außerirdische erregten großes Aufsehen. M. kam aufgrund seiner Untersuchungen an 200 Personen unter Einsatz von Hypnose und Lügendetektor zur Überzeugung von der Realität der Berichte. 1993 gründete er das “Program for Extraordinary Experience Research” (PEER, Programm zur Erforschung außergewöhnlicher Erfahrungen). Aufgrund seiner diesbezüglichen Publikationen wurde seitens der Harvard Universität gegen ihn ein Verfahren angestrengt, doch konnte man ihm keine fachlichen Fehler nachweisen. M. starb durch einen von einem betrunkenen Lenker verursachten Autounfall.
W.: Abduction: Human Encounters with Aliens, 1994 (dt.: Entführt von Außerirdischen, Bettendorf, Essen, 1995; Passport to the Cosmos. Human Transformation and Alien Encounters. Boston: Crown, 1999.
Mackenzie, William (*25.03.1877 Genua; † 1971), brit. Biologe, Studium der Philosophie und Psychologie in Turin, 1902 Heirat mit Marie Bühler; war Präsident des 2. internat. Kongresses für Parapsychologie in Warschau 1923; Präs. der italien. Ges. f. Parapsychologie 1951–54; Hrsg. der Zschr. Parapsicologia 1955 – 56.
Maeterlinck, Maurice (*29.08.1862 Gent / B; † 6.05.1949 Orlamonde b. Nizza), fläm. Schriftsteller, 1911 Nobelpreis für Literatur; antispirit. Philos. mit okk. Themenkreisen in seinen Werken.
W.: La Mort, 1913; L’hote Inconnu, 1917 (dt.: Der fremde Gast, 1919).
Magdalena v. Pazzi > Maria Magdalena.
Maginot, Adele (1812 – 1886), französ. Somnambule, die von dem Swedenborgianer L. A. Cahagnet, einem mesmeristischen Amateurtherapeuten, entdeckt wurde. M. konnte in Trance Krankheiten diagnostizieren, Gedanken lesen, entfernte Ereignisse berichten und visionär Verstorbene sehen, die sie genau beschreiben und deren Gestik und Sprechweise sie auch nachahmen konnte.
Lit.: Arcanes de la vie Future Devoiles, 3 Bde.; The Celestial Telegraph, or Secrets of the Life to Come Revealed through Magnetism, 2 vols., London 1850.
Maharishi Mahesh Yogi (12.01.1917 / 18? Chichli, bei Gadawara, Jabalpur, Indien; † 5.02.2008 Vlodrop, NL), Pseud. f. Mahesh Prasad Warma; Studium der Physik und Mathematik in Allahabad, Schüler von Swami Brfahmananda Saraswati. Yogalehrer, vedischer Gelehrter und Begründer der Transzendentalen Meditation (TM) als weltweit propagierte Meditationstechnik, als Weg zum Samadhi und zur (angeblichen) Levitation. Zu den vielen von M. gegründeten Organisationen zählt u. a. Spiritual Regeneration Movement 1957 (Geistige Erneuerungsbewegung). Der Hauptsitz M.s und seiner weltweiten Organisation ist die Maharishi European Research University (MERU) bei Vlodrop, Holland.
W.: Die Wissenschaft vom Sein und die Kunst des Lebens, Kamphausen Verlag 1998; Bhagavad Gita (Kap. 1– 6), Kamphausen Verlg. 2001.
Lit.: White, John: Alles über TM, München 1976.
Maharshi > Ramana.
Mahasaya, Lahiri (*30.09.1828 Ghurni bei
Krischnanagar, Bengalen /Ind.; † 26.09.1895 Benares), ind. Yogi, namhafter Lehrer von > Yogananda.
Lit.: Yogananda, Paramahansa: Autobiografie eines Yogi, 1950.
Mai, Jordan Heinrich (*1.09.1866 Buer, Westfalen; † 22.02.1922 Dortmund), Franziskanerbruder („Jordan“), als Koch tätig, ab 1907 in Dortmund, tat stellvertretend Buße für die Sünder. Als Anfang 1922 aus seiner Klosterkirche der Tabernakel gestohlen wurde, sagte er: „Für diesen Gottesraub opfere ich dem Herrgott mein Leben auf. Und heute in einem Monat wird er mich holen“ (zit. nach Schauber / Schindler, Bildlexikon, 434). Er starb genau am vorhergesagten Tag ohne erkennbare Todesursache. Seligsprechungsverfahren eingeleitet.
Maier, Michael (1566 –1622), myst.-spekulativer Alchemist, Rosenkreuzer, Leibarzt Rudolf II. in Prag.
W.: Atalanta fugiens, 1618.
Mailander Friedrich (*1844; † 1905 bei Darmstadt), myst.-esot. Handwerker (Weber), leitete um 1890 in Darmstadt einen christl. Rosenkreuzerorden, dem u. a. F. Hartmann, Meyrink u. Weinfurter angehörten.
Maimonides, Moses ben Maimon
(1135 – 1204), jüdischer Arzt, Philosoph u.
Rechtsgelehrter; floh mit seiner Familie 1148 aus Cordoba vor der Verfolgung durch islam. Fundamentalisten nach Marokko u. Palästina. 1172 wirkte er als Arzt am Hof der Abbasiden. M. versuchte die aristotelische Naturwissenschaft mit der jüdischen Glaubenslehre in Einklang zu bringen.
Lit.: Hayoun, Maurice-Ruben: Maimonides, Arzt u. Philosoph im Mittelalter. München: Beck, 1999.
Majella, Gerhard (*6.04.1726 Muro Lucano / Italien; † 16.10.1755 Caposele), heilig (1904, Fest: 16. Oktober), zunächst Schneider, dann Redemptorist, Mystiker, besaß die Gabe der Wunder und der Weissagung; in Süditalien als Helfer der Mütter und Kinder hoch verehrt; Reliquien in Materdomini.
Makhlouf, Jussuf Scharbel (*8.05.1828 Biqua’kafrah / Libanon; † 24.12.1898 Mar Maroun Annaya / Libanon), französ. auch Charbel Maclouf, heilig (Kanonisation 1977,
Fest: 24. Juli), maronitischer Mystiker und Einsiedler im Libanon; erhielt als fünftes u. jüngstes Kind von Anton Maclùf den Taufnahmen Joseph. Nach einer frommen Kindheit verließ er mit 23 Jahren heimlich das Elternhaus, wurde 1851 Novize im Kloster „Notre Dame de Maifouk“ und nahm den Namen Scharbel an. Ab seinem zweiten Noviziatsjahr verbrachte er (abgesehen von den sechs Studienjahren in Kfifan) seine Lebenszeit in Annaya. Profess am 1.10.1853, sodann Studium in der Schule von Kfifan; Priesterweihe am 23.07.1859. 1875 übersiedelte er mit zwei Brüdern in die Einsiedelei St. Peter und Paul oberhalb des Klosters, wo er sich bis zum Tod dem Gebet und der Betrachtung widmete. Es werden ihm zahlreiche Krankenheilungen zugeschrieben, sogar Auferweckungen vom Tode (Bulos Samùn und das Kind Maryam Georg Hayek). 1885 befreite er das Umfeld des Klosters von einer Heuschreckenplage. Erlitt bei der Wandlung während der Messe einen Schlaganfall, nach dem er acht Tage bei vollem Bewusstsein in Schmerzen lag. Bei der Öffnung seines Grabes am 15.04.1899 sowie bei der Umbettung seines Leichnams in ein neues Grab war dieser noch völlig unverwest. Am 22.04.1950 wurde sein Sarg auf Anordnung des Patriarchen der Maroniten geöffnet, nachdem man bemerkt hatte, dass Blut u. Wasser aus dem Grab flossen. Aufgrund der vielen wunderbaren Ereignisse an seinem Grab an Christen und Muslimen wurde es bald eine viel besuchte Wallfahrtsstätte. Sein Leichnam blieb bis 1978 unverwest, es existiert von ihm kein (fotografisches) Bild aus seinen Lebzeiten, sondern nur ein spontan entstandenes paranormales „Extra“ (Fotografie ohne sichtbare Anwesenheit der Person als post mortem-Psychografie) anlässlich eines Besuches an seiner Grabstätte. 1993 wurde die 55-jährige Libanesin Nuhad Chami aus Masarib nach einem Schlaganfall von P. Charbel geheilt, der ihr im Traum erschien und eine Operation an ihrem Hals durchführte, wovon zwei Narben zurückblieben, die an jedem Freitag bluteten. Aus dem Bild des hl. Charbel in ihrem Haus sickerte lange Zeit hindurch Öl.
Lit.: Rizcallah, Nasri: Der wundertätige Mönch von Annaya. Kevelaer: Butzon & Bercker, 1954; Hermes, G.: Licht vom Libanon, München 1979; Görlich, Ernst Joseph: Der Wundermönch vom Libanon. Das Leben des sel. Scharbel Machluf. Stein am Rhein: Christiana, 1971; Haddad, Jean-Pierre: Charbel – un saint du Liban, Paris 1978; vgl. Bouflet, J., Namensindex.
Mandel, Peter (*1941), zunächst Masseur in Heidelberg, ab 1970 Heilpraktiker; absolvierte ein Studium der Akupunktur in Hongkong und Indien, arbeitet mit dem Biophotonen-Forscher Fritz-Albert Popp zusammen. Leiter des Instituts f. wissensch.-energet. Fotografie u. Diagnostik in Bruchsal; Begründer der auf Kirlianfotografie basierenden Farbpunktur (Esogetische Medizin); entwickelte eine „Energetische Terminalpunkt-Diagnose“ (E.T.D.), beruhend auf der Hypothese, dass die Finger- u. Zehenkuppen alle Organe des Körpers repräsentieren. Das schrittweise Erkennen und Behandeln von Beschwerden durch alle Schichten von Körper, Bewusstsein und Unterbewusstsein ist eine der wichtigsten Eigenschaften der sog. Esogetischen Medizin. Ehrendoktor der „Medicina Alternativa“ in Alma-Ata, Ehrenmitglied der Akademie für Ganzheitliche Medizin der Grieshaber-Stiftung und Gründungsmitglied sowie zweiter Vorsitzender der 1997 gegründeten „Akademie für Medizin und reformierte Heilweisen e.V.“ in Worms. Die Effektivität seiner kombinierten Therapien ist wissenschaftlich-empirisch bis dato anscheinend nicht bewiesen.
W.: Energetische Terminalpunkt-Diagnose, Esogetics 1990; Handbuch der Schmerztherapie mit spezifischen Infrarot-Frequenzen, Esogetics, 1994; Farben, die Apotheke des Lichtes. 2 Bde., Esogetics, 2001; Praktisches Handbuch der Farbpunktur, Esogetics, 42004.
Mandic, Leopold (*12.05.1866 Castelnuovo di Cattaro, Süddalmatien; † 30.07.1942 Padua, heilig (1983, Fest: 30. Juli), Taufname: Bogdan, OFMCap, Mystiker. Er war das 12. und letzte Kind einer adeligen Familie, klein von Gestalt, von schwacher Gesundheit, aber fromm und begabt. 1884 trat er in Venedig in den Kapuzinerorden ein, um an der Wiedervereinigung mit der orthodoxen Kirche mitzuarbeiten. Priesterweihe 1890. Seit 1906 in Padua, bestand seine pastorale Hauptaufgabe im täglichen, stundenlangen Beichthören. Er besaß das Charisma der Kardiognosie, Prophetie und laut Zeugenaussage wohl auch der Bilokation. Grab im Kapuzinerkloster in Padua, 24 Jahre nach seiner Beisetzung war der Leichnam noch unversehrt.
Manning, Matthew (*1955), engl. Geistheiler, Psychokinetiker, verbog ähnlich wie Uri > Geller Metallobjekte. Schon im Alter von elf Jahren zeigten sich bei ihm starke psychokinetische Kräfte (Bewegung von Möbelstücken). Als er sich dem automatischen Schreiben zuwandte, hörten die Phänomene auf. M. stellte sich Wissenschaftlern in England, den USA und Kanada zum Studium seiner außerordentlichen psychokinetischen Fähigkeiten zur Verfügung und versuchte, seine Begabung auch für Heilungen zu verwenden. 1980 hörte er mit pn. Experimenten auf, um sich der alternativen medizinischen Praxis zuzuwenden. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass er – obgleich am 18. Januar 1990 als HIV-positiv diagnostiziert und in der Folge hospitalisiert – aufgrund seines festen Glaubens an die Hilfe Gottes am 5. Dezember 1994 als HIV-negativ diagnostiziert und somit offenbar geheilt wurde.
W.: The Link, N. Y. 1975; In the Mins of Millions, London 1977; The Strangers, London 1978; One Foot in the Stars, Shaftesbury, Engl., 1999; The Healing Journey, London 2001.
Lit.: Mishlove, J. (Hrsg.): A Month with Matthew Manning. Experiences and Experiments in Northern California During May – June 1977, San Francisco 1979; Palmer J. / C. T. Tart & D. Redington: Delayed PK with Matthew Manning: Preliminary indications and failure to confirm. European Journal of Parapsychology (1979) 2, 396 – 407.
Manson, Charles (*12.11.1934 Cincinnati, Ohio / USA), Satanist, Anführer der „Manson Family“, der mehrere Morde zur Last gelegt wurden. Als uneheliches Kind einer Prostituierten hatte er eine schwere Jugend, während der er öfters im Gefängnis war. Unter den Mordopfern von 1969 befand sich auch die mit dem polnischen Regisseur verheiratete und hochschwangere Filmschauspielerin Sharon Tate. 1971 in einem der längsten Prozesse der USA unter großer Beteiligung der Öffentlichkeit zum Tod verurteilt, wurde das Urteil gegen M. später in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt.
- Marasco, Debora (*1973 Manduria, Süditalien), aus einer problematischen Familie stammend, erlebte M. als 19-Jährige seit 1992 akustische und optische Erscheinungen Jesu und Mariens, Letztere öfters auch in Begleitung von P. Pio oder Franz v. A.; M. erlitt ebenso dämonische Nachstellungen und erhielt auch die Wundmale der Dornenkrönung und die Stigmen an Händen und Füßen. Maria erschien ihr auch im Olivenhain und erbat die Errichtung einer Kapelle an jenem Ort. Über Geheiß des Ortsbischofs verließ M. ihre Heimatstadt. Die Erscheinungen finden seitdem nicht mehr öffentlich statt und wurden seit 23.07.2002 nicht mehr publiziert. 2002 heiratete M. Leonardo Capuzzimato. Es wurden auch diverse außergewöhnliche Begleitphänomene wahrgenommen: blutige Tränen und Öl aus einer Marienstatue, Duftphänomene, Zeichen an der Sonne u. a. Der Arzt Dr. Gino De Blasi, der Zeuge der Phänomene wurde, erklärte am 16. August 1994, dass die beobachteten Phänomen nicht durch einen psychophysischen Krankheitsprozess ausgelöst worden seien. Der zuständige Bischof von Oria, Armando Franco, sprach sich 2001 gegen einen übernatürlichen Ursprung der Erscheinungen aus.
- Lit.: Parmantier, Christian / André Castella: Manduria. Jesus, König der Offenbarung, und Maria, die Jungfrau von der Eucharistie, sprechen zu Debora. Hauteville: Parvis, 2000.
Marby, Friedrich Bernhard (1882 – 1966), Begründer der Runenmeditation und des Bundes der Runenforscher; ab 1924 Hrsg. der Zschr. Der eigene Weg.
W.: Marby-Runen-Bücherei 8 Bände, Stuttgart 1932 – 35.
Marcel, Gabriel
(*7.12.1889 Paris; † 8.10.1973 ebd.), bedeutender Philosoph, führender Vertreter des christlichen Existentialismus, an dessen Stelle er nach 1950 jedoch den unmissverständlicheren Ausdruck „Neo-Sokratiker“ gesetzt haben wollte; Prof. an der Sorbonne; Ehrenpräsident v. Imago Mundi. Seiner Auffassung nach sollen wir die Welt der Probleme transzendieren durch die Einsicht in das Sein als Mysterium.
W.: Journal métaphysique, 1914 – 23, 1927 (dt. 1955); Le mystère de l’être (Geheimnis des Seins, 1951); Der Mensch als Problem, 1955; für M. de Jouvenel, Einklang der Welten, schrieb er das Vorwort.
Marcus de Marconibus (*1480 Mantua; † 25.02.1510 Migliareto), sel. (Kultbestätigung 1906, Fest: 24. Februar), trat 1486 in seiner Heimatstadt den Hieronymiten (OESH) bei, Myst., besaß die Gabe der Weissagung und der Wunder; Reliquien im Dom zu S. Pietro in Mantua.
Margareta Ebner (*1291 Donauwörth / D, † 20.06.1351 Maria Medingen), sel. (Kultbestätigung 1979, Fest: 20. Juni), Myst., OP, Kloster Maria Medingen in Mödingen; erlebte während ihrer 14-jährigen Bettlägerigkeit zahlreiche Visionen. Ihre Aufzeichnungen der myst. Erfahrungen sind bis heute im Kloster Medingen (in Mödingen bei Dillingen) erhalten.
Margareta von Città di Castello (*1287 Metola / I; † 13.04.1320 Città di Castello), sel. (Kultbestätigung 1609, Fest: 13. April), Terziarin OP, Myst.; als blindes Kind von ihren Eltern ausgesetzt; erlebte zahlreiche Elevationen; Grab in der Dominikanerklosterkirche in Città di Castello.
Margareta von Cortona (*1247 Laviano /Toskana / I; † 22.02.1297 Cortona), hl. (1728, Fest: 22. Februar), Büßerin, Mystikerin; hatte zehn Jahre eine Beziehung mit einem jungen Adeligen, der ermordet wurde. M. wurde dann von ihrem Vater mit ihrem Sohn aus dem Haus gejagt. Sie bekehrte sich radikal, tat Buße in Arbeit, Fasten, karitativen Werken. Leidenschaftliche Liebe zu Christus, dessen Visionen sie als mystische Braut erlebte; 1277 Terziarin OFM, ab 1291 Klausnerin bei der Basiliuskirche von Cortona. Grab im Santuario di S. Margherita.
Margery > Crandon, Mina Stinson.
Margherita di Savoia (* zw. 1382 und 1390 Pinerolo (Turin), Italien; † 23.11.1464), sel. (1669, Fest: 23. November). Ihr Leib in der Kirche der hl. Maria Magdalena in Alba / Piemont (via Vittorio Emanuele) ist unverwest.
Margnelli, Marco (*4.04.1939 Chiesa /Valmalenco (Sondrio) / Italien; † 30.01.2005 Rom), Arzt, Forschungen auf dem Gebiet der Neurophysiologie; interessierte sich zunehmend für die Physiologie der Meditation und der Bewusstseinszustände, vor allem für mystische Ekstasen; Mitbegründer des Centro Studi e Ricerche sulla Psicofisiologia degli Stati di Coscienza 1987 in Mailand; 1985 und 1998 Mitglied des Forscherteams zur Untersuchung der Seher von Medjugorje; Autor mehrerer Bücher.
Lit.: Gagliardi, Giorgio: In ricordo di Marco M. La Ricerca Psichica 12 (2005) 1 (Nachruf).
Marguerite-Marie Alacoque > Alacoque, M.-M.
Maria Anna von Jesus, Mariana de Paredes y Fores (*31.10.1618 Quito / Ecuador; † 26.05.1645 ebd., hl. (1950, Fest: 26. Mai), OFM-Terziarin, charism. Myst., genannt „Lilie von Quito“, bot während einer Pestepidemie 1645 ihr Leben Gott an; Grab in der Jesuitenkirche in Quito.
Maria Crocifissa, Elisabetta Satellico (*9.01.1706 Venedig; †8.11.1745 Senigallia), Karmelitin im Kloster S. Lucia di Monte Novo in den Marken, sel. (1993, Fest: 8. November), Myst.; um ihre Person ereigneten sich zahlreiche Wunder.
Maria de Jesus von Agreda > Ágreda, Maria Fernández von.
Maria degli Angeli (*7.01.1661 Turin; † 16.12.1717 ebd.), Karmelitin, sel. (1865, Fest: 16. Dezember). Ihre sterblichen Überreste (bis 1988 unverwest) befinden sich in der Klosterkirche der Unbeschuhten Karmelitinnen in Moncalieri (Turin), Piazza Beata Maria degli Angeli (vicolo Savonarola, 1); pn. Phänomen: Geruch der Heiligkeit.
Maria Diomira von der Menschwerdung, Maria Teresa Serri (*23.02.1708 Genua; † 14.01.1768), OSCICap, Myst., Visionärin, 1730 Eintritt in das Kapuzinerinnenkloster Fanano. Erst auf ihrem Totenbett entdeckten die Mitschwestern M. D.s Stigmata, die sie schon vor dem Eintritt in das Kloster empfangen hatte.
Maria Franziska von den fünf Wunden > Gallo, Anna Maria Rosa N.
Maria Ionela (*18.04.1930 Baita / Kreis Mures, Rumänien), eigentl. Maria Baita, stigmat. Nonne u. Visionärin in Bukarest, Gründerin der Kongregation des Unbefleckten Herzens Mariens. Wurde in der Zeit von 10. Mai bis 28. Juli 1949 in der Apostolischen Nuntiatur von Sr. Maria Clara beobachtet und auch von Ärzten untersucht. Sie kam dann in das Kloster der hl. Agnes. Die Nuntiatur wurde 1950 gewaltsam geschlossen. Sr. Ionela wurde verhaftet und erst 1964 aus dem Gefängnis entlassen
Pn. Phän.: Ekstasen, Inedie, blutende Hostie und Kruzifix.
Maria López De Rivas (*18.08.1560 Tartanedo, Mexico; † 13.09.1640 Toledo), sel. (1976, Fest: 13. September), Myst., trat 1578 in Toledo / Spanien den Unbeschuhten Karmelitinnen bei, Ordensname Maria von Jesus, befreundet mit Theresia v. Avila; Gabe der myst. Schau und der Prophetie.
Maria Magdalena Katharina de’Pazzi (*2.04.1566 Florenz; † 25.05.1607 ebd.), Ocarm, hl. (1669, Fest: 25. Mai), ekstat. Mystikerin, Visionärin, trat mit 16 Jahren in das Karmelitinnenkloster S. Maria degli Angeli in Florenz ein, spürte ihr ganzes Leben lang die Schmerzen der Dornenkrone. Noch ein Jahr nach ihrem Tod war ihr Leichnam unverwest.
Maria Magdalena Margherita, Marti-
nengo Di Barco (*14.10.1687 Brescia / I; † 27.07.1737), OFMCap, sel. (1900, Fest: 27. Juli), Myst., trat 1705 in den Kapuzinerinnenorden ein, wurde später Äbtissin; hatte Visionen und besaß die Gabe der Wunderheilung und der Prophetie.
Maria Sabina > Sabina, Maria.
Maria von Oignies, G. von Nivelles (*1177 Nivelles in Brabant / B; † 23.06.1213 Oignies), sel. (Fest: 23. Juni), Myst., Visionärin. 14-jährig zur Ehe gezwungen, überzeugte sie ihren Mann von der religiös motivierten Enthaltsamkeit; beide pflegten sodann Leprakranke in Willenbroek bei Nivelles. 1208 zog sie sich nach Oignies bei Namur zurück u. bildete dort mit Gefährtinnen eine der ersten Beginengemeinschaften im Raum Lüttich. 1609 Erhebung ihrer Gebeine. Pn. Phän.: Inedie; zeigte Überempfindlichkeit gegenüber unkonsekr. Hostien, nicht aber gegen den Lärm in der Kirche. Sie trug schon vor Franziskus v. A. Wundmale, die sie sich jedoch selbst zugefügt hatte.
Lit.: Dinzelbacher, Peter: Diesseits der Metapher. Selbstkreuzigung und -stigmatisation als konkrete Kreuzesnachfolge. Revue Mabillon 68 (1996), 157 – 181.
Marie Guyart
(*28.10.1599 Tours / F; † 30.04.1672), OSU, Ordensname Maria von der Menschwerdung, sel. (1980, Fest: 30. April), Missionarin, Myst., Visionärin, genannt „Heilige Theresia der Neuen Welt“; 1617 Heirat, zwei Jahres später Witwe, 1631 Ursulinerin, begründete 1639 in Quebec die erste Ursulinen-Niederlassung in Kanada, wo sie sich der Bekehrung der Indianer widmete. „Mutter der katholischen Kirche in Kanada“ (Papst Johannes Paul II.).
Marie-Marguerite Dufrost de Lajemmerais, verw. D’Youville (*15.10.1701 Va-
rennes / Kanada; † 23.12.1771 Montreal), hl.
(1990 als erste Kanadierin, Fest: 23. Dezember), 1737 Ordensgründerin der Grauen Schwestern von der Liebe (Grey Nuns of Charity), charismat. Myst., pn. Phän.: Prophetie.
Marija Pavlovič-Lunetti > Medjugorje, Seher von.
Marina von Escobar (*8.02.1554 Valladolid / Spanien; † 9.06.1633), stigmatis. Mystikerin, Visionärin, förderte die Verbreitung der Birgittinnen in Spanien. Sie lebte seit 1603 als Inklusin in einem lichtlosen Raum.
Marriott, William (1854 –1938), engl. Berufszauberer und Illusionist, widmete sich der Entlarvung betrügerischer Medien. Er spielte daher eine wichtige Rolle bei der Beendigung des Handels mit sog. Geisterfotografien im viktorianischen England.
Marryat, Florence (*9.07.1833 Brighton, Sussex; † 27.10.1899 St. John’s Wood, London), erfolgreiche brit. Romanschriftstellerin, Schauspielerin, Theaterautorin. Tochter von Frederick > Marryat. 1853 Heirat mit Thomas Ross Church, Offizier des brit. Kolonialheeres in Madras; mit ihm hatte sie acht Kinder und unternahm mehrere Reisen nach Indien. 1860 Rückkehr nach England. Infolge eines Interviews mit einem Hellseher für eine Londoner Zeitung 1874 begann ihr Interesse für Spiritismus. M. behauptete, dass sie in Séancen in Kontakt mit ihren zwei verstorbenen Töchtern sowie mit ihrem bei einem Schiffbruch verunglückten Bruder gekommen sei. 1879 nach erfolgter Scheidung Heirat mit Francis Lean. Schon als 11-Jährige schrieb M. ihren ersten Roman, dem zahlreiche weitere folgten. In den letzten Lebensjahren wandte sie sich vermehrt spiritistischen Fragen zu, die sie in ihren Büchern reflektierte. M. war als begeisterte Spiritistin auch mit vielen berühmten Medien ihrer Zeit bekannt (Florence > Cook u. a.).
W.: There is no death, 1891; The spirit world, 1894; The dead man’s message. An occult romance, 1894.
Lit.: Tymn, Michael E.: The Articulate Dead. They brought the spirit world alive.
Marryat, Frederick (1792 – 1848), Kapitän der Royal Navy u. Autor eines Berichts über den Spuk von Raynham Hall in Norfolk. Er schoss auf das lästige Phantom der „Braunen Lady“, welches die Hausbewohner im Schlaf störte. Das Phantom wurde dadurch nicht abgeschreckt, sondern erschien weiterhin. Im Sept. 1936 wurde es von Kapitän Provand, einem Berufsfotografen, in Raynham Hall fotografiert; publiziert in der Zeitschrift Country Life vom 26.12.1939; das Foto konnte nicht als Fälschung erwiesen werden.
Marshall, Mary (1842 – 1884), brit. physikal. Medium, dessen Qualitäten und Phänomene in den Séancen von den einen als schamloser Betrug angesehen wurden, während andere sie für echt hielten, wie folgendes Beispiel zeigt: Ein Sitzungsteilnehmer aus Italien bekam über das Medium eine Menge korrekter Nachrichten über seine verstorbenen Verwandten, ausgenommen die Angabe über den Namen seiner verstorbenen Schwester; denn der Mann aus Italien hatte keine Schwester. Er schrieb jedoch zur Sicherheit an seine Mutter in Sizilien, die ihm antwortete, dass sie tatsächlich vor 44 Jahren eine Tochter dieses Namens geboren hatte, die gerade nur so lange lebte, um getauft zu werden.
Lit.: London Dialectical Society. Report on Spiritualism, of the Committee of the London Dialectical Society, Together with the Evidence, Oral and Written, and a Selection from the Correspondence, London 1871.
Martello, Leo Louis (*26.09.1930 Dudley, Massachusetts / USA; † 29.06.2000), Okkultist, Hexer, begründete ein Hexenkontaktbüro („Witches Encounter Bureau“); ehem. Leiter der „Witches International Craft Association“ (internat. Hexengilde).
W.: Weird Ways of Witchcraft. New York: HC Publishers, 1969; Curses in Verses. New York: Hero Press, 1971; Witchcraft – the Old Religion, Citadel Pr. 1987.
Martensen-Larsen, Hans, evangel. Theologe, Schriftsteller, vormals Domprobst von Roskilde. Versuchte als Autor die Bedeutung der Pps. für die Theologie bewusst zu machen.
W.: Bekenntnisse eines Spiritisten. Ein Zeitbild. Nach Aufzeichnungen von A. Carolsfeld-Krausé. Hamburg: Agentur des Rauhen Hauses, 1925; An der Pforte des Todes. Eine Wanderung zwischen zwei Welten. Hamburg: Furche, 1955; Das Blendwerk des Spiritismus und die Rätsel der Seele. Erstes Buch: Zwischen Endor und Tabor. Hamburg: Agentur des Rauhen Hauses, 1924; Vom Tode und von den Toten, 3 Bde., ebd. 1925ff.; An der Pforte des Todes. Berlin: Furche, 1931.
Martillo Morán, Narcisa de Jesus
(*29.10.1832 Nobol / Ecuador; † 8.12.1869 Lima / Peru), sel. (1992, Fest: 8. Dezember), Dominikanerterziarin (OP), Myst., Büßerin in Ecuador.
Marto, Francisco (*11.06.1908 Aljustrel /Portug.; † 4.04.1919), eines der Seherkinder von Fatima (1917), Bruder von Jacinta, sel. zusammen mit Jacinta (2000, Gedenktag für Francisco: 4. April); im Gegensatz zu J. ruhig, nachgiebig, kontemplativ. Seine sterblichen Überreste waren bis zum 13. März 1952 auf dem Friedhof von Fatima begraben; danach Überführung in die Basilika (Grabstätte auf der rechten Seite).
Marto, Jacinta (*11.03.1910 Aljustrel /Portug; † 20.02.1920 Lissab.), Seherin von Fatima (1917), sel. zus. mit ihrem Bruder Francisco (2000, Gedenktag für Jacinta: 20. Februar); im Gegensatz zu Francisco eigensinnig und lebhaft, starb aber heiligmäßig nach einer langen und schmerzhaften Krankheit im Hospital „Dona Estefania“ in Lissabon. Sie opferte all ihre Leiden für die Bekehrung der Sünder, für den Frieden in der Welt und für den Heiligen Vater auf. Am 12. September 1935 wurde ihr Leichnam aus dem Familiengrab des Barons von Alvaiázere in Ourém feierlich zum Friedhof von Fatima überführt und zu den sterblichen Überresten ihres Bruders Francisco gelegt.
Am 1. Mai 1951 fand dann in größter Einfachheit die Überführung der Gebeine Jacintas in das neue Grab in der Basilika statt (auf der linken Seite). Nach ersten Ermittlungen im Jahre 1945 wurde der Seligsprechungsprozess der Seherkinder von Fatima, Francisco und Jacinta Marto, 1952 eröffnet und 1979 abgeschlossen.
Masters, E. L. Robert, Dr. phil.
(*4.01.1927; † 27.07.2008 Ashland, Oregon), US-amerikan. Pionier der Bewusstseinsforschung (veränderte Bewusstseinszustände, esoterische Psychologie, Sexualpsychologie u. a.), verheiratet mit Jean > Houston, mit der er die Foundation of Mind Research in Manhattan, New York, gründete, Forschungs- und Vortragsreisen unternahm sowie mehrere gemeinsame Werke über verschiedene Gebiete der humanistischen Psychologie verfasste.
W.: Eros and Evil: The Sexual Psychopathology of Witchcraft. New York: Julian Press, 1962; Forbidden Sexual Behavior and Morality. New York: Julian Press, 1962; The Homosexual Revolution: A Challenging Exposé of the Social and Political Directions of a Minority Group. New York: Julian Press, 1962; The Varieties of Psychedelic Experience. New York: Holt, Rinehart and Winston, 1966; Mind Games: The Guide to Inner Space. New York: Viking, 1972; zusammen mit Jean Houston: Listening to the Body. New York: Delacorte Press, 1978.
Matarelli, Palma Addolorata > Palma von Oria.
Mather, Cotton (1663 –1728), Gründer der Yale University, geistl. Verfechter des Hexenglaubens (Salemer Hexenprozesse).
W.: The Wonders of the Invisible World, 1693.
Mathers, Moina (1865 –1928), frz. Okkultistin, verh. mit Samuel L. MacGregor > Mathers, Schwester v. Henri > Bergson; übernahm nach dem Tod ihres Mannes die Leitung des Alpha-Omega-Tempels des G.D.O. in Paris.
Mathers, Samuel Liddell MacGregor
(*8.01.1854 West Hackwey, London;
† 20.11.1918 Paris), engl. Okkultist u. Magier, aus einer schott. Familie in Londonend stammend; einer der Gründer des G.D.O. (Golden Dawn Order, Orden der Goldenen Dämmerung) mit Ordensnamen „Deo duce comite ferro“; Kabbalist, literar. Führer der Renaissance der Magie gegen Ende des 19. Jhs., Übersetzer mittelalterl. magischer Schriften und jüdischer kabbalist. Texte. 1877 wurde er Freimaurer. William Wynn > Wescott u. William > Woodman machten ihn mit der engl. Rosenkreuzerges. (SRIA = Societas Rosicruciana in Anglia) bekannt, die nur einem Freimaurer zugänglich war. 1885 Übersiedlung und Mitglied in der TG. 1890 Heirat mit Moina Bergson († 1928), der Schwester von Henry > Bergson.
Auf der Basis eines von Woodman und Wescott gezeigten Manuskripts mit verschlüsselten okk. Ritualen, von M. in brauchbarem Format herausgegeben, gründeten sie den G.D.O. Aufgrund seiner Ordensaktivitäten und der umfangreichen Übersetzertätigkeit wurde M. Großmeister des G.D.O. 1891 Übersiedlung nach Paris, dort Gründung des Ahathoor Tempels des G.D.O.; M. nahm das junge Tempelmitglied A. > Crowley unter seinen persönlichen Schutz, entzweite sich jedoch 1903 mit ihm, da dieser von M. übersetzte Texte unter seinem Namen veröffentlichte. Infolge von Konflikten mit Annie Hornimann u. Crowley kam es 1911 zum Ausschluss aus dem G.D.O.
W.: The Kabbalah Unveiled, London 1887, 1907; Greater Key of Salomon the King, 1889; The Book of the Sacred Magic of Abramelin the Mage, London 1889 / 1900.
Lit.: King, Francis: Ritual Magic in England, London 1970; Howe, Ellig: The Magicians of the Golden Dawn, London 1972; Colquhoun, Ithel: Sword of Wisdom, N. Y. 1975 (Schwert der Weisheit, Bergen 1985); Gilbert, R. A.: The Golden Dawn, Wellingsborough 1983.
Mathieu, Mélanie > Calvat, M.
Matteo Carreri (*1420 Mantua; † 5.10.1470 Vigevano / Lombardei), Dominikaner, sel. (Kultbestätigung 1742, Fest: 5. Oktober); Stigm., Körper unverwest, Grab in der Kirche S. Pietro, Vigevano.
Mattiesen, Emil (*24.01.1875 Dorpat / Est-
land; † 25.09.1939 Rostock), Dr. med., Augenarzt, Philosoph, Komponist, Parapsychologe, klass. Vertreter der spiritist. Hypothese für viele pn. bzw. mediumistische Phänomene; unternahm Reisen in Ostasien, 1899 Lehrstuhl in Kioto / Japan, Reisen u. Studien in Mexiko, Rangoon, Benares, USA, London; 1903 Rückkehr nach Dorpat; 1904 –1908 Privatgelehrter in Cambridge. 1925 gründete er in Rostock eine deutsche Forschungsgemeinschaft und gab die Zschr. f. PPS heraus.
W.: Der jenseitige Mensch, Berlin 1925; Das persönliche Überleben des Todes. 3 Bde. 1936 –39; Ndr. 1962 mit Vorw. v. G. Frei. (NB: Es ist vielsagend, dass dieses Standardwerk vier Jahre nach Erscheinen der beiden ersten Bände und ein Jahr nach Erscheinen des dritten Bandes von der Geheimen Staatspolizei des damaligen Regimes beschlagnahmt wurde.)
Lit.: Rudolf Tischner über M. in Neue Wissenschaft (1952) 2 sowie in der Zschr. Wegbegleiter 1 (1996) 3, 58ff. http://www.wegbegleiter.ch/wegbeg/mattiese.htm).
Maugham, William Somerset (*25.01.1874 Paris; † 16.12.1965 St. Jean / Cap Ferrat), engl. Schriftsteller, Studium der Medizin in Heidelberg u. London; lernte auch Aleister > Crowley kennen, der in seinem Roman Der Magier (Zürich 1957, Bern 1958) unter dem Namen „Oliver Haddo“ vorkommt, ebenso Eliphas > Lévi.
Maura von Troyes (*um 800 in Troyes / F; † um 850 ebd.), Myst., Vision., Gabe der Wunder; Grab in der Kirche St. Martin in Troyes.
Mauritius von Carnoet (*1114 Bretagne / F; † 29.09.1191 Carnoet), Ocist., sel. (Kultbestätigung 1869, Fest: 29. Sept.), 1147 Abt von Langonnet, leitete ab 1177 das von ihm gegründete Kloster Carnoet; Gabe der Wunder.
Maxwell, Joseph (1858 – 1915), Arzt, Jurist; bedeutender frz. Medienforscher. Von einem Medium in Limoges enttäuscht, begann er das Studium der Medizin in Bordeaux, um mediale Phänomene besser verstehen zu können. Ein Freund namens Meurice erwies sich als telekinetisches Medium, das er bei guten Lichtverhältnissen studieren konnte; ebenso eine gewisse Frau Agulla u. a. M. experimentierte 1895 auch in l’Agnelas zusammen mit anderen Gelehrten mit E. > Palladino. Nach seiner Theorie sei für das Zustandekommen intelligenter Erscheinungen eine Art von kollektivem Bewusstsein erforderlich.
W.: Les Phénomenes psychiques, Paris 1903 (dt.: Neuland der Seele, 1905); La Divination. Paris: E. Flammarion, 1927; La Magie. Paris: E. Flammarion, 1927.
Maxwell, William (17. Jh.), schott. Arzt und Okkultist, lebte während der Pestzeit 1665 in London.
W.: Medicina magnetica, 1679.
Maynard, Henrietta Colburn
(1841– 1892), bemerkenswertes amerikan. Trancemedium (ab 1856); in der Zeit des Bürgerkriegs gab sie mehrere private Séancen in Washington vor prominenten Teilnehmern, unter ihnen auch Abraham Lincoln und seine Frau. In einer Séance 1863 bewirkte M. mit einem anderen Medium, dass ein Klavier sich, Walzer spielend, durch den Raum bewegte, während der angsterfüllte Präsident und drei andere anwesende Männer nicht imstande waren, es zu stoppen.
W.: Was Abraham Lincoln a Spiritualist? or, Curious Revelations from the Life of a Trance Medium, Philadelphia 1891.
McDougall, William (*22.06.1871 Lancashire / Engl.; † 28.11.1938 Durham, N. C. /USA), um die akademische Etablierung der Paraps. verdienter anglo-amerikan. Parapsychologe. Er nahm zusammen mit William > James an einer Untersuchung von Leonore > Piper teil, was u. a. sein Interesse an den paranorm. Phänomenen weckte. Forscher auf dem Gebiet der ASW. Präs. der ASPR 1921– 23; hatte 1920 – 27 den Lehrstuhl für Psychologie an der Harvard Universität inne, sodann Berufung an die Duke University in Durham, N. C. / USA, dort 1934 mit J. B. > Rhine Mitbegr. des Parapsych. Laboratory.
W.: Psychopathologie funktioneller Störungen, 1931; The Riddle of Life, 1938; Aufbaukräfte der Seele, 21947.
McKenna, Briege (*1946 Newry / Irland), Ordensfrau, trat mit 15 Jahren bei den Klarissen ein. Sie besitzt das Charisma der Krankenheilung und hält weltweit Exerzitien für Priester. Als 18-Jährige litt sie an rheumatischer Arthritis; die Krankheit verschlimmerte sich in den folgenden Jahren. Am 9.12.1970 wurde sie in Tampa, Florida, wo sie als Lehrerin tätig war, während der Eucharistiefeier auf wunderbare Weise geheilt. Auf diese Erfahrung der Wirklichkeit des Wunders hin bat sie Jesus, er möge durch sie seine Heilkraft den Menschen weitergeben. In der Neujahrsnacht 1973 hatte sie im Klarissinnenkloster in Tampa zweimal denselben prophetischen Traum, in dem ihre zukünftige Mission durch Maria angekündigt wurde. Die Botschaft erfuhr sie später in der rue du Bac in Paris (Katharina > Labouré), nämlich auf ihren Reisen die Herzen der Menschen durch die „Wunderbare Medaille“ aufzuschließen. 1985 erhielt sie durch eine innere Eingebung den Auftrag, nach Medjugorje zu reisen, wo sie eine Botschaft für die Priester erhalten sollte.
Lit.: McKenna, Briege / Libersat, Henry: Wunder geschehen wirklich, Münsterschwarzach 1989.
McKenzie, James Hewat (*11.11.1869 Edinburgh; † 29.08.1929 London), brit. spiritistisch eingestellter parapsychologischer Forscher; Gründer des British College of Psychic Science (1920) in London zur Untersuchung der Frage des Fortlebens nach dem Tode und der medialen Trance. 1917 –20 in den USA auf der Suche nach Medien; eine seiner Studentinnen war auch Eileen > Garrett. 1922 Gründung der Quartalschrift Psychic Science. Unternahm mit seiner Frau Barbara Reisen durch Deutschland, Österreich u. Polen zum Studium der Medien (Franek Kluski, Maria Silbert u. a.).
W.: Spirit Intercourse: Its Theory and Practice, 1916.
Lit.: Hankey, Muriel W. A.: James Hewat McKenzie, Pioneer of Psychical Research, a Personal Memoir. London: Aquarian Press, 1963.
Mead, George R. S. (1863 – 1931), engl. Theosoph, Sekretär v. H. P. > Blavatsky; nach Austritt aus der Theos. Ges. Gründung eines eigenen Zirkels mit der Zschr. The Quest 1909 – 1930.
W.: Fragmente eines verschollenen Glaubens, Leipzig 1900 (über die Gnosis; Ndr. Interlaken 1990); Apollonius of Tyana, London 1901.
Mechthild von Hackeborn, von Helfta (*1241 oder 1242 Hackeborn / Sachsen-Anhalt; † 19.11.1299 (?) Helfta), Ocist, Myst., Leiterin des Klosters von Helfta. Ihre Visionen wurden ab 1292 von ihren Mitschwestern aufgezeichnet (Liber specialis gratiae). M. wurde auch ohne förmlichen Prozess schon bald als Heilige verehrt (Fest: 19. November).
Mechthild von Magdeburg (*um 1210 im Gebiet Magdeburg / Niedersachsen; † 1282 oder 1294 Helfta, Eisleben), hl., dt. Myst., Begine, lebte ab 1270 im Kloster Helfta; hatte schon als Zwölfjährige erste Visionen. Ihre Schriften sind die ersten schriftl. Zeugnisse der deutschen Mystik.
W.: Das fließende Licht der Gottheit (1270 – 80, noch auf Alemannisch erhalten).
Medardus (Pseud.) > Munninger, Eduard.
Meder, David (*1545 Osterfeld bei Naumburg; † 1616 Nebra / Thüringen), luth.-protestant. Pastor in Nebra, Hofprediger der Grafen von Hohenlohe, Befürworter der Hexenverfolgung.
W.: Acht Hexenpredigten, darinnen von des Teuffels Mordkindern, der Hexen, Unholden … , Lpz. (bei Apel) 1605.
Medjugorje, Seher von. Ab dem 24. Juni 1981 erschien sechs Kindern in Medjugorje (politische Gemeinde Citluk bei Mostar), Herzegowina, Maria als „Königin des Friedens“ (kraljevica mira) und rief zu Bekehrung, Gebet u. Fasten auf. Die Erscheinungen wurden anfangs allen Kindern zuteil. Teilweise dauerten / dauern sie bis ins 21. Jahrhundert hinein an, doch haben derzeit nicht mehr alle Seher noch Erscheinungen oder empfangen Botschaften.
Ivanka Ivankovič-Elez (*21.06.1966), war bei der ersten Erscheinung 15 Jahre alt. Die Gospa erschien ihr bis zum 7. Mai 1985, an dem sie ihr das zehnte Geheimnis anvertraute. Seit dem 28.12.1986 mit Rajko Elez verheiratet (zwei Söhne, eine Tochter).
Mirjana Dragicevič-Soldo (*18.03.1965 Sarajevo), war bei der ersten Erscheinung 16 Jahre alt. Die täglichen Erscheinungen endeten bei ihr am 25.12.1982; an dem Tag erfuhr sie auch das zehnte Geheimnis. Maria erscheint ihr noch einmal im Jahr, am 18. März. Am 16.09.1989 Heirat mit Marko Soldo (zwei Töchter).
Vicka (Vida) Ivankovic (*3.09.1964), war bei der ersten Erscheinung 17 Jahre alt. Maria vertraute ihr neun von den zehn Geheimnissen an.
Ivan Dragicevič (*25.05.1965), zum Zeitpunkt der ersten Erscheinung 16 Jahre alt; ihm wurden neun Geheimnisse anvertraut. 1994 Heirat mit Laureen Murphy (zwei Töchter).
Jakov Colo (*6.03.1971), bei der ersten Erscheinung zehn Jahre alt. Die täglichen Erscheinungen endeten bei ihm am 12.09. 1998, nachdem er das zehnte Geheimnis erfahren hatte. Maria erscheint ihm noch einmal im Jahr, am 25. Dezember. Am 11.04.1993 Heirat mit der Italienerin Annalisa Barozzi (zwei Töchter, ein Sohn).
Marija Pavlovič-Lunetti (*1.04.1965), bei der ersten Erscheinung 16 Jahre alt. Ihr wurden neun Geheimnisse anvertraut. 1993 Heirat mit Paolo Lunetti (drei Söhne). Durch M. gibt die Gospa die Botschaft an jedem 25. des Monats bekannt.
Meek, George (*1910 Springfield, Ohio; †1999), amerik. Ingenieur der Klima- und Entsorgungstechnik, Transkommunikations-
experimentator, Autor, Mitglied der ‘New York Academy of Sciences’; 1934 Heirat mit Jeanette Duncan († 1990), 1977 Herausgabe seines Werkes Healers and the Healing Process über geistige Heilung. Auf dem 1. Internationalen Symposium über das ,Mind-Matter-Interface‘ des Menschen 1985 in Sao Paulo sprach er über die umfassende Hypothese der Natur des Menschen (erschien 1989 in Buchform). Zur technisch gestützten Transkommunikation konstruierte M. mit dem Techniker Bill O’Neil zwecks Aufnahme der pn. Tonbandstimmen das sog. ‚Spiricom‘ (Zweiwegenachrichtensystem – Seitenfrequenzbandradio), das er 1982 im National Press Club in Washington D.C. der Öffentlichkeit vorstellte.
Meher Baba, eig. Merwan Shehariarji Irani, (*25.02.1894 Poona; † 31.01.1969 Guruprasad, Poona / Indien), Guru und interreligiöser Weisheitslehrer, dessen Eltern Anhänger der iranischen Zoroastrischen Religion waren. Seine formale Bildung erhielt er 1913, als er als Collegestudent den weibl. Guru Hazrat Babajan traf. 1922 Gründung eines offenen Ashrams in Bombay. 1924 Errichtung eines Schulungszentrums (Meherabad) in Aranaon bei Ahmednagar. Ab 1925 begann er eine Periode des Schweigens (bis zu seinem Tod). Er kommunizierte mit Hilfe eines „alphabet board“ und diktierte so seine Hauptwerke. Ab 1954 verständigte er sich nur durch Fingerzeichen und Gesten. 1931 erste Reise in den Westen. Seine Anhänger halten ihn für einen Avatar, als den er sich auch selbst sah, wenngleich nicht als Religionsstifter.
W.: Beams from Meher Baba on the Spiritual Panorama, N.Y. 1958; God to Man and Man to God by C. B. Purdom, North Myrtle Beach, S. C., 1975; The Path of Love, N. Y. 1976; The Mastery of Consciousness, ed. by C. B. Cohen, N.Y. 1977.
Lit.: Sham Rao, D. P.: Five Contemporary Gurus in the Shirdi (Sai Baba) Tradition, Bangalore 1972; Adriel, Jean: Avatar, North Myrtle Beach, S.C., 1974; Naaosherwan Anzar, the Beloved, N. Myrtle Beach, S. C., 1974; Purdom, C. B.: The Perfect Master, North Myrtle Beach, S.C., 1976.
Meister Therion, Pseud. > Crowley, A.
Mela, Itala (*28.08.1904 La Spezia / Italien; † 29.04.1957), mystisch begnadete Benediktiner-Oblatin. Paranormales Phänomen: Unverweslichkeit. Am 21.11.1976 zur „ehrwürdigen Dienerin Gottes“ erklärt. Ihr Leib ruht seit 1983 in der Krypta der Kathedrale Cristo Re in La Spezia.
Lit.: Bouflet I, S. 437 – 438.
Melloni, Anna, geb. Rasmussen (1898; † gegen Ende 1970?), dänisches Schreibmedium, das auch in Spiegelschrift mediale Durchgaben erhielt. Ihre Medialität trat erstmals im Alter von 12 Jahren auf – ausgelöst durch Poltergeistphänomene, die auch experimentell hervorgerufen worden waren. Die medialen Phänomene wurden u. a. vom Kopenhagener Physiker Prof. Christian Winther und dem Fotografen Sven Türck untersucht. Die sich durch das Medium kundgebende Wesenheit nannte sich ,Dr. Lazarus‘. 1921 erfolgte auch eine Untersuchung im Laboratorium von Dr. Fritz Grunewald in Berlin. Nach Jahren der Popularität erfolgte jedoch 1950 die sensationelle Enthüllung des medialen Betrugs mittels einer versteckten Kamera.
Lit.: Price, H.: Some Personal Experiences with Anna Rasmussen. JASPR 22 (1928), 375 – 382; Türck, Sven: Jeg war dus med Aandere. Kopenhagen: Stehen Hesselbachs Forlag, 1940; Olander, A.: Telekinetic Experiments with Anna Rasmussen Melloni. JASPR 41 (1961), 184 – 193.
Memminger, Anton (*2.04.1846 Straubing; † 30.09.1923 Schonungen), Pseud. Oswald Stein, Verleger, antisemit. Autor, Politiker.
W.: Das verhexte Kloster nach den Akten dargestellt ( 21904; über die Reichshexe, die Nonne Maria Renata Singerin v. Mossau, die im 18. Jh. in Würzburg hingerichtet wurde); Das Erbe der Druiden, Würzburg 1920; Hakenkreuz u. Davidstern. Volkstüml. Einführung in die Geheimwissenschaften, Würzburg 1922.
Menéndez, Josefa Sr. Maria (*4.02.1890 Madrid; † 29.12.1923 im Kloster Les Feuillants zu Poitiers), spanische Visionärin, Dienerin Gottes, Mystikerin; als Schneiderin verdiente sie den Unterhalt für ihre kranken Eltern. Durch Kontakt mit dem Jesuiten Josè M. Rubio Peralta (heilig 2003) kümmerte sie sich seelsorglich um eine Gruppe junger Arbeiter. 1920 Eintritt (als Postulantin) in die Ges. der Ordensfrauen vom Hlst. Herzen Jesu in Les Feuillants. Als Sühneopfer empfing sie Botschaften der göttl. Liebe u. hatte Erscheinungen Mariens. Stand in Beziehung mit Seelen im Purgatorium, erlitt aber auch massive dämonische Verfolgungen (Quälereien, Teufelsvisionen, Abstiege zur Hölle). Unter Betreuung durch zwei Theologen und Msgr. De Durfort, Bischof von Poitiers, schrieb sie ihre mystischen Dialoge nieder. Daraus verfasste die spätere Oberin von Sacré-Coeur (Mère de Lescure) die „Botschaft“. 1938 ermunterte Papst Pius XII. zu einer Veröffentlichung von Auszügen aus der Schrift L’Appel à l’Amour (in 15 Sprachen übersetzt).
Lit.: Die Liebe ruft. Botschaft des Herzens Jesu an die Welt u. ihre Künderin Sr. Josefa Menéndez. Mit einer Einleitung v. H. Monier-Vinard SJ. Freibg., CH: Kanisius Verlag. 1950; Pillet, P.: Les plus bel amour du monde. J. M., témoin de cet amour, Paris 1971.
Menez, Amadeus (*1420 Portugal; † 1482 Mailand), auch de Silva genannt, Mönch und Prophet. 1435 Franziskaner, 1459 Priesterweihe. Im Kurfürstlichen Archiv in Düsseldorf wurde eine ihm zugeschriebene Prophezeiung hinsichtl. der Endzeit gefunden.
Lit.: Text in: Sven Loerzer: Visionen u. Prophezeiungen, Pattloch 1989, S. 221f.
Mengoli, Ettore (*1906; †31.01.1981), Präs. der Italien. Ges. f. Paraps. in Nachfolge von Prof. Ferdinando Cazzamalli, organisierte internationale Kongresse für Paraps., Redakteur der Zschr. Metapsichica, Ehrenmitglied von IMAGO MUNDI.
Mermet, Alexis, Abbè († 1937) kath. Pries-
ter und Pendler aus der Schweiz, Teleradiästhet, Pfarrer in Sedeilles, St. Prex, Jussy bei Gend bis zu seinem Tod. M. arbeitete entweder vor Ort oder über Fotos, Planskizzen, Geographiekarten. Er fand in der Schweiz und in Frankreich zahlreiche Quellen, Wasseradern, unterirdische Lagerstätten, Salzlager; Entdecker des Walliser Anthrazitlagers, stellte auch Frndiagnosen von Krankheiten. Viele suchten seine Hilfe auf hinsichtlich vermisster Menschen und Gegenstände
W.: Der Pendel als wissenschaftliches Instrument. Die praktische Pendelforschung von Pierre Tressel, 1935; St. Gallen: RGS, 41988.
Merswin, Rulman (1307 – 1382), Straßburger Kaufmann, geistlicher Schriftsteller, gehörte zu den sog. „Gottesfreunden“, einer kirchlichen religiösen Bewegung im Umfeld der Mystik des 14. Jhs., Kontakt mit Johannes > Tauler.
W.: Der Gottesfreund vom Oberland, 1930, 31962.
Mertz, Bernd A. (*10.07.1924 Berlin; † 17.11.1996 Frankfurt / M.), Drehbuchautor, Schriftsteller, Numerologe, Astrologe.
W.: Karma in der Astrologie, 1984; Handbuch der Astrologie, 1993; Paracelsus und seine Astrologie, 1993; Grundlagen der klassischen Astrologie, 1997; Venus und Merkur – Der Morgen- und Abendstern im Horoskop, 1997; Astro-Medizin in psychosomatischer Sicht – Das Horoskop als Schlüssel zur Gesundheit, 2005; Wahrsagen mit Karten der Madame Lenormand, 2005.
Lit.: Eisler-Mertz, Christiane: Vom Saulus zum Paulus – Bernd A. Mertz und sein Weg zur Astrologie, 1997.
Merz, Agnellus
(*1726 München; † 30.06.1784 ebd.), Augustiner-Eremit (OSA), Ordenstheologe, Exeget in München; Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Aus der Sicht der scholastischen Theologie seiner Zeit war er auch Befürworter der möglichen Existenz von Hexen. Gegen seine und des Benediktiners Angelus März (1731 – 1784) vom Kloster Scheyern polemische Schriften wandte sich der um die Volksaufklärung bemühte, gelehrte Theatinertheologe und Historiker Ferdinand > Sterzinger mit seiner Schrift Betrügerische Zauberkunst und träumende Hexerey (1767).
W.: Urtheil ohne Vorurtheil über die wirkend-thätige Hexerey. Abgefasst von einem Liebhaber der Wahrheit, Sterzingen 1766, 2 1767.
Meschenmoser, Maresa
(*1923; † 15.10.1987), Mystikerin, Visionärin aus Ottobeuren, erhielt seit 1979 Einsprechungen Mariens; erblickte schon als Zehnjährige bei ihrer Erstkommunion ein vom Tabernakel ausgehendes Licht u. hörte Jesus fragen: „Willst du mein Opferlämmchen werden? “ Ihrer Zustimmung folgte ein jahrzehntelanger Leidensweg der Sühne.
Lit.: Rudolf, Franz: Weg einer Menschenseele zu Gott. Tagebuchaufzeichnungen einer deutschen Mystikerin. 3 Bde., Gaming 1990.
Mesmer, Franz Anton (*23.05.1734 Iznang bei Radolfzell am Bodensee; † 5.03.1815 Meersburg / D), Wiederentdecker des animal. (Heil-)Magnetismus, des nach ihm benannten „Mesmerismus“ als Vorläufer des Hypnotismus. 1750 – 60 Studium v. Theologie, Philosophie und Jura, ab 1760 auch Medizin. 1766 Promotion zum Dr. med. an der Univ. Wien mit der Arbeit „De influxu planetarum“; begann 1772 magnetische Kuren; heilte 1777 in Wien die seit ihrem dritten Lebensjahr blinde Klavierspielerin Maria Theresia Paradis von ihrer Blindheit. Sie war die Tochter des Privatsekretärs der Kaiserin.
(NB: Nach unserem heutigen psychotherapeutischen Verständnis litt Paradis aber wohl eher an einer dissoziativen Wahrnehmungsstörung, einer hysterischen Blindheit).
Da M. als Scharlatan angesehen wurde, musste er Wien 1778 verlassen und übersiedelte nach Paris, wo er mit einem Kollegen eine Praxis für magnetische Behandlung und großen Zulauf erhielt. Eine 1780 von König Ludwig XVI. eingesetzte Untersuchungskommission zweifelte die Heilerfolge v. M. zwar nicht an, befand jedoch, dass die Phänomene auf Einbildung beruhten.
Mesmer gründete auch eine ,Société de l’Harmonie‘ (Gesellschaft der Harmonie zur Ausbildung der Magnetiseure), berühmte Mitglieder waren Marquis de Puységur und seine zwei Brüder. Infolge der Französischen Revolution zog M. schließlich nach Meersburg am Bodensee. Sein Sterbehaus ist heute ein Weinmuseum. Sein Grabstein zeigt freimaurerische Symbole.
W.: Schreiben über die Magnetkur, Wien 1775; Kurze Geschichte des tierischen Magnetismus, Karlsruhe 1783; Dr. Friedrich Anton Mesmer: Mesmerismus, Berlin 1814.
Lit.: Tischner, Rudolf: Mesmer und sein Problem, Stuttg. 1941; Benz, Enst: Franz Anton Mesmer, München 1976; Florey, Ernst: Ars Magnetica. F. A. Mesmer, Magier vom Bodensee, Univ. Verl. Konstanz 1995.
Messer, August Wilhelm (* 11.02.1867 Mainz; † 11.07.1937 Rostock), Psychologe, Pädagoge, Autor. 1910 –1933 Philosophieprof. in Gießen, Vertreter eines kritischen Realismus im Sinne von Oswald Külpe. Gründer und Hrsg. der Monatsschrift Philosophie und Leben.
W.: Wissenschaftlicher Okkultismus, Lpz. 1927; Einführung in die Psychologie und die psychologischen Richtungen der Gegenwart, 1927, 2 1931.
Messing, Wolf (*10.09.1899 Góra-Kavaleriya bei Warschau; † 8.11.1974 Moskau), aus einer armen jüdischen Familie stammender russischer Bühnenmagier (Mentalist) polnischer Herkunft. Um seine Person und Tätigkeit ranken sich zahlreiche Geschichten und Legenden. Er rühmte sich, dass er andere Menschen telepathisch dazu bringen könne, das zu denken und zu sehen, was er wolle, dass sie denken und sehen. Als Vierzehnjähriger hatte er sich z. B. ohne Fahrkarte auf der Flucht nach Berlin in einem Zug versteckt. Als der Kontrollor kam und seine Fahrkarte verlangte, kramte M. ein Stück Zeitungspapier hervor, reichte es dem Schaffner und blickte ihm dabei fest in die Augen mit der Suggestion, dass es seine gültige Fahrkarte sei – woraufhin der Kontrollor das Papier abstempelte und zurückgab. Später arbeitete Messing in einem Wanderzirkus und heilte hypnotisch Krankheiten, die auf psychischen Konflikten und Stress beruhten. Als er später 1937 in Warschau auftrat, sagte er den Zweiten Weltkrieg voraus und dass Hitler diesen verlieren werde. Daraufhin wurde nach ihm gefahndet. M. wurde ins Gefängnis geworfen, doch konnte er sich mittels telepathischer Hypnotisierung der Wärter befreien und floh in die UDSSR. Dort sei er auch durch Josef Stalin mehrmals getestet worden; M. trat in sein Landhaus ein, ohne von den Wachen daran gehindert worden zu sein; denn er hatte ihnen – so behauptete er – gesagt, dass er Berija, der Chef des sowjetrussischen Staatssicherheitsdienstes sei. Dieser hatte nämlich als Einziger ungehinderten Zutritt zu Stalin. Nach dem Zeugnis seiner Familie und Freunde konnte er auch Zukünftiges voraussagen, doch wurde M. aufgrund der damaligen weltanschaulich-politischen Situation in der Sowjetunion nie wissenschaftlich untersucht. Vielen Menschen hat er jedenfalls in ihrer Not geholfen.
Lit.: Küppers, Topsy: Wolf Messing, der Hellseher in Stalins Diensten. München: Langen-Müller, 2002.
Metzger, Hermann Joseph (*20.06.1919 Luzern; † 14.07.1990 Stein am Rhein / CH), Schweizer Okkultist, Autor (schrieb unter den Pseud. Peter Mano, Paragranus, Nemos, Tabacum), verheir. mit Rosalie (1909 –1972). Von F. L. Pinkus lernte er die Technik der Hypnose und trat unter dem Pseud. Peter Mano als Bühnenmagier auf. Nach dem Tod von Pinkus und Alice Sprengel 1947 übernahm M. die Leitung der Psychosophischen Gesellschaft und gab das Mitteilungsblatt des Psychosophischen Instituts heraus. Zu seinem inneren Kreis gehörten Anita Borgert (*1918), Annemarie Aeschbach (*1926), Anna Bertha Werder-Binder (*1922), Sophie Huber, Dorothea Weddigen. M. war auch Mitglied des O.T.O. (Ordensname: Fra .·. Paragranus) und des Illuminatenordens; gründete in Stein / Appenzell eine Abtei Thelema; Mitglied und – nach dem Tod von Herbert > Fritsche – 1960 Patriarch der Gnostisch-Kathol. Kirche; Hrsg. der Schriften > Crowleys.
Lit.: King, Francis: Sexuality, Magic and Perversion, Secausus / USA, 1971, 1974; Huettl, Andreas / Peter R. König: Satan – Jünger, Jäger und Justiz. Leipzig: Kreuzfeuer, 2006.
Meyer, Gustav > Meyrink, Gustav.
Meyfart, Johann Mattheus (*09.11.1590 Jena; † 26.01.1642 Erfurt), evangel. Theologieprof. in Erfurt u. Coburg, wo er Erfahrungen mit Hexenprozessen machen konnte. Kämpfer gegen den Hexenwahn und die Hexenverfolgungen seiner Zeit, scharfer Kritiker der Hexenprozesse und des damit verbundenen Unrechts (durch Folter erzwungene Geständnisse, finanzielle Bereicherung, keine Zulassung von Juristen und Ärzten zu den Prozessen). Nach dem Studium in Jena und Wittenberg Adjunkt an der Philosophischen Fakultät in Jena; 1623 Direktor des Akademischen Gymnasiums in Coburg, 1624 an der Universität Jena Promotion zum Dr. theol, ab 1633 Prof. an der Universität Erfurt.
W.: Christliche Erinnerung an gewaltige Regenten u. gewissenhafte Praedicanten, wie das abschewliche Laster der Hexerei mit Ernst auszurotten aber in Verfolgung desselbigen auf Cantzeln u. in Gerichtshäusern sehr bescheidentlich zu handeln sei, 1635; Halle 1703.
Lit.: Trunz, Erich: Johann Matthäus Meyfart. Theologe und Schriftsteller in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges, München 1987.
Meyrink, Gustav, Pseud. (*19.01.1868
Wien; † 4.12.1932), recte Gustav Meyer, österr. esoterischer (Roman-)Schriftsteller, Freimaurer, Dramatiker, nach C. G. Jung ein „visionärer Dichter“, Klassiker der phantastischen Lit.; Sohn des württemberg. Staatsministers Freih. v. Varnbühler u. der Schauspielerin Meyer; Bankier in Prag 1889 –1902, stand 1902 unschuldig unter Betrugsverdacht, 1905 Übersiedlung nach München, ab 1911 in Starnberg / D; konvertierte 1927 vom Protestantismus zum Mahajana-Buddhismus, Mitglied diverser okk. Organisationen, der Adyar-TG, des Illuminatenordens (Bruder Dagobert), des Kerning-Ordens und in Prag Mitglied der Okkultistenloge „Zum blauen Stern“, dort Kontakt mit Karl > Weinfurter. Suizid am Starnberger See.
W.: Der Golem, 1915; Das grüne Gesicht, 1917; Walpurgisnacht, 1917; Der weiße Dominikaner, 1921; Der Engel vom westl. Fenster, 1927.
Lit.: Lube, Manfred / Evelyn Aster: Personalbibliographie von Gustav Meyrink, Bern u. a. 1980 (Europ. Hochschulschriften, Reihe 1: Deutsche Sprachen u. Lit., Bd. 355); G. Meyrink (Dissertation), Graz 1980; Qasim, Mohammed G. M. – Eine monographische Untersuchung (Diss.), Stuttg. 1981; Smit, Franz: G. M. Auf der Suche nach dem Übersinnlichen, München 1988; Harmsen, Theodor: Der magische Schriftsteller Gustav Meyrink, seine Freunde und sein Werk beleuchtet anhand eines Rundgangs durch die Meyring-Sammlung der Bibliotheca Philosophica Hermetica (unter Verwendung weiterer Sammlungen. Amsterdam: In de Pelikaan, 2009.
Michael de Sanctis, Miguel de los Santos, (*29.09.1591 Vich / Spanien; † 10.04.1625
Valladolid), OST, Myst., hl. (1862, Fest: 10. April), 1603 Eintritt in den Konvent der Beschuhten Trinitarier in Barcelona, 1607 Profess bei den Unbeschuhten in Alcalá, 1608 in Pamplona. Er verrichtete große Bußwerke, besaß die Gabe der Beschauung und erlebte infolge seiner glühenden Gottesliebe viele Ekstasen. In der Ekstase war er leicht wie eine Feder, überflog Mauern, Gärten, Felder. Wegen seiner „Levitationsflüge“ wurde er auch „El Extático“ genannt.
Lit.: San Diego, Luis de: Compendio de la vida de san Miguel de los Santos, Madrid 3 1925.
Michel, Anneliese (*21.09.1952 Leiblfing / D; † 1.07.1976 Klingenberg / D), angeblich „besessene“ Pädagogikstudentin aus Klingenberg am Rhein, die in Übereinstimmung mit Eltern und Priestern selbst der Auffassung war, dass sie besessen sei. Sie litt an Epilepsie und in der Folge an paranoider Psychose. M. starb im Zusammenhang mit einem an ihr vorgenommenen Großen Exorzismus in der Folge an Herzversagen bzw. Unterernährung, weil sie die Nahrungsaufnahme verweigerte. Seit 1969 war sie von sieben Ärzten verschiedener Fachrichtungen untersucht bzw. behandelt worden. Eine Neurologin an der Würzburger Universitätsnervenklinik hatte bei ihr durch das EEG eine Schläfenlappenepilepsie in der linken Gehirnhälfte festgestellt.
M. litt an epileptischen Anfällen, zeigte aber auch alle Symptome einer Besessenheit (NB: Einer der angeblich identifizierten Dämonen hieß Fleischmann – in der Gegend von Klingenberg gab es im 16. Jh. einen Pfarrer dieses Namens). Im nachfolgenden aufsehenerregenden Exorzistenprozess vor dem Landgericht in Aschaffenburg 1978 wurden die beteiligten Geistlichen und die Eltern wegen fahrlässiger Tötung angeklagt und am 21. April 1978 zu je sechs Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt.
Mit Erlaubnis des Bischofs von Würzburg, Dr. Josef Stangl, vom 16.09.1975 wurde an M. durch den Salvatorianerpater Arnold Renz, unterstützt von Pfarrer Ernst Alt, vom Sept. 1975 bis Juli 1978 67-mal der Große Exorzismus der katholischen Kirche nach dem Rituale Romanum vorgenommen. Am 25.02.1978 wurde sogar ihr Leichnam exhumiert, um das Gerücht, dieser sei nicht verwest, zu widerlegen. Die von der Deutschen Bischofskonferenz eingesetzte Untersuchungskommission kam zum Schluss, dass Anneliese M. nicht besessen war.
Lit.: Bullinger, Kaspar: Anneliese Michel und die Aussagen der Dämonen. Altötting: Ruhland, 21983; Goodman, Felicitas D.: Anneliese Michel und ihre Dämonen. Stein am Rhein: Christiana, 21987; Wolff, Uwe: Das bricht dem Bischof das Kreuz. Die letzte Teufelsaustreibung in Deutschland. Reinbek: Rowohlt, 1999.
Michelet, Jules
(*21.08.1798 Paris; † 9.02.1874 Hyères), frz. Historiker, Prof. am Collège de France, später Privatgelehrter, schrieb über die Geschichte der Französischen Revolution. Autor von Werken über die Kulturgeschichte der Hexe in ihrem verschiedenartigen Erscheinungsbild je nach Vorkommen am Lande oder im städtischen Milieu. Seiner Ansicht nach sei das Hexenwesen als eine befreiende Protestbewegung gegen die christliche Kultur zu verstehen und habe ihre Hauptursache im mittelalterlichen Lehenswesen.
W.: La Sorcière, 1862 (dt.: Die Hexe, 1863.
Michelina (Michaela) Metelli von Pesaro (* um 1300 Pesaro / I; † 19.06.1356 ebd.), OFM, Myst., sel. (Kultbestätigung 1737); mit einem reichen Mann verheiratet, wurde sie bereits mit 20 Jahren Witwe; wurde nach dem Tod ihres Sohnes Franziskanerterziarin; erfuhr außergewöhnliche Visionen, pflegte in Jerusalem Aussätzige und erlebte am dortigen Kalvarienberg eine Ekstase. Mitpatronin von Pesaro.
Mifune, Chizuko (*17.06.1886 Kumamoto; † 19.01.1911), bekannte japanische Hellseherin, von ihrem Schwager in Hypnose versetzt, wurde sie sich erstmals ihrer hellseherischen Fähigkeiten bewusst. Von 1908 – 10 verheiratet. Ihre pn. Fähigkeiten untersuchte der japanische Psychologe Tomokichi Fukurai sowohl in Kumamoto als auch in Kyoto und kam zu einem positiven Urteil. M. beging jedoch Selbstmord (durch Gift). Anlass dafür mag der Umstand gewesen sein, dass sie in Zusammenhang mit einer öffentlichen Demonstration (Lesen in verschlossenen Kuverts) am 15. Sept. 1910 der Scharlatanerie bezichtigt worden war; es spielte dabei auch ihre Kränkung eine Rolle, dass 1911 seitens der japan. Presse Fukurai und Nagao Ikuko, ein anderes von ihm studiertes Medium, des Betrugs bezichtigt worden waren.
Lit.: Fukurai, T.: Clairvoance and Thoughtography, 1931, 2003.
Mirabelli, Carlos / Carmine (*2.01.1889 Botucatú, Sao Paulo / Bras.; † 30.04.1951), Sohn ital. Eltern in Brasilien, kaufmänn. Angestellter; eines der größten physikalischen Medien. Nach dem frühen Tod seiner Eltern erwachten bei ihm, ab 22.02.1914, pn. Fähigkeiten. Er konnte seine Verwandten sehen und sagte, dass sein Vater sein ihn führender Stern sei. In der Schule beeindruckte M. Lehrer und Kameraden, als er über das Thema „Evolution und Involution“ auf Latein sprach, obwohl er die Sprache nicht gelernt hatte. Als er 1914 bei der Companhia de Calcados Villaca (Schuhfirma) arbeitete, fielen öfters Schuhe aus dem Regal. Die Leute hielten ihn für besessen und schlugen ihn. Doch durch die Untersuchung seitens berühmter Ärzte – wie etwa Dr. Alberto de Melo Seabra (1872 – 1934) – wurde er sich seiner seltenen Fähigkeiten bewusst.
Seine pn. Fähigkeiten wurden von diversen Wissenschaftern untersucht und kontrolliert (z. B. 1919 von den Experten der Academia de Estudos Psychicos „Cesar Lombroso“). Amador Bueno publizierte erstmals im August 1929 die außerordentlichen Trancephänomene in einem Artikel in der Zeitschrift für Parapsychologie auf der Grundlage der in Brasilien beobachteten Tatsachen. M. konnte in Trance bis zu 26 Sprachen einschließlich sieben Dialekte schnell sprechen und in 28 schreiben (darunter Latein, Chaldäisch und Hieroglyphen), die er im Normalzustand nicht kannte (darunter auch Deutsch, Japanisch, Arabisch, Hebräisch), allerdings in unterschiedlicher Geläufigkeit. Berühmt wurde er durch seine Vollmaterialisationen.
M. wurde vor seinem Haus beim Überqueren der Straße vor den Augen seines Sohnes von einem Auto tödlich überfahren. Grab auf dem Friedhof Sao Paulo (Gräberblock 27, Grab 155).
Lit.: Mikulasch, R. (Hg.): O Medium Mirabelli, Santos / Brasilien 1926; Gerloff, Hans: Das Medium Carlos Mirabelli. Tittmonning /Obb.: W. Pustet, 1960.
Mirandola, Giovanni Pico, Graf von > Pico della Mirandola.
Mirin, Dajo, Pseud. für Arnold Gerrit Johannes Henske (*6.08.1912 Rotterdam; † 26.05.1948), holländ. Fakir, Künstler für bizarre Schauspiele, von Beruf Grafiker. Er ließ sich öffentlich von Floretten und Degen durchbohren, spürte offenbar keinen Schmerz und es floss auch kein Blut aus den Wunden. Seine schockierendste Aktion demonstrierte er am 31. Mai 1947 z. B. vor Ärzten des Züricher Kantonsspitals, als er sich von seinem Assistenten mit einem 80 cm langen und 7 mm breiten Florett bei freiem Oberkörper von hinten in der Höhe der Nieren durchbohren ließ. Über Ersuchen von Klinichef Prof. Albert Brunner wurde sein Körper geröntgt, um einen eventuellen Trick auszuschließen.
Am 15. September 1947 ließ sich M. in der Bürgerklinik in Basel unter der Leitung namhafter Ärzte (es waren dies die Prof. Max Lüdin, Hans Staub und Rudolf Massini) untersuchen.
Ein riskantes Experiment am 11. Mai 1948 – langsames Verschlucken eines 35 cm langen dolchartigen Spießes mit dem Ziel einer Demonstration von De- und Rematerialisation – wurde ihm jedoch zum Verhängnis mit tödlichem Ausgang. Zwei Tage darauf musste ihm das Objekt operativ entfernt werden. An den Folgen des Experiments starb er während eines schon öfters an ihm beobachteten Ichaustritts. Dennoch blieb M. medizinischerseits anscheinend ein ungeklärtes Rätsel.
Lit.: Bürgin, Luc: Das Wunder – Mirin Dajo. Der unverletzte Prophet und seine phänomenalen Kräfte; Artikel von Rudolf Passian in der Zeitschrift Wegbegleiter III (1998) 3, 107ff.; http://www.mirin-dajo.com
Mirjam von Abellin, Mirjam Baouardy
(*5.01.1846 Iblin (Abellin) in Galiläa; † 26.08.1878 Bethlehem), sel. (13.11.1983, Fest: 26. August), stigm. arab. Karmelitin, Mystikerin. Ihr unstetes Leben war von Leiden aller Art, aber auch von außerordentlichen mystischen Gnaden gekennzeichnet. M. entstammte einer kathol. Familie des melkitischen Ritus. Zwölf ihrer Geschwister starben bereits im Kleinkindalter. Die Eltern gelobten daraufhin bei einer Wallfahrt nach Bethlehem, ihre nächste Tochter Maria zu nennen. Zwei Jahre nach Mirjams Geburt wurde ihr Bruder Bulos geboren, den eine Tante aus Tarschiha unweit von Nazareth adoptierte. Ein Jahr später starben die Eltern und M. wurde von einem Onkel aus Alexandria adoptiert, der für ihre Erziehung sorgte. Die beiden Geschwister sahen sich nie wieder.
Mit 13 Jahren sollte M. verheiratet werden, doch widersetzte sie sich dem Vorhaben ihres Onkels. Als sie sich mit einem Brief an ihren Bruder im Gedanken an eine Flucht einem muslimischen Bediensteten ihres Onkels anvertraute, der sie zum Islam bekehren wollte, schnitt ihr dieser am 8. Sept. 1858 mit einem Dolch die Kehle durch und warf sie in eine Seitengasse – in der Meinung, M. sei tot. Sie fand sich dann jedoch auf wundersame Weise in einer Höhle wieder, wo sie durch das Eingreifen Mariens (in Gestalt einer Nonne) geheilt wurde; diese prophezeite ihr, dass sie in Frankreich in einem Kloster leben u. in Bethlehem als Karmelitin sterben werde. Später kam M. zu den Franziskanern und diente dann bis 1863 als Dienstmagd in Alexandrien, Jerusalem, Beirut u. Marseille, wo sie in Capelette in den Orden des hl. Joseph eintrat. In dieser Zeit erfuhr sie zahlreiche Ekstasen u. die Einprägung der Stigmen. Aufgrund ihrer unverstandenen Situation entlassen, wurde sie 1867 Karmelitin in Pau bei Lourdes (mit Namen Sr. Maria v. Jesus dem Gekreuzigten). 1868 empfing sie in einer Ekstase die Durchbohrung des Herzens. 1870 Aufenthalt in Mangalore, Indien, zwecks Klostergründung; lebte sodann in Palästina, wo sie in Bethlehem 1875 einen Karmel gründete, in dem sie auch ihre letzte Ruhestätte fand. Pn. Phän.: Visionen, Ekstasen, Levitationen, Prophetie, Seelenschau.
Lit.: Brunot, Amédée: Licht vom Berge Tabor. Mirjam, die kleine Araberin (Sr. Maria von Jesus dem Gekreuzigten OCD). Stein am Rhein: Christiana, 21982; Fleckenstein, Karl-Heinz: Mirjam Baouardy – Das „Kleine Nichts“ aus Bethlehem. Leben, Gedanken und Wirken einer Araberin und Christin, Ottersweier 1997; Resch, A.: Die Seligen Johannes Pauls II. 1979 – 1985. Innsbruck: Resch, 2000 (Selige und Heilige Johannes Pauls II.; 1), S. 113 – 116.
Mirjana Dragicevič-Soldo > Medjugorje, Seher von.
Mischo, Johannes, Dr. (*8.08.1930 Haustadt / Saar; † 16.08.2001 Freiburg), Psycho-
loge, Parapsychologe, Studium der Philosophie, Geschichte, Theologie und Psychologie, Mitarbeiter von Prof. Hans > Bender in dessen Institut seit 1960, 1965 ebd. Promotion zum Dr. phil. mit der Diss. „Verlaufsprozesse in Traumserien, Tests u. Biographie“. 1973 Habilitation bei H. Bender mit dem Thema „Außersinnliche Wahrnehmung – Spontane Erfahrung und quantitativ-statistisches Experiment“ an der Univ. Freiburg. 1975 Benders Nachfolger auf dem Lehrstuhl f. Psychologie u. Grenzgebiete der Psychologie an der Univ. Freiburg sowie nach Benders Tod 1991 Direktor des Inst. f. Grenzgebiete der Psychologie u. Psychohygiene e.V. (IGPP). Von 1981– 87 1. Vorsitzender der von ihm mitbegründeten „Wiss. Ges. zur Förderung der Parapsychologie e.V. (WGFP); Redakteur der Zschr. Neue Wissenschaft 1960 – 68, ab 1980 Mitherausgeber der Zeitschr. f. Parapsychologie u. Grenzgebiete der Psychologie (ZPGP). Autor zahlr. Publikationen vor allem in der ZPGP.
Lit.: Nachruf u. Würdigung v. Andreas Resch in GW 50 (2001) 3, 277–282.
Mises, Dr. (Pseud.), > Fechner, Gustav Th.
Mitchell, Edgar Dean (*17.09.1930 Hereford, Texas / USA), ehem. amerik. Astronaut, Fliegeroffizier bei der US-Marine, 1966 Aufnahme in das Astronautenkorps der NASA. Als sechster Mensch betrat er den Mond und unternahm beim Flug von Apollo XIV (Januar / Februar 1971) erfolgreich telepath. Experimente mit vier Menschen auf der Erde. Nach seinem Ausscheiden aus der Raumfahrtbehörde 1972 gründete M. eine eigene Firma sowie das ‘Institute of Noetic Sciences’ zum Studium von Bewusstseinsveränderungen. 1984 gründete er die ‘Association of Space Explorers’.
M. ist sowohl überzeugt von der Existenz anderer intelligenter Lebewesen im Kosmos als auch von der Wahrheit jenes mysteriösen Geschehens von Roswell am 5. Juli 1947, wobei er sich auf die Berichte seiner Freunde als Augenzeugen beruft.
Moberly, Charlotte Anne Elizabeth
(1846 –1937), britische Lehrerin, Rektorin des T. Hugh’s College, Oxford, 1886 –1915; als Autorin schrieb sie unter dem Namen Elizabeth Morison. Nach ihrer Aussage habe sie beim Besuch des Petit Trianon im Garten von Versailles am 10. August 1901 in Gesellschaft ihrer gebildeten Freundin E. F. > Jourdain paranormal Marie Antoinette (1755 –1793) sowie Personen in der Kleidung jener Zeit retroskopisch wahrgenommen. Der französische Schriftsteller Philippe Jullian (1919 /21–1977) vertrat in seiner Biografie von Robert de Montesquiou (1965) allerdings die Ansicht, dass die beiden Damen nicht Gestalten aus früherer Zeit, sondern sog. ,tableau vivants‘ gesehen hätten, also lebende Figuren in Kostümen früherer Zeit als Bestandteil einer von Montesquiou zur Unterhaltung gegebenen Party; dieser habe nämlich seinen Wohnsitz in der Nähe gehabt.
W.: Morison, Elizabeth / Francis Grant (Pseud.): An Adventure, 1911, London 21913, 31924.
Lit.: Coleman, M. H.: The Ghosts of Trianon… Wellingborough, Engl., 1988.
Moes, Anna (1832 –1895), stigmat. Myst., Visionärin; 1868 Eintritt in den Dominikanerinnenorden (Ordensname Maria Dominika Klara vom hl. Kreuz); hatte schon in ihrer Kindheit Marienerscheinungen in Bous-Septfontaines, ebenso Erscheinungen von Engeln u. Heiligen; gründete ein Kloster in Clairefontaines u. auf dem Limpertsberg in Luxemburg. Seligsprechungsprozess 1915 eingeleitet.
Lit.: Barthel, J. P.: Mutter Maria Dominika Klara Moes vom hl. Kreuz und ihre Klostergründung 1832 –1895, nach authentischen Quellen bearbeitet. Luxemburg: St. Paulus Druckerei, 1908, 21926.
Mögling, Daniel, Pseud. Theoph. Schweighart (*4.04.1596 Böblingen; † 19.08.1635 Butzbach), Arzt (1621 Dr. med. in Tübingen), Mathematiker, Astronom und Leibarzt am Hofe des Landgrafen Philipp von Hessen-Butzbach. Vertreter der Pansophie („arbor pansophiae“); Freund von Johann Valentin > Andreae; überzeugter Verfechter der Rosenkreuzerideen.
Mohlberg, Leo Cunibert (*17.04.1878 Efferen, Rhld.; † 21.05.1963 Maria Laach), OSB, bedeutender Liturgiewissenschaftler und Professor am päpstlichen Institut für christliche Archäologie in Rom, aber auch hervorragender Radiästhet. Schrieb über Pendeln unter dem Pseudonym ‚Candi‘. Seine diesbezüglichen Briefe entstanden 1943 / 44. 1897 Eintritt in das Kloster Maria Laach, 1903 Priesterweihe, Pionier der liturgischen Bewegung. Beschäftigte sich seit 1938 mit der Radiästhesie. 1950 Auftrag zur Leitung eines Instituts für Liturgiewissenschaft. 1956 Verleihung des Großen Verdienstkreuzes der deutschen Bundesrepublik. 1958 Ehrendoktorat der philosoph. Fakultät der Universität Zürich. In den Jahren 1930 – 1952 katalogisierte er die mittelalterl. Handschriften der Zürcher Zentralbibliothek.
W.: Briefe an Tschü. Anregungen zu radiästhetischen Studien in 35 Briefen. St. Gallen: RGS, 81986.
Lit.: Räderer, Olaf: Candi – Prof. Dr. P. Cunibert Leo Mohlberg OSB. Radiästhesie, Nr. 208, Sept. 1994, 38 – 52.
Molay, Jakob Bernhard v.
(1243 –18.03.1314), 22. und letzter Großmeister des 1119 in Jerusalem gegründeten Ritterordens der Templer. Nach dem Fall von Ptolemais 1291 zogen sich die Tempelritter aus dem Heiligen Land nach Zypern zurück. Über Einladung des Papstes und des Königs nahm M. seinen Sitz in Paris. Der dem Papst unterstellte Orden war durch seine Besitztümer mächtig und rief Neid und Habgier hervor. 1306 beschlagnahmte der französ. König Philipp der Schöne die Güter der Templer und nahm sie gefangen. Am 13.10.1307 wurde M. verhaftet und wie seine Gefährten gefoltert; seine Geständnisse hat er mehrmals widerrufen. Wegen angeblicher Teufelsanbetung wurde M. in Paris schließlich zusammen mit dem Großprior Guido von der Normandie auf einer Insel in der Seine lebendig verbrannt. 1311 wurde der Orden von Papst Clemens V. aufgelöst.
Unvoreingenommene historische Nachforschungen erwiesen später die Unhaltbarkeit der gegen die Templer vorgebrachten Anschuldigungen.
Molitor(is), Ulrich (ca. 1442 – 1507/08), Jurist, Notar am bischöflichen Gericht in Konstanz, um 1495 Kanzler des Herzogtums Tirol, bald darauf Prokurator am Reichskammergericht. Seiner Ansicht nach verführe der Teufel die Menschen; die den Hexen vorgeworfenen Taten (Hexenflug, Schadenzauber) würden – entgegen den Behauptungen des Hexenhammers – nur in der Einbildung bestehen. M. war jedoch andererseits ein Befürworter der Verbrennung der Hexen, die er infolge des Teufelspaktes als Ketzerinnen ansah.
W.: „De Lamiis et Phitonicis Mulieribus tractatus pulcherrimus“ (über Hexen u. Wahrsagerinnen), Constantz 1489 (dt.: Von Hexen u. Unholden. Ein christlicher, nuetzlicher und zu diesen unsern gefaehrlichen Zeiten nothwendiger Bericht auß Gottes Wort, Geistlichen u. Weltlichen Rechten, auch sonst allerley Historien gezogen. Übersetzt von Conradus Lautenbach, Straßburg 1575.
Moll, Albert (*4.05.1862 polnisch Lissa; † 23.09.1939 Berlin), Neurologe, als Jude geächtet, 1896 Konversion zum Protestantismus; 1885 Dr. med. mit einer Dissertation bei R. Virchow; ab 1887 Neurologie in Berlin; setzte in seinen Therapien auch Hypnose ein. Pionier der Sexualwissenschaft u. Gründer einer Internat. Ges. f. Sexualforschung 1913; einer der erbittertsten Gegner der Parapsychologie; doch eigentlich war sein Anliegen, den Spiritismus seiner Zeit zu demaskieren. Lehnte die Psychoanalyse ab und war mit den Kollegen Magnus Hirschfeld und Sigmund > Freud verfeindet. M. starb merkwürdigerweise am gleichen Tag wie Freud.
W.: Der Hypnotismus, Berlin 1889; Der Rapport in der Hypnose. Untersuchungen über den tierischen Magnetismus. Leipzig: Ambrosius Abel 1892; Prophezeien und Hellsehen. Wege zur Erkenntnis. Stuttgart: Franckh’sche Verlagshandlung, 1922; Der Spiritismus. Wege zur Erkenntnis. Stuttgart: Franckh’sche Verlagshandlung, 1925; Psychologie und Charakterologie der Okkultisten, 1929.
Lit.: Kröner, in: Psychische Studien 1921, 8; Cario, Dorothea: Albert Moll (1862 – 1939). Leben, Werk und Bedeutung für die Medizinische Psychologie. Universität Mainz: Dissertation, 1999.
Moll, Paul (Franz) von (*15.01.1824 Mol bei Antwerpen; † 24.02.1896 Abtei Termonde, heute Dendermonde, Belgien), bürgerlicher Name Franz Luyckx; Mystiker, Ordenspriester OSB, Stifter des Klosters von Steenbrügge und Wiederhersteller der Abtei von Affighem. 1848 in Termonde Eintritt in den Benediktinerorden unter dem Ordensnamen Paul. 1849 Profess, 1859 nach Abschluss seiner Studien in Parma Priesterweihe; Anwender der sog. Benediktusmedaille. In seiner schweren Krankheit erschien ihm Maria mit Joseph und auch der hl. Benedikt von Nursia. Sie versprachen ihm Genesung, die auch alsbald erfolgte. M. wurde bald als Wundertäter bekannt, mit Zukunftsschau und Gebetsheilungen. Es gibt über die wunderbaren Begebenheiten zahlreiche Zeugenaussagen. Berichtet wird u. a. von einer armen Frau, der er eine Tasse zu trinken und ein Brot gab. Die Tasse blieb daraufhin niemals leer, das Brot ging nie wieder zu Ende.
Sein Leib war – laut Zeugen bei der Exhumierung am 24. Juli 1899 – drei Jahre nach seinem Tod noch unverwest. Der Seligsprechungsprozess ist eingeleitet.
Lit.: Delaux, Camille (Hrsg.): Charakterzüge, Aussprüche und wunderbare Begebenheiten aus dem Leben des Benediktinermönches Pater Paul von Moll 1824 –1896. Bolchen: Stenger, 1913; Van Speybrouck, Edouard von: Pater Paul von Moll: ein belgischer Wundertäter des 19. Jahrhunderts. Durach: Anton A. Schmid, 1995.
Monnier, Pierre
(*ca. 1892; † am 8.01.1915), jenseitiger Kommunikator, der nach seinem Tod vom 5.08.1918 bis 1.09.1937 durch automatisches Schreiben Kundgaben an seine Mutter übermittelte; die Mitteilungen umfassen 2879 Seiten in sieben Bänden. M. fiel im Ersten Weltkrieg an der Argonnenfront.
W.: Lettres de Pierre, hrsg. v. F. Lanore / F. Scorlot, 7 Bde.
Lit.: Ernst, R.: Zeugen des Unsichtbaren. GW 28 (1979) 2, S. 128.
Monroe, Robert Allan (*30.10.1915; † 17.03.1995), US-amerik. Geschäftsmann, Bewusstseinsforscher. Er stammte aus Lexington / Kentucky, Sohn einer Ärztin und eines Univ.-Prof.; studierte Elektrotechnik mit Abschluss an der Ohio State University, übersiedelte dann nach New York, wo er als Programmdirektor bei Radio und Fernsehen Karriere machte. M. erfuhr um 1958, als er sich mit der Methode des Lernens im Schlaf beschäftigte, eigene außerkörperliche Erfahrungen (AKE), die er in seinen drei Büchern beschrieb. Entdecker des sog. Frequenzfolge-Effekts (frequency following response), dessen Anwendung in der „Mind-Machine“ (Kombinationsgerät von Kopfhörer mit Spezialbrille) zwecks hemisphärischer Synchronisation erfolgte. Diese von ihm entwickelte Hemi-Sync-Methode sollte einen für die AKE günstigen mentalen Zustand erzeugen. Seine Tochter Laurie (*1951; † 18.12.2006) wurde 1994 zur Präsidentin des von ihm 1974 in Faber / Virginia gegründeten Monroe-Instituts gewählt.
W.: Journeys Out of the Body. Garden City: Anchor, 1977 (dt.: Der Mann mit den zwei Leben. Reisen außerhalb des Körpers. München: Droemersche Verlagsanstalt Knaur, 1986); Far Journeys. N. Y.: Doubleday, 1985 (dt.: Der zweite Körper – Expedition jenseits der Schwelle. München: Heyne, 2007); The Ultimate Journey. N. Y.: Doubleday, 1996 (dt.: Über die Schwelle des Irdischen hinaus. München: Heyne, 2006).
Montandon, Raoul (* 9.11.1877 Genf; † 3.09.1950), Studium der Architektur, Dr. h. c. der Univ. Genf für seine mehrbändige Bibliografie über die alt-ethnologischen u. archäolog. Arbeiten Frankreichs. Präs. der Genfer Geograph. Ges., redigierte auch deren Zeitschr. Globe; Pps., Autor mehrerer Werke über Spiritualismus, 20 Jahre Präs. der „Société d’Études Psychiques“, publizierte über den Feinkörper des Menschen, den Auguste Bouvier, ein Heiler-Magnetiseur in Lyon, durch Infrarotaufnahmen nachgewiesen hatte, sowie über transzendentale Fotos (z. B. durch das Medium William > Hope) und Abgüsse materialisierter Formen.
W.: Des difformités physiques et autres caractéristiques extérieures dans les apparitions de défunts, Genève 1935.
Lit.: Nachruf v. Charles Stahl in Globe; Le drame de la souffrance humaine devant la science occult, Genève 1935; Aux écoutes du monde invisible. Messages médiumiques récens, Genève 1936; Contribution à l’étude des phénomènes psychiques: La photographie transcendentale, Genève 1936; La mort, cette inconnue, Neuchatel 1942, 1948 (dt.: Das Geheimnis des Todes, Zürich 1946).
Mörike, Eduard (* 8.09.1804 Ludwigsburg; † 4.06.1875 Stuttgart), evang. Pastor, Dichter u. Schriftsteller, Lyriker der Schwäbischen Schule; Studium von 1818 – 1826 im Seminar von Urach und im Tübinger Stift. Nach mehrjährigem Vikariatsdienst in verschiedenen Orten war M. von 1834 bis 1843 Pfarrer in Cleversulzbach bei Heilbronn, über dessen Spukfall er schrieb. Ebenso berichtete er über selbsterlebte Spukfälle in Kerners Zeitschr. Magikon. Wirkte nach seiner vorzeitigen Pensionierung als Literaturlehrer in Stuttgart; 1855 Hofrat.
W.: Aus dem Gebiete der Seelenkunde, 1861; Doppelte Seelentätigkeit, 1909; Historisch-kritische Gesamtausgabe in 28 Bänden. Stuttgart: Klett-Cotta, 1967ff.
Lit.: Lahnstein, Peter: Eduard Mörike. München: List, 1986; Kluckert, Ehrenfried: Eduard Mörike. Köln: Dumont, 2004; Petze, Erwin: Eduard Mörikes Kunst der schönen Täuschung, Frankfurt 2004; Schmid-Lotz, Christa: Eduard Mörike. Lahr: Kaufmann, 2004; Wild, Inge u. Reiner: Mörike-Handbuch, Stuttgart 2004.
Moritz, Karl Philipp (*15.09.1756 Hameln; † 26.06.1793 Berlin), Schriftst. mit einem bewegten Leben und Aufstieg aus armen Verhältnissen vom Hutmacherlehrling bis zum Hofrat; Kunsttheoretiker und Philosoph, 1779 Freimaurer, 1786 / 88 in Italien Bekanntschaft mit Goethe, 1791 Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften.
W.: Hrsg. des „Magazins der Erfahrungsseelenkunde als ein Lesebuch für Gelehrte und Ungelehrte“, 10 Bde. (1783 – 93); Fragmente aus dem Tagebuche eines Geistersehers, 1787.
Mörl, Maria von (*15. / 16.10.1812 Kaltern, Südtirol; † 11.01.1868 ebd.), stigm. Myst.; Adelige, zweites von zehn Kindern, schon mit sechs Jahren krank; 1832 erste Ekstasen, 1834 stigmatisiert. Da sie in ganz Europa bekannt war, kamen zahlreiche Besucher zu ihr (z. B. Adolph Kolping, Clemens Brentano, Ignaz Döllinger, Joseph Görres). Nach dem Tod ihres Vaters 1840 zog sie in das Kloster der Terziarschwestern in Kaltern. Ihr Seelenführer war P. Johannes Cap. Soyer (1798 – 1865), der sie als Einziger aus ihren Ekstasen kraft des Gehorsams zurückholen konnte. Ihre pn. Phänomene sind wohl im diffusen Grenzgebiet zwischen Dissoziation und Mystik angesiedelt.
Lit.: Prantauer, Simon: Die ekstatische Jungfrau und Mystikerin Maria von Mörl (1812 –1868), Bozen 1868; Grandi, Ignaz: Maria von Mörl. Die Stigmatisierte aus Kaltern in Südtirol. Hauteville: Parvis Verlag, 1977; dies.: Maria von Mörl (1812 –1868). Leben und Bedeutung einer ,stigmatisierten Jungfrau‘ aus Tirol im Kontext ultramontaner Frömmigkeit. Brixen: A. Weger, 2004 (Dissertation, Kath.-Theol. Fakultät Tübingen); Priesching, Nicole (Hrsg.): Unter der Geißel Gottes. Das Leiden der stigmatisierten M. v. Mörl (1812 – 1868) im Urteil ihres Beichtvaters, Brixen 2007.
Morris, Robert L. (* 9.07.1942 Canonsburg / Penns., USA; † 12.08.2004), renommierter Pps., erster Inhaber des Koestler-Lehrstuhls für Parapsychologie an der Universität Edinburgh (seit 1985); studierte Psychologie und Zoologie, 1969 Promotion in Psychologie an der Duke University in Durham, N. C., mit einem Thema aus der Vergleichenden Psychologie über das Sozialverhalten von Vögeln. Am dortigen Rhine Research Center führte M. auch seine ersten parapsychologischen Forschungsarbeiten durch; danach am Center for the Study of Aging and Human Development der Duke University und in William Roll’s Psychical Research Foundation in Durham tätig. Von 1974 bis 1980 unterrichtete er Psychologie und Parapsychologie zunächst an der University of California in Santa Barbara, ab 1978 an der School of Social Sciences der University of California in Irvine und schließlich als Senior Research Scientist im Communication Studies Laboratory der School of Computer and Information Science der Syracuse University, New York. 1974 und 1985 Präsident der Parapsychological Association (NB: Koestler (Freitod am 2.03.1983) stiftete 500.000 brit. Pfund für einen künftigen Lehrstuhl für Pps.)
Lit.: Hövelmann, Gerd / Friederike Schriever:
Der leise Revolutionär: Prof. Dr. R. L. Morris 1942 – 2004. Zschr. f. Anomalistik 4 (2004), 6 –13.
Morselli, Enrico (*17.07.1852 Modena; † 18.02.1929 Genua), Neuropsychiater,
1874 Dr. med. in Modena, Studium der Psychiatrie in Reggio und der Anthropologie in Florenz, Prof. für Psychiatrie an der Univ. Turin und nach 1889 an der Univ. in Genua. Gründer bzw. Hrsg. mehrerer Fachjournale; ein großer Skeptiker hinsichtlich parapsychischer Erscheinungen, bis er infolge von 30 Sitzungen bei E. > Palladino von ihrer Existenz überzeugt worden war. Bzgl. der Materialisationsphänomene vertrat er eine psychodynamische Theorie.
W.: Psicologia e Spiritismo, 2 Bde., Turin 1908; Il Magnetismo animale, Turin 1886; I fenomeni telepatici e le allucinazioni veridiche, 1897.
Moser, Fanny, Dr., verh. Hoppe
(*27.05.1872 Badenweiler; † 24.02.1953 Zürich), Zoologin und namhafte pps. Autorin mit (einseitig) animistischem Standpunkt, denn gegenüber vielen sog. physikalischen Medien ist ihre negative Beurteilung nicht gerechtfertigt (z. B. bei Maria > Silbert). M. entstammt mütterlicherseits dem Geschlecht der Sulzer in Winterthur. Studien in Lausanne u. Freiburg, promovierte 1902 an der Univ. München über „Vergleichende Entwicklungsgeschichte der Wirbeltierlunge“. Weitere spezielle zoolog. Arbeiten folgten (in Villefranche und in der marinbiologischen Forschungsstelle Neapel). 1903 Heirat mit Dr. Jaroslav Hoppe, einem tschechischen Musiker, den sie in seiner Krankheit von 1915 – 1927 pflegte.
Ihr parapsychologisches Schlüsselerlebnis hatte M. 1914, als sie in Berlin bei dem Medium Frau Fischer eine Tischlevitation erlebte. 1928 erhielt sie wiederum das Schweizer Bürgerrecht. Floh im Zweiten Weltkrieg aus Berlin u. schmuggelte das Manuskript ihres Buches über Spuk heraus; in Zürich Kontakt mit Peter > Ringger (Herausgeber des Werkes); das Manuskript zum geplanten, aber nie gedruckten 2. Bd. erhielt postum Prof. H. > Bender, dessen Institut auch durch ihre Hinterlassenschaft wesentlich bereichert wurde. Ihre Urne ruht in einem Ehrengrab (Schaffhausen).
W.: Okkultismus – Täuschungen und Tatsachen. 2 Bde. München: E. Reinhardt, 1935; Reprint in einem Band (mit Supplement – Bibliogr., Errata-Liste) u. d. Titel „Das große Buch des Okkultismus“. Olten: Walter, 1974 (mit Einleitung v. Prof. Bender); Spuk. Irrglaube oder Wahrheitsglaube? Eine Frage der Menschheit. Baden: Gyr Verlag, 1950; Neuaufl. Olten; Freibg. i. Br.: Walter Verlag, 1977.
Lit.: Frei, Gebhard: Dem Andenken von Dr. Fanny Moser. Neue Wissenschaft 3 (1953), 8 / 9, 269 –272; Locher, Theo: Fanny Moser. In: Parapsychologie in der Schweiz gestern und heute, hrsg. v. d. Schweizerischen Vereinigung für Parapsychologie, Biel 1986, S. 44 –52.
Moses, Stainton, Pseud. M. A. Oxon
(* 5.11.1839 Donnington, Lincolnshire /
GB; † 5.09.1892), anglikanischer Geistlicher, PK-Medium, Wegbereiter des modernen Spiritismus in England und angesehener spiritistischer Autor. Schon als Schüler zeigten sich bei ihm kreative, somnambule Aktivitäten. Studium am Bedford College und am Exeter College, Oxford; musste das Studium aus gesundheitlichen Gründen unterbrechen und verbrachte ein halbes Jahr auf dem Berg Athos. 1872 wurde M. eingeladen, den Spiritismus zu erforschen. Nach Teilnahme an Séancen mit verschiedenen Medien – unter ihnen D. D. > Home und Francis Ward Monck – entdeckte er bei sich ähnliche Fähigkeiten; er praktizierte automatisches Schreiben und Sprechen. Eine seiner berühmten psychischen Persönlichkeiten, die sich in den Séancen manisfestierten, hieß ,Imperator‘, der auch bei Mrs. > Piper auftrat. Mit Edmund Rogers gründete er 1884 die ,London Spiritualist Alliance‘, das spätere College of Psychic Studies. Obgleich 1882 an der Gründung der SPR beteiligt, trat M. 1886 wegen deren kritischer Haltung gegenüber dem Spiritismus wieder aus ihr aus. Begründer der Zschr. Light 1881. Die meisten seiner Werke erschienen unter dem Namen ,M. A. Oxon‘, im Anklang an den von Oxford erhaltenen akadem. Grad.
W.: Spirit Teachings, 1862, 1883; Psychography, 1878; Spirit Identity, 1879 /1908.
Lit.: Myers, F. W. H.: The Experiences of W. Stainton Moses. PSPR (1893 / 94) 9, 245 –353; (1895) 3, 1– 63; Podmore, F.: The New Spiritualism, London 1910; Artikel ,W. S. Moses‘ in der Zschr. Wegbegleiter II (Sept. 1997) 5, S. 246 (verkürzte Wiedergabe des Artikels von Josef Peter in: Zentralblatt für Okkultismus, Leipzig 1920 / 21, S. 211ff.).
Moss, Thelma
(*6.01.1920; † 1.02.1997), amerik. Psychologin und Parapsychologin, Kirlianbildforscherin, ursprünglich Schauspielerin, promovierte an der University of California (UCLA), Los Angeles, in Psychologie, Vorsitzende der UCLA; unterstützte 1974 die Untersuchung des spektakulären Spukfalles von Culver City, Kalifornien, durch Dr. Gaynor u. Dr. Barry Taff, der 1983 auch verfilmt wurde (sog. Entity-Phänomen um Carla Moran, die angab, von einem negativen männlichen Geistwesen immer wieder vergewaltigt zu werden).
Motte-Guyon, Jeanne Marie de la
(*18.04.1648 Montargis; † 9.06.1717 Diziers bei Blois), französ., katholische Mystikerin aus adeligem Geschlecht, Hauptvertreterin der quietistischen Mystik. Schon als Kind las sie die Schriften von Franz von Sales. Bereits mit 16 Jahren mit Jacques de la Motte-Guyon vermählt, wurde sie 1676 Witwe. Ihre ekstatischen Visionen beschrieb sie in ihrem reichen schriftstellerischen Werk. Ihre Schriften Moyen court und die Règles des assocées à l’Enfance de Jésus kamen 1688 auf den Index der verbotenen Bücher. Im gleichen Jahr nahm F. > Fénelon brieflichen und persönlichen Kontakt mit ihr auf; er wurde ihr Seelenfreund und später auch Verteidiger ihrer mystischen Anschauungen. Wegen ihrer quietistischen häresiesuspekten Mystik wurde Madame Guyon seitens der kathol. Kirche verfolgt und mehrfach inhaftiert. Am 15.04.1695 leistete sie den verlangten Widerruf der 30 von einer Theologenkommission unter Führung von Bossuet für ketzerisch befundenen Sätze. Nach ihrem Tod fanden ihre Schriften vor allem unter den Protestanten großen Anklang und wurden von deren Autoren publiziert.
W.: Vie de Madame Guyon, Ecrite Par Elle-Méme. 3 vols., Paris 1791.
Lit.: Mallet-Joris, Françoise: Jeanne Guyon. Paris: Flammarion, 1978; Coslet, Dorothy: Madame Jeanne Guyon: Child of Another World, Christian Literature Crusade 1984.
Moufang, Wilhelm (* 4.10.1895; † vermutlich nicht vor 1974), pps. Schriftst., Studium der Astrologie, Mitarbeiter der Zeitschr. Merlin, gründete zusammen mit Dr. Heinz Artur Strauß die „Deutsche Kulturgemeinschaft zur Pflege der Astrologie“.
W.: Der Geist der Astrologie (zus. mit Oscar A. H. Schmitz, 1922); Mysterium der Träume (zus. mit W. O. Stevens, München 1953); Magier, Mächte u. Mysterien, Heidelberg 1954.
Mühlhiasl, eig. Mathias Lang
(*16.09.1753 Apoig; † 1805 Zwiesel), le-
gendärer bayr. Hellseher (Präskopist), dessen Identität umstritten ist. Traditionell wird mit dem sog. Waldpropheten Mathias Lang d. Jüngere (Sohn von Mathias Lang d. Älteren) gemeint. Er war verheiratet mit Barbara Lorenz, die ihm sieben oder acht Kinder gebar. M. stammt aus Apoig (heute Hunderdorf) bei Straubing, wo er von seinem Vater das Müllergewerbe übernahm, 1803 jedoch angeblich wegen Nachlässigkeit dieses Amtes wieder enthoben wurde.
Seine Gestalt erinnert auch stark an die Gestalt des Matthias > Stormberger, mit dessen Voraussagen seine Texte sich nahezu decken. Eine schriftliche Fixierung der angeblich 200 Jahre alten Weissagungen erfolgte erst im 20. Jh. durch den Heimatforscher Paul Friedl und wurde erst 1923 publiziert.
Nach dem Heimatforscher Reinhard Haller hat dieser Klostermüller jedoch nichts mit dem Mühlhiasl zu tun, dem das prophetische Erzählgut sozusagen untergeschoben wurde.
Im Übrigen wurde die ominöse Gestalt des M. auch mit der realen Person des Alois > Irlmaier identifiziert.
2001 publizierte Dr. Wolfgang Odzuck ein neues Buch über die geheimnisumwitterte Gestalt des M., in dem er feststellt, dass nicht der bisher vermeintliche Mathias Lang d. J., sondern sein Bruder Johann (*28.04.1755; † 1825) der Seher „Mühlhiasl“ war.
So muss also nach dem heutigen Forschungsstand die Gestalt des Waldpropheten als historisch gesichert angesehen werden, obgleich noch nicht eindeutig entschieden ist, ob er nun „Mühlhiasl“ oder „Mühlhansl“ geheißen hat. Ein Bericht von J. B. Raun (um 1920) nennt jedenfalls den Seher „Mühlhansl“ (Kurzform von Johann). Und die Müllersfamilie Lang ist seit 1689 auf der Mühle nachgewiesen. 2003 wurde bei der Mühle ein Freilichtspiel, „Mühlhiasl, die Legende von Apoig“, aufgeführt.
Lit.: Böckl, Manfred: Mühlhiasl, Buch- und Kunstverlag Oberpfalz 1998; Bekh, Wolfgang J.: Mühlhiasl. Der Seher des Bayerischen Waldes. Deutung und Geheimnis. München: Ludwig, 1999; Vegesack, Siegfried von: Der Waldprophet Mühlhiasl. Das Dorf am Pfahl. Flucht in die Wälder. Geschichten aus dem bayerischen Wald. Grafenau: Morsak, 2000; Odzuck, Wolfgang: Auf den Spuren des Mühlhiasl – eine Tatsachenerhebung. Straubing: Attenkofer‘sche Verlagsbuchh., 2001; Friedl, Paul: Der Waldprophet. Rosenheim: Rosenheimer, 2002.
Muktananda, Paramahansa Swami
(*16.05.1908 Dharmasthala; † 2.10.1982
Ganeshpuri, Indien), Myst., Guru, Gründer des Siddha-Yoga Dham. Schon früh zeigte er trotz Begabung kein Interesse an einer formellen Ausbildung. Vielmehr hatte er Sehnsucht nach einem Leben als Wandermönch (Sadhu). Mit 15 Jahren lief er von zu Hause weg und wanderte zwei Jahrzehnte lang in Indien umher. Einen zeitweiligen Aufenthalt bot ihm das Kloster von Swami Siddharudha in Hubli, Dharwar, wo er Sanskrit, Yoga und Vedanta studierte. Nach dem Tod Siddharudhas 1929 setzte er sein Wanderleben fort, hatte jedoch seinen Wohnsitz in Yeola, Maharashtra. Erst 1947 fand er in Bhagawan Sri Nityananda in Ganeshpuri seinen erwünschten Guru, der durch Berühren die Kundalini-Kraft wecken konnte („Shaktipat“). Ihn suchte er neun Jahre hindurch auf, obgleich M. selbst eigene Schüler heranbildete. 1956 zog er zu seinem Guru und übernahm schließlich nach dessen Tod 1961 das Zentrum in Ganeshpuri, das er ein Jahr darauf in eine öffentliche Stiftung verwandelte (Sri Gurudev Ashram). Seine Hauptaufgabe sah M. in der Erweckung der aufsteigenden Kundalini-Schlangenkraft bei seinen Anhängern im Hinblick auf ihre Erleuchtung. 1970 unternahm er seine erste weltweite Tournee (auch in die USA), weitere folgten. In den 70er Jahren etablierte sich die weltweite Organisation „SYDA Foundation“.
W.: The Play of Consciousness, N. Y. 1971; Satsang with Baba, 2 vols., Oakland, Calif., 1974, 1976; Yoga – die kosm. Energie im Menschen, 1982.
Lit.: Amma: Swami M. P.: Ganeshpuri, 1969;
Franklin, Jones (Baba Free John): The Spiritual Instructions of Swami M. Lower Lake, Calif. 1974; Shankar: Mukt., Siddha Guru, Calif. 1976.
Muldoon, Sylvan (*18.02.1903; † Okt. 1969 oder 1971), amerik. Autor, erfuhr nach seiner Aussage schon mit 12 Jahren psychische Dissoziationen. Durch die Lektüre eines die Phänomenik der Außerkörperlichen Erfahrungen (AKE) betreffenden Buches kam er in Kontakt mit Hereward > Carrington. M. beschrieb sodann seinen eigenen AKE und die den „Astralkörper“ mit dem Physischen verbindende „Silberschnur“. Er vertrat die Auffassung, die Ablösung der „Seele“ bzw. des feinstofflichen Körpers vom Leib fände bei jedem allnächtlich im Schlaf statt und diene auch der Wiederaufladung seelischer Energien. Er stellte bei sich fest, dass er nach dem Wiedereintritt umso besser beisammen war, je weiter er sich im AKE-Zustand von seinem physischen Leib entfernt hatte.
W.: The Case for Astral Projection: Hallucination or Reality, 1936; zus. mit H. Carrington: Projection of the Astral Body, London 1929 (dt.: Die Aussendung des Astralkörpers. Freiburg: Bauer, 51983); The Phenomena of Astral Projection. London: Rider, 1951.
Mulford, Prentice (* 5.04.1834 Sag Harbor, Long Island; † 27.05.1891), erfolgr. amerik. Journalist, Schriftsteller des positiven Denkens mit einem abenteuerlichen Leben, Vertreter der Neugeistbewegung. Mit 17 Jahren verließ M. das Elternhaus, wurde Matrose und danach Goldgräber in Kalifornien, bis er schließlich um 1885 seine berühmten Essays zu schreiben begann. 1891 wurde er bei Long Island auf einem Boot treibend tot aufgefunden. Seine Ideen erfuhren eine Renaissance in der New Age-Bewegung.
W.: Unfug des Sterbens, Unfug des Lebens, München 1921; Der Gott in Dir, Deine Reise im Schlaf; Das Gesetz des Erfolgs. Meisterschaft des Lebens, München 1991; Unfug des Lebens und des Sterbens, Frankfurt/M. 161996.
Lit.: Lindenberg, W.: Über die Schwelle. Gedanken über die letzten Dinge, München 1996; ders.: Geheimnisvolle Kräfte um uns. Kurzgeschichten von schicksalhaften Begegnungen, München 1998.
Muller, Catherine Elise > Smith, Hélène.
Müller, Johannes > Regiomontanus.
Müller, Karl Eugen (*17.07.1893 New Orleans; † 6.09.1968 Zürich), Schweizer Spiritist mit Interessengebiet Reinkarnation und Astralprojektion; 1911–1916 Maschinenbaustudium an der ETH, 1919 Dr. sc. techn. der ETH Zürich, berufliche Tätigkeit in Mexiko und Venezuela. M. war aktives Mitglied mehrerer internat. Vereinigungen, z. B. der Gesellschaft ‘The Greater World’ sowie der Geistigen Loge Zürich, deren Präsident er auch war; 1958 –1963 Präs. der International Spiritualist Federation.
W.: Reincarnation. Based on Facts, 1970.
Lit.: Locher, Theo: Parapsychologie in der Schweiz, gestern und heute, 1986.
Müller-Edler, Alfred (*20.06.1875 Wernigerode; † 21.02.1960 Hamburg-Bergedorf), esot. Schriftst., wird in G. > Meyrinks Engel vom westl. Fenster als „Baron Müller“ gewürdigt.
W.: Des Theophrastus Paracelsus Bombast von Hohenheim Chymischer Psalter oder Philosophisches Handbuch vom Stein der Weisen 1522. Nach eines Liebhabers Übersetzung von 1771 neu hrsg. von A. Müller-Edler. Leipzig: Hummel, 1937; Chymische Psalter. Leipzig, o. J.; Der Schlüssel zum Garten der Hesperiden. Sersheim, Württembg.: Osiris, 1956 (Hermetische Hieroglyphen, Schriftenreihe der Hermetischen Arbeitsgemeinschaft; 1).
Lit.: Ins, Jürg von (Hrsg.): Das Buch der wahren Praktik in der göttlichen Magie, München 1988.
Munninger, Eduard, Pseud. Medardus, (* um 1901; † 12.02.(04?)1965 Eferding /OÖ), österr. Okkultist, betrachtete sich als Nachfolger der Fraternitas Rosicruciana Antiqua (F.R.A.), propagierte pansophisch-gnostische Riten; um 1937 Gründer und Leiter der unabhängigen österreichischen Sektion des AAORRAC („Antiquus Arcanus Ordo Rosae Rubae Aureae Crucis“) mit Sitz auf Schloss Krämpelstein. Nach seiner Behauptung sei er von Arnold > Krumm-Heller (1876 –1949), dem Gründer der F.R.A., zum Leiter ernannt worden, was jedoch nicht der Wahrheit entspricht.
W.: Brevier der Einsamkeit, 1952.
Lit.: Koenig, P. R.: Der O.T.O. Phänomen Remix, München 2001 (Hg. Arbeitsgemeinschaft für Religion und Weltanschauungsfragen).
Murphy, Gardner, DDDr., (* 8.07.1895 Chillicothe / Ohio; † 20.03.1979 Washington / USA), vielseitiger Sozialpsychologe und Persönlichkeitsforscher mit ganzheitlicher Sicht, Paraps., Mitbegründer der Lehre vom positiven Denken. Psychologiestudium in Yale und Harvard, promovierte an der Columbia University, wo er 1921–1940 dozierte. 1926 Heirat mit Lois Barclay (1902 – 2003). 1949 Präs. der SPR und 1962 Präs. der ASPR, New York. Inhaber eines Lehrstuhls am City College in New York 1940 –1952, ab dann bis 1967 Direktor der Menninger Foundation in Topeka, Kansas. M. verwies hinsichtlich der Analyse der paranormalen Phänomene auf die Bedeutung der motivationsdynamischen Kräfte als möglichen Schlüssel für die spezifischen Entstehungsbedingungen der Phänomene. M verfasste an die 114 Publikationen.
W. (Auswahl): A briefer general psychology. New York: Harper, 1935; zus. mit S. M. Solley: Challenge of Psychical Research, 1960; zus. mit R. Ballou: William James and psychical research, New York 1960; Die Macht Ihres Unterbewusstseins; ASW – Ihre außersinnliche Kraft.
Lit.: Barclay Murphy, Lois: Gardner Murphy: Integrating, expanding, and humanizing psychology. Jefferson, NC: McFarland & Comp., 1990.
Murray, Gilbert (* 2.01.1866 Sydney, Australien; † 20.05.1957 Oxford, England), brit. Altphilologe, Übersiedlung 1877 nach England, Studium ab 1884 am St. John‘s College der Universität Oxford, Präsident der SPR 1915; Prof. für Griechisch an der Univ. Glasgow 1889 –1899, Univ. Oxford 1908 –1936. Im Familienkreis unternahm er zur Unterhaltung Experimente zum angeblich telepathischen Erkennen von im Raum versteckten Gegenständen.
W.: Euripides and his Age, 1913 (dt. 1957); Aeschylus, 1940; Greek Studies, 1946.
Lit.: Dodds, E. R.: Gilbert Murray’s last experiments. PSPR 55 (1972), 371– 402.
Murray, Margret Alice (1863 –1963), engl. Archäologin (Ägyptologie); beeinflusste die moderne Hexenbewegung durch ihre These des Hexenkults als vorchristliche Religion im Sinne eines Erd- u. Fruchtbarkeitskultes. Den Forschungen von Carlo > Ginzburg zufolge habe es in Oberitalien (um Friaul) tatsächlich einen solchen Fruchtbarkeitskult der sog. „Benandanti“ gegeben. Eine Renaissance dieser angeblichen prähistorischen Hexenreligion wurde durch Gerald > Gardner institutionalisiert.
W.: The Witch Cult in Western Europe, 1921; The
God of the Witches, 1933.
Murrell, James (1780 –1860), kräuterkundiger Engländer aus Hadleigh, Essex, dessen Hilfe als weißer Hexenmeister gegen böse Mächte in Anspruch genommen wurde (z. B. Herstellung von ,Hexenflaschen‘ gegen bösen Zauber).
Musallam, Pseud. (* 7.03.1884 Brüx / Böh-
men; † ca. 1942), recte Dr. Franz Sättler; Orientalist, Reiseschriftsteller, Autor okkultistischer Bücher (unter dem Pseud. Dr. Musallam), Begründer der sog. Adonistischen (Geheim-)Ges. für das deutsche Sprachgebiet (mit sexualmagischen Tendenzen); war 1926 / 27 auch Hrsg. der Zeitschr. Dido – Okkultist. Monatsschrift; befreundet mit Karl May; von den Nationalsozialisten erschossen.
W.: Alchemie oder die Kunst, den Stein der Weisen herzustellen. Berlin: Adonistischer Verlag, o. J. (um 1922); Der Adonismus, die Urreligion der Menschheit, Berlin 1922, 1926; Das Kartenorakel der phönizischen Königin Sybille, Berlin, o. J. (1925); Spiritistik ohne Medium, Berlin, o. J. (1926).
Lit.: Glowka, Hans-Jürgen: Deutsche Okkultgruppen 1875 –1937, München 1981.
Musco, Teresa (* 7.06.1943 Caiazzo, Provinz Caserta / Italien; † 19.08.1976 Neapel?), stigmatisierte ital. Mystikerin, Dienerin Gottes (Sühneseele), erlebte schon als Kind Visionen, Marienerscheinungen und Materialisationen; wurde häufig von Krankheiten heimgesucht, musste sich insgesamt 111 chirurgischen Eingriffen unterziehen (wegen Phlegmonen), gegen Ende ihres Lebens Dialysepatientin, starb an Nierenversagen.
1971 Kontakt mit P. Franco Amico, ihrem Biografen und Seelenführer. Nach vielen Krankheiten und Operationen war sie seit 1964 unsichtbar und seit 1969 sichtbar stigmatisiert; führte im Auftrag Mariens ein Tagebuch (über 2600 Seiten). Von 1971 an bis August 1976 bildeten sich in Anwesenheit Teresas in verändertem Bewusstseinszustand an 24 religiösen Statuen von Jesus bzw. von Maria (Blut-)Tränen. Von Interesse ist auch ihre Bekanntschaft mit dem Experten für mystische Phänomene im Grenzbereich, dem Passionistenpater Adalbert Cerusico.
(NB: Dieser war ein Freund des hl. Don Calabria, dem er das Todesdatum vorausgesagt hatte.)
Lit.: Amico, F.: La voce del sangue grida, Caserta 1981; Stolz, Benedikt: Teresa Musco. Mit Christus gekreuzigt, Jestetten 1983; Gagliardi, Giorgio: Stigmatizzazione ed altre fenomenologie paranormali, 1994.
Myers, Frederic William Henry
(* 6.02.1843 Keswick / Cumberland, England; † 17.01.1901 Rom), Altphilologe, 1865 – 72 Prof. für Altphilologie an der Univ. Cambridge. 1880 Heirat mit Eveleen Tennant (1856 –1937). Pionier der Erforschung des Psychisch-Unbewussten des Menschen in ganzheitlicher Sicht, mit Einschluss des paranormalen, von ihm ,supernormal‘ benannten Bereiches („One of the great systematizers of the notion of the unconscious mind“ – Ellenberger, S. 314); Gründungsmitglied der Londoner SPR 1882, deren Präs. 1900; 1883 – 86 Mitglied der Theosophischen Gesellschaft. M. ist Schöpfer der Begriffe Telepathie, supernormal, teleplastisch, subliminales Ich, hypnagogisch, hypnopompisch. Geraldine
> Cummins (The Road to Immortality) behauptete, dass M. durch sie als Medium Informationen über das Jenseits per Diktat durchgegeben habe; desgleichen unabhängig davon Sir Oliver > Lodge durch das Medium Gladys Osborne > Leonard.
W.: Phantasms of the Living (zus. mit E. Gurney und F. Podmore, 1886 (dt.: Gespenster Lebender, 1897); Science and a Future Life, 1893; Human Personality and its Survival of Bodily Death, London 1903.
Lit.: Gauld, A.: The Founders of Psychical Research. London: Routledge and Kegan Paul, 1968; Ellenberger, H. F.: The Discovery of the Unconscious. New York: Basic Books, 1970.
Mylius, Christine (*1913; † 11.04.1982), Hamburger Filmschauspielerin, präkognitive Paragnostin, die seit 1954 in Abständen ihre zukunftsbezogenen Träume dem Institut f. Grenzgebiete der Psychologie u. Psychohygiene zwecks Archivierung u. Dokumentation zur Verfügung stellte. Aus den etwa 3000 Träumen wurden 12 ausgewählt und analysiert („Fall Gotenhafen“). Sie bezogen sich teilweise auffällig auf Szenen des später gedrehten Films „Nacht fiel über Gotenhafen“, in dem M. mitwirken sollte.
W.: Traumjournal. Experiment mit der Zukunft. Stuttgart: Dt. Verlags-Anstalt, 1974 (Hrsg. Hans Bender).