Haack – Hyslop

Haack, Friedrich-Wilhelm (*11.08.1935 Grünberg / Schlesien; † 4.03.1991 München), evang. Pfarrer, Theologe, Sektenexperte, Autor zahlreicher Werke über Sekten, Jugendreligionen u. Ä., von H. stammt der Ausdruck „Jugendreligionen“ (1974); der Parapsychologie gegenüber war er eher negativistisch eingestellt.
1945 Flucht von Schlesien nach Apolda in Thüringen; 1955 Übersiedlung aus der DDR in die BRD; 1956 – 61 Theologiestudium in Heidelberg, 1965 Pfarrer in Hof / Bayern u. Gründung der Arbeitsgemeinschaft für Religions- u. Weltanschauungsfragen (ARW) in München. 1969 Beauftragter für Sekten- u. Weltanschauungsfragen der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Bayern.
W.: Spiritismus, München 1974, 61992; Satan – Teufel – Lucifer. Alter Aberglaube /neuer Satanskult, München 1975, 71989; Aberglaube, Magie u. Zauberei, München 1977, 41987; PSI. Parapsychologie, München 51987; Guruismus u. Guru-Bewegungen, München 1982; Babaji / Babadschi, der Mann, der Christus belehrt haben will u. dessen Maha-Yoga das Rebirthing ist, München 1983 (Informations-Edition der ARW 1); Das Heimholungswerk der Gabriele Wittek und die Neuoffenbarungsbewegungen, München 1985; Die Lebensgottheit u. der Bibelgott. New Age, Okkultismus, Christenglaube, München 1988 (Dok. Edition der ARW 15); Bestrafte Neugier. Okkultismus, München 1989; Hexenwahn u. Aberglaube in der Bundesrepublik. Eine Dokumentation, München 19927 (Mat. Edition der ARW 2).
Häckel, Ernst (†13.12.1986), deutscher Parapsychologe, Gründungsmitglied der Internationalen Gesellschaft Katholischer Parapsychologen (IGKP), 1978 Vizepräs. der  Deutschen Ges. f. Parapsychologie.
Haecke, Louis van (1828 –1912), ehemaliger kath. Priester aus Belgien, Schwarzmagier, leitete in Brügge (als Kaplan der Heilig-Blut-Kapelle) u. in Paris Teufelssekten. Durch den am Okkultismus interessierten Romancier Joris-Karl > Huysmans wurde eine Frau namens Berthe Courrière in den Kreis um Haecke eingeschleust, was im Sept. 1890 zur Enthüllung der darin durchgeführten sexualmagischen Praktiken führte.
Hafenscheer, Maria Magdalena (*21.07.1892; † 11.02.1968 Wien), österr. Malmedium, mit dem sich bes. Prof. Peter > Hohenwarter in Wien beschäftigte. Sie wohnte in der Märzstr. 80 in Wien XV, besaß kein Atelier und auch keine besondere Ausbildung. Ihre Inspirationen zu den religiösen Bildern erhielt sie durch Schauungen, teils durch das innere Wort, manchmal wurde auch ihre Hand geführt. In ihrem Tagebuch betont sie ausdrücklich, dass sie nicht imstande gewesen wäre, von sich aus eine Bildkomposition auszuarbeiten. Der innere Drang, sich zeichnerisch zu betätigen, erfolgte erst im 45. Lebensjahr (1937); ihr erstes Malwerk datiert aus dem Jahre 1948, ihr letztes aus 1966.
Lit.: Die Bilder der Frau Magdalena Hafenscheer – Nachruf auf eine außergewöhnliche Frau. In: Neue Illustrierte Wochenschau, Nr. 9, vom 3.03.1968.
Hahn, Johann Michael (1758 –1819), ev. Theosoph, in geistiger Verwandtschaft mit Jakob > Böhme u. Friedrich > Oetinger.
Lit.: Trautwein, J.: Die Theosophie M. Hahns u. ihre Quellen, 1969.
hahnemann, Samuel (1755 –1843), dt. Arzt, medizin. Schriftsteller u. Übersetzer, Begründer der Homöopathie. Zu seinen wichtigsten Leistungen auf pharmazeutischem Gebiet zählen die „Dynamisierung“, d. h. die materielle Abschwächung der Wirksamkeit, sowie das Verdünnen von Arzneien (Hochpotenzen). H. war trotz seiner mesmeristischen und vitalistischen Neigungen ein Anhänger strenger Empirie und trat z. B. bei der Therapie für die Berücksichtigung auch des Psychischen ein.
Haizmann, Christoph († 1700), bayrischer Künstler, der in seiner autobiografie von 1677 seinen mit dem Teufel auf neun Jahre geschlossenen Pakt beschreibt, den er jedoch wieder bereute. In Mariazell unterzog er sich einem Exorzismus, wo er in einer Vision sah, dass die Jungfrau Maria dem Teufel den Vertrag entriss. Den Rest seines Lebens verbrachte er als Mönch in Neustadt / Bayern.
NB: S. Freud stellte aus seinen Schriften eine Krankengeschichte mit den Anzeichen von Ödipuskomplex u. Kastrationsangst zusammen.
Hall, Manly Palmer (1901–1990), kanad. Autor zur westl. Esoterik, gründete 1934 in Los Angeles die Philosophical Research Society.
W.: The Secret Teachings of All Ages, 1928; Codex Rosae Crucis, 1971; Man, the Grand Symbol of the Mysteries, 1972; Der Guru, 1983.
Hamann, Johann Georg (1730 –1788), christl. Esoteriker, Philos., Schriftsteller der Vorromantik. Seine Gedankenwelt beeinflusste Goethe, Hegel u. Kierkegaard.
W.: Sämtliche Werke, 6 Bde. (1949 –57), Ndr. 1999.
Lit.: Nadler, J.: J. G. H. Der Zeuge des Corpus mysticum, 1949; Wild, R. (Hg.): Joh. G. H., 1978; Bayer, O.: Joh. G. Hamann. Zeitgenosse im Widerspruch, 1988; Berlin, I.: Der Magus im Norden, 1995.
Hanish, Otoman (Pseud. f. Otto Hanisch), auch Zar-Adusht Ha’nish (*19.12.1844 Lpz.; † 29.12.1936 USA), Deutschamerikaner, esot. Gründer des Mazdaznan (Lebensphilosophie, die auf bewusster Atmung und Ernährung basiert).
W.: Wiedergeburts-Lehre, Leipzig 1908, 91929; Die Macht des Atmens, Bern 1954.
Hankey, Muriel A. (*17.05.1895 London; † 04.1978), Sekretärin u. Schülerin des Spiritisten J. H. > McKenzie, dem Gründer des British College of Psychic Science, wo sie als Sekretärin von 1952 – 1960 angestellt war. Durch ihre dortigen Erfahrungen erhielt sie einen tiefen Einblick speziell in die Probleme des Mediumismus und generell in sämtliche Spielarten von außergewöhnlichen Phänomenen. Über einen Zeitraum von 16 Jahren arbeitete sie als sog. „Proxy-sitter“ (in einer Séance ‚Vertreterin‘’ eines via Medium mit Verstorbenen Kontakt Suchenden) mit John F. Thomas aus Detroit, Michigan zusammen.
W.: A. James Hewat McKenzie, Pioneer of Psychical Research. London: Aquarian Press, 1963.
Hansen, Joseph (1862 – 1938), Archivdirektor in Köln; suchte die Ursache des Hexenwahns in der Kirche (näml. in dem von den mittelalt. Theologen systematisierten und im Volk verbreiteten Hexenbegriff).
W.: Zauberwahn, Inquisition u. Hexenprozess im Mittelalter u. die Entstehung der großen Hexenverfolgung, 1900.
Hanussen, Erik Jan, Pseud. f. Hermann Chajm Steinschneider (*2.06.1889 Wien; † 24. / 25.03.1933), Hellseher. Seine Fähigkeiten wurden im Prozess von Leitmeritz / Böhmen 1928 / 30 durch Freispruch anerkannt. H. wurde wahrscheinl. von SA-Beauftragten liquidiert, nachdem man ihn am 24.03.1933 verhaftet hatte. Am 7.04. wurde sein Leichnam südl. von Berlin gefunden.
Haraldsson, Erlendur (*3.11.1931 Seltjarnames bei Reykjavik / Island; † 24.11.2020), Prof. f. Psychologie an der Universität Island, studierte dort auch Philosophie, ebenso in Edinburgh u. Freiburg / Br. (1955 –58); von 1959 – 63 als Schriftsteller und Journalist tätig; Studium der Psychologie an den Universitäten Freiburg u. München (Dipl.-Psych. 1969). Forschungsstipendium am Parapsychologischen Institut in Durham, North Carolina, 1969 / 70; Assistent für klin. Psychologie an der Abteilung für Psychiatrie der Universität von Virginia in Charlottesville 1970 / 71. Dr.  phil der Univers. Freiburg 1972, wo er bei Prof. H.  Bender über „Vasomotorische Reaktionen als Indikatoren von ASW“ promovierte. Forschungsmitglied der ASPR 1972–74, danach an der Abteilung für Psychologie an der Univ. von Island. Gastprofessor der Univers. von Virginia 1982 / 83 sowie am Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene in Freiburg 1993 – 95; Prof. emerit. seit 1999.
W.: Vasomotorische Reaktionen als Indikatoren Außersinnlicher Wahrnehmung. Phil.-Dissertation, Freiburg / Br. 1972; von seinen vier Büchern erschienen zwei auf englisch: At the Hour of Death (mit  Karlis Osis) und Miracles Are My Visiting Cards, amerikan. Ausgabe: „Modern Miracles“; Sai Baba – ein modernes Wunder. Freiburg / Br.: Bauer, 31993; mit Karlis Osis: Der Tod – ein neuer Anfang. Freiburg: Bauer, 71994; zahlreiche Artikel und Beiträge in Sammelbänden.
Hardinge-Britten > Britten, Emma.
Hare, Robert (*17.01.1781 Philadelphia; †  15.05.1858 ebd.), Dr. med., führender Chemiker und Erfinder seiner Zeit (Knallgas-Gebläsebrenner u. a.), Prof. an der Universität in Philadelphia und Pennsylvania. 1811 Heirat mit Harriet Clark. Gegen Ende seiner wissenschaftlichen Karriere (1854) wurde H. zum Entsetzen seiner Kollegen ein Anhänger des Spiritismus, den er zuvor bekämpft hatte. Zum Nachweis des Einwirkens intelligenter jenseitiger Kommunikatoren durch die Medien konstruierte er verschiedene Apparaturen. Untersuchte 1853 das Medium Henry Gordon.
W.: Experimental Investigation of the Spirit Manifestations. New York: Partridge & Britten, 1855; Reprint, Elk Grove, Wis.: Sycamorte Press, 1963.
Lit.: Smith, Edgar Fahs: The Life of Robert Hare: An American Chemist (1781 – 1858). London: J. P. Lippincott Company, 1917.
Hariharananda, Swami Paramahamsa (*1907 bei Kalkutta; † 3.12.2002), indischer Kriya-Yoga Meister; als vorletztes von elf Kindern einer Brahmanenfamilie geboren, Schüler von Sri Yukteshwar,  dem er im Alter von 25 Jahren begegnete, sowie später von Yogananda, Sanyal Mohasaya (einem Schüler von Yogiraj Lahiri Mahasaya) und Swami Satyananda. Seit 1974 bereiste er die Welt, schrieb mehrere Bücher und hatte alle großen Schriften (Vedas, Upanishads, Bhagavad Gita, Bibel, Koran, Torah) im Gedächtnis. Laut medizin. Tests besaß er angeblich die Fähigkeit, längere Zeit im puls- und atemlosen Zustand des sog. „Nirvikalpa Samadhi“ zu verharren.
Harris, Thomas Lake (1823 – 1906), amerik. Spiritist, Tranceredner und Prophet; er kam durch A. J. > Davis mit dem Spiritismus in Kontakt, verfasste in Trance lyrische Texte; Gründer zweier spiritistisch orientierter Gemeinschaften. H. entwickelte eine eigenartige Theologie, in der Feen eine zentrale Rolle spielen. Er begründet eine der ersten erfolgreichen Weinkellereien Kaliforniens und starb einige Jahre nach Verkündigung seiner  Unsterblichkeit.
W.: Arcana of Christianity, N.Y., London 1857.
Lit.:Schneider, H.  W. / G. Lawton: A Prophet and a Pilgrim. Being the Incredible History of Thomas Lake Harris and Laurence Oliphant; their Sexual Mysticisms and Utopian Communities Amply Documented to Confound the Skeptic, N. Y. 1942.
Hart, Hornell Norris (*2.08.1888 St. Paul, Minnesota / USA; † 1967), Soziologe, führender amerik. Parapsychologe, schrieb über Apparitionen und Astralprojektionen, Mitglied der SPR.
W.: The Enigma of Survival: The Case for and Against an After-Life, 1959.
Hartlaub, Gustav Friedrich (*12.03.1884 Bremen; † 30.04.1963 Heidelberg), Kunsthistoriker, Autor; Dir. der Mannheimer Kunsthalle 1923 – 33, Vertreter des magischen Idealismus.
W.: Der Stein der Weisen, München 1959; Alchemisten und Rosenkreuzer (Der Kunstspiegel), o.  O. 1947; Das Unerklärliche – Studien zum magischen Werltbild, Stuttg. 1951.
Lit.: Nekrolog. In: Zschr. f. PS u. Grenzgeb. der Psychol. 7 (1964) 1.
Hartlieb, Johannes (ca. 1405 – 1468), Leibarzt des Herzogs Albrecht von Bayern, verfasste 1455 für Markgraf Johann von Brandenburg das puech aller verpotten kunst, ungelaubens und der zauberey, das wichtigste Kompendium des spätmittelalterlichen Aberglaubens.
W.: Buch der verbotenen Künste (über Formen des Volksaberglaubens); Die Kunst cheromantia (posthum 1475, Ndr. 1923).
Hartmann, Eduard von (*23.02.1842 Berlin; † 5.06.1906), Philosoph. Als „Animist“ vertrat er für alle damals bekannten okkulten Phänomene rigoros eine psychologische Erklärung (Halluzinationshypothese); Kontroverse mit A. N. > Aksakow bzgl. der Deutung der spiritist. Phänomene.
W.: Philos. des Unbewussten, 1869; Der Spiritismus, 1885, 1898; Die Geisterhypothese des Spiritismus und seine Phantome. Lpz.: Friedrich, 1891.
Hartmann, Franz (*22.11.1838 Donauwörth; † 7.08.1912 Kempten, Allgäu / D), Arzt, (kath.)-theosoph. Esoteriker, Übersetzer u. Schriftsteller, mit Karl Kellner u. Henry Klein Gründer des O.T.O.; in München 1860 Studium der Pharmakologie, 1865 als Schiffsarzt von Le Havre in die USA mit wechselnden Aufenthaltsorten, in Georgetown 1881 Mitglied der Loge „Georgetown No. 12“, 1883 Mitglied der TG in USA, im gleichen Jahr Reise nach Adyar, dort Mitarbeiter von H. S. > Olcott u. H. P. > Blavatsky; ebenfalls 1883 Übertritt zum Buddhismus, 1885 Rückkehr nach Deutschland, wo er 1896 die deutsche TG gründete, 1898 deren Präsident.
W.: Die weiße u. schwarze Magie, Lpz. 1894, 1970; Unter Adepten u. Rosenkreuzern, Lpz., o. J. [1909]; Über den Verkehr mit der Geisterwelt, Calw 1963; Im Vorhof des Tempels der Weisheit, 1980.
Lit.: Möller, Helmut / Ellic Howe: Merlin Peregrinus, Würzburg 1986.
Hauber, Eberhard David (1695 – 1765), Theologe in Kopenhagen.
W.: Bibliotheca, Acta et scripta magica u. Urtheile von solchen Büchern u. Handlungen, Lemgo 1736 – 1741.
Hauffe, Friederike, geb. Wanner, (*23.09.1801 Prevorst; † 5.08.1829 Kürnbach, Löwenstein / Württ.), schwäb. Försterstochter, Somnambule u. Visionärin. Sie verbrachte ihre Kindheit vom 5.– 12. Lebensjahr bei den sensitiven Großeltern in Löwenstein, kehrte sodann in das Elternhaus zurück und zog 1818 mit ihrer Familie nach Oberstenfeld, wo sie mit dem Stiftsprediger Tritschler bekannt wurde. An seinem Begräbnistag (5.06.1821) wurde ihre offizielle Verlobung mit dem Kaufmann Gottlieb Hauffe gefeiert, den sie am 27.08.1821 heiratete. Anschließend zog sie nach Kürnbach (der Ehe entsprangen zwei Söhne, † 1823 bzw. 1848). Etwa ein halbes Jahr später erkrankte F. schwer. Am 25.11.1826 wurde sie nach Weinsberg zu Dr. J. > Kerner zur Behandlung gebracht. Am 6.04.1827 nahm dieser sie in sein Haus auf, wo sie bis 5.05.1829 blieb. Nach einer mehr als sieben Jahre währenden Erkrankung starb sie und wurde am 8.08.1829 in Löwenstein begraben.
Lit.: Die Seherin von Prevorst (Titel des biograf. Buches v. Justinus Kerner, 1829, Stuttg. 1892); Du Prel, Carl: Justinus Kerner u. die Seherin v. Prevorst, Lpz. 1913; Sopp, Erich / Karl Spiesberger: Auf den Spuren der Seherin (Gestalten im Zwielicht; 1). Sersheim / Württ.: Osiris-Verlag, 1953; Lang, Rudolf: Neues zu Seherin von Prevorst. Innsbruck: Resch, 1983 (Grenzfragen; 11).
Hauser, Kaspar (*29.09.1812 Karlsruhe; † 17.12.1833 Ansbach), sensitiver Findling, dessen Herkunft rätselhaft blieb; möglicherweise adelig, wurde er u. U. aus Erbfolgegründen im Ansbacher Hofgarten ermordet. Dort befindet sich auch die diesbezügl. Inschrift „hic occultus occulto occisus est“.
Lit.: Genealogisches Jahrbuch, Bd. 31, Neustadt 1992; Schreibmüller, W.: Wer war Kaspar Hauser? In: Deutsche Zschr. f. Familienkunde 42 (1993), 5 – 6.
Haushofer, Karl (*27.08.1869 München; † 10.03.1946 Pähl bei München), Esoteriker, Schüler > Gurdjews; gründete 1923 die Thule-Gesellschaft tibetanischer Prägung, Ideologe des Dritten Reiches, Vertrauter und Astrologe Hitlers, Schöpfer der Begriffe „Geopolitik“ und „Lebensraum“; Tod durch Suizid. Haushofers Sohn Albrecht wurde 1945 in Berlin von der SS ermordet.
Lit.: Flensburger Hefte, H. 32 (3 / 91).
Haven, Marc, Pseud. f. Dr. med. Emmanuel Lalande (*24.12.1868 Nancy; † 1926), frz. Esot., Mitarbeiter v. > Papus.
W.: La Magie d’Arbatel; Le Maître inconnu Cagliostro, Paris 1913, 1967.
Havismat (Pseud.) > De Giorgio, Guido.
Hawthorne, Nathaniel (*1804 Salem, USA; † 1864), amerikan. Schriftsteller; erlebte 1840 in Boston die Begegnung mit einem Phantomgeist. Diese Geschichte erschien nach seinem Tod als „The Ghost of Doctor Harris“ in der Zeitschr. Nineteenth Century (Januar  1900); H. soll sich nach seinem Tod auch seinem Sohn Julian H. (1846 –1934) gezeigt haben.
Hay, Louise L. (*8.10.1926 Los Angeles), Esoterikerin, Mitglied und Priesterin der von Ernest Holmes († 1960) gegründeten ,Kirche der Geistigen Wissenschaft‘ (Religious Science). H. besiegte durch Selbstheilung die eigene Krebserkrankung und wurde durch ihre Arbeit mit Aidskranken weltweit bekannt.
W.: Gesundheit für Körper und Seele. Wie Sie durch mentales Training Ihre Gesundheit erhalten und Krankheiten heilen. München: Heyne, 232002; Liebe deinen Körper. Positive Affirmationen für einen gesunden Körper. Stuttgart: Lüchow, 2007.
Hayen, Hemme (1633 – 1686), niederländ. Protestant, Mystiker, Visionär mit angebl. paranorm. Fähigkeiten (Xenoglossie, Außerkörperliche Erfahrungen).
Hazrat, Inayat Khan (*1882 Baroda / Indien; † 1927); Begründer der modernen Sufibewegung; kam 1910 nach New York, verdingte sich zunächst als Sänger, unternahm dann Reisen nach Russland u. Westeuropa. Aufgewachsen in einer multireligiösen Atmosphäre, trat er für den inneren Frieden sowie für eine in der göttlichen Liebe begründete menschliche Weltordnung durch Sufitum ein. Sein Sohn Pir Vilayat Khan setzte seine Mission fort.
Lit.: De Jong-Keesing, E.: Inayat Khan, a Biography, 1974; Witteven, H. J.: Universal Sufism, 1997.
Hecht, Viktoria, genannt Viktörle (*17.12.1840 Haller; † 17.02.1890 Wolpertswende / Württ.), Stigmatisierte.
Heim, Burkhard (*9.02.1925 Potsdam; † 14.01.2001 Northeim bei Hannover), dt. Dipl.-Physiker, einer der bedeutendsten integralen Denker des 20. Jhs., bei einer Explosion im Labor schwerstens verwundet; unternahm in seinem Hauptwerk eine zwölfdimensionale einheitliche Beschreibung der Welt, erschienen in vier Bänden im Resch Verlag in Innsbruck, Österr. Von paranormologischer Bedeutung ist seine Schrift Postmortale Zustände? Die televariante Area integraler Weltstrukturen. Innsbruck: Resch, 42000.
Heindel, Max, Pseud. f. Carl Louis Fredrik von Grasshoff (*23.07.1865 Århus / DK; † 6.01.1919 Oceanside, Kalifornien / USA), von Rudolf > Steiner beeinflusster Vertreter eines esoterischen Christentums und Gründer mehrerer Rosenkreuzergemeinschaften. H. stammte aus einer deutschen Aristokratenfamilie. 1884 ging er nach Glasgow in Schottland, wo er ein Jahr später in erster Ehe Catherine Wallace heiratete. Übersiedlung nach Liverpool, dort Ausbildung zum Schifffahrtsingenieur. 1896 Auswanderung in die USA, erneute Eheschließung; 1903 Übersiedlung nach Los Angeles, dort Mitglied der Adyar-TG, Vizepräsident ihres Zweiges in Los Angeles 1904 / 05, Gründung einer Rosenkreuzergemeinschaft in Columbus / USA. Eine 1905 begonnene Vorlesungtätigkeit an der Westküste musste H. wegen Herzbeschwerden abbrechen. Da er 1907/ 08 in Berlin bei R. Steiner studierte, ist die Ähnlichkeit der Ideen beider augenscheinlich. Nach seiner Rückkehr in die USA veröffentlichte H. die „Steinerschen Zyklen“ unter eigenem Namen. Wohnungswechsel von Columbus / Ohio nach Seattle / Washington, wo er William M. Patterson traf, der die Herausgabe seines ersten Buches, The Rosicrucian Cosmo-Conception, finanzierte. 1910 dritte Ehe mit der Astrologin Augusta Foss († 1938); mit ihr baute er die 1911 von ihm gegründete „Rosicrucian Fellowship“ weiter aus. Deren Zentrum entstand in den Folgejahren rund um den sog. Mt. Ecclesia in Oceanside / Kalifornien. Foss führte die „Rosicrucian Fellowship“ nach H.s Tod 1919 weiter.
W.: Die Weltanschauung der Rosenkreuzer, Lpz. 1912; Das Rosenkreuzer-Christentum, Lpz. 1927; Medizinische Astrologie. Okkulte Prinzipien der Gesundheit u. Heilung, Darmstadt 1972, 1978.
Lit.: Heindel, Augusta: Der Ursprung u. die Entstehung der Rosenkreuzer-Gemeinschaft (The Birth of the Rosicrucian Fellowship). Darmstadt, o. J.; Vollmer, Georg: Die Begegnung Max Heindels mit Rudolf Steiner, Darmstadt 1965; McIntosh, Christopher: The Rosy Cross Unveiled, Wellingborough 1980.
Heinrich Suso (Seuse) von Berg (*21.03.1295 / 1297 Konstanz oder Überlingen am Bodensee; † 25.01.1366 Ulm), selig (1831, Fest: 25. Januar), trat mit 13 Jahren bei den Dominikanern in Konstanz ein, hatte dort fünf Jahre später ein mystisches Bekehrungserlebnis; Studien in Konstanz u. Köln, wo er ein begeisterter Schüler Meister > Eckharts wurde, dessen Mystik er in seinem Büchlein der Wahrheit verteidigte; musste sich deswegen (Verbreitung häretischer Lehren) auch 1330 auf dem Generalkapitel des Ordens in Maastricht verantworten. Später Prior in Dießenhofen (Schweiz). Gabe der myst. Beschauung u. der Wunder. Grab in der Dominikanerkirche in Ulm.
W.: Horologium Sapientiae – Büchlein der ewigen Weisheit (1339).
Lit.: Bopp, A.: Der Kaufmannssohn von Konstanz, Rottenburg 1960.
Heinrich von Grünenwörth († 12.04.1396 Grünenwörth bei Straßburg), Myst., Einsiedler bei Schwaz, zog später nach Straßburg im Elsass. Er lebte angeblich über 15 Jahre ohne Nahrung, nur von der Eucharistie. Grab im Johanniterkloster in Grünenwörth.
Heintschel-Heinegg, Aglaja (*1924), österr. Psychologin, Autorin, Schriftst. über Jenseitskontakte.
W.: Zeugen für das Jenseits: Origenes, Katharina von Genua, Emanuel Swedenborg, Anna Katharina Emmerick, Jakob Lorber, Klara Kern. Bietigheim: Lorber, 1974; Kontakte mit Unsichtbaren? Mediales Erleben; Berichte, Vergleiche, Deutungen. Frankfurt: Fischer Tb., 1980; Unsichtbare Sprecher: Berichte, Meinungen, Ratschläge; eine vergleichende Untersuchung paranormaler Quellen. Wien: Österr. Staatsdruckerei, 1989; Göttliche Heilkraft – Menschliche Heiler. Wien: Edition S., Österr. Staatdruckerei, 1992.
Held, Margarethe (*1894; † 1981 Mettingen / Württ.), mediale Malerin, 1921 Heirat mit Fritz Mäule. 1925 starben ihr Mann u. ihr Vater; diese traten nach ihrem Tod mit M. durch Träume u. Klopfzeichen in Verbindung. In der Folgezeit manifestierten sich verschiedenartige Wesen aus einer jenseitigen Welt. Als ihr Geistführer gab sich ein „Schiwa“ aus, der durch ihre Hand Bilder zeichnete und sie über ihre früheren Leben informierte. H.s Bilder wurden im Rahmen medialer Kunst des öfteren ausgestellt..
W.: Unkontrollierbares Universum. Bilder und Worte eines Mediums. Berlin: Rainer Verl., 1977.
Helena (Ilona) von Ungarn (13. Jh.), selig (Fest: 15. Nov.), stigmat. Myst., Priorin im Dominikanerinnenkloster Veszprém, Ungarn.
Hellenbach, Frhr. Lazar von Paczolay (*3.09.1827; † 24.10.1887), ung. Gelehrter, Alchemist, Verteidiger der Echtheit des Mediums Harry > Bastian.
W.: Magie der Zahlen, 1882.
Hellpach, Willy Hugo, Pseud. Ernst Gystrow (*26.02.1877 Oels / Schles.; †6.07.1955 Heidelberg, Grabstätte auf dem dortigen Bergfriedhof), Mediziner, Psychologe, Politiker, Konfession: A.B. In Landeshut, im schlesischen Riesengebirge, nach Absolvierung des dortigen Realgymnasiums ab 1895 / 96 Studium der Medizin und Psychologie an der Universität Greifswald u. anschließend an der Universität Leipzig, dort Schüler von Wilhelm > Wundt, bei dem er mit der Dissertation „Die Farbenwahrnehmung im indirekten Sehen“ 1900 zum Dr.  phil. promovierte. 1903 Dr.  med. mit der Dissertation „Analytische Untersuchung zur Psychologie der Hysterie“ (beim Heidelberger Psychiater und Neurologen Franz Nissl), 1906 Habilitation an der Universität Heidelberg („Grundgedanken zur Wissenschaftslehre der Psychopathologie“). Wirkte ab 1904 in Karlsruhe als Nervenarzt u. hielt Vorlesungen an der Technischen Hochschule Karlsruhe; während des Ersten Weltkriegs Lazarettarzt in Frankreich und Deutschland; 1920 ao. Prof. f. allgemeine und angewandte Psychologie an der TH Karlsruhe u. Leiter des Instituts für Sozialpsychologie. 1926 Berufung als ordentlicher Honorarprofessor mit Lehrauftrag für allgemeine und angewandte Psychologie an die Universität Heidelberg. 1949 erfolgte seine Berufung zum ao. Prof. für Psychologie und Soziologie der TH Karlsruhe. In der Folge zahlreiche Ehrungen (1953 Verleihung der Paracelsus-Medaille).
W.: Psychologie und Nervenheilkunde (Philosophische Studien; 19), Lpz. 1902, S. 192 – 242; Analytische Untersuchungen zur Psychologie der Hysterie, Dessau 1903 (zugl. Dissertation Heidelberg, Dr.  med.); Grundlinien einer Psychologie der Hysterie, Lpz. 1904; Nervenleben und Weltanschauung. Ihre Wechselbeziehungen im deutschen Leben und heute (Grenzfragen des Nerven- und Seelenlebens), Wiesbaden 1906; Grundgedanken zur Wissenschaftslehre der Psychopathologie. In: Archiv für die gesamte Psychologie 7 (1906), 143 –226 (zugl. Habil-Schr.); Die geopsychischen Erscheinungen, Lpz. 1917; Schöpferische Unvernunft? Rolle und Grenze des Irrationalen in der Wissenschaft (Wissenschaft und Zeitgeist; 7), Lpz. 1937; Geopsyche, Lpz. 1939.
Lit.: Heidbrink, Horst u.  a.: Die vielen Gesichter des Willy Hellpach: Eine quantitative Werkanalyse. In: Willy Hellpach. Beiträge zu Werk und Biographie (Beiträge zur Geschichte der Psychologie; 1), hrsg. v. W. Stallmeister / E.  E. Lück, Frankfurt / M. u. a. 1991, S. 122 – 142; Lück, Helmut E.: Willy Hellpach. Geopsyche, Völker- und Sozialpsychologie in historischem Kontext. In: Wegbereiter der Psychologie. Der geisteswissenschaftliche Zugang. Von Leibniz bis Foucault, hrsg. v. G. Jüttemann, Weinheim 21995, S. 263 – 272.
Hellwig, Albert (1880 –1951), Landesgerichtsdirektor in Potsdam, negativistischer Kritiker des Mediumismus (wegen dieser seiner Einstellung sogar von Graf Perovsky getadelt; vgl. Zschr. f. krit. Okk., Bd. 2, S. 247).
W.: Okkultismus u. Strafrechtspflege, Bern / Lpz. 1924; Okk. u. Wissenschaft, Stuttg. 1926; Okk. und Verbrechen, Berlin 1929.
Helmont, Jan Baptist van (*12.01.1579; † 30.12.1644), fläm. Arzt, Alchemist, Kabbalist.
NB: Er soll mit Hilfe eines von einem Edelmann namens Butler erhaltenen mysteriösen Gelben Steins Krankheiten geheilt u. Gold gemacht haben. H. ist auch Schöpfer der Begriffe Ferment und Gas, Entdecker der Kohlensäure.
W.: Die Morgenröte d. i. fünf herrliche u. geheimnißvolle Receptbücher zum leibl. Wohl der Menschheit, Sulzbach 1683, Stuttg. o. J. (um 1840).
Lit.: Broeckx, C.: Le baron François Mercure van Helmont, Antwerpen 1870; Pagel, Walter: Joan Baptista van Helmont: Reformer of Science and Medicine, Cambridge University Press 2002; Redgrove, I. M. L. / H. Stanley Redgrove: Joannes Baptista van Helmont: Alchemist, Physician and Philosopher, Kessinger Publishing 2003.
Helsing, Jan van > Holey, Jan Udo.
Hemberger, Adolf (1929 –1991), kath. Religionspädagoge, Hrsg. von Quellensammlungen dt. esot. Vereinigungen.
W.: Der mystisch magische Orden Fraternitas Saturni, 1971; Pansophie u. Rosenkreuz, 3 Bde., 1974.
Henle, Anna (*18.11.1871 Aichstetten im Allgäu; † 20.02.1950 ebd.), stigmat. Myst., Ekstatikerin; pn. Phän.: Levitation, Luminosität post mortem.
Lit.: Bouflet I, Namensindex, Wunder.
Henske, Arnold Gerrit Johannes > Mirin, Dajo.
Hermann, Joseph von Köln, OPraem (*  nach 1150 in Köln; † 1241 oder 1252 Hoven bei Zülpich / D), heilig (1960, Fest: 7. April), Visionär, Myst.; trat mit 12 Jahren in das Prämonstratenserkoster in Steinfeld / Eifel ein u. studierte im Kloster Mariengarten; Beiname Joseph wegen seiner innigen Marienverehrung; Hymnendichter. Gebeine in der Abteikirche Steinfeld in der Eifel.
Lit.: Koch, K. / E. Hegel: Die Vita des Prämonstratensers Hermann Joseph, Köln 1958.
Heywood, Rosalind (1895 – 1980), brit. Medium und kritische pps. Forscherin; sie untersuchte u. a. auch die psychosoziale Situation in ESP-Experimenten. H. zeigte zuweilen spontane Kenntnisse über Personen und Dinge, wofür sie keine rationale Erklärung hatte.
W.: The Infinite Hive: A Personal Record of Extra-Sensory Experiences, London 1964; Beyond the Reach of Sense: An Inquiry into Extra-Sensory Perception, N. Y. 1974.
Hibbeln, Ursula (1869 – 1940), aus Bochum stammende Armenseelenseherin und -helferin seit  ihrer Jugend. Sie hörte auch Engelsgesang, hatte Herzenskunde und sah u. a. den Zweiten Weltkrieg voraus.
Lit.: Ernst, R.: Die Seherin aus dem Ruhrgebiet. Mutter Ursula, die gotterleuchtete Seherin und Freundin der Armen Seelen, Eupen 81958.
Hieronymus Aemiliani, Girolamo Miani (*1486 Venedig; † 8.02.1537 Somasca), heilig (1767, Fest: 8. Februar). Von Jugend an Soldat, wurde H. 1511 aus einer Gefangenschaft in den Kriegswirren angeblich durch die ihm erscheinende Gottesmutter wunderbar befreit u. gelobte eine Pilgerfahrt zum Heiligtum von Treviso. 1518 Priesterweihe, 1528 Gründung einer Genossenschaft von Regularklerikern („Somasker“).
Higginson, Teresa (*27.05.1844 Gainsborough / Grafschaft Lincoln; † 15.02.1905 Neston), Tochter einer engl. Konvertitin (Mary Bowness), die einen Katholiken heiratete; ab 1872 Lehrerin an der Pfarrschule von Wigan; Stigm. (1874), Myst., Sühneseele, Ekstatikerin. Lebte lange Zeit ohne Speise und Trank und erlitt diabolische Anfechtungen. Pn. Phänomene: Bilokation, Kardiognosie, Prophetie (sagte den Ersten Weltkrieg voraus); Seligsprechungsprozess eingeleitet.
Lit.: Kerr, Cecil: Teresa Helena Higginson, Servant of God. The Spouse of the Crucifield, London 1927.
Hilarion > Schmidt, Karl O.
Hildegard von Bingen (*1098 Bermersheim; † 17.09.1179 Rupertsberg bei Bingen), heilig (Fest: 17. September); Visionärin, hatte schon als Kind ihre ersten Visionen (über die Endzeit) und lebte später nahezu in einem visionären Zustand (ohne Ekstase); Prophetin, Naturheilerin; wurde mit acht Jahren in das Benediktinerinnenkloster Disibodenberg aufgenommen und von der Äbtissin Jutta erzogen. Nach deren Tod 1136 übernahm sie die Leitung des Klosters. Zwischen 1147 u. 1150 gründete sie auf dem Rupertsberg bei Bingen und 1165 in Eibingen bei Rüdesheim ein Tochterkloster (NB: Patronin des IGW in Innsbruck).
W.: Scivias (1141/51); Physica; Causae et Curae.
Hirschfeld, Ephraim Joseph († 1819), jüd. Kabbalist, Mitglied des Ordens der Asiat. Brüder (Ordensname: Markus Ben Bina).
Höcht, Johannes Maria (*7.02.1901 Wiesbaden; † 1.07.1966), parapsycholog.-theolog. Schriftsteller der Mystik.
W.: Fatima und Pius XII., 21952; Träger der Wundmale Christi. Eine Geschichte der Stigmatisierten. Hrsg. u. ergänzt v. Arnold  Guillet. Stein a. Rhein: Christiana-Verlag, 62000.
Hodgson, Richard (*24.09.1855 Melbourne; † 20.12.1905 Boston, Mass., USA),  aus Australien stammender Psychologe und Parapsychologe, der sich vor allem mit dem Gebiet der unbewussten Wahrnehmungs- u. Erinnerungstäuschungen befasste. Pionier der Parapsychologie in Zusammenarbeit mit W. > James, J. H. > Hyslop u. H. > Sidgwick. Von der SPR zwecks Überprüfung von Helena > Blavatsky 1884 nach Indien entsandt, konnte er deren mediale Fähigkeiten – im Gegensatz zu denen von Leonore > Piper – nicht bestätigen. Das Ergebnis war der sog. Hodgson Report von 1884 / 85, der jedoch später von Vernon Harrison als ungerechtfertigt bezeichnet wurde. H. fand in Indien auch niemanden, der das Kunststück des berühmten „indischen Seiltricks“ kannte. Der ind. Vizekönig Lord Lonsdale wollte 1875 für dessen Vorführung 10.000 Pfund Sterling bezahlen!
Hoffmann, Ernst Lothar > Govinda, A.
Hofmann, Albert, Dr. (*11.01.1906  Baden, Schweiz; † 29.04.2008 Burg im Leimental /CH), Entdecker des LSD, bedeutender Chemiker, der die psychoaktiven Wirkungen pflanzlicher Drogen untersuchte. Nach dem Studium der Chemie in Zürich von 1931 bis zu seiner Pensionierung 1971 Chemiker beim Arzneimittelunternehmen Sandoz in Basel. 1938 synthetisierte H. aus der Lysergsäure das Diethylamid LSD-25. 1943 entdeckte er anlässlich einer nochmaligen Herstellung die halluzinogene Wirkung der Droge. In einem Selbstversuch am 19.04.1943 mit unbeabsichtigterweise zu hoch eingenommener Dosis testete und beschrieb H. seine diesbezüglichen Erlebnisse. Lysergsäurederivate kommen natürlicherweise in den Alkaloiden des Mutterkornpilzes vor. H. erforschte auch andere psychoaktive Stoffe wie Psilocybin und Psilocin, die in halluzinogenen Pilzen vorkommen.
W.: Die Mutterkornalkaloide. Stuttgart: Enke 1964 (Sammlung chemischer und chemisch-technischer Beiträge; NF 60); LSD – mein Sorgenkind. Die Entdeckung einer „Wunderdroge“, ebd. 32010; zus. mit R. Evans Schultes: Pflanzen der Götter. Die magischen Kräfte der Rausch- und Giftgewächse. Bern u. a.: Hallwag, 1980 (Neuausgabe: Aarau: AT-Verlag, 1998).
Lit.: Bröckers, Mathias / Roger Liggenstorfer: Albert Hofmann und die Entdeckung des LSD. Auf dem Weg nach Eleusis. Aarau: AT, 2006; Engel, Günter / Paul Herrling (Hg.): Grenzgänge – Albert Hofmann zum 100. Geburtstag. Basel: Schwabe, 2006.
Hofmann, Hellmut (*12.12.1921 Wien; † 3.10.2009 ebd.), Physiker, o. Univ.-Prof. am Elektrotechn. Institut der Techn. Univ. Wien, Präs. der Österr. Ges. für PPS von 1961 – 1963 sowie von 1967 – 1977, 1997 deren Ehrenpräsident.
W.: PSI – die andere Wirklichkeit. Gedankenleser, Löffelbieger u. Rutengänger im Licht der Wissenschaft, hrsg. v. P. Mulacz, M. Kremser, G. Heindl. Wien, Klosterneuburg: Edition VA bENE, 2001.
Lit.: Nachruf in GW 58  (2009) 4, 371f.
Hohenwarter, Peter, Prof. Dr. (*18.05.1894 Obervellach / Kärnten; † 30.07.1969 Klagenfurt), kath. Theologe, Pps., Priester, 1924 Dr. theol. Universität Graz. Studium der Mathematik und Physik an der Universität, Professor am Stiftsgymnasium in St. Paul im Lavanttal und zugleich Erzieher am dortigen Konvikt. Vom nationalsozialistischen Regime als „untragbar“ enthoben, war H. während des Zweiten Weltkriegs Seelsorger in Mallnitz und Pfarrer in Heiligenblut am Großglockner. 1945 erfolgte seine Wiedereinsetzung ins Lehramt am Gymnasium Klagenfurt. Nach seiner Pensionierung gründete H. an der Katholischen Akademie in Wien im November 1958 die Arbeitsgemeinschaft für Parapsychologie (AGP), die er bis zu seinem Tode leitete. Von 1958 bis 1966 Vizepräsident der Internationalen Ges. Katholischer Parapsychologen (IGKP), deren Mitbegründer er war; sie wurde in die internationale Interessengemeinschaft IMAGO MUNDI umgewandelt. H.s Interesse galt in besonderer Weise dem Studium der paranormalen Phänomene und deren Anerkennung in der Öffentlichkeit, wofür er manche Kritik einstecken musste. Er war Betreuer und Berater von Maria > Silbert in Graz, geschätzter Gast im Kreise des dänischen Materialisationsmediums Einer > Nielsen in Kopenhagen, stand in Kontakt mit dem deutschen Apportmedium Herbert > Baumann sowie mit dem Wiener Malmedium Maria M. > Hafenscheer. Allein wegen Nielsen flog H. elfmal nach Kopenhagen, wo er in 33 Sitzungen 264 Phantomgestalten wahrnehmen konnte. In der Interpretation der pn. Phänomene neigte er aufgrund seiner Erfahrungen mehr zur spiritistischen Hypothese. Autor zahlreicher Artikel in Zeitungen und Zeitschriften. Ein geplantes Werk über seine Erlebnisse und Erfahrungen kam leider nicht zustande. Grabstätte im Friedhof von Kirchbach im Gailtal /Kärnten.
Lit.: Zahlner, F.: Kirche u. Parapsychologie. In: Für Kirche u. Heimat. Festschrift Franz Loidl zum 80. Geburtstag. Herold 1985 (mit Bibliografie der Publikationen Hohenwarters).
Holey, Jan Udo, Pseud. Jan van Helsing (*22.03.1967 Dinkelsbühl), Autor esoteri-
scher und verschwörungstheoretischer Bücher, der vom deutschen Bundesamt für Verfassungsschutz als Rechtsextremist eingeordnet wird. Sein Werk Geheimgesellschaften und ihre Macht im 20. Jahrhundert (2 Bde.) wurde in Deutschland indiziert und beschlagnahmt.
Holland, Mrs. > Fleming, Alice.
Hollis, Mary J., verheir. Billing (*1837), amerikan. Medium der direkten Stimme und der Materialisationen; hielt 1874 und 1880 auch in England Séancen ab. Ihre geistigen Führer  waren James Nolan und ein Indianer Namens ‚Ski‘, Befreundet mit H. P. > Blavatsky.
Lit.: Wolfe, N.  B.: Startling Facts in Modern Spiritualism, General Books 2009.
Holt, Sir John (*1642 Thame, Oxfordshire; †1710); Richter, Amtsnachfolger v.  Matthew Hale am Obersten Gerichtshof in England. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger als Vorsitzender der King’s Bench Division wies er die Schöffen bei Hexenprozessen an, abergläubische Vorstellungen zu ignorieren und nach den Grundsätzen der Gerechtigkeit u. Menschlichkeit zu handeln. Sein Verdienst ist es, zur Beendigung des Hexenwahns im Engl. des 17. Jhs. beigetragen zu haben.
Holyday, Magdalen (*1654), engl. Dienstmädchen, angestellt in einem Pfarrhaus in Saxmundham (Suffolk); zeigte 1672 aufsehenerregende Symptome einer Besessenheit. Im Zeitraum von drei Wochen erbrach sie – nachdem sie einen stechenden Schmerz im Bein verspürt hatte – u. a. Messing- u. Knochenstücke, vor allem verschiedene Nadeln. Sie konnte sich das Ganze nicht erklären, erinnerte sich jedoch an eine alte Frau, die bei ihr einmal erfolglos um eine Nadel gebeten hatte. Später, nachdem die Symptome abgeklungen waren, heiratete sie den Haushofmeister Sir John Hevingham.
Holzer, Hans (*26.01.1920 Wien; † 26.04.2009), pps. Journalist, Theaterkritiker, Autor, „Ghosthunter“. H. wollte an der Wiener Universität Archäologie und Geschichte studieren, doch angesichts des drohenden Krieges wanderte die Familie 1938 nach New York aus. H. studierte Japanisch an der Columbia Universität, machte sich in Parapsychologie kundig, beschäftigte sich 1977 mit der Causa ‚Amityville Horror‘ und arbeitete auch mit den Trancemedien Ethel Johnson-Meyers, Sybil > Leek und Marisa Anderson. H. war Forschungsleiter des New Yorker Komitees zur Untersuchung paranormaler Erscheinungen und schrieb an die 100 Bücher.
W.: Gespensterjäger, 1963; Fenster zur Vergangenheit, 1970; Psi-Kräfte, 1975; Träume u. ihre Botschaft, 1984.
Holzhauser, Bartholomäus (*24.08.1613 Laugna, Wertingen / D; † 20.05.1658 Bingen), aus Schwaben gebürtiger spiritueller Visionär; kathol. Theologiestudium in Neuburg und Ingolstadt,  Dr. phil. an der Universität Ingolstadt, 1639 Priesterweihe. Nach seiner Tätigkeit als Erzieher und Seelsorger in Ingolstadt wurde er 1640 – 42 Kanoniker in Tittmoning, wo er am 1.08.1640 die Weltpriestervereinigung der Bartholomäer (Institutum clericorum saecularium in commune viventium) gründete, die 1647 von Papst Innozenz X. anerkannt wurde. 1642 Pfarrer und später Dekan in St. Johann in Tirol. Von Kurfürst Johann Philipp von Schönborn wurde er in das Erzstift von Mainz berufen und zum Pfarrer von Bingen bestellt. Er hinterließ mehrere visionäre und aszetische Schriften. Bekannt ist seine Prophezeiung vom großen, aus dem Osten kommenden Monarchen. Er besaß die Gabe der Krankenheilung, der Kardiognosie und Prophetie, wirkte als Exorzist und hatte Armenseelenkontakte; Seligsprechungsprozess wurde 1927 angeregt.
Lit.: Rheinischer Merkur, Jg. 1816, Nr. 6; Beykirch, Theodor: Prophetenstimmen mit Erklärungen, Paderborn 1849, S. 79 – 88; Wiedergabe in: Sven Loerzer: Visionen u. Prophezeiungen, Pattloch 1989, S. 262 – 280.
Home, Daniel Dunglas (*20.03.1833 bei Edinburgh; † 21.06.1886 Auteuil bei Paris), wohl das berühmteste spirit. PK-Medium seiner Zeit, genannt „König der Medien“. In Schottland geboren, wurde er im Alter von neun Jahren von seiner Tante nach Connecticut / USA mitgenommen. Nach dem Tod seiner Mutter traten in seiner Anwesenheit Poltergeisterscheinungen auf. Der Besessenheit verdächtigt, wurde er angeblich nie als Betrüger entlarvt. In seinen Séancen ereigneten sich bei hellem Licht Materialisationen, Autolevitationen, Lichterscheinungen etc. 1855 Rückkehr nach England; 1868 wurde sein Schweben aus dem Fenster des 3. Stockes von Lord Lindsey, Charles Wynne und Lord Adare bezeugt. Auch W. > Crookes überprüfte seine Fähigkeiten.
W.: Some Incidents in My Life, 1863, 1871; Light and Shadows of Spiritualism, 1877.
Lit.: Wyndham, H.: Mr. Sludge, the Medium: Being the Life and Adventures of Daniel Dunglas Home, 1833 – 1886, London 1937; Braude, S. E.: The Limits of Influence – Psychokinesis and the Philosophy of Science. N.Y. / London: Routledge & Kegan Paul, 1986; Stein, G.: The Sorcerer of Kings: the Case of Daniel Dunglas Home and William Crookes, Buffalo 1993.
Honorton, Charles (*5.02.1946 Deer River, Minnesota; † 4.11.1992), amerik. Pps., experimentierte mit der von ihm begründeten Ganzfeldmethode, um durch Sinnesdeprivation gezielt bessere Ergebnisse in ESP-Experimenten erzielen zu können. H. bevorzugte statt Parapsychologie den Ausdruck Psychophysik, denn sein Hauptaugenmerk in der Forschung konzentrierte sich auf die verschiedenen Bewusstseinszustände und darauf, wie das Gehirn unter abnormalen Bedingungen arbeitet. Obgleich schon an der Universität inskribiert, verließ er diese wieder und ging 1966 an J.  B. > Rhines neu gegründetes parapsychologisches Institut der Foundation for Research on the Nature of Man (FRNM). 1967 begab sich H. zu Stanley Krippner und Montague Ullman an das Maimonides Medical Center in Brooklyn, New York, und wurde dort Leiter der Forschungsabteilung für Parapsychologie und Psychophysik bis 1979; sodann Direktor des psychophysischen Forschungslaboratoriums an der Princeton Universität von New Jersey von 1979 – 89; 1991 übersiedelte H. zwecks Forschung nach Edinburgh, wo er an einem Herzinfarkt starb. Zahlreiche Buchbeiträge und Artikel in diversen Fachzeitschriften.
Lit.: Rao, K. Ramakrishna: Charles Honorton – a savant of his own kind. In: The Journal of Parapsychology (März 1993); Bibliografie seiner Werke in: The Journal of Parapsychology (Juni 1993).
Hope, William (1863 / 64? – 1933), brit. Geisterfotograf und Leiter des „Crewe-Kreises“ (nach dem engl. Ort Crewe), einer Gruppe von angeblichen Geister-Fotografen, die behaupteten, dass auf ihren Filmplatten die Gesichter von Seelen Verstorbener zu sehen seien. Dem Kreis gehörte auch Sir Arthur Conan > Doyle an, der über diesen Kreis ein Buch schrieb. Harry > Price zufolge war H. ein geschickter Schwindler, denn in vielen Fällen waren seine „Extras“ Kopien von schon vorhandenen Fotografien oder Gemälden. Untersuchungen konnten nicht alle Fotografien von H. eindeutig als Betrug identifizieren.
Lit.: A case of fraud with the Crewe circle, 1922; Doyle, A.  C.: The Case for Spirit Photography, London 1922; Fukurai, T.: Clairvoyance & Thoughtography, London 1931.
Hopkins, Matthew (*ca. 1621 Essex; † 1647 Manningtree), berüchtigter unqualifizierter Hexenjäger und (selbsternannter) Oberster Hexenriecher; zuvor bei einer Seetransportversicherung in Amsterdam tätig, dann als Anwalt in Ipswich. Er brachte zahlreiche, meist arme, alte Frauen zu Tode. Unter den Verurteilten befand sich auch der 80-jährige Geistliche John Lowesin Brandeston (Suffolk), dem vorgeworfen wurde, er habe mittels Zauberei ein Schiff sinken lassen.
W.: The Discovery of Witches. London 1647.
Hoppe-Moser, Fanny > Moser, Fanny.
Horst, Georg Konrad (*1769 Lindheim, Wetterau / D; † 20.01.1832), geistl. Autor, ev. Pfarrer, Großherzoglich Hessischer Kirchenrat, setzte sich mit dem Okkulten und Magischen auseinander.
W.: Dämonomagie oder Geschichte des Glaubens an Zauberei u. dämon. Wunder (über Hexenprozesse), 2 Bde., Frankfurt 1818; Zauber-Bibliothek oder von Zauberei, Theurgie u. Mantik, Zauberern, Hexen u. Hexenprozessen, Dämonen, Gespenstern u. Geistererscheinungen, 6 Bde., Mainz 1821 – 26; Deuteroskopie, 2 Bde., Frankf. 1830 (als Ergänzung zur Dämonomagie u. zur Zauber-Bibliothek).
Hoskin, Cyril Henry > Rampa, T. Lobsang.
Höss, Crescentia (*20.10.1682 Kaufbeuren / D; † 5.04.1744 ebd.), heilig (2001, Fest: 5. April), Tochter eines Wollwebers, getauft auf den Namen Anna und tiefreligiös erzogen; Myst.; ihre Schwester Maria war seit 1698 Franziskanerin in Hagenau / Elsass. H. fand 1703 (wegen der erforderlichen Mitgift) nur mit Mühe Aufnahme in das franziskan. Mayerhofkloster. Dort machte sie zehn Jahre lang ein Martyrium durch, vor allem durch ihre erste Oberin gedemütigt und zu Gehorsamsübungen angehalten. H. litt auch infolge dämonischer Belästigungen und durch Andrang von Armenseelen, Erst um 1714 erkannte man die Echtheit ihrer Charismen. 1730 Novizenmeisterin und nach dem Tod der zweiten Oberin Johanna Altwöger (1741) zur Oberin gewählt. Viele Persönlichkeiten suchten bei ihr Trost und Hilfe. 1721 traf sie sich in München mit der mystisch begabten Karmelitin Maria Anna > Lindmayr zu einem geistl. Gespräch.
NB: Ein authentischer Zugang zu der Erlebniswirklichkeit von H. wurde durch die offenbar bewusst veränderten Aufzeichnungen seitens der Verfasser erschwert.
Lit.: Miller, Arthur Maximilian: C. v.  Kaufbeuren, das Leben einer schwäbischen Mystikerin. Stein am Rhein: Christiana,  21976; Wanner, A. /I. Wagner: C. v. Kaufbeuren,  Kaufbeuren 1982 (Bildband); Gläser, R.: Die sel. C. v. Kaufbeuren. Leben, Worte, Schriften und Lehre. Diss., St. Ottilien 1984.
Houdini, Harry, Pseud. f. Erik Weisz (*24.03.1874 Budapest; † 31.10.1926 Detroit), amerik. Entfesselungs- und Trickkünstler, Medienentlarver, Antispiritist, Freimaurer. Drittes von fünf Kindern des Rabbiners Mayer Samuel Weisz; 1878 übersiedelte seine Familie nach Appleton (Wisconsin) und später nach New York. H. nannte sich mit seinem Vornamen nach dem amerikan. Zauberkünstler Harry Kellar († 1929); seinen Künstlernachnamen entlieh er dem französ. Magier Jean Eugène Robert-Houdin († 1871), dessen Autobiografie ihn faszinierte. 1893 Heirat mit der Tänzerin und seiner späteren Show-Assistentin Wilhelmine Beatrice „Bess“ Rahner. Die Ehe blieb kinderlos. Die Entfesselung wurde nie beobachtet, da sie unter Wasser oder in verschlossenen Räumen stattfand. Befreundet mit Arthur Conan > Doyle, mit dem er jedoch hinsichtlich seiner Künste in Streit geriet. H. war 1924 auch Mitglied eines Untersuchungskomitees der Zeitschrift Scientific American für das Medium „Margery“ (> Crandon). Nach seiner Überzeugung sei es ihm nicht gelungen, eine einzige Materialisation zu finden, die er für vollkommen echt hielt. Durch den Tod seiner Mutter wohl traumatisiert, war H. möglicherweise insgeheim auf der Suche nach einem echten Medium, das ihm einen Kontakt mit ihr herstellen konnte. So wurde er zum kritischen Medienentlarver. Mit seiner Frau vereinbarte er zwecks postmortaler Kommunikation vor seinem Tod ein Codewort (‚Rosabelle believe‘), das nach seinem Tod tatsächlich von Arthur > Ford wiedergegeben wurde. Möglicherweise wurde es von der Witwe an Ford weitergegeben, telepathisch übertragen bzw. von diesem abgezapft. H. starb an einem Blinddarmriss und einer nachfolgenden Bauchfellentzündung; möglicherweise waren auch Schläge eines Studenten gegen seinen Bauch am frühen Tod mitschuldig, obgleich H. behauptet hatte, er könne solche Schläge durch Muskelanspannung unbeschadet überstehen. Grabstätte auf dem jüdischen Friedhof Machpelah in New York.
W.: Miracle Mongers and their Methods, 1920; A Magician Among the Spirits, 1924; Houdini on Magic. New York: Dover Books, 1976.
Lit.: Silverman, Kenneth: Houdini!!! The career of Erich Weiss, American self-liberator, Europe’s eclipsing sensation, world’s handcuff king & prison breaker. New York: Harper Collins, 1996; Brandon, Ruth: The Life and Many Deaths of Harry Houdini. London: Pan Books, 2001.
Houssay, Julien > Julien, Abbé.
Houston, Jean (* 10.05.1937 New York), Schriftstellerin, Autorin zahlreicher Publikationen im Sinne der humanistischen Psychologie des neuen Bewusstseinswandels, eine der Gründer von Human Potential Movement. Da ihre Eltern im Showbusiness tätig und quer durch die Vereinigten Staaten unterwegs waren, musste sie als Kind häufig die Schulen wechseln. Dabei lernte sie Helen Keller kennen, die bei ihr einen unvergesslichen Eindruck hinterließ. Als 13-Jährige begegnete H. einem alten Mann, dessen Identität als P. Teilhard de Chardin sie erst später erfuhr. Studium der Psychologie und Philosophie mit doppeltem Doktoratsabschluss. Ihre Weltsicht wurde namentlich von den Werken Joseph > Campells beeinflusst. 1965 gründete sie mit ihrem Mann Robert > Masters die Foundation for Mind Research und 1982 die ,Mystery School‘. Während ihrer Studienzeit in den 1960er Jahren machte sie durch einen befreundeten Medizinstudenten auch Bekanntschaft mit LSD und schrieb später mit ihrem Mann über diese psychedelischen Erfahrungen.
W.: The Varieties of Psychedelic Experience, 1966 (mit R. Masters); Psychedelic Art, 1968; Mind Games, 1972; Listening to the Body: The Psychophysical Way to Health and Awareness, 1978; Life Force: The Psycho-Historical Recovery of the Self, 1980; Bewusstseinserweiterung über Körper und Geist (mit R. Masters), Goldmann Tb. 1987.
The Possible Human: A Course in Extending Your Physical, Mental, and Creative Abilities, 21997; Begeisterung für das Mögliche. Entdecken Sie ihr inneres Potential, 1999; Jump Time: Shaping Your Future in a World of Radical Change. Sentient Publications, 2000.
Howe, Ellic , Pseud. Armin Hull (*20.09.1910 Bradford / Engl.; †28.09.1991), Studien in Oxford, britischer Schriftsteller über okkulte und astrologische Themen. Während des Zweiten Weltkrieges Soldat, später im Außenamt. Schrieb auch über die Rolle der Astrologen hinsichtlich des Zweiten Weltkriegs, namentlich in NS-Deutschland (Nostradamus) > Kritzinger.
W.: The Magicians of the Golden Dawn: A Documentary History of a Magical Order 1887–1923, London 1972; Astrology and psychological warfare during World War II, 1972; Astrology: a recent history including the untold story of its role in World War II, 1968.
Lit.: Götz v. Olenhusen, Albrecht: Wege u. Abwege, Freiburg 1990.
Hubbard, Lafayette Ronald (*13.03.1911 Nebraska / USA; † 24.01.1986); Gründer v. Scientology; aufgewachsen bei seinem Großvater auf einer Farm, hat danach als Jugendlicher angeblich eine Weltreise nach Ostasien unternommen. Studien an der George Washington-Universität; in den dreißiger Jahren als Science Fiction-Autor bekannt geworden; Eheschließungen 1930 u. 1952; 1941 Aufnahme in die Marine. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs in Kontakt mit dem Ordo Templi Orientis. 1954 Gründung der Church of Scientology California, 1959 Erwerb des Schlosses St. Hill in East Grindstead (England) als Hauptquartier, 1968 Ausreise aus England. 1976 wurde Clearwater in Florida zum neuen Zentrum. 1978 erfolgte in Frankreich eine Verurteilung wegen Betruges. Einige Jahre später übernahm das ‚Religious Technology Center‘ alle Rechte.
W.: Dianetik. Die moderne Wissenschaft der geistigen Gesundheit. Das Handbuch der dianetischen Verfahren, 1950.
Hübbe-Schleiden, Wilhelm (*20.10.1846 Hamburg; † 17.05.1916 Göttingen), Theosoph; 1869 Rechtsanwalt in Hamburg, Afrikareisender; gehörte dem Forscherkreis um Carl > du Prel in München an (Münchner Psycholog. Ges.); Begründer der theosoph. Monatsschr. Sphinx u. ihr Hrsg. 1886 –1896; gründete 1894 die Deutsche Theosoph. Ges.
Huber, Guido (*26.10.1881 Krumbach; † 2.06.1953), Kaufmannssohn, Studien in München, Augsburg; esot.-pps. Schriftsteller u. Gymnasiallehrer; Gründer einer Privatschule in Davos / CH.
Als 19-Jähriger erkrankte H. an Tbc. 1905 erlebte er während einer Äthernarkose (bedingt durch eine Operation) einen Wechsel des Bewusstseins, wodurch anscheinend eine mediale Begabung in ihm ausgelöst wurde. Die Folge war eine Abkehr vom Materialismus durch Erleben des mystischen Raumes. 1915 Promotion in Zürich (Thema: Die Intelligenzprüfungen). Er meinte in dem als unräumlich und unzeitlich postulierten „Weltbewusstsein“ („Akaça“) eine Erklärungsmöglichkeit für paranormal empfangene Informationen gefunden zu haben, weil die darin gespeicherten Erkenntnisse und Inhalte durch bestimmte Übungen oder Drogen angezapft werden könnten.
W.: Akaça, der myst. Raum. Origo: Zürich 1955; Übersinnliche Gaben, 1956; aus dem Nachlass hrsg. v.  P. Ringger: Das Fortleben nach dem Tode, 1957; mehrere Artikel in der Zschr. Neue Wissenschaft.
Hufeland, Christoph Wilhelm (*12.08.1762 Bad Langensalza; † 25.08.1836 Berlin), Arzt, Okkult., Freimaurer.
W.: Makrobiotik oder Die Kunst, das menschliche Leben zu verlängern,  Jena 1796, Hamburg 1967.
Hughes, Helen (1893 – 1967), brit. Trance-
Medium der direkten Stimme; konnte die Stimmen der ‚spirits‘ deutlich hören (clairaudiant); zusammen mit anderen bemerkenswerten Medien des späten 20. Jhs. (Estelle Robert, Lillian Bailey) füllte sie in ihren Veranstaltungen große Säle quer durch England.
Lit.: Upton, Bernard: The Mediumship of Helen Hughes. London: Spiritualist Press, 1946
Hull, Armin (Pseud.) > Howe, Ellic.
Hummel, Richard > Laars, R. H.
Hurkos, Peter (*21.05.1911; † 1.06.1988), aus Holland stammender Paragnost. H. fiel 1941 mit 31 Jahren als Arbeiter aus dem 4. Stock eines Hauses. Nach vier Tagen Bewusstlosigkeit im Spital litt er an einer Gehirnerschütterung, an Gedächtnisschwund und Konzentrationsmangel. Er hatte jedoch eine Vision seines Sohnes Benny in einem brennenden Raum. Fünf Tage später wurde dieser aus einem brennendem Haus gerettet. Spektakulär war seine Mitwirkung 1947 an der Aufklärung des Mordes an einem holländischen Kohlearbeiter. H. bezeichnete dessen Stiefvater als den Mörder und gab auch den Fundort der Tatwaffe an. Später wanderte er in die USA aus, wo er 1964 u. a. an der Aufklärung des Falles  des „Würgers von Boston“ mitarbeitete.
Hurst, Raphael (Pseud.) > Brunton, Paul.
Husk, Cecil (1847 – 1920), brit. Berufssänger und Materialisationsmedium (Gesichter) im Dunkeln, man konnte feine und sonore Stimmen im Raum hören; es geschahen Autolevitationen und Levitation anderer Objekte um das Medium herum. Doch als in einer Sitzung 1891 einer der Teilnehmer ein Licht machte, konnte man den Kopf von H. über dem Tisch sehen, mit einer Leuchtplatte in der Hand. Die Kontrollperson zu seiner Rechten hatte nämlich absichtlich die Hand des Mediums ausgelassen. Durch diese Aufdeckung wurde das Image des Mediums beträchtlich angeschlagen, wenngleich es weiterhin Sitzungen veranstaltete.
Hutchinson, Francis (*1660 oder 1694; † 1739 oder 1746), Moraltheologe in Glasgow. Als anglikan. Vikar von Bury St. Edmunds interviewte er Personen, die sich noch an die seinerzeitigen Hexenprozesse erinnerten. Er kritisierte an den Prozessen die Tatsache, dass man die Aussagen von Kindern akzeptiert und die Prozesse mit Voreingenommenheit gegen die Angeklagten geführt habe. Später war er Bischof von Down u. Connor.
W.: An Historical Essay concerning Witchcraft, London 1718.
Lit.: Bolton, G.: Psychic Force: An Experimental Investigation of a Little-Known Power, Halifax / Engl. 1904; Moore, W. U.: Glimpses of the Next State (The Education of an Agnostic), London 1911.
Huter, Carl (*9.10.1861 Heine bei Hildesheim; † 1912 Dresden), Schriftst., Charakterinterpret, Begründer der Psychophysiognomik.
W.: Jesus und sein Gestirn, Stuttg. 1962; Weissagungen über die Menschheitszukunft bis zum Jahre 2000, Stuttg. 1962; Der Einzelne und sein Schicksal, Stuttg. 1962.
Hutin, Serge (1927–1997), okk. Schriftst.
W.: L’Astrologie: Science ou Superstition?, 1970; Unsichtbare Herrscher und geheime Gesellschaften, 1973.
Huxley, Aldous Leonhard (*26.07.1894 Godalming, Surrey; † 22.11.1963 Los Angeles), Enkel des Biologen Thomas Henry H. (1825 – 1895), Bruder des Biologen Julian H. und Halbbruder des Nobelpreisträgers Andrew Fielding H.; brit. Journalist, Roman- und Reiseschriftsteller, Sozialkritiker. Literaturstudium in Oxford. 1937 Auswanderung nach Kalifornien. 1938 in Kontakt mit Jiddu Krishnamurti. H. schrieb über Bewusstseinserfahrungen und Bewusstseinsveränderungen nach Einnahme psychedelischer Drogen, Kontakt mit dem jüdisch-amerikan. Psychologen Lawrence Kohlberg (1927 – 1987) u. A. > Crowley (Meskalin). Mit dem Psychiater Humphrey > Osmond, der H. während dessen Eigenexperiment mit Meskalin (1953) betreute, prägte er den Begriff „psychedelic“ zur Bezeichnung der Drogenwirkung auf die menschliche Psyche. Vor seinem Tod (an Kehlkopfkrebs) ließ er sich von seiner zweiten Frau LSD intramuskulär injizieren.
W.: Brave New World, 1932 (dt.: Schöne neue Welt, 1954); Die Pforten der Wahrnehmung (beschreibt darin seine Selbstversuche mit Meskalin), München 1964; Die Teufel von Loudun, München 1955; Moksha – Auf der Suche nach der Wunderdroge, München 1983.
Lit.: Sonnhütter, Ingrid: Stundenblätter. Aldous Huxley: Brave New World. Stuttgart: Klett, 21984; Schumacher, Theo: Aldous Huxley mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Reinbek: Rowohlt, 1987.

Huysmans, Joris-Karl (*5.02.1848 Paris; 12.05.1907 ebd.), eigentl. Georges Marie Charles H., frz. literarischer Satanist, Schriftsteller der Décadence. In seinem Roman Là- bas bringt H. eine detaillierte Schilderung einer sog. „Schwarzen Messe“, die den Satanisten als Vorlage für ihr diesbezügl. Ritual diente. Die Gestalt des Dr. Johannes im Roman verweist inhaltlich auf J. A. > Boullan, mit dem H. bekannt war, sowie auf die skandalöse Gestalt des Louis van > Haecke. Gegen Ende seines Lebens habe er sich aber zum katholischen Glauben bekannt und sich in ein Benediktinerkloster in Paris zurück gezogen, wo er an einem Krebsleiden starb.
W.: Là-bas, 1890 (dt.: Tief unten. Berlin: Harz, 1929); En route, 1895.
Hvidt, Niels Christian (*15.03.1969), Dr. theol., Lehrer (Mathematik, Physik), Autor, unternahm verschiedene Reisen nach Afrika, Asien und Griechenland zwecks Recherchen hinsichtlich außergewöhnlicher Erscheinungen im Grenzgebiet von Naturwissenschaft, Paranormologie und Theologie (z. B. spontanes heiliges Feuer in der Grabeskirche zu Ostern); derzeit Dozent an der Päpstl. Universität Gregoriana in Rom, wo er 2001 seine Doktorarbeit über christl. Prophetie abschloss. Er erhielt für diese Arbeit bereits im November 1997 die Goldmedaille für seine Abhandlung „Profeti og Abenbaring“ (Prophetie und Offenbarung) aus der Hand von Königin Margarethe II. sowie das Magisterdiplom in Theologie von der Univ. Kopenhagen. Sein gegenwärtiges Forschungsprojekt bildet die Thematik „Medizinische Wunder und Theologie“ (verschiedene Formen der Heilungen).
W.: Mirakler, Møder mellem himmel og Jord (Wunder – Begegnungen zwischen Himmel und Erde). Copenhagen: Gyldendal, 42002.
Internet: www.Hvidt.com
Hyslop, James Hervey (*18.08.1854 Xenia, Ohio; † 17.06.1920 Upper Montclair, New Jersey), amerik. Philos., Pps.; Studien am Wooster College, Ohio (B.A. 1877), in  Leipzig (1882 – 84) sowie an der Johns Hopkins Universität (Dr. phil. 1887). Nach seiner Emeritierung als Prof. f. Logik und Ethik (1889 – 1902) an der Columbia Universität widmete sich H. der Erforschung pn. Phänomene. In anfänglicher Skepsis untersuchte er 1888 das Medium L. > Piper in zahlreichen Sitzungen. H. bekannte, dass er durch die sekundären Persönlichkeiten dieses Mediums Kontakt mit seinem verstorbenen Vater, Bruder und Onkel erhalten habe. 1906 gründete er in N. Y. das American Institute for Scientific Research. Daraus ging die American Society for Parapsychological Research (ASPR) hervor, mit ihrem 1907 erstmals erschienenen Organ Journal of the American Society for Psychical Research (JASPR). H. war einer der ersten Psychologen, der sich mit paranormalen Phänomenen beschäftigte. Er war am 8. September 1875, nach einem Vortrag des Freimaurers und Theosophen George Henry Felt am Vortag  in der Wohnung von H. P. > Blavatsky, auch Mitunterzeichner der Gründungsurkunde für die Theosophische Gesellschaft.
W.: Borderland of Psychical Research. London: G. P. Putnam’s Sons, 1906; Psychical Research and the Resurrection. Boston: Small, Maynard, 1908; Probleme der Seelenforschung. Stuttgart: Hoffmann, 1909; Psychical Research and Survival. London: G. Bell and Sons, 1913; Life after Death, 1918; Contact with the Other World. New York, Century 1919.
Lit.: Tubby, Gertrude Ogden: James H. Hyslop – X, his book, a cross reference record. York: The York Printing Company, 1929; James H. Hyslop: His Contribution to Psychical Research. In: JASPR (October 1950).