Fabre d'Olivet – Furtner

Fabre d’Olivet, Antoine (1767–1825), frz. Musiker, Okk., Sektengründer; wollte das Christentum mit der ägypt.  Geisteskultur verbinden.
W.: Les Vers Dorés de Pythagore, 1813.
Famian, Wardo, eigentl. Gerhard Quardus (*um 1090 in Köln; † 8.08.1150 Gallese); Einsiedler, erster heiliggesprochener Zisterzienser (1154, Fest: 8. August); unternahm ab dem 22. Lebensjahr Pilgerfahrten durch Italien und Spanien, lebte dort über zwei Jahrzehnte als Einsiedler, so in S. Plácido im Norden Spaniens; trat um etwa 1144 in das Zisterzienserkloster Oseira ein. Auf der Rückreise aus dem Hl. Land kam er über Rom nach Gallese am Tiber, wo er 1150 starb. Sein Leib ruht dort bis zum heutigen Tag unversehrt in der Krypta. Wegen der vielen Wunder an seinem Grab nannte man ihn nach K. Spahr „Famianus“.
Lit.: Penazzi, S. A.: Vita del glorioso S. Famiano, Orvieto 1723; Steffen, St.: Der hl. Famian in Geschichte und Legende, SM 29 (1908), 163 ff.
Fancher, Mary J., genannt ,Mollie‘ (1848 – 1910), eine chronische invalide Psychometrikerin mit außergewöhnlichen pn. Fähigkeiten. Infolge schwerer Unfälle war sie ab 1866 an ihr Bett gefesselt, zeitweise dem Tode nahe. Sie verdiente sich ihren Lebensunterhalt durch feine Handarbeiten und bekam später eine Anstellung in einer Firma, welche Möbel für Invalide herstellte. In ihrem Zimmer hielten die Direktoren ihre Zusammenkünfte. Hellseherische Fähigkeiten zeigten sich schon in einer frühen Phase ihrer Erkrankung durch das Lesen verschlossener, unter ihrem Polster liegender Briefe und Bücher; sie konnte im Dunkeln Farbschattierungen unterscheiden, verlorene Artikel lokalisieren, Kleidung von Leuten erkennen, obgleich diese viele km entfernt waren. 1875 fiel sie einen Monat lang in Trance; nach dem Erwachen hatte sie keine Erinnerung mehr an die Ereignisse der letzten neun Jahre, jedoch traten in ihr wechselnde Persönlichkeiten zu Tage. Bemerkenswert ist auch ihre Inedie über lange Zeit. Mit der Besserung ihres Gesundheitszustandes nahm ihre hellseherische Fähigkeit ab.
Lit.: Dailey, Abraham H.: Mollie Fancher, the Brooklyn Enigma. An Authentic Statement of Facts in the Life of Mary J. Fancher, the Psychological Marvel of the Nineteenth Century, Brooklyn 1894; Stacey, M.: The Fasting Girl: A True Victorian Medical Mystery, N. Y. 2002.
Fankhauser, Alfred (*4.11.1890 Gysenstein bei Konolfingen; † 22.02.1973 Köniz), Schweizer Schriftsteller,  Lehrer, Journalist, Astrologe, Maler; Studium an der Universität Bern, Dr. phil. 1920.
W.: Das wahre Gesicht der Astrologie. Zürich: Orell Füssli, 1932; Magie. Versuch einer astrolog. Lebensdeutung. Zürich: Orell Füssli, 1934; Horoskopie. Zürich: Orell Füssli, 1939.
Farigoule, Louis, Pseud. Jules Romains (*26.08.1885 Saint-Julien-Chapteuil / Haute-Loire; † 14.08.1972 Paris), Univ.-Prof., Mitglied der Académie Française, Schriftsteller und Dichter; beschäftigte sich mit dem Phänomen der sog. dermooptischen Wahrnehmung und schlug zur Erklärung die Annahme eines dafür verantwortlichen, uns noch unbekannten Sinnes vor.
W.: La Vision extra-rétinienne et le Sens paroptique (Das Sehen ohne Retina und der paraoptische Sinn, 1921).
Farkas, Viktor (*1945), österr. Journalist, Bestsellerautor, Schriftsteller über esoterische Grenzgebiete (‚strange phenomena‘) auf der Linie von Charles Hoy > Fort, Sympathisant sog. Verschwörungstheorien.
W.: Unerklärliche Phänomene, 1989; Esoterik – eine verborgene Wirklichkeit?, 1990; Rätselhafte Wirklichkeiten. Aus den Archiven des Unerklärlichen. München: Heyne, 2002.
Farr, Florence Beatrice (1860 –1917), engl. Esoterikerin, wurde von W. B. > Yeats in die rituelle Magie eingeführt; Mitglied des Order of the Golden Dawn (Austritt 1904); gründete den magischen Zirkel The Sphere; leitete ab 1912 eine Schule in Ceylon.
W.: Egyptian Magic, 1896, 1982.
Faust, Dr. Johann (*1466 oder 1480 / 81 möglicherweise in Knittlingen bei Maulbronn; † um 1540 Staufen / Breisgau); Astrologe, Alchimist, Magier, Wahrsager.
Unter „Dr. Faust“ sind mehrere Zauberbücher des 17. u. 18. Jhs. in Anlehnung an ältere Werke überliefert, z. B. Dr. Fausts großer u. gewaltiger Höllenzwang. Dahinter stehen möglicherweise zwei Persönlichkeiten:
1)  histor. ein Faust d. Jüngere = Georg Sabellicus, offenbar ein Scharlatan, (> Trithemius u. > Weyer berichten als Zeitzeugen von ihm), schon zu Lebzeiten sagenumwoben; bei Goethe („Faust“ I 1808, Teil II 1832) erscheint er als Heinrich; führte ein unstetes, lasterhaftes Leben, daher öfters vertrieben, Schulmeister in Kreuznach, Wahrsager in Ingolstadt, Nürnberg.
2)  der Buchdrucker und Gelehrte Johann Faust; legendärer Schwarzkünstler, weniger bekannt, bald vergessen. 1587 erschien anonym über seine Gestalt das Buch Historia von Dr. Johann Fausten bei Johann Spieß auf der Spur des histor. Georg Faust.
Fechner, Gustav Theodor, Pseud. Dr. Mises (*19.04.1801 Groß Särchen bei Muskau (Niederlausitz); † 18.11.1887 Leipzig); Studium der Medizin u. Physik in Leipzig, 1834 – 40 Prof. f. Physik an der Univ. Leipzig; Philos. und Naturforscher, Arzt, „Vater der Psychophysik“, Vertreter der Allbeseelung (Panpsychismus), Gegner des Spiritismus; arbeitete auch als Redakteur eines achtbändigen Hauslexikons, von dem er selbst ein Drittel der Beiträge schrieb. Nach einer mehrjährigen Krankheits- und Erschöpfungsphase infolge Überarbeitung wurde er Psychologe und entwickelte das „psychophysische Grundgesetz“, wodurch es möglich war, die Empfindungsstärke für eine gegebene Reizgröße zu berechnen; mit J. K. F. > Zöllner befreundet, mit dem er das amerik. Medium H. > Slade studierte. F.’s Kleine Schriften (Lpz., 1873) erschienen unter sinem Pseudonym Dr. Mises.
W.: Das Büchlein vom Leben nach dem Tode, Lpz., 1836, Berlin 1945, Dießen 1950; Zend-Avesta oder über die Dinge des Himmels u. des Jenseits, Lpz. 1951 (3 Bde., 1851, 1919; Eschborn 1992); Die Tagesansicht gegenüber der Nachtansicht. Lpz.: Breitkopf u. Härtel, 1879.
Lit.: Kuntze, J. E.: G. Th. Fechner, Lpz. 1892; Lasswitz, K.: G. Th. Fechner, Stuttg. 1902, Eschborn 1992; Bringmann, W. G. / N. J. Bringmann / E. Bauer: Fechner und die PPS. In: Zschr. f. Parapsych u. Grenzgebiete der Psychologie 32 (1990), 19 – 43.
Feerhow, Friedrich, Pseud. für Dr. Fritz Wehofer (*8.10.1888 Wien; †2.01.1922 ebd.), okk. Schriftst., Arzt; führte anstelle von „Astrologie“ den Begriff „Kosmobiologie“ in den Sprachgebrauch ein.
W.: Die menschliche Aura u. ihre experimentelle Erforschung, Lpz. 1913; Die Photographie des Gedankens oder Psychographie, Lpz. 1913; Die Medizinische Astrologie, Lpz. 1914.
Feild, Reshad, eigentl. Richard Timothy (*15.04.1934 England), esot. Schriftsteller mit Ausbildung in einer engl. Internatsschule, sodann zwei Jahre in der Königlichen Marine, anschl. in London an der Börse und in der Werbebranche tätig. Gitarrist der Band „The Springfields“, die 1963 eine Auszeichnung als beste Gesangsgruppe erhielt. Nach deren Auflösung wurde er Antiquitätenhändler. Unternahm zahlreiche abenteuerliche Reisen durch Europa, Amerika, Indien; Zusammenarbeit mit John Bennett. Sufi-Meister, Schüler von Sufi Rauf Bulent (1900 –1987) in der Türkei, von F. in seinen ersten beiden Büchern „Hamid“ genannt; durch Hamid traf F. Suleyman Dede, der zu jener Zeit  Scheich der Mevlevi-Derwische in Konya (Türkei) war. Dort wurde F. in vielen ihrer jahrhundertealten Lehren unterwiesen. 16 Jahre lang ausgedehnte Lehr- und Seminartätigkeit in den USA, dort Gründung des „Instituts des bewussten Lebens“; 1986 Übersiedlung in die Schweiz.
W.: ; Ich ging den Weg des Derwisch. Das Abenteuer der Selbstfindung. Düsseldorf: Diederichs, 1977; München: Goldmann, 2010; Das atmende Leben. Das Siegel des Derwisch. Düsseldorf: Diederichs, 1980, Neuausg. als „Wissen, dass wir geliebt sind. Zürich: Chalice, 2003; Die Alchemie des Herzens. München: Diederichs, 1990; Bielefeld: Aurum, 2004. Das atmende Leben. Wege zum Bewusstsein. München: Diederichs, 1989; Zürich: Chalice, 2008; Die innere Arbeit. Studienmaterial einer lebenden esoterischen Schule. Zürich: Chalice (1. Bd.) 2005, (2. Bd.) 2010.
Feilding, Francis  Henry Everard  (1867 – 8.02.1936), nach dem Jus-Studium in Oxford als kathol. Rechtsanwalt tätig; sein Interesse an paranormalen Phänomenen geht auf einen Besuch des Wallfahrtsortes Lourdes im Jahre 1892 zurück und wurde durch den Tod seiner Schwester 1895 noch verstärkt. Mitglied der SPR in London und deren Sekretär von 1903 – 1920. Als solcher untersuchte er die Medien Florence > Cook und 1908 Eusapia > Paladino in Neapel. 1919 Heirat mit dem polnischen Medium Stanislawa > Tomczyk.
W.: Sittings with Eusapia Palladino and Other Studies. New York: University Books, 1963; Feilding, F. E. / W. W. Baggally / Hereward Carrington: Report on a Series of Sittings with Eusapia Palladino. In: Proceedings of the Society for Psychical Research 23 (1909) 59, 25 (1911) 62.
Fénelon, François de Salignac de la Mothe-Fénelon, (*6.08.1651 Schloss Fénelon in der Dordogne / F; † 7.01.1715 Cambrai), frz. Adeliger, Myst., Seelenführer, Dr. theol., Studium in Cahors u. Paris; Priesterweihe in Saint-Sulpice 1676; aufgrund von Publikationen 1693 Mitglied der Académie française.
Erzb. v. Cambrai, befreundet mit Mme. > Guyon, um deren Rechtfertigung sich Fénelon in der Auseinandersetzung mit seinem und ihrem Gegner, dem Bischof J.-B. Bossouet, einsetzte. Es ging um den Streit, ob die mystische Erfahrung als außergewöhnliche Gnade verliehen werde oder eine Entfaltung der heiligmachenden Gnade darstelle. Schließlich wurde die pietist. Mystik über Intervention Ludwigs XIV. v. Papst Innozenz XII. im Breve Cum alias vom 12.03.1699 insofern verurteilt, als 23 Sätze aus den „Maximes des saints“ von F. als missverständlich, nicht aber als häretisch hingestellt wurden.
Ferguson, Marilyn (*5.04.1938 Grand Junction, Colorado; †19.10.2008 Banning, Kalifornien), US-amerik. Schriftstellerin der
New-Age-Bewegung, erste Ehe mit Don Renzelman, zweite Ehe mit Mike Ferguson. Hrsg. des Newsletter Brain / Mind Bulletin von 1975 – 1996. Nach ihrer Scheidung 1978 war F. von 1983 – 91 mit Ray Gottlieb verheiratet. Auf der 1985 von der UNO organisierten Konferenz „Spirit of Peace“ trat F. neben Mutter Theresa und dem Dalai Lama als eine der Rednerinnen auf. Sie war interessiert an den neuesten Ergebnissen der Hirnforschung und popularisierte die Ideen von namhaften Wissenschaftlern wie I. > Prigogine, K. > Pribram, F. > Capra, D. > Bohm, Jean > Houston u. a. Das ihren Bekanntheitsgrad steigernde zweite Werk „Die sanfte Verschwörung“, quasi die Bibel des New Age,  war semantisch im wörtlichen Sinn in der Intention F.s zu verstehen als ‚gemeinsam atmen‘ (con-spiracy), mit beeinflusst auch von den Ideen des Jesuitengelehrten P. Teilhard de Chardin. F. musste sich allerdings auch vielfache Kritik ihrer revolutionären Anschauungen gefallen lassen.
W.: Die Revolution der Gehirnforschung. Geheimnisse und Gefahren. Olten: Walter, 1981 (Tb.-Ausgabe: Geist und Evolution. Die Revolution der Gehirnforschung. München: Goldmann, 1986); Die sanfte Verschwörung. Persönliche und gesellschaftliche Trans-
formation im Zeitalter des Wassermanns. Vorw. von F. Capra. Basel: Sphinx, 1982 (The Aquarian Conspiracy. Personal and Social Transformation in the 1980s, J. P. Tarcher 1980); Tb. München: Knaur, 1984; Neue Türen öffnen. Bausteine für erweiterte Fähigkeiten, Freiburg / Br.: VAK, 1993.
Ferrarons y Vives, Librada (*1803 Vilosell / Garrigues, Spanien; † 1842), Dienerin Gottes, Mitglied des 3. Ordens der Karmeliten; pn. Phän.: Wunder post mortem u. Inkorruption.
Lit.: Bouflet I, 404f.
Ferron, Marie Rose (*24.05.1902 St. Germain de Gruntham bei Quebec, Kanada; † 11.05.1936), genannt „Little Rose“, ekstat. Stigmatisierte, hatte schon in ihrer frühen Jugend myst. Erlebnisse und sah visionär, dass die innen geschauten Bilder der Rosenkranzgeheimnisse beim 10. Mysterium – der Kreuzigung – stehen blieben. F. besaß alle Wundmale Christi. 1925 übersiedelte die Familie nach Woonsocket am Blackstone River, Rhode Island, USA. Sie gründete die „Genossenschaft der Sühnenden Schwestern von den hl. Wunden Jesu“ und legte als Erste von ihnen 1928 die Profess ab. F. ist die erste amerikan. Stigmatisierte. Ihr Leichnam war bei einer Exhumierung elf Jahre nach ihrem Tod noch unverwest.
Pn. Phän.: Ekstasen mit den Begleiterscheinungen von Muskelstarre u. Phänomen der Schwere, Inedie (jedoch mit Hungergefühl und Durstqualen), Hierognosie (konnte gesegnete von ungesegneten Gegenständen und konsekrierte von nicht konsekrierten Hostien unterscheiden).
Lit.: Bouflet I, 62 f., 182, 186; Boyer, O. A.: She Wears a Crown of Thorns: Marie Rose Ferron, 1958; Une stigmatise: Marie-Rose Ferron, Éditions Paulines Montreal 1988, (engl. Übers. v. Jeanne S. Bonin: A Stigmatist, 1988).
Fery, Jeanne (*16. Jh.), besessene Nonne im Kloster Mons (1573 –1583). 1586 berichtete der Bischof von Mons in einem Buch über sie. Neuveröffentlichung 1886 unter dem Titel La Possession de Jeanne Fery (Bibliothéque Diabolique).
Fian, Dr. John († 1591 Castle Hill, Edinburgh), auch als John Cunningham bezeichneter schottischer Schullehrer aus Saltpans (heute Prestonpans) bei Edinburgh, wurde als angebl. Anführer eines Hexenzirkels unter der Anschuldigung der Ermordung von Jakob VI. v. Schottland (= Jakob I. v. Engl.) denunziert und nach grausamer Folterung stranguliert u. verbrannt. Er blieb trotz allem beim Widerruf seines erpressten Geständnisses.
ficino, Marsilio, latinisiert auch Marsilius Ficinus (*19.10.1433 Figline / Valdarno; † 1.10.1499 Careggi / Florenz), florentini-
scher Gelehrter, Humanist, Philosoph, Arzt, 1473 Priester. Vermittler der platonischen Philosophie, übersetzte die Werke Platons u. alchemistische Texte ins Italienische. Er versuchte – als Leiter der platonischen Akademie in Florenz – die hermetischen Schriften in eine Synthese mit der christlichen Theologie zu bringen. Studium der klassischen Sprachen und Medizin in Florenz, Pisa und Bologna (sein Vater war Leibarzt des Cosimo de’Medici). In Bologna wirkte F. als Arzt, daneben Beschäftigung mit der Astrologie und bes. mit dem platonischen Schrifttum. 1462 überließ ihm Cosimo, der Gründer der Platonischen Akademie von Florenz, eine Villa und ein Landgut in Careggi. Nach Cosimos Tod wurde F. von Lorenzo de’Medici gefördert; dieser hatte  ihm eine Kanonikerstelle in San Cristofano in Novoli (bei Florenz) vermittelt. In späteren Jahren wirkte F. als Domprediger von Santa Maria Reparata in Florenz; befreundet mit  Giovanni > Pico della Mirandola. F. verfasste die erste vollständige Platon-Übersetzung in lateinischer Sprache (1462–1484) sowie Übersetzungen neuplatonischer Autoren (bes. Plotin), hermetischer Schriften (Hermes Trismegistos) und von Dionysius Areopagita. Die magisch-philosophischen Texte des Hermes Trismegistos stammen jedoch von unterschiedlichen Autoren verschiedener Richtungen aus dem 1.– 3. Jh. und nicht von einem ägyptischen Eingeweihten zur Zeit des Moses, wie man in der Renaissance vielfach annahm.
W.: Gesamtausgabe: Vol. 1.2. Basel 1561, 2. Aufl. Basel 1576 (Nachdr. mit Bibl. und Einl., hrsg. von P. O. Kristeller, Turin 1959 –1962); Vol. 1.2. Paris, 1641; Supplementum Ficinianum. Hrsg. von P. O. Kristeller, 2 Bde, Florenz 1937 (Nachdr. Florenz 1973).
Bibliografie: P. O. Kristeller: The Philosophy of Marsilio Ficino, New Edition 1964.
Fictuld, Hermann, Pseud. für Baron Joh. Heinr. Schmidt v. Sonnenberg oder Mummenthaler, auch Joh. Friedr. v. Meinstorff, (1700 –1777), Autor diverser Rosenkreuzerschriften.
W.: Der längst gewünschte und versprochene Chymisch-Philosophische Probier-Stein, 1740; Aureum Vellus, 1749; Turba Philosophorum, das ist: Gesammelte Sprüche der Weisen, zur Erläuterung der hermetischen Smaragd-Tafel, oder von dem Stein der Weisen, wie derselbige zu bereiten sey und erlangt werde. Zu Ehren der kunstbeflissenen Söhne der Weisheit heraus gegeb. durch Hermann Fictuld, 1763.
Fidani, Demofilo (*8.02.1914 Cagliari, Sardinien; † März 1994 Rom), ital. Maler, Drehbuchautor, Filmregisseur und Medium; drehte Western- und Sexfilme, meist unter dem Pseud. ‚Miles Deem‘. In seiner Gegenwart produzierten aufgestellte Schreibfedern angeblich das Phänomen der sog. „direkten Schrift“, dokumentiert von Linda Brady (27.02.1987), der Tochter des Pps. Gastone > de Boni. Es ist auch die Rede vom Phänomen der „direkten Stimme“ und von der Materialisation eines weißen Pulvers aus apportierten Steinen.
Lit.: Il Medium esce dal Mistero, Trento 1986; La vita Eterna, 1988.
Figuier, Guillaume Louis (1819 –1894), frz. Chemiker, Prof. in Paris und esoterischer Schriftst., später Spiritist.
W.: Histoire du merveilleux dans les temps modernes, 4 Bde., 1829 – 65; L’Alchemie et les Alchemistes, 1854; Le Lendemain de la mort ou la Vie future selon la science, 1871 (über Seelenwanderung).
Fina (*1238 San Gimignano; † 12.03.1253 ebd.), heilig (Fest: 12. März); erkrankte mit zehn Jahren, wurde unbeweglich bis zum Tod. Im armseligen Elternhaus führte sie ein klösterliches Leben in Armut, bis sie im Alter von nur 15 Jahren im Ruf der Heiligkeit starb. Ihre letzte Ruhestätte fand F. im Dom von San Gimignano bei Siena, dessen rechte Seitenkapelle beim Eingang heute noch ihren Namen trägt. Bei ihrem Tod sollen die Glocken von selbst zu läuten begonnen haben. Schon zu Lebzeiten vom Volk als Heilige verehrt, Stadtpatronin von San Gimignano. Der Überlieferung nach blühten Levkojen oder Veilchen bereits im März an ihrem Todestag auf der Stadtmauer und auf ihrem Sarg.
Findel, Gottfried Josef Gabriel (1828 –1905), Buchhändler, Verfasser freimaur. Schriften; Initiator der Gründung des Vereins deutscher Freimaurer 1861.
W.: Die Geschichte der Freimaurerei, Leipzig 1861– 62.
findlay, J. Arthur (1883; † 24.07.1964), brit. Schriftsteller, Friedensrichter, Gründer der Glasgower SPR; arbeitete als Erforscher der „direkten Stimme“ mit dem Medium J. C. > Sloan.
W.: An Investigation of Psychic Phenomena, London 1924; On the Edge of the Etheric, London 1931; Looking Back. The Autobiography of a Spiritualist. London: PsychicPress, 1955.
Firth-Evans, V. M. > Fortune, Dion.
Fischart, Johann Bapt. Friedr. (*1546 / 47 Straßbg.; † 1590 Forbach /Lothringen), Sohn eines Gewürzkaufmanns; juristisches Studium in Straßburg, Paris, Siena und Basel (1574 Promotion ); von 1580 bis 1583 Praktikant am Reichskammergericht in Speyer, seit 1583 Amtmann in Forbach. Als Calvinist schrieb der Satiriker F. für die Reformation und gegen die Jesuiten. Übersetzer der Abhandlung Jean > Bodins, De Daemonomania magorum (1581), dt.: „Vom Außgelasnen Wütigen Teuffelsheer“.
Fischer, Oskar (*1876; † 1942 im KZ Theresienstadt), Neurologe, ao. Prof. an der dt. Universität Prag.
W.: Experimente mit Raphael Schermann, Berlin 1924.
Fisk, George William (*9.01.1882 Liverpool / Engl.; † 1972), Pps., Physiker, Hg. des Journals der SPR (London) 1957 – 1966; übersetzte einige Bücher über Physik aus dem Englischen ins Chinesische. F. u. Donald J. West erhielten 1958 den McDougall Award für ihre Arbeiten über Psychokinese.
W.: “Psychokinetic Experiments with a Single Subject” (zus. m. Donald J. West). Parapsychology Newsletter (November / December 1957.
Lit.: Heywood, Rosalind: G. W. Fisk and ESP. In: Journal of the Society for Psychical Research 47 (1973).
Flade, Dietrich (*1534 Trier; † 18.09.1589); nachsichtiger Richter, der einer politischen Intrige zum Opfer fiel. F. wurde 1580 Stellvertreter des kurfürstl. Statthalters v. Trier u. 1586 zum Rektor der Universität ernannt. Unter Bischof Johann von Schönenburg als Bischof v. Trier wurde das Vorgehen gegen Ketzer forciert. F. wurde schließlich über Anordnung des Erzbischofs v. Trier infolge der Intrigen und haltlosen Anschuldigungen seitens des neuen Statthalters Johann Zandt 1589 verhaftet. Unter der Folter gestand er seine Verbindung mit dem Teufel sowie auch die insinuierte Ermordung des Erzbischofs v. Trier geplant zu haben. F. wurde als wohl eines der „vornehmsten Opfer des Hexenwahns“ (D. Pickering) stranguliert und verbrannt.
Flamel, Nicolas (1330 –1418), frz. dubioser Buchhändler, Alchemist und Kopist alchemistischer Werke; lebte als Notar in Paris, gelangte aus armen Verhältnissen zu großem Wohlstand, den er allerdings entgegen seiner Behauptung wohl nicht durch die spektakuläre Entdeckung des Steins der Weisen fand, sondern eher durch seine Geldleih- und Wuchergeschäfte. F. finanzierte den Bau von Hospitälern und Kirchen: 14 Krankenhäuser, 7 Kirchen und 3 Kapellen in Paris und dem Vorort Boulogne. Sein ehemaliges Wohnhaus von 1407 in der Rue de Montmorency, 51, gehört heute mit zu den ältesten erhaltenen Häusern in Paris.
Flammarion, Camille (*26.02.1842 Montigny-le-Roi, Haute-Marne / F; † 3.06.1925 Juvisy-sur-Orge / Paris), Astronom, Gründer der Franz. Astronom. Ges., forschte am Observatorium in Paris und errichtete 1883 ein privates Observatorium in Juvisy; machte sich vor allem um die Popularisierung der Astronomie verdient; befasste sich auch intensiv mit parapsychol. Forschung; 1923 Präs. d. SPR, Mitbegr. der Franz. Theosoph. Ges.
W.: L’Atmosphère, 1871; Astronomie populaire, 1880; Unbekannte Naturkräfte, 1908; La mort et son mystère, 3 Bde., 1920 / 21.
Fleming, Alice Kipling, Pseud. Mrs. Holland (1868 – 1948), Schwester des Schriftstellers Rudyard Kipling; brit. Schreibmedium, der eine zentrale Rolle bei Kreuzkorrespondenzen zukam. Ab 1893 praktizierte sie das automatische Schreiben bloß zum Vergnügen. Als sie jedoch zehn Jahre später das Werk von F. W. H. Myers, Human Personality and Its Survival of Bodily Death, las, erschien fortan in ihren Schriften Myers als ‚jenseitiger‘ Kommunikator und übernahm die totale Kontrolle über ihre Schreibtätigkeit, sodass darin Angaben auftauchten, die zwar Myers, jedoch ihr selbst nicht bekannt waren. F. schickte ihre Schriften an die SPR, wo der Forscherin Alice Johnson 1905 deutliche Parallelen zwischen F’s Angaben und jenen auffielen, die sie von anderen Automatisten erhielt; zusammen ergaben sie jedoch einen Sinn. 1910 hörte F. wegen eines gesundheitlichen Zusammenbruchs mit dem Schreiben auf.
Lit.: Hude, A.: The Evidence for Communications with the Dead, London 1913; Salter, W. H.: Zoar or the Evidence of Psychical Research Concerning Survival, London 1961.
Flint, Leslie (1911–1994), brit. kontrovers beurteiltes Medium. Sie entdeckte mit 17 Jahren anlässlich einer spiritist. Sitzung die eigene Medialität. Es traten Materialisationen und später hauptsächlich das Phänomen der „direkten Stimme“ ohne Zuhilfenahme von Hilfsmitteln auf. Eine formelle Untersuchung seitens der SPR lehnte F. ab.
W.: Voices in the Dark: My Life as a Medium, Indianopolis 1971.
Lit.: Seymour, C.  J.: This Spiritualism: Results of an Inquiry, London 1940.
Flournoy, Théodore (*15.08.1854 Genf; † 5.11.1920 / 21 ebd.), Psychologe, Arzt, Philosoph, Schüler von W. > Wundt; 1891 Univ.-Prof. in Genf für Physiolog. Psychologie; Xenoglossie- und Trancemedien-Forscher. 1894 lernte F. auf einer Séance die Verkäuferin Catherine Elise Müller kennen, die nebenberuflich als spirit. Medium auftrat („Hélène Smith“). Im Trancezustand erinnerte sie sich früherer angeblicher Existenzen (in Indien, Versailles, auf dem Mars). Die sog. Marssprache (das Martische) erwies sich als ein durch das kreativ-reproduktiv arbeitende Unbewusste umgearbeitetes Französisch. Im Wortschatz war auch ein entstelltes Ungarisch enthalten (Muttersprache ihres Vaters). 1898 und später in den erfolgreichen Pariser Sitzungen mit Eusapia > Paladino konnte F. unter Kontrollbedingungen Telekinese beobachten. Er publizierte 1911 die Ergebnisse des Fragebogens der Genfer Spiritistischen Ges. zusammen mit seinen eignen Forschungen unter dem Titel Esprits et Mediums; Mélange de métapsychique et de psychologie.
W.: Des Indes à la Planète Mars, 1899 / 1900 ( dt.: Die Seherin von Genf, Lpz. 1914, auch unter dem Titel „Spiritismus und Experimental-Pychologie“, Lpz. 1921).
Fludd, Robert, ‚Robertus de Fluctibus‘ (*1574 Milgate, Kent; † 1637 London), Arzt, Theosoph, Anhänger der Philos. der Rosenkreuzer, Paracelsus-Schüler.
W.: Mosaische Philosophie, 1619; Summum Bonum, 1629 (Verteidigung der Alchemie, Kabbalah u. der Rosenkreuzer).
Lit.: Craven, J. B.: Doctor Robert Fludd, 1902).
Fodor, Nandor (*13.05.1895 Berengszasz, Ungarn; †17.05.1964), Jurist, Psychoanalytiker, Parapsychologe; 1922 Heirat mit Amaria Iren; 1921–28 als Journalist tätig; kam durch H. > Carrington u. A. C. > Doyle in Kontakt zur Pps., Schwerpunkt seiner Untersuchungen: Poltergeistphänomene; war von 1936 –39 Korrespondent der Zeitschrift der ASPR in London.
W.: The Encyclopaedia of Psychic Science, New York 31969; On the Trail of the Poltergeist, N. Y. 1958; The Haunted Mind, N. Y. 1959; Ferenszis parapsychische Erlebnisse, 1966.
Fontana, David († 18.10.2010), Prof. für Transpersonale Psychologie in Engl. (Liverpool), Gastprof. in Südwales und in Portugal (Algarve), 1996 –1999 Präs. d. British Society for Psychical Research.
Forschungsinteressen: Psychologie, Mediumismus, Poltergeistphänomen, Fortleben (Co-Autor von ‘The Scole Report’, s. Proceedings of the Society for Psychical Research 58, Part 220); erforschte jahrelang (gemeinsam m. Dr. Anabela Cardoso) das Phänomen der Tonbandstimmen; Redaktionsmitglied des ITC Journal.
W.: Das Leben atmen: 52 Meditationen. Stuttgart: Kreuz, 2004; Is There An Afterlife? A Comprehensive Overview of the Evidence, 2005; Life Beyond Death: What Should We Expect?, 2009.
Fontenay, Guillaume de (1861–1914), frz. Kavallerieoffizier, krit. Spezialist für sog. Geisterfotografien der Medien, machte bei Séancen mit Eusapia > Paladino selbst Aufnahmen von Tischlevitationen.
Ford, Arthur Augustus, (*8.01.1897 Titusville, Florida; † 4.01.1971 Miami, Florida /USA), eines der berühmtesten spirit. Medien des 20. Jhs.; entdeckte als junger Soldat im Ersten Weltkrieg seine paranormale Begabung: F. konnte voraussehen, welche seiner Kameraden am folgenden Tag sterben würden. Als Student der Theologie und Psychologie an der Univ. Kentucky machte er die Bekanntschaft von Prof. Elmer Snoddy, der ihm riet, seine pn. Fähigkeiten weiter auszubilden. Daraufhin knüpfte er Kontakte zu Medien, Telepathie-Experten und auch zu > Yogananda. F. gehörte im Laufe seines Lebens verschiedenen christl. Denominationen an (getauft in der Episkopalkirche, dann Baptist, Unitarier und Angehöriger der Disciples of Christ); übersiedelte 1917 nach Lexington, Kentucky, 1917–18, 1919–20 Studium am Transylvania College, später Pastor in Barbourville, Kentucky; 1922 Heirat mit Sallie Stewart (geschieden 1927); 1937 zweite Ehe mit Valerie McKeown und Übersiedlung nach Hollywood (neuerlich geschieden). Im Laufe dieser Zeit als Prediger entdeckte F. seine Fähigkeit, in Trance zu fallen, die er seiner Freundschaft mit Swami Yogananda zuschrieb, der soeben in Amerika seine Lehrtätigkeit begonnen hatte. Als F. 24 Jahre alt war, übernahm „Fletcher“, sein lebenslänglicher spiritueller Führer, die Kontrolle über seine Trance-Sitzungen (ab 1924). Nachdem F. (als Anhänger der Reinkarnation) mit der National Association und der General Association of Spiritualists in Konflikt geraten war, gründete er 1936 seine eigene Internationale allgemeine Vereinigung der Spiritisten (IGAS), deren Präsident er zwei Jahre blieb. 1956 Gründung der Spiritual Frontier Fellowship (SFF). Bekannt wurde F. 1928 durch seine angebliche Entschlüsselung des Codes, den Harry > Houdini vor seinem Tod mit seiner Frau zwecks Identifizierung vereinbart hatte („Rosabelle believe“). Jedoch könnte das Schlüsselwort von der Witwe Houdinis, mit der F. bekannt war, auch „telepathisch“ abgezapft worden sein. 1967/68 wurde eine (vorgetäuschte) Séance mit dem damaligen kalifornischen Bischof der Episkopalkirche, James A. Pike, im kanadischen TV übertragen (Gespräch mit dessen vor einem Jahr durch Suizid gestorbenen Sohn), wodurch ein bleibender Schatten auf seine berühmte Karriere fiel. Ruth Montgomery will von ihm in automatischer Schrift Botschaften erhalten haben. Seine letzten Séancen hielt F. für einen US-Senator und für den Apollo 14-Commander Edgar D. Mitchell.
W.: Why We Survive, Cooksburg / N. Y. 1952; Nothing So Strange, N. Y. 1958; Unknown But Known, N. Y. 1968; The Life Beyond Death, N. Y. 1971.
Lit.: Spraggett, Allen / William V. Rauscher: Arthur Ford – The Man who Talked wih the Dead, N. Y. 1973.
Forgione, Francesco > Pio da Pietrelcina.
Fort, Charles Hoy (*6.08.1874 Albany, N. Y.; † 3.05.1932 N. Y. City), amerik. Exzentriker, lit. Sammler und Schriftsteller von merkwürdigen, unerklärlichen pn. oder pseudopn. Phänomenen (strange phenomena); 1931 Gründung der Fortean Society in N. Y.; von F. leitet sich die Bezeichnung ‚Forteana‘ für unerklärliche Phänomene ab.
W.: The Book of the Damned, 1919; New Lands, 1923, London 1931; Wild Talents, 1932, 1941 u. d. Titel „The Books of Charles Fort“ von der Fortean Society neu herausgebracht.
Lit.: Knight, Damon: Charles Fort, Prophet of the Unexplained, 1971.
Forthuny, Pascal, Pseud. (1872–1962), eigentl. Georges Cochet, frz. Kunstkritiker, Musiker, Maler, Novellist, Paragnost (Psychometer), der, ähnlich wie G. > Croiset, Angaben über eine bestimmte Person machen konnte, die sich auf einen bestimmten Platz setzen würde. Er wurde u. a. getestet von  Eugene > Osty in Frankreich und von der SPR.
fortune, Dion, Pseud. für Violet Mary Firth-Evans (*1891 Llandudno, Nordwestwales; † 1946 London), brit. Esoterikerin, Schriftst., gründete 1922 mit ihrem Mann Penny Evans die Fraternity of the Inner Light; arbeitete auch als Psychol. an Londoner Kliniken; Mitgl. einer Nachfolgeorganisation des Order of the Golden Dawn, Mitglied der Theosoph. Ges. u. Leiterin der TG-Loge „Christian Mystic Lodge“.
W.: Psychic Self-Defense, 1930 (dt.: Selbstverteidigung mit PSI, 1979); The Mystical Qabalah, 1935 (dt.: Die Mystische Kabbalah, 2004); The Cosmic Doctrine, 1966.
Lit.: King, Francis: Ritual Magic, London 1970.
Forwald, Haakon Gabriel (1897 – 1978), schwedischer Elektroingenieur und Parapsychologe, der sich selbst als Versuchsperson für eine lange Serie von Psychokinese-Experimenten zur Verfügung gestellt hat. F. experimentierte auch erfolgreich mit dem Tischrücken in einer Gruppe. Auf den Rat von J. B. Rhine konstruierte er eine Vorrichtung für das Fallen von Würfeln auf einer Rutsche mit zwei Zielgebieten, um zu testen, ob durch Willenskonzentration auf eines der beiden Zielfelder eine höhere Trefferanzahl erzielt werden könne.
W.: Mind, Matter and Gravitation: A Theoretical and Experimental Study. New York: Parapsychology Foundation, 1970.
Foster, Charles H. (*1838 Salem / Mass.; † 1885); zwielichtiges spiritistisches Medium. F. wuchs in einer Familie auf, wo es als normal galt, mit Geistern zu sprechen. Nach Verlassen seines Elternhauses trat er als Medium an die Öffentlichkeit, weil er entdeckte, dass das Volk für seine Fähigkeit, mit den Toten in Verbindung treten zu können, bereitwillig zahlen würde. Er hatte eine starke Abneigung gegen Séancen im Dunkel. Als einmal ein Freund während einer Sitzung das Gaslicht abschaltete, wurden der Sitzungsraum und die Gegenstände von einem Schütteln erfasst, das aufhörte, nachdem das Licht wiederum eingeschaltet worden war.
Lit.: Bartlett, G. C.: The Salem See, Reminiscences of Charles H. Foster, N. Y. 1891.
Fournet, André-Hubert (*6.12.1752 Maille / F; † 13.05.1834 Poitiers), heilig (4.06.1933, Fest: 13. Mai); frz. Priester u. Gründer der Kongregation „Filles de la Croix“, Kreuztöchter vom hl. Andreas (zusammen mit Johanna Elisabeth Bichier des Ages); geistl. Leiter der Schwestern in ihrem Mutterhaus in Le Puye, Pfarrer von Maille; flüchtete während der Franz. Revolution über Auftrag seines Bischofs nach Spanien, 1797 wieder in seiner Pfarrei.
Pn. Phän.: Levitation, Lichtglanz sowie wunderbare Getreidevermehrung (im apostol. Prozess bezeugt durch die Schwestern, welche die Kornkammer im Kloster Le Puye zu betreuen hatten).
Lit.: Bouflet I, 51, 61 u. 82, 84.
Fowler, Edward Payson (1834 –1914), ein amerikan., pn. kontroversieller Medizinstudent, der um 1851 von einer Gesellschaft von Geistern besucht worden sein soll, die ihm eine auf Hebräisch geschriebene Botschaft hinterließen, welche nachträglich als Bibeltext identifiziert wurde. In der Folge hinterließen die Geister in seinen Räumen diverse Botschaften in verschiedenen Sprachen, die F. unbekannt waren. F. trat für eine kleine Gruppe von Spiritisten auch als Medium auf, wobei sich Möbel bewegten und Lichter durch den Raum tanzten. Einmal neigte sich ein Tisch vom Boden um 45 Grad, ohne dass sich die darauf stehenden bzw. liegenden Objekte von ihrem Platz bewegten. Nach Beendigung des Medizinstudiums 1855 verschwanden auch die spiritistischen Phänomene.
Lit.: Brittan, S. B. / B. W. Richmond: A Discussion of the Facts and Philosophy of Ancient and Modern Spiritualism, N. Y. 1853.
Fox, Ann Leah (*1814 Rockland County, N. Y.; † 1.11.1890 N. Y.), eines der drei berühmten Fox-Geschwister, heiratete mit 14 Jahren einen älteren Mann namens Fish, der sie nach der Geburt einer Tochter verließ; 1851 Heirat mit Calvin Brown († 1853), Heirat mit Daniel Underhill 1858. In den 1850er Jahren zog sie sich schließlich in ein ruhiges, häusliches Leben zurück. Ihre letzten Lebensjahre verbrachte sie wie ihre Schwestern in New York City und demonstrierte ihre angebl. medialen Fähigkeiten nur vor kleinen Gruppen.
W.: The Missing Link in Modern Spiritualism, N. Y. 1885.
Fox, Catherine / Kate (*1837 / 1841 Bath, New Brunswick, Kanada; † 2.07.1892 N. Y.), 1872 Heirat mit Henry D. Jencken († 1881), das aktivste Medium von den drei Fox-Geschwistern; sie wurde von Horace H. Day, dem Gründer der Society for the Diffusion of Spiritual Knowlegde, für spiritistische Sitzungen engagiert. 1865 suchte sie aufgrund von Alkoholproblemen ein Sanatorium auf. 1871 zog sie nach England u. arbeitete dort für die Verbreitung des Spiritsmus. Nach dem Tod ihres Mannes wurde ihr infolge wieder auftretender Alkoholabhängigkeit die Obhut über ihre zwei Kinder entzogen.
Fox, Margaret / Maggie (*1833 / 1836 bei Bath, New Brunswick, Kanada; † 8.03.1893 Brooklyn, N. Y.), ebenso wie Ann Leah und Kate Tochter v. John u. Margaret Fox in Hydesville, wo im Dez. 1847 / März 1848 die raps („Geisterklopfen“) begannen, mit denen der Beginn des modernen amerikan. Spiritismus eingeleitet wurde. Die Eltern waren in den Jahren nach 1840 aus Kanada wieder nach New York (Wayne County) übersiedelt. Am 11.12.1847 zog die Familie in ein freies Landhaus in Hydesville, wo John Fox Arbeit als Schmied fand. 1856 heiratete M. den Arktisforscher Elisha Kent Kane († 1857). Margaret gestand später, als es ihrer Schwester Kate schlecht ging, dass ihre spiritistischen Produktionen vorgetäuscht waren, und belastete Leah mit dem Vorwurf, dass diese sie darin bestärkt habe, die betrügerischen „rappings“ fortzusetzen. Allerdings wiederrief sie dieses Geständnis später wieder. Sie beklagte sich darüber, dass sie sich zu dem Geständnis verführen hatte lassen, und startete 1889 eine nationale Tour zwecks Bekräftigung ihrer Medialität. Damit endete auch die öffentliche Karriere der beiden (letzteren) Schwestern, deren letzte Lebensjahre in N. Y. City von Armut und Alkoholismus überschattet waren.
W.: The Love-Life of Dr. Kane, N. Y. 1865.
Lit.: Taylor, William G. L.: Katie Fox, N. Y. 1933; Buckner Pond, Mariam: Time is Kind, N. Y. 1947; Fornell, Earl L.: The Unhappy Medium: Spiritualism and the Life of  Margaret Fox, Justin, TX, 1964; Brown, Slater: The Heyday of Spiritualism, N. Y. 1970.
Fragomeni, Fratel Cosimo (*27.01.1950 Santa Domenica di Placanica / Kalabrien), einfacher Schafhirte mit nur sechsjähriger Schulbildung, Eremit und charismatischer Franziskanerterziar seit 1978 (Ablegung der Gelübde am 17.01.1987). Eine Vision (Marienerscheinung) am 11.05.1967 am Scoglio (Felsen) veranlasste ihn, sein Leben von nun an in den Dienst Christi, Mariens und der leidenden Mitmenschen zu stellen. Sein Leben wird angeblich von Wunderheilungen und anderen Charismen begleitet (Kardiognosie, Xenoglossie, Bilokation, Prophetie, himmlische Düfte). Es wird behauptet, dass das Bild der „Madonna dello Scoglio“, das ein Maler nach Cosimos Anweisungen zu malen begonnen hatte und dessen Antlitz unvollendet geblieben war, weil sich Cosimo nicht mehr an die Gesichtszüge erinnern konnte, schließlich „von selbst“ fertig geworden sei. Am 28. Oktober 2002 brachte Fratel C. nach einer vorangegangenen Vision angeblich am Felsen eine Quelle zum Fließen, nachdem er die Jungfrau um ein Zeichen dafür gebeten hatte, dass diese Visionen von ihr kamen.
Bemerkenswert ist die Tatsache, dass in den letzten 30 Jahren ca. 8000 Krankenheilungen dokumentiert wurden. Spektakulär war die Heilung der an Osteomyelitis und einem Knochensarkom erkrankten Rita Tassone am 13.08.1988, verbunden mit einer Levitation aus ihrem Rollstuhl.
Lit.: Beiträge von Abbé René Laurentin in der Zeitschrift Maria heute, Nr. 394ff.
Francesco degli Stabili > Cecco d’Ascoli.
Francisci, Erasmus (1627– 1694), eigentl. Erasmus von Finx, Polyhistor u. Autor in Nürnberg. Sein Werk Höllischer Proteus (1690) wurde von Goethe für den Faust benutzt.
Franck, Adolphe (1809 –1893), frz. Gelehrter in Paris, Philosoph, Experte der jüd. Kabbalah.
W.: La Kabbale ou la Philosophie religieuse des Hebreux, Paris 1843 (dt.: Die Kabbala oder die Religionsphilosophie der Hebräer, 1844).
Franco, Divaldo Pereira (*5.05.1927 Feira de Santana / Bahia, Brasilien), prominentes brasilianisches Trance- und Schreibmedium (mit jenseitigem Kommunikator Joana de Angelis); Gründer von spiritistischen Zentren, Träger zahlreicher Anerkennungen und Auszeichnungen. Nach dem Tod von Chico > Xavier wurde F. aufgrund seiner Bücher und Vorträge einer der prominentesten und bekanntesten Repräsentanten des kardecianischen Spiritismus. Mit seinem Freund Nilson de Souza Pereira gründete er soziale Heime für Arme und bedürftige Kinder. Die beiden erhielten am 30. Mai 2005 in Genf die Auszeichnung ,Botschafter des Friedens in der Welt‘. F. hält seit 1947 weltweit Seminare und Vorträge und war Gastreferent am Weltfriedenstreffen der UNO in New York im August 2000.
Frankenstein, Johann Conrad Dippel von (*1673 Burg Frankenstein bei Darmstadt; † 1734), umstrittener Theologe, Arzt und Alchimist, Magisterarbeit „de nihilo“ (Über das Nichts) am Theologischen Lehrstuhl in Gießen. Er stand in diplomatischen Diensten Dänemarks u. wurde sogar einmal zum Tode verurteilt, konnte aber als Graf nicht hingerichtet werden und musste so auf Bornholm einige Jahre seines Lebens unter Hausarrest verbringen.
Der abergläubischen Bevölkerung galt er als Hexenmeister, der mit dem Teufel einen Pakt geschlossen hatte. Angeblich spukt der Geist des Alchimisten auf dem Kirchhof von Nieder-Beerbach heute noch, wo er die Totenruhe stört. Auf der Burg soll er, nicht nur an Halloween, zwischen Kapelle und Pulverturm sein Unwesen treiben. Besonders in den „rauen Nächten“ zwischen Weihnachten und dem 1. Januar soll er auf dem Kapellendach sitzen, mit seinen dürren Knochen klappern und laut klagend nach dem verschütteten Zugang zu seinem Labor suchen, wo er mit Leichen und Jungfrauen schaurige Versuche angestellt haben soll.
Franz Maria da Camporosso (1804 –1866), heilig (1962, Fest: 17. September), Kapuziner, schon zu Lebzeiten „Padre Santo“ genannt, starb an Cholera. Sein unverwester Leib ruht im Convento Santuario della Ss. Concezione, Genua (Piazza Cappuccini, 1).
Franz von Assisi (*1181/82; † 3.10.1226 Portiuncula), heilig (1228, Fest: 4. Oktober), eigentl. Francesco Bernardone, Sohn eines Tuchhändlers, zum Kaufmann ausgebildet; erlebte durch die Begegnung mit Aussätzigen seine Bekehrung; es kam zum Bruch mit seinem Vater. Um 1206 / 07 entschied sich F. für das Leben eines Büßers und Einsiedlers. Als Rompilger erhielt er von Papst Innozenz III. die Erlaubnis zur Bußpredigt. Seine Lebensform wurde von Klara v. A. als erster Frau 1212 übernommen und seine Regel 1223 von Papst Honorius III. bestätigt. 1224 erlebte er während eines 40-tägigen Fastens auf dem Berg La Verna die große Vision in Zusammenhang mit seiner Stigmatisation. Als heiliger, exemplarischer Prototypus war Franz imaginativ prägend für die Modalität der Stigmen späterer Träger sowie für die franziskanische Mystik überhaupt. Er ist zwar der bekannteste, aber nicht der erste sicher bezeugte Stigmatisierte. Bereits 1222 gab es in England zwei Stigmatisierte, die jedoch als Zauberer verbrannt wurden. Vor Franziskus trug > Maria von Oignies (allerdings wohl absichtlich selbst zugefügte) Stigmen.
Franz von Hieronymus SJ, auch de Geronimo, di Girolamo (*17.12.1642 Grottaglie /Taranto; † 11.05.1716 Neapel), heilig (1839, Fest: 11. Mai), 1666 Priester und 1670 Mitglied des Jesuitenordens, wirkte 1671 in der Provinz Otranto und danach in Neapel und Umgebung als Bußprediger und Volksmissionar (erhalten sind 10.000 Seiten an Predigt-Mauskripten); nahm sich besonders der Galeerensträflinge sowie der Armen und Bedrängten an. Man nannte ihn Apostel, Vater der Armen, Wundertäter.
(NB: Am 4.04.1704 fragte er in Anwesenheit vieler Zeugen eine allerorts bekannte verstorbene Sünderin namens Katharina nach dem jenseitigen Zustand bzw. Ort, an dem sie sich gerade befinde. Die Tote antwortete: „In der Hölle!“ Dieser Vorfall wurde in die Seligsprechungsakten und in das Officium proprium S.J. aufgenommen.)
Lit.: Stradiotti, Carlo: Della vita del P. F. G., Venedig 1719 (dt. 1809); Degli Oddi, Longard: Vita del B. F. di G., Rom 1760 (zuletzt Monza 1869; dt. 1843); D’Aria, Francesco Maria: Un restauratore sociale. Storia critica della Vita di S. F. de G., Rom 1943.
Franz von Paula, Francesco de Paola (*27.03.1416 Paola bei Cosenza, Kalabrien/ I; † 2.04.1507 Plessis-lès-Tour / F.), heilig (1519, Fest: 2. April), Wundertäter, Prophet, Ordensstifter, von dem zahlreiche außergewöhnliche pn. Phänomene bzw. Wunder überliefert sind (Tragen von glühenden Kohlen in seinen Händen, Levitation, Bilokation; zog sich mit 14 Jahren in die Einsamkeit zurück, errichtete 1454 in Cosenza ein Kloster mit Kirche. Aus der ersten Gemeinschaft Gleichgesinnter ging der Orden der „Minimiten“ bzw. „Paulaner“ hervor. Patron der italien. Seeleute und Patron Kalabriens.
Franz von Solano > Solano, F. von.
Franz Xaver Bianchi > Bianchi, F. S.
Franziska von Rom, Francesca Romana, „Ceccolella“ (*1384 Rom; † 9.03.1440 ebd.), heilig (1608, Fest: 9. März). F. stammte aus dem Adelsgeschlecht der Busci. Ihr Wunsch, mit elf Jahren in ein Kloster einzutreten, scheiterte am Verbot der Eltern. So heiratete sie 1396 den reichen Adeligen Lorenzo de’Ponziani, von dem sie drei Kinder bekam. In den letzten 12 Jahren lebte sie mit ihrem Mann enthaltsam. 1425 gründete F. den weiblichen Zweig des Olivetanerordens. Nach dem Tod ihres Mannes (1436) wurde sie Oberin in dem von ihr gegründeten Kloster. Der Olivetaner Don Giovanni Mattiotti schrieb ihre Biografie. Sie besaß die Gabe der Beschauung, war Visionärin und Mystikerin und hatte Kontakt mit ihrem Schutzengel. Grab in Santa Maria Nuova am Forum Romanum.
Franziska Xaviera Cabrini (*15.07.1850 S. Angelo Lodigiano; † 22.12.1917 Chicago), heilig (7.07.1946, Fest: 22. Dezember), 13. Kind einer lombardischen Bauernfamilie, Erzieherin, Lehrerin, gründete die Genossenschaft der „Missionarinnen vom Heiligsten Herzen“. Diese wurde 1880 / 81 von Papst Leo XIII. bestätigt, der ihr die italienischen Auswanderer in den USA anvertraute. Dorthin holte sie tausende Schwestern zur  Erziehung in Schulen, Waisenhäusern und zur Krankenpflege. Tod durch Blutsturz in Chicago. Gemäß ihrer Vorhersage (27 Jahre davor) wurde sie im West Park, N. Y., begraben. Hatte viele Visionen, Träume und Erscheinungen, Gabe der Herzenskenntnis und der Prophetie.
Lit.: Schamoni, W. / K. Besler: Charismat. Heilige. Stein a. Rhein: Christiana Verlag, S. 289 – 294.
Fratel Cosimo Fragomeni > Fragomeni, Fratel Cosimo.
Frater Achad > Achad, Frater (Pseud. für Jones, Charles Stanfield).
Frater Albertus (Pseud.) > Riedel, A.
Frater V.∙. D.∙. (Pseud.) > Tegtmeier, Ralph.
Frazer, Sir James (*1.01.1854 Glasgow; † 7.05.1941 Cambridge), Anthropologe, Ethnologe. Seine Auffassungen über die Entwicklungsgeschichte der Mythen etc. sind heute weitgehend überholt. Von ihm stammen die Bezeichnungen „Sympathiemagie“ und „Entsprechungsmagie“. F. vertrat die Auffassung, dass sich aufgrund der  magischen Sympathie zwischen entfernten Gegenständen oder Lebewesen Gleiches auf Gleiches auswirke. Der rituelle Nachahmungakt konstituiere somit eine Ursache-Wirkung-Relation.
W.: The Golden Bough, 1890, 1911–1915 (dt.: Der goldene Zweig, Lpz. 1928, Frankfurt 1977).
Lit.: Downie, R. Angus: Frazer and the Golden Bough, London 1970.
Freedom-Long, M. > Long, Max Freedom.
Frei, Gebhard (*24.03.1905 Lichtensteig /CH; † 27.10.1967), kath. Theologe, Parapsychologe, Mitbegründer der IGKP, 1. Präs. von IMAGO MUNDI. 1926 Eintritt in die „Missionsgesellschaft von Bethlehem“, 1931 Priesterweihe, 1933 Dr. phil.; Professor am Priesterseminar Schöneck-Beckenried, Präs. der Schweizerischen Philosoph. Ges., Mitbegründer des C. G. Jung-Instituts, Gründer u. Präs. der Schweizerischen Ges. kathol. Psychotherapeuten. Hrsg. der Sammlung „Grenzfragen der Psychologie“. Zum Sammelband seiner Aufsätze schrieb F. im Sommer 1967 noch selbst die Einleitung.
W.: Über 400 Publikationen; Probleme der Parapsychologie. Gesammelte Aufsätze, hrsg. v. A. Resch, Paderborn: Schöningh, 1969; Innsbruck: Resch, 31985.
Freimark, Hans (*21.01.1881 Berlin; † 9.05.1945 Söcking, Bayern), Verlagsbuchhändler, esoter. Schriftst., Kritiker der Theosophie. Autor von Werken über Sexualität, Okkultismus, Esoterik.
W.: Die okkultistische Bewegung, Lpz. 1912; Geheimlehre u. Geheimwissenschaft, Lpz. 1913; Das Tischrücken. Seine geschichtliche Entwicklung und seine Bedeutung. Pfullingen: Johannes Baum, 1921; Moderne Theosophen und ihre Theosophie. Leipzig: Wilhelm Heims, 1912; Das erotische Element im Okkultismus. Pfullingen: Johannes Baum, 1922. Okkultismus und Sexualität. Beiträge zur Kulturgeschichte der Vergangenheit und Gegenwart. Sinzheim: AAGW, 2003.
Freitas, J. P. de > Zé Arigo.
French, Emily S. (1830 – 1912), amerikan. nichtprofessionelles Medium, das schon von Kindheit an Unsichtbare sehen und hören konnte. Mit fortschreitender medialer Entwicklung wurden die Stimmen der Verstorbenen hörbar, ohne dass sich ihr Mund bewegte oder sich ihr Atem veränderte, wie der Jurist Edward C. Randall bezeugte, mit dem sie eine Art „Befreiungszirkel“ gründete, um erdgebundenen Verstorbenen zu helfen.
Lit.: Randall, E. C.: Life’s Progression. Research in Metaphysics, Buffalo 1906; The Dead Have Never Died, N. Y. 1917; Frontiers of the Afterlife, N. Y. 1922.
Freud, Sigmund (*6.05.1856 in Freiberg /Mähren; † 23.09.1939 London-Hamstead), Arzt, Psychologe, Begründer der Psychoanalyse. F. interessierte sich zeitlebens für das Okkulte und Paranormale, Mitglied der ASPR und Ehrenmitglied der SPR.
W.: Die Traumdeutung, Lpz. 1900; Traum u. Okkultismus; Traum u. Telepathie, 1922); Eine Teufelsneurose im 17. Jh., 1924; Psychiatrie u. Okkultismus, Olten 1971.
Fritsche, Dr. Herbert (*14.06.1911 Berlin-Rixdorf; † 20.06.1960 München), okk. Schriftst., Esoteriker, Biologiestudium in Berlin, Forschungen zur Geschichte der Philosophie; erste Ehe 1939 anthroposophisch, zweite Ehe 1947 liberal-katholisch geschlossen, im gleichen Jahr Übertritt von der Anthroposophie zur Adyar-Theosophie; Mitglied des OTO (Ordensname: Basilius), 1949 Oberhaupt der Gnostisch-kathol. Kirche für Deutschland, Nachfolger von Arnoldo > Krumm-Heller als Großmeister in dessen Fraternitas Rosicruciana Antiqua; Hrsg. der „Säule“ (grenzwissenschaftl. Zschr.), Forschungen zur Homöopathie, 1958 – 60 Dozent der Heilpraktiker-Fachschule München, u. a. Verfasser einer Hahnemann-Biografie; Bekanntschaft mit Martin Buber, Gerda > Walther, Gustav > Meyrink.
W.: Strindberg – Meyrink – Aram, 1933; Kleines Lehrbuch der weißen Magie, Prag 1934, Freibg. 1962; Iatrosophia, Leipzig 1937; Der große Holunderbaum. Eine Einführung in die Esoterik und in die Verwirklichung der Wiedergeburt. Leipzig: Richard Hummel Verlag, 1939.
Fronczek, Janusz, Bergbauingenieur in Warschau, PK-Medium (Telekinese, Teleplastik, Leuchtphänomene). E. J. > Dingwall untersuchte seine Fähigkeiten im August u. Sept. 1923. Auch einer Prüfung durch die SPR im April 1925 in London unterzog er sich bereitwillig.
Lit.: Woolley, V.  J. / E. J. Dingwall: Luminous and
Other Phenomena Observed with the Medium J. Fronczek. In Proceedings SPR, vol. XXXVI (1926 –28), Nr. 97.
Frossard, André (*14.01.1915 Colombier-Châtelot; † 2.02.1995 Versailles), Journalist und Essayist, Visionär, Myst.; erlebte seine Konversion in der Kapelle in der Rue d’Ulm, Paris, am 8.07.1935.
Fukurai, Tomokichi, Dr. (*1869; †1952 Takayama, Präfektur Gifu, Japan), Pionier der jap. pps. Forschung, namentlich über Hellsehen und Gedankenfotografie (mit Chizuko > Mifune u. a.); Studium der Psychologie an der Kaiserl. Universität in Tokyo. 1919 verließ F., von der Presse angegriffen, wohl unfreiwillig die Universität. 1926 bekam er eine Professur an der Buddhistischen Universität von Koyasan. Nach seiner Emeritierung 1940 konnte er sich voll dem Studium der pn. Phänomene widmen.
Fulcanelli, Jean Julien, Pseud. (*23.01.1877 Paris; 26.08.1932 ebd.), eigentl. Julien Champagne, frz. Alchemist, esoter. Schriftsteller; soll den Stein der Weisen besessen und, wie > Saint-Germain, den Schlüssel zur „ewigen Jugend“ entdeckt ha-
ben. Grab auf dem Pariser Friedhof Arno-
meille-les-Gonesses.
W.: Les Mystères des Cathédrales, Paris 1926 (über die okk. bzw. alchemist. Bedeutung der Zeichen u. Symbole frz. Kirchen; dieses Manuskript soll Eugène > Canseliet von F. bekommen haben).
Fuller, Curtis (*20.03.1912 Necedah, Wisconsin; † 29.04.1991); amerikan. Journalist, gründete 1948 mit Raymond A. Palmer die Zeitschrift Fate über paranormale Phänomene; sie wurde gegen Ende der 1980er Jahre an die Llewellyn Publications verkauft, nachdem Curtis’ Frau u. Mitarbeiterin Maria Margaret 1988 in den Ruhestand getreten war. C. war 1961 – 64 Präsident der Illinois SPR.
Fuller, John Fr. Charles (1878 –1966), engl. Militärhistoriker. Als Anhänger A. > Crowleys verherrlichte er als Schriftsteller dessen magische Philosophie und schrieb für das Journal Equinox.
W.: The Star in the West: A Critical Essay Upon the Works of Aleister Crowley, London 1907.
Furtner, Anna Maria (*1823; † 4.11.1884 Frasdorf / D), bekannt als „Wassertrinkerin von Frasdorf“ (mind. 50 Jahre lang Phänomen der Inedia); wurde 1843 fünf Wochen an der Münchner Universitätsklinik untersucht.
Lit.: Fanderl, Wastl: Die Wassertrinkerin von Frasdorf. Ein Lebensbild der Maria Furtner, Bauerstochter von Weizenreit, Ecora-Verlag 1985.