Andreas Resch: Diego Ventaja Milán und Manuel Medina Olmos, sieben Gefährten


DIEGO VENTAJA MILÁN,
MANUEL M. OLMOS
und 7 Gefährten

2 BISCHÖFE UND
7 CHRISTLICHE SCHULBRÜDER

SPANISCHE MÄRTYRER 1936

Selig: 10. Oktober 1993
Fest: Tag des Martyriums

Während der tragischen Ereignisse des Spanischen Bürgerkriegs (1936 – 1939) beeinflussten die ab 1936 daraus erwachsenden Probleme auch das Leben der Diözese von Almería, die in einer der ärmsten Regionen Spaniens gelegen war. Die Gruppe der dortigen Märtyrer setzt sich zusammen aus dem Bischof von Almería, Diego Ventaja Milán, dem Bischof von Guadix-Baza, Manuel Medina Olmos, sowie aus sieben christlichen Schulbrüdern: Aurelio María, José Cecilio, Edmigio, Amalio, Valerio Bernardo, Teodomiro Joaquin und Evencio Ricardo.

DIE BISCHÖFE VENTAJA UND MEDINA

DIEGO VENTAJA MILÁN wurde am 22. Juni 1880 als Sohn von Juan Ventaja und Palmira Milán in Ohanes, Provinz und Diözese Almería, geboren und am darauffolgenden Tag auf den Namen Diego José Paulino getauft. Nachdem er die höheren Studien am Sacro Monte in Granada mit Auszeichnung abgeschlossen hatte, kam Diego als Stipendiat in das Kollegium S. Giuseppe in Rom, um dort an der Gregoriana Philosophie, Theologie und Recht zu studieren. Nach der Priesterweihe 1902 kehrte er als dreifacher Doktor nach Granada zurück, wo er zum Kaplan des Sacro Monte und vier Jahre später zum Kanoniker seiner Magistralkirche ernannt wurde. 33 Jahre lang führte er das übliche Leben eines Kanonikers und Professors. Gleichzeitig bot er in den vom Diener Gottes Andrés Manjón gegründeten Ave Maria-Schulen seine aktive Mithilfe an, bis er schließlich zu deren Vizedirektor ernannt wurde.

In seiner Funktion als Präsident des Kapitels vom Sacro Monte, als Beichtvater zahlreicher Ordensgemeinschaften sowie als Professor für Moraltheologie und als Mitglied des Akademischen Rates des zentralen Seminars in Granada wurde Diego Ventaja Milán am 4. Mai 1935 von Papst Pius XI. die Leitung der Diözese Almería übertragen. Nach der Bischofsweihe am 29. Juni 1935 zog er am darauffolgenden 16. Juli in Almería ein. Die 400 Tage seines Bischofsamtes, die er in beispielloser Demut und Standhaftigkeit lebte, endeten mit dem Kreuzweg nach Golgotha, gemeinsam mit seinem Freund, Bischof Manuel Medina Olmos.

MANUEL MEDINA OLMOS wurde am 9. August 1869 als Sohn von Juan Medina Garzón und Pilar Olmos Núñez in Lanteira, Provinz Granada, geboren. Mit 13 Jahren machte er das Abitur und mit siebzehn das Doktorat in Theologie. Es folgten das Doktorat in Recht, Philosophie und Literatur. Mit 22 Jahren wurde er zum Priester geweiht und bald darauf zum Pfarrer der Gedenkstätte von Guadix sowie zum Studienpräfekten des Seminars ernannt. Einige Monate später wurde er Kanoniker des Sacro Monte in Granada, wo er gemeinsam mit dem Diener Gottes Andrés Manjón die von ihm gegründeten Ave Maria-Schulen leitete. Anschließend fungierte er gut 23 Jahre als Rektor des Sacro Monte, der damals offiziellen staatlichen Universität. Von seinen Veröffentlichungen seien hier genannt: La obra jurídica del Padre Suárez, die Historia de la Religión und die Fabelsammlung Teatro infantil. Im Dezember 1925 zum Weihbischof von Granada präkonisiert und am 23. Mai 1926 in der Kathedrale der Stadt geweiht, organisierte er noch im gleichen Jahr den Marianischen Kongress, der von den Teilnehmern sehr gelobt wurde. Nach der Ernennung zum Bischof von Guadix-Barca am 12. Oktober 1928 zog er am darauffolgenden 30. November in die Diözese ein; und als der Bischofssitz von Almería vakant war, wirkte er dort bis zur Ankunft von Msgr. Diego Ventaja Milán am 16. Juli 1935 als Apostolischer Administrator. Kaum einen Monat nach seinem Einzug in die Diözese begann er mit Pastoralvisiten, Katechesen und einer immensen kulturellen und sozialen Arbeit, wobei er selbst im Geiste der Armut und der völligen Hingabe lebte.

Msgr. Diego Ventaja und Msgr. Manuel Medina Olmos, die einander über Jahre in tiefer Freundschaft und gegenseitiger Wertschätzung verbunden waren, verbrachten wie anfangs am Sacro Monte auch ihre letzten Tage gemeinsam. In der Nacht vom 29. auf den 30. August 1936 wurden sie zusammen zur Hinrichtung geführt und unmittelbar darauf erschossen.

CHRISTLICHE SCHULBRÜDER

Am 21. Juli 1936 um 7.00 Uhr abends wurden bewaffnete Milizsoldaten im Kolleg der Christlichen Schulbrüder vorstellig und forderten diese auf, ihnen zu folgen, da sie verhaftet seien. Zu ihnen gehörten:

Bruder AURELIO MARÍA (Bienvenido Villalón Acebrón)
Geboren in Zafra de Záncara, Provinz und Diözese Cuenca, am 22. März 1890; Eintritt in das Noviziat am 19. Juni 1906, am 22. August desselben Jahres Einkleidung und Erhalt des Ordensnamens; Ablegung der ewigen Gelübde in Madrid am 24. Juli 1918. Nach Abschluss des Studiums 1908 unterrichtete Bruder Aurelio in verschiedenen Häusern, bis er 1933 zum Direktor des Kollegs San José in Almería ernannt wurde.

Bruder JOSÉ CECILIO (Bonifacius Rodríguez Gonzáles)
Geboren in Molina de Ubierna, Provinz und Diözese Burgos, am 14. Mai 1885; Eintritt in das höhere Noviziat am 21. Oktober 1901; erhielt am darauffolgenden 21. November sein Ordenskleid und einen neuen Namen. Ablegung der ewigen Gelübde in Gijón am 4. August 1913; nach Studienabschluss Unterrichtstätigkeit in verschiedenen Häusern bis zu seiner Entsendung in das Kolleg San José di Almería 1935.

Bruder EDMIGIO (Isidoro Primo Rodríguez)
Geboren in Adalia, Provinz Valladolid und Diözese Palencia, am 4. April 1881; Eintritt in das Noviziat am 3. August 1898; erhielt am 8. Oktober desselben Jahres das Ordenskleid und seinen Ordensnamen; Ablegung der ewigen Gelübde am 11. August 1911. Nach Studienabschluss Unterricht in verschiedenen Häusern bis zu seiner Versetzung an das Kolleg San Josè nach Almería 1933.

Bruder AMALIO (Justo Zariquiegui Mendoza)
Geboren in Salinas de Oro, Navarra, Diözese Pamplona, am 6. August 1886. Eintritt in das Noviziat am 4. August 1902; Ordenskleid und neuer Name am darauffolgenden 13. September; ewige Gelübde am 4. August 1915 in San Fernando. Unterrichtstätigkeit in verschiedenen Häusern, ab 1930 am Kolleg San Josè in Almería.

Bruder VALERIO BERNARDO (Marciano Herrero Martínez)
Geboren in Porquera de los Infantes, Provinz und Diözese Burgos, am 11. Juli 1909. Eintritt in das Noviziat am 29. August 1925; erhielt Ordenskleid und neuen Namen am 1. Februar 1926; Ablegung der ewigen Gelübde am 26. August 1934 in San Fernando. Nach Beendung des Studiums Apostolat in verschiedenen Häusern, von 1933 an am Kolleg San Josè in Almería.

Bruder TEODOMIRO JOAQUÍN (Adrián Sáiz Sáiz)
Geboren in Puentedey, Provinz und Diözese Burgos, am 8. September 1907; Eintritt in das Noviziat am 3. Januar 1923, erhielt Ordenskleid und Ordensnamen am darauffolgenden 15. August; Ablegung der ewigen Gelübde am 17. August 1932 in Bujedo. Nach Studienabschluss Unterrichtstätigkeit in verschiedenen Häusern, von 1933 an am Kolleg San Josè in Almería.

Bruder EVENCIO RICARDO (Eusebio Alonso Uyarra)
Geboren in Viloria de Rioja, Provinz Burgos und Diözese Calahorra y La Calzada, am 5. März 1907. Eintritt in das Noviziat am 29. August 1922, Ordenskleid und Ordensname am 2. Februar 1923; ewige Gelübde am 17. August 1932 in Bujedo. Nach Studienabschluss Apostolat in verschiedenen Häusern, von 1934 an am Kolleg San Josè in Almería.

Die Genannten hatten mit ihrer Weihe ihr Leben Gott anvertraut und stellten dieses in den Dienst der Erziehung und Ausbildung von Kindern und Jugendlichen. Der Verhaftung am 22. Juli 1936 folgte in der Nacht vom 30. auf den 31. August die Hinrichtung der Ordensbrüder Edmigio, Amalio und Valerio Bernardo. Am 8. September starben Teodomiro Joaquín, Evencio Ricardo und José Cecilio und in der Nacht vom 12. auf den 13. September Aurelio Maria. Daraufhin übergoss man die Leichen der neun Märtyrer mit Benzin; die sterblichen Überreste wurden in der Kapelle S. Ildefonso der Kathedrale von Almería, Spanien, beigesetzt.

Am 10. Oktober 1993 wurden Diego Ventaja Milán, Manuel Medina Olmos und die Christlichen Schulbrüder Aurelio Maria, José Cecilio, Edmigio, Amalio, Valerio Bernardo, Teodomiro Joaquín und Evenzio Ricardo von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.

 

Resch, Andreas: Die Seligen Johannes Pauls II. 1991 – 1995. Innsbruck: Resch, 2008 (Selige und Heilige Johannes Pauls II; 3). XIII, 321 S., 67 Farbtaf., ISBN 978-3-85382-083-4, Ln, EUR 27.70 [D], 28.63 [A]

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