C. Desertis – Curran

C. Desertis > De Brath, Stanley.
C., Eva > Carrière, Eva.
C., Stella > Deacon, Stella.
Cade, C. Maxwell (*3.12.1918 Kensington, London; † 28.03.1985), Strahlenphysiker, Zenmeister, Ps., entwickelte den Mind Mirror („Geistesspiegel“) zur Aufzeichnung der Gehirnwellen bei verschiedenen Bewusstseinszuständen (während der Meditationen); erbrachte den Nachweis der Übertragbarkeit dieser Zustände vom Heiler auf den Patienten. C.s Arbeit führte nach seinem Tod Anna Wise († 3.03.2010, Kalifornien) weiter.
W.: The Awakened Mind, 1980.
Cadière, Marie-Cathérine (*1709), Hauptfigur aus dem Prozess von 1731 in Aix-en-Provence. Sie war ein Beichtkind des Jesuiten Jean B. Girard, den sie der Verführung und Behexung bezichtigte, was dieser vehement bestritt. Nach Monaten gegenseitiger Anschuldigungen zeigten sich die Richter nicht in der Lage, ein Urteil zu fällen.
Lit.: Montigny, Xavier de: Der Fall Cadière, Berlin 1989.
Caesarius von Heisterbach (* um 1180 in der Nähe von Köln; † um 1240 Heisterbach bei Königswinter), OCist., theolog. Schriftsteller, Historiograph; Studium der Theologie an der Domschule in Köln, 1198 / 99 Eintritt in das Zisterzienserkloster Heisterbach, dort Novizenmeister und ab 1227 Prior; interessante Prophezeiungen und Mirakelberichte in seinen Schriften.
W.: Dialogus Miraculorum, Libri VIII miraculorum, 1219 –1223.
Cagliostro, Alessandro Conte di, Pseud. f. Giuseppe Balsamo ( (*2. / 8.06.1743 Palermo; † 26.08.1795 Festung San Leo bei Urbino / Nordital.), Okkult., Abenteurer, Alchemist, Freimaurer, Hochstapler schillernder Gestalt; bezeichnete sich erst ab 1776 mit diesem Namen. In einem Armenviertel  (Albergarìa) von Palermo als Giuseppe Balsamo geboren und vaterlos aufgewachsen, während seiner Schulzeit im Collegio di San Rocco von der Chemie fasziniert. Wegen seines Dranges, von dort zu fliehen, vertrauten ihn seine Verwandten dem Kloster der Fatebenefratelli (Barmherz. Brüder) an, wo er als Hilfsapotheker arbeitete; er kehrte jedoch um 1758 nach Palermo zurück. Erste Reisen in den Mittelmeerraum, 1768 nach Rom, dort Heirat mit Lorenza Feliciani, beide gingen nach verschiedenen Aufenthalten in Städten Europas 1776 nach London. C. genoss den Ruf eines Wahrsagers (Voraussage von Lotterienummern), 1777 Mitglied einer Freimaurerloge; reiste sodann unter verschiedenen Namen (z. B. Tischio, Belmonte, Pellegrini) umher, gab sich in Warschau als Groß-Kophta des ägypt. Ritus aus; 1779 im kurländischen Mitau, dann in St. Petersburg, 1780 wegen Schwierigkeiten mit den Behörden des Landes verwiesen, 1781 Lehrer f. Okk. in Straßburg, wo er Kardinal Rohan und den Basler Bankier Jacob Sarasin als Anhänger gewann. 1785 in Paris, dort wurde er in die sog. „Halsbandaffäre“ am königl. Hof verwickelt und mit seiner Frau verhaftet. Der Prozess endete 1786 mit einem Freispruch. C. musste Frankreich jedoch verlassen und floh nach London. Unterdessen enthüllte in Paris der Journalist Théveneau de Morande die wahre Identität von C.; 1788 in Trient bei Fürstbischof Thun. In Rom versuchte er 1789 eine Freimaurerloge zu gründen, wurde deswegen vor Gericht gestellt und im gleichen Jahr von der Inquisition zum Tod verurteilt; das Urteil wurde 1791 vom Papst in eine lebenslängl. Freiheitsstrafe umgewandelt. C. starb im Gefängnis der Festung San Leo.
Während J. K. > Lavater von C.s Fähigkeiten überzeugt war, gab sich Goethe zurückhaltend und kritisch; er besuchte C.s Familie in Palermo und schrieb über ihn 1792. Auch Schiller wurde durch Cagliostro literarisch angeregt.
Cahagnet, Louis Alphonse (*1805 Caen; † 1885 Argenteuil, Frankr.); Medium, spirit. Schriftsteller; arbeitete mit Hypnosetechnik (animal. Magnetismus) als Forscher mit dem Medium Adèle Maginot Théodule. Durch die Schriften E. > Swedenborgs vollzog er seine weltanschauliche Wandlung vom Materialisten zum Spiritisten; Wegbereiter des frz.-amerik. Spiritismus.
W.: Arcanes de la vie Future Devoiles, 3 Bde., Paris 1848 –54; Blicke in das Reich der Toten, 1853; Der Verkehr mit Verstorbenen, 1854; Die Geheimnisse des Jenseits, 1854.
Cain, John (*21.04.1931 Westham; † 28.09.1985), brit. Geistheiler. Nach diversen Arbeiten, u. a. als Masseur und in einer Werft, machte er sich 1956 selbständig als erfolgreicher Schmid. Eines Morgens aber hörte er die Stimme seines verstorbenen Vaters, die ihm sagte, dass er zum Heilen geboren sei. Ab 1972 wurde C. hauptberuflich Heiler und behandelte Erkrankungen wie Arthritis, Diabetes, Lähmungen, bösartige Wucherungen etc. Seine unkonventionelle Methode bestand darin, dass er seine Patienten in einen veränderten Bewusstseinszustand versetzte, in dem eine spontane Verbesserung eintrat. 1979 eröffnete er in seinem Haus in Birkenhead sein eigenes Kurzentrum. C. war der Auffassung, dass seine Behandlungen unter der Kontrolle geistiger Führer stünden. Viele seiner Heilungen geschahen ohne direkten körperlichen Kontakt mit den Patienten; manchmal vollbrachte C. auch Fernheilungen. Auch in Kanada hielt C. erfolgreich Heilsitzungen (healing sessions) ab. 1976 wurde C.s Heilfähigkeit von japanischen Forschern in Tokio sowie von Prof. John Taylor in London getestet.
Lit.: Green, Peter: Heal, My Son! The Amazing Story of John Cain. London: Van Duren, 1977; Sykes, Pat: You Don’t Know John Cain? London: Van Duren, 1980.
Calafato, Eustochia, Taufname: Esmeralda (*25.03.1434 Messina; † 20.01.1485 ebd.), heilig (11.06.1988, Fest: 20. Januar), erlebte
ihre Bekehrung durch eine Vision des Gekreuzigten, Passionsmystikerin (spürte die Leiden Christi in ihrem Leib); seit 1449 Klarissin in S. Maria di Basicò / Messina. Nach einer Erscheinung des hl. Franziskus gründete sie ein Reformkloster; Äbtissin in Montevergine.
Caldwell, Taylor, Pseud. für Janet Miriam Reback (*7.09.1900 Prestwich bei Manchester / England; † 30.08.1985 Greenwich / Connecticut, USA); mediale Schriftstellerin, lehnte Reinkarnation ab, akzeptierte jedoch die pn. Erfahrung. In ihren Büchern finden sich korrekte historische Details, für die sie keine Erklärung wusste.
Callaway, Hugh G. (1885 – 1949), britischer Ingenieur, Schriftsteller und Pionier der Erforschung des Phänomens der AKE; unternahm ab 1902 AKE-Experimente, die er unter dem Namen Oliver Fox veröffentlichte. Eines Nachts sah er beim Erwachen die lichtvolle Gestalt einer Freundin in seinem Zimmer stehen. Am nächsten Tag sagte ihm diese, dass sie ihn in astraler Form besucht habe, und beschrieb ihm nähere Details seines Schlafzimmers, obwohl sie vorher niemals dort gewesen war.
W.: Astral Projection: A Record of Research, 1939.
Calligaris, Giuseppe (*29.10.1876 Forni di Sotto, Udine; † 31.03.1944), Neuropathologe, Psychiater, Univ. Rom. Der Druck auf bestimmte Körperbereiche soll dabei die Patienten befähigt haben, übersinnliche Erfahrungen zu machen, was dem inzwischen zum Professor avancierten Calligaris den Ruf einbrachte, verrückt zu sein. Eine eigene Klinik musste er 1939 schließen. Seiner Ansicht nach gäbe es auf der Oberfläche der Haut ein geheimnisvolles Netz von Symbolen senkrechter und waagrechter Linien, an deren Kreuzungsstellen sog. Plaques (mit denen der Akupunktur nicht identische Reizpunkte) vorhanden seien, deren Reizung durch Druck zu paranormaler Wahrnehmung führen und als (allerdings fragwürdiges) Diagnoseverfahren zum Erkennen gewisser Krankheiten dienen könne. Diese Hautpunkte stünden auch quasi als Fenster in Resonanz zum Kosmos.
W.: Le catene lineari del corpo e dello spirito. Udine: Tipografia Doretti, 1928; Le immagini dei vivi e dei morti richiamati dalle loro opere. Udine: Istituto Edizioni Accademiche, 1935; Telepatia e telediagnosi. Udine: Istituto Edizioni Accademiche, 1935.
Lit.: Calligaris – Vorläufer einer neuen Ära. Mit e. Einführung von Hellmuth Hoffmann, Giancarlo Tarozzi, Maria Pia Fiorentino. Essen: VGM Verlag f. Ganzheitsmedizin, 2007.
Calmet, Augustin, (*26.02.1672 Ménil-la-Horgne bei Toul; † 25.10.1757 Senones /Lothringen), frz. Abt, OSB; Exeget und Geschichtsforscher, Studium im Priorat von Breuil u. an der Universität in Pont-à-Mousson, 1688 Eintritt in die Abtei St. Mansuy in Toul, Priesterweihe 1696. 1698 Prof. der Theologie u. Philosophie in Moyen-Moutier (Vogesen). 1704 Prof. der Exegese in Münster (Elsass), 1715 Prior in Lay-St. Christophe, 1718 Abt in St. Léopold in Nancy, 1728 Abt in Senones. Er war einer der arbeitsamsten und belesensten Schriftsteller seines Ordens, jedoch wenig originell und unkritisch in seinen Werken; schrieb gegen Vampire u. Hexenglauben. In der 2. Aufl. seines Werkes über Vampire u. Geistererscheinungen (1749, dt. 1751) verwirft er (im Gegensatz zur 1. Aufl.) die Annahme der Existenz von Vampiren – bedingt durch die 1749 erfolgte Stellungnahme P. Benedikt XIV. über Vampire als Phantasmen.
W.: Mehrere Werke über die Hl. Schrift mit Kommentar u. Geschichte. – Bezügl. PN von Interesse: Traité sur les apparitions des Esprits, 1751 (dt.: Des Hochw. H. Augustini Calmet… Gelehrte Verhandlung der Materie von Erscheinungen der Geister. 2 Bde. Augsburg 1752;  Über Geistererscheinungen, 1855.
Calosirto, Carlo Gaetano (*15.08.1654 Ischia; † 5.03.1734 Neapel), heilig (1839 zusammen mit seinen Seelenführern Alfons v. Liguori und Franz von Geronimo, Fest: 5. März), Franziskaner mit Ordensnamen Johann Joseph vom Kreuz (Giovanni Giuseppe della Croce). Erster Italiener in der Reformbewegung des Petrus von Alcántara. 1677 Priester, 1702 Provinzial der Reformklöster in Italien. Mystisch hoch begnadeter Büßer mit Bilokationen, Ekstasen, Levitationen, er-
fuhr Erscheinungen von Jesus und Maria, besaß die Gabe der Kardiognosie und der Prophetie. Grab im Konvent Santa Lucia al Monte in Neapel.
Calvat, Mélanie (*7.11.1831 Corps / Frankreich; † 14.12.1904 Altamura, Süditalien), Ordensname Sr. Maria vom Kreuz, „Seherin von La Salette“, hatte am 19.09.1846 um 3 Uhr nachm. mit dem Hirtenjungen Maximin > Giraud eine Marienerscheinung. Die Mitteilungen Marias wurden als die „Große Botschaft“ 1851 niedergeschrieben, gingen jedoch im Vatikan verloren, sodass sie (mit Abweichungen) 1879 nochmals aufgeschrieben und dem Papst übergeben wurden. Bischof Philibert de Bruillard von Grenoble erkannte die Visionen am 19. September 1851 als echt an. Die Verbreitung dieser Botschaft über zukünftige ungeheure Katrastrophen wurde angebl. 1923 von der Kirche verboten.
Lit.: Gouin, Abbé Paul: Mélanie, die Hirtin von La Salette. Stein / Rhein: Christiana, 1982; Roethelli, E. W.: La Salette. Geschichte einer Erscheinung, Olten 1952, Fribourg: Kanisius, 1990; Höcht, Johannes M.: La Salette – die Botschaft verstehen. Fribourg: Kanisius, 1993; ders.: Die große Botschaft von La Salette. Stein / Rhein: Christiana, 71996; Laurentin, René / Michel Corteville MS: Découverte du secret de la Salette. Paris: Fayard, 2002.
Camilla Battista v. Varani > Varani, C. B.
Campanella, Tommaso (*5.09.1568 Stilo, Kalabrien; † 21.05.1639 Paris), ital. Philos., Mönch in Neapel, Dichter (82 Bücher).
W.: De Sensu Rerum et Magia, 1620, Paris 1637.
Campell, Joseph (*26.03.1904 New York City; † 30.10.1987 Honolulu), Religionswissenschaftler, Erforscher der Mythen, die – im Sinne von C. G. Jung – als äußere Darstellung der innersten psychischen Ebene des Menschen Träume der Menschheit sind.
W.: Lebendiger Mythos, 1985; Der Heros in tausend Gestalten, 1986.
Lit.: Ellwood, Robert: The Politics of Myth. A Study of C. G. Jung, Mircea Eliade and Joseph Campell, N.Y. 1999.
Canavesio, Orlando (*1915 Buenos Aires; † 1957), argentin. Arzt, Neurologe, benützte das EEG zur Erforschung der Beziehungen zwischen ASW und Gehirnphysiologie; gründete 1946 die Asociación Médica de Metapsíquica Argentina. Hrsg. der Rivista Médica de Metapsíquica. C. nahm als einziger spanisch sprechender Pps. 1953 an der pps. Konferenz in Utrecht teil. Tod durch Autounfall.
Canori Mora, Elisabeth (*21.11.1774 Rom; † 5.02.1875 ebd.), selig (24.04.1994, Fest: 5. Februar), Terziarin OST,  Mystikerin, Visionärin und Passionsekstatikerin; im Alter von 22 Jahren Heirat des psychisch labilen Cristoforo Mora; Durchbohrung des Herzens im Gefolge einer Vision am 17. Sept. 1803; Stigmen ab dem 8.04.1814, die auf ihr Gebet hin wieder verschwanden; 1816 mystische Verlobung, am 29.06.1820 Vision über ein bevorstehendes Strafgericht über die Menschheit.
Canseliet, Eugène Léon (*18.12.1899; † 12.04.1982), franz. Alchemist, Schriftst., Schüler von J. J. > Fulcanelli.
W.: Alchimie expliquée sur les textes classiques, 1972; Alchimie, 1978.
Caouette, Aurélie (*11.07.1833 Québec, Kanada; † 6.07.1905), Ordensname Catherine-Aurélie vom Kostbaren Blut, Dienerin Gottes, verschied. myst. Phänomene: Levitation, Hyperthermie, Duft.
Lit.: Bouflet I, 50, 58, 62, 69f., 106f., 179ff.).
Capizzi, Ignatius (*2.09.1708 Bronte / Sizilien; † 27.09.1783 Palermo), charismat. Mystiker, Prediger u. Beichtvater, verlor früh seinen Vater und lebte zunächst als Hirte; sein älterer Bruder starb bald nach seiner Priesterweihe. Auf Wunsch seiner Mutter entschloss er sich zum Studium der Theologie, wechselte zur Medizin, setzte dann jedoch – nach Aussprache mit dem Generalvikar von Monreale – das Theologiestudium fort; Priesterweihe 1736 in Palermo. In Bronte gründete C. im Vertrauen auf die göttliche Vorsehung ohne vorhandene Mittel ein Kolleg zur Ausbildung von Jugendlichen. Gabe der Kardiognosie, der Prophezeiung, Levitation und  Lichterscheinungen im Zusammenhang mit der Zelebration der Messe.
C. starb genau an dem von ihm vorhergesagten Tag. Seligsprechungsprozess 1819 eingeleitet, heroischer Tugendgrad am 27. Mai 1858 anerkannt.
Lit.: Schamoni, W. / K. Besler: Charismatische Heilige. Stein / Rhein: Christiana, 1986, S. 89 – 94.
Capra, Fritjof (*1.02.1939 Wien), Physiker, studierte in Wien und Paris, später Arbeit an der Universität Berkeley / Kalifornien. Philos., Propagator des New Age-Denkens, postulierte neue Sicht der Wirklichkeit (Paradigmenwechsel) mit neuem Denken im Sinne fernöstl. Weisheitslehren sowie ganzheitl. Orientierung (Holismus) in Ergänzung von physikal. Erkenntnis u. mystischer Erfahrung.
W.: Das Tao der Physik, 1977; Der kosm. Reigen, 1983; Wendezeit – Bausteine für ein neues Weltbild, 1983; Das neue Denken, 1987.
Carancini, Francesco (1863 – 1940), italienisches PK-Medium (Apporte, Levitationen); schrieb medial auch in Latein und Altgriechisch; trickverdächtig, da alle Phänomene in absoluter Dunkelheit produziert wurden; wurde einmal bei einem Täuschungsversuch ertappt (Gebrauch seiner Hände); 1909 von der SPR zu Sitzungen eingeladen. C. wurde untersucht von den Forschern Th. > Flournoy und Everard < Feilding; auch Séancen in Gegenwart von W. > Crookes und William W. > Baggally.
Carbonell Cirer, Franziska Anna (1781 – 1855), selig (1.10.1989, Fest: 27. Februar), Ordensname: Franziska-Anna v. der Jungfrau der Schmerzen; pn. Phän.: Levitation, Lichtglanzerscheinungen.
Lit.: Bouflet I, 37–39, 60; 81.
Carboni, Hedwig (*2.05.1880 Pozzomaggiore / Sardinien; † 17.02.1952 Rom); italien. Mystikerin, Dienerin Gottes, diverse mystische Phänomene.
Lit.: Vgl. Bouflet I, Namensindex.
Cardanus, Hieronymus, Cardano Girolamo (*24.09.1501 Pavia; † 21.09.1576 Rom); ital. Arzt, Astrologe, Mathematiker, Naturphilosoph; 1526 Dr. med., ab 1532 Dozent für Mathematik in Mailand; hatte pn. Erlebnisse bzw. verfügte über mediumistisch-visonäre Fähigkeiten, die zu vielen halluzinatorischen Erlebnissen führten (ekstatische Himmelsreisen durch die Sphären der Planeten).  Aufgrund seiner pantheistischen Naturphilosophie wurde er 1570 der Häresie angeklagt, eingekerkert und genötigt, seine inkriminierten Lehrsätze zu widerrufen.
W.: Somniorum Synesiorum omnis generis insomnia
explicantes, 1562; Metoposcopia, 1546, bekannteste
Ausg. von 1658 („Stirnlinienkunde“ – nach seiner
Auffassung sollten den menschlichen astrologisch
gedeuteten Gesichtsbildungen bestimmte menschl. Charaktertypen entsprechen); De somniis, Basel l585 (dt.: Wahrhafftige Unterweisung, wie allerhand Träume, Erscheinungen und nächtliche Gesicht ausgelegt werden sollen, Basel 1563); De propria vita, 1575 (dt. 1914, Autobiografie).
Carington, Walter Whately, eigentl. geb. Smith (*1884 London; † 2.03.1947 Sennen, Cornwall). 1933 änderte er seinen alten brit. Familiennamen Carentan in Carington; bedeutender brit. PPs, verheir. mit  der Deutschen Hedda Enders. 1920 Ratsmitglied der SPR, studierte mehrere Medien: Eva Carrière (zusammen mit E. J. > Dingwall),  K. > Goligher, O. > Leonard. C. entdeckte den sog. Verschiebungseffekt (displacement effect) bei quantitativen ESP-Experimenten mit Zener-Karten (Proband nennt häufig das Objekt vor oder nach dem Zielobjekt); vertrat eine Assoziationstheorie der Telepathie und entwickelte auch eine eigene Psycho-Hypothese im Hinblick auf die postmortale menschliche Weiterexistenz. Gründer und Herausgeber der Zschr. Psychic Research Quarterly (1920).
W.: The Foundations of Spiritualism, 1920; A Theory of the Mechanism of Survival, 1920; The Death of Materialism, 1932; Telepathy: An Outline of its Fact, Theory and Implications. London: Methuen, 1945; Repr. New York: Gordon Press, 1972.
Lit.: Murphy, Gardner: W. Whately Carington: In Memoriam. Journal of the American Society for Psychical Research 41 (1947), 123.
Carlson, Chester F. (*8.02.1906 Seattle, Washington; †19.09.1968 New York), amerik. Millionär, Physiker, Erfinder der Xerography (Trockenkopierer). Seine Bekehrung vom Materialisten zum Interessenten der PPS verdankt er seiner Frau Dorris (1948). Später hatte er eigene pn. Erlebnisse; er unterstützte finanziell die ASPR, deren Mitglied er wurde; arbeitete auch mit Karlis > Osis in der Forschung zusammen.
Caro, Rabbi Yosef (*1488 Toledo; †1575 Safed, Israel), jüd. Gelehrter, Kabbalist; floh 1492 mit seiner Familie – bedingt durch die span. Inquisition – aus Spanien nach Konstantinopel, dann nach Adrianopel, Ägypten, und ließ sich schließlich in Safed nieder.
W.: Maggid Meisharim (Über Visionen u. Enthüllungen).
Carpenter, William Benjamin (*29.10.1813 Exeter, Devon, Engl.; † 10. oder 19.11.1885 London), engl. Physiologe, nach dem der sog. Carpenter-Effekt benannt ist. Dieser besteht darin, dass bestimmte Vorstellungen unwillkürliche Muskelbewegungen bewirken. Diese Hypothese wurde dann von W. > Hellpach auf alle subj. Wahrnehmungs- und Vorstellungsinhalte erweitert (Ideo-Realgesetz). Der genannte Effekt dient als Erklärung für die Pendelbewegungen sowie für manche ideomotorische spiritistische Praktiken (z. B. Tischrücken).
Carpenter, William Boyd (1841 – 1918), anglikan. Bischof von Ripon, war 1912 Präsident der SPR.
Carpzov, Benedictus (1595 – 1666), einer protest.-sächsischen Gelehrtenfamilie entstammender Rechtsgelehrter, Richter und Beisitzer am Leipziger Schöppenstuhl, „Gesetzgeber von Sachsen“ in Leipzig, wirkte in Wittenberg, Jena u. Dresden. Er schrieb über Hexerei und Zauberer, von deren Faktizität er überzeugt war. Mit seinen Argumenten setzt sich Christian > Thomasius auseinander, der, 1690 von der Leipziger Universität vertrieben, an der Univ. Halle wirkte, welche von C. als „höllisches Institut“ bezeichnet wurde.
NB: Dass C. angeblich für die Todesurteile von 20.000 Menschen  – vor allem Hexen – verantwortlich zu machen sei, ist geschichtlich nicht haltbar.
W.: Practica nova Imperialis Saxonica rerum criminalium, Wittenberg 1635, Frankf. 1758 (mit 7 Nachdrucken); es sollte eine quasi-gesetzliche Basis zur systemat. Hexenverfolgung sein.
Lit.: Jöchers Gelehrten-Lexikon Bd. I / 1750 (Ndr. Hildesheim 1960), Sp. 1692; Weber, H. v. im Juristen-Jahrbuch 1966 / 67, Bd. 7.
Carrière, Eva, Eva C., Pseud. für Medium Marthe Béraud, verh. Waespé (*1886?) in den Publikationen von Albert Frh. v. > Schrenck-Notzing. Charles > Richet nennt sie mit dem richtigen Namen (Sitzungen in der Villa Carmen in Algier 1905). Nach dem Tod ihres Verlobten lebte sie im Haus von dessen spiritistisch-gläubigen Eltern in Algier, wo ihre mediumistischen Begabungen entdeckt wurden. Zwei Jahre hindurch traten wiederholt angebliche Materialisationen auf, von deren Echtheit Richet überzeugt war. Harry > Houdini hingegen hielt C. für eine Tricksterin.
Lit.: Geley, Gustave: Die sog. supranormale Physiologie und die Phänomene der Ideoplastie. In dt. Übers. v. Frh. v. Schrenck-Notzing. Lpz.: Mutze, 1920; Richet, Charles: Thirty Years of Psychical Research, 1923; Schrenck-Notzing, A. v.: Materialisationsphänomene, München 1923.
Carrington, Hereward Hubert Lavington (*17.10.1880 St. Helier, Jersey / Channel Islands, Engl.; † 26.12.1958 Los Angeles, Kalifornien / USA), PPs, bedeutender angloamerik. Medienforscher. Sein Interesse an den Phänomenen erwachte mit 18 Jahren; kam 1899 in die USA, 1900 wurde er bereits Mitglied der SPR; gründete 1921 in N. Y. das American Psychical Institute and Laboratory. Sein Hauptinteresse galt der Astralprojektion. Als Mitglied eines Untersuchungskomitees sprach er sich als Einziger für die Echtheit der Phänomene v. Margery (> Crandon, M. S.) aus. Eusapia > Paladino brachte er zu Untersuchungen in die USA; experimentierte auch mit Eileen J. > Garrett. C. prägte (1945) den Begriff „Psychon“, der eine konkrete Vorstellung als individuelle Wesenheit bezeichnet. Er versteht darunter gewissermaßen so etwas wie „Seelenpartikel“, denen eine potentielle Energie innewohne, die ausreicht, um z. B. ein tragisches Geschehen der Vergangenheit vor unserem geistigen Auge wieder als Erinnerungsbild aufleben zu lassen.
W.: The Physical Phenomena of Spiritualism, 1907; The Coming Science, 1908; Eusapia Paladino and Her Phenomena, 1909; Death, its Causes and Phenomena, 1911; Hindu Magic, 1913; The Problems of Psychical Research, 1914; True Ghost Stories, 1915; Personal Experiences in Spiritualism, 1918; Psychical Phenomena and the War, 1918; Modern Psychical Phenomena, 1919; Higher Psychical Development, 1920; Your Psychic Powers, and How to Develop Them, 1920; Spiritualism, 1925 (mit James Walsh); The Projection of the Astral Body, 1929 (mit Sylvan J. Muldoon); The Story of Psychic Science, 1930; Houdini and Conan Doyle, 1932 (mit Bernard M. L. Ernst); A Primer in Psychical Research, 1933; The Phenomena of Astral Projection, 1951; The Case for Psychic Survival, 1957.
Carroll, Peter (*8.01.1953), engl. Okk., Begründer des Ordens „IOT“ (Illuminates of Thanateros). Seine von ihm entwickelte Chaosmagie fußt auf den Lehren des „Golden Dawn“ u. des Wiccakultes; schrieb auch unter seinem magischen Namen ‚Stochastikos‘.
W.: Liber Null: Psychonautik, 1987.
Carus, Carl Gustav (*3.01.1789 Leipzig;  † 28.07.1869 Dresden), Arzt (Mesmerist), vitalistischer Naturphilos., Maler, Physiologe. 1811 Promotion u. Privatdozent für Medizin in Leipzig, Vorlesungen über vergleichende Anatomie (NB: erstes selbständiges Fach an einer Universität in Deutschland!). 1814 nach Dresden als Direktor der  Klinik f. Geburtshilfe, dort 1827 königl. Leibarzt; erkannte als einer der Ersten die Bedeutung des Unbewussten (NB: C. G. Jung berief sich bei der Formulierung seiner Theorie vom Kollektiven Unbewussten auf C.); mit Goethe, Caspar David Friedrich und König Johann I. v. Sachsen befreundet.
W.: Psyche. Zur Entwicklungsgeschichte der Seele, Pforzheim 1846, Stuttg. 21851; Über Lebensmagnetismus, Leipzig 1857; Organon der Erkenntnis der Natur u. d. Geistes, 1856; Die Naturgeschichte der Gespenster, Weimar 1863.
Carvenale, Philomène (1929 –1959), Dienerin Gottes, italien. Stigmatisierte (Laiin); pn. Phänomen: Duft ihrer Stigmen.
Lit.: Vgl. Bouflet I, 182.
Casaubon(us), Méric (1599 –1671), Sohn des berühmten Gelehrten Isaac Causabon (1559 –1614), Oxforder Theologe, Kanoni-
kus von Canterbury, „Apologet des Zauber- u. Hexenglaubens“; klagte mit seinem Buch A True and Faithful Relation of What Passed for Many Years Between Dr. John Dee and Some Spirits (London 1659), mit dem sich auch G. W. v. Leibniz beschäftigte, John > Dee der Zauberei an und diskreditierte ihn dadurch.
W.: A True and Faithful Relation of What Passed for Many Years Between Dr. John Dee and Some Spirits, London 1659; Off Credulity and Incredulity in Things Divine and Spiritual, London 1668 –70, 1673.
Case, Paul Foster (*3.10.1884 Fairport, New York; † 2.03.1954 Mexiko), Okk., Tarotexperte, Leiter des amerik. Hermetic Order of the Golden Dawn; gründete in Los Angeles ein okk. Zentrum „Bota“ (= Builders of the Adyatum“). Seine Nachfolgerin im Bota-Zentrum war Dr. Ann Davies.
W.: The Tarot, A Key to the Wisdom of the Ages, 1947.
Cassinis, Samuel de (15./16. Jh.), Franziskanertheologe in Mailand, bezweifelte in seinem Werk die Annahme des Hexensabbats und eines realen Hexenfluges. Da der menschliche Leib nicht zum Fliegen geeignet ist, müsste Gott nämlich die Naturgesetze aufheben, was er jedoch nicht tue, um eine sündige Zusammenkunft von Hexen durch einen Flug zu ermöglichen.
W.: De lamiis, quas strigas vocant, 1505.
Cassirer, Manfred (*12.07.1920; † 18. / 19.12.2003 London), Dr.  phil., Ägyptologe, brit. Pps. dt. Herkunft, Mitgl. der SPR; 1937 Übersiedlung von Berlin nach Oxford, dort Studien der Orientalistik und Theologie. In Sutton, GB, Heirat mit Pauline Chenster. Forschungsschwerpunkte: UFOs, Medien, pn. Spontanfälle. C. sah Parallelen zwsichen UFO-Erscheinungen und Geistererscheinungen. Die extraterrestrische Hypothese als Erklärung lehnte er jedoch ab.
W.: Parapsychology and the UFO, 1988; The Persecution of Mr. Tony Elms: The Bromley Poltergeist, 1993; Dimensions of Enchantment: The mystery of UFO abductions, close encounters and aliens, Breese Books 1994; Medium on Trial: The Story of Helen Duncan and the Witchcraft Act, 1997; The Hidden Powers of Nature: hauntings, poltergeists, mediums, seances, 2001; Miracles of the Bible, 2003.
Cassoli, Piero (*25.07.1918 Bologna; † 29.08.2005 ebd.), Arzt, pps. Schriftsteller, Mitarbeiter bei ital. parapsycholog. Zeitschriften, z. B. Quaderni di Parapsicologia ab 1970; Mitbegründer des Centro Studi Parapsicologici di Bologna (CSP) 1954, Mitglied der Parapsychological Association ab 1965.
Lit.: Cassoli, Brunilde / Paola Righettini: Cinquant’
Anni di Vita del Centro Studi di Bologna Parapsicologici. Rom: Phoenix, 1999.
Castañeda, Carlos (Pseud.) (*25.12.1925 oder 1935 Cajamarca, Peru, oder in Juquery bei Sao Paulo in Brasilien; †27.04.1998 Los Angeles), Anthropologe; erfuhr angeblich eine schamanist. Einweihung durch den Yaqui-Indianer Don Juan Matus (*1891 Mexiko), worüber er in mehreren Büchern unter teilweise widersprüchlichen Angaben berichtet. Seine Werke wurden zwar zu Bestsellern, erhielten jedoch hinsichtlich der Authentizität der geschilderten Erlebnisse eine kontroverse Beurteilung. > Donner, Florinda.
Lit.: De Mille, Richard: die Reisen des Carlos Castaneda, Bern 1980.
Castelli, Franziskus Maria (1752 –1771), italien. Barnabit. Nach seinem Tod ereigneten sich Wunder. Pn. Phän.: Unverwestheit. Seligsprechungsprozess eingeleitet am 20. Dez. 1883.
Lit.: Bouflet I, 428.
Caterina > Katharina.
Catez, Elisabeth von Dijon (*18.07.1880 bei Bourges, Frankreich; †09.11.1906), selig (25. Nov. 1984, Fest: 9. Nov.), 1901 Eintritt in den Karmelitinnenorden, Ordensname Elisabeth von der Dreifaltigkeit, Mystikerin.
W.: Elisabeth de la Trinitè: J’ai trouvé Dieu. 3 Bde., Editions Cerf 1979 / 80.
Lit.: Licht, das mich führt. Geistliche Botschaft, Herder 1986.
Cavalcanti, Adolfo Bezerra de Menezes (*29.08.1831 Riacho do Sangue, heute Solonopole, Ceara, Brasilien; † 11.04.1900 Rio de Janeiro); bekannter Verbreiter der spiritist. Doktrinen im Sinne v. A. > Kardec; Präsident der brasilianischen spiritistischen Föderation; Studium der Medizin in Rio de Janeiro. 1856 Dr. med., zeitweise als Militärarzt, Politiker, Journalist und Schriftsteller tätig.
Cavendish, Richard (*1930 Henley-on-Thames, Oxfordshire), Sohn eines anglikanischen Geistlichen, Schriftsteller, Autor esoterisch-okkulter Bücher, studierte in Oxford Geschichte und lebte auch einige Jahre in New York und Los Angeles.
W.: The Black Arts: A Concise History of Witchcraft, Demonology, Astrology, and Other Mystical Practices Throughout the Ages, 1967; Die schwarze Magie. Berlin: Schikowski, 1980 (The Black Arts, 1967); Man, Myth and Magic. An illustrated Encyclopedia of the Supernaturel“, 24 Bde. (1970 / 72); Encyclopedia of the Unexplained: Magic, Occultism and Parapsychology. London. Routledge & Kegan Paul, 1974; Hg. v. Visions of Heaven and Hell, 1977.
Cayce, Edgar (*18.03.1877 Hopkinsville, Kentucky /USA; † 3.01.1945 Virginia Beach /USA), religiöses Trance-Medium, das im Schlaf medizin. Diagnosen stellte – daher auch sein Name „schlafender Prophet“. Wie er seinen Eltern erzählte, konnte er schon als Kind Erscheinungen verstorbener Verwandter sehen. Später konnte er sich selbst in Trance versetzen. In diesem Bewusstseinszustand konnte er sich telepathisch auf Geist und Körper von Patienten einstimmen, von denen die Ärzte ihm nur Namen und Adresse nannten. Ca. 30.000 solcher Readings wurden publiziert, unter ihnen auch gut beglaubigte paranormale Leistungen. So etwa behauptete C. von einer Person, sie sei die Wiedergeburt eines Mannes, der im Sezessionskrieg auf der Seite der Konföderierten gedient habe. Tatsächlich ließ sich die Existenz dieses Soldaten verifizieren. 1932 Gründung der Association for Research and Enlightenment in Virginia Beach, die ca. 14.000 Berichte über Heilerfolge sammelte.
W.: E. C. Visionen des Neuen Zeitalters, 12 Bde.
Lit.: Sugrue, Thomas: E.C. – Die Geschichte eines schicksalhaften Lebens, München 1981; Stearn, Jess: Der  Schlafende Prophet, München 1985.
Cazzamalli, Ferdinando (1887–1958), ital. Neurologe, arbeitete mit Probanden u. einem Hörfunkempfänger im Faradayschen Käfig an Telepathie-Experimenten. Angebl. Geräusche im Gerät führte er auf zerebrale Radiowellen zurück. Gründete 1950 die AISM (Associazione Italiana Scientifica di Metapsichica), einen Zweig der ebenfalls von ihm 1937 ins Leben gerufenen SIP di Roma; zugehörige Zschr. Metapsichica. Vgl. auch W. M. > Bechterew.
Cecco d’Ascoli (13. / 14. Jh.), eigentlich Francesco degli Stabili, Hofastrologe am Hofe des Herzogs von Kalabrien; lehrte Medizin an den Universitäten von Bologna und Florenz. Von der Inquisition wegen anstößiger Stellen (astralmagische Meinungen) in seiner Schrift Commentarii in Sphaeram Ioannis de Sacro Bosco der Häresie bezichtigt und 1327 auf dem Scheiterhaufen hingerichtet. Angeblich wurde er von einem neidischen Astrologen Namens Dinus denunziert.
W.: L’acerba (naturwissenschftl.-astrologisches Lehrgedicht).
Centurione, Scotto Carlo (1877–1958), italien. Medium. Nach dem Tod seines Sohnes Vittorio († 21.09.1926) versuchte er, in London durch das Medium George > Valiantine im Haus von Dennis > Bradley einen Kontakt mit ihm zu erreichen. Er hörte die Stimme seines Sohnes sowie das imitierte Geräusch eines Flugzeugs beim Absturz.
Cevoli, Florida (*11.11.1685 Pisa; † 12.06.1767), selig (16.05.1993, Fest: 12. Juni), Klosterfrau in Città di Castello, Veronika Giuliani war ihre Novizenmeisterin; Herzstigmatisierte. Bereits zu Lebzeiten gab sie in einer Zeichnung die figürliche Darstellung der Stigmatisation wieder, die erst acht Tage nach ihrem Tod sichtbar wurde.
Chambers, Robert (1802–1871), britischer Schriftsteller und Verleger mit spiritistischem Interesse  und Erfahrungen mit mehreren Medien (D. D. > Home,  Charles H. > Foster u. a.). Er schrieb auch das anonyme Vorwort von Homes Incidents of my Life sowie den Anhang “Connection of Mr. Home’s Experiences with those of Former Times”. 1860 wurde er Zeuge von Séance-Phänomenen bei den Geschwistern > Fox zusammen  mit Robert Dale > Owen.
Zwei Enkelkinder (Violet Tweedale und  Edward Fitzgerald) bewahrten schriftliche Unterlagen von ihm auf und ließen sie veröffentlichen.
Lit.: Trethewy, A. W., in: Light (January 6, 1933).
Chambon, Maria Martha (*6.03.1841 Croix-Rouge b. Chambéry, Savoyen; † 22.03.1907 Chambéry), stigm. Charismatikerin, hatte schon als Hirtenmädchen eine Vision des Gekreuzigten. 1862 Eintritt in den Orden der Heimsuchung Mariä (Visitantinnen), 1864 Profess; 1867 ekstatisches Schauen der Trinität, sollte als ihre Mission die Verehrung der hl. Wunden Jesu wiederbeleben. Obgleich sie schwer arbeitete, lebte sie vier Jahre nur von der Eucharistie. Am 12. Juni 1874 erhielt sie die linke Fußwunde, zwei Wochen später die Wunde am rechten Fuß, die stark blutete.
Phän.:  Asitie, Prophetie, Ekstase.
Lit.: Schons, P.: M. M. Chambon, Apostel u. Missionarin der hl. Wunden. Freibg.: Canisiuswerk, 1932.
Champagne, J. > Fulcanelli, Jean Julien.
Chandra, Jagdish (*1923 Bareilly / Indien), ein Reinkarnationsfall, der Aufsehen erregt hatte. Als Dreijähriger begann Ch. über sein früheres Leben zu sprechen, in dem er als Mitglied der Brahmanenkaste mit Namen Jai Gopal im weit entfernten Benares gelebt habe. Noch vor der Zusammenführung der beiden Familien machte er detaillierte Angaben, die später bestätigt wurden. Er dirigierte die Mitglieder der Gopal-Familie durch ein Straßengewirr hin zum Haus, wo er einst gelebt habe.
Lit.: Sahay, K. K. N.: Reincarnation: Verified Cases of Rebirth After Death, 1927; Stevenson, I.: Cases of the Reincarnation Type, 1975 – 1983.
Chapman, George William (*1921), britischer Geistheiler; sein Kontrollgeist war ab 1951 ein gewisser William Lang († 1937). Chapman behandelte nicht den physischen Leib, sondern dessen feinstoffliche Entsprechung, da nach seiner Ansicht eine gesunde Aura einen gesunden Leib bewirke.
Lit.: Hutton, J. B.: Healing Hands, N.Y. 1967.
Charbel Makhlouf > Makhlouf, Ch.
Charcot, Jean Martin (*29.11.1825 Paris; † 16.08.1893 Lac de Settons), frz. Psychiater, Hypnotiseur, Lehrer S. Freuds; stellte Ähnlichkeit der Verlaufsformen von Hysterie und mtl. Besessenheitsepidemien fest.
W.: Les Demoniaques dans l’Art (1887; dt.: Die Besessenen in der Kunst, 1988).
Chari, Cadambur Tiruvenkata Krishnama (1909 –1993), ind. Philos., pps. Autor; 1956 Lehrstuhl f. Philos. u. Psychologie am Madras Christian College in Tabaram / Indien; schrieb Beiträge über „Mystik u. PPS“ (1954), „Quantenphysik u. PPS“ (1956).
Charroux, Robert (Pseud.) (*7.04.1909; † 24.06.1978), eigentl.  Robert Grugeau; frz. Schriftst., bevorzugte Themen: Präastronautik, Ufos.
W.: Phantastische Vergangenheit; Verratene Geheimnisse.
Chauvin, Rémy, Pseud. Pierre Duval (*10.10.1913 Toulon; † 8.12.2009 Sainte-Croix-aux-Mines, Haut-Rhin), Dr. rer. nat., frz. Biologe und Ethologe (vergleichende Verhaltensforschung) an der Sorbonne in Paris, Interesse an pn. Fragestellungen seit 1958; verfasste Arbeiten über pn. Fähigkeiten bei Tier und Mensch; unternahm z. T. auch mit Evelyn Montredon Experimente hinsichtlich einer Beschleunigung der Abkühlung von Wasser infolge PK-Wirkung und experimentierte mit Mäusen unter Verwendung eines Tychoskops (Zufallsgenerator). Kritiker warfen ihm eine Vermischung wissenschaftlicher Konzepte mit solchen aus dem Bereich des Neo-Okkultismus und der Esoterik vor.
W.: La parapsychologie. Quand l’irrationnel rejoint la science, éd. Hachette 1980; Le paranormal au troisième millénaire, éd. J. M. Laffont-LPM 2001.
Cheiro, Pseud. f. William John Warner (*1.11.1866 Dublin; † 8.10.1936 Hollywood), engl. Numerologe, berühmter Chiromantiker; Pseudonyme: Count Louis Hamon und Cheiro (von ‘cheiromancy’). C. unternahm mehrere Reisen, erlernte in Indien die Hastirika-Deutungstechnik von Handlinien, studierte in der vatikan. Bibliothek Astrologie und verband diese mit der Handlesekunst zu einem System zwecks Vorhersagen über zukünftige Schicksale. Er wurde berühmt durch zahlreiche Voraussagen (Tod Edwards VII., Lord Kitchener u. v. a.); wanderte 1933 nach Kalifornien aus. C. starb auch der eig. Voraussage gemäß hinsichtl. Zeit und Ort.
W.: Language of the Hand, 141901; Numerology: A Study in Destiny, London 1901; Fate in the Making: Revelations of a Lifetime, N. Y. 1921; Cheiro’s World Predictions, London 1937; Das Buch der Zahlen, Freiburg  1964; Cheiro’s Geheimnisse der Hand. Ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, Engelsdorfer Verlag 2007.
Lit.: Biografie in: „Die andere Welt“ 1/ 65 u. 8 / 65.
Chennevière, Daniel > Rudhyar, Dane.
Chenoweth, Mrs., Pseud. f. Minnie Meserve Soule (1867–1936), Lehrerin, Unitarierin, amerik. Trancemedium, spirit. Schreibmedium, untersucht von James H. > Hyslop; hatte präkognitive Träume und die Fähigkeit des Hellhörens; beschrieb ihr unbekannte Personen, deren Identität später verifiziert wurde.
Chevalier Marie de Vénise > Ragon de Bettigny, Jean-Marie.
Chiaia, Ercole, Dr. (1840 –1905), ital. Psychologe, Prof. in Neapel; entdeckte Eusapia > Paladino neu, brachte sie 1888 mit C. > Lombroso in Kontakt und damit in Verbindung mit der wissenschaftl. Forschung.
Chiaratti, Angelo (*1955), ital. Seher (Visionär) aus Lecce, hatte als 15-Jähriger eine Erscheinung der „Unbefleckten Empfängnis“; Levitationsphänomen.
Lit.: Bouflet I, 55, 62.
Child, Irvin (*1915; †27.10.2000 Arlington), amerik. Psych. u. Pps., Yale Univ., ASW-Forscher, Präs. der Parapsychological Association 1981.
W.: Religion and Magic in the Life of Traditional Peoples, 1993 (gemeinsam mit seiner Frau Alice).
Chinmoy, Sri Kumar Ghose (*27.08.1931 Shakpuran / Chittagong, Ostbengalen, heute Bangladesch; † 11.10.2007 New York), ind. Guru, Meditationslehrer, Aurobindo-Schüler; hatte angebl. schon als Kind eine myst. Bewusstseinserfahrung (nirvikalpa sama-
dhi
), trat in den Aurobindo-Ashram in Pondicherry ein, wo er 20 Jahre blieb; sodann Reisen u. Vorträge, auch in Oxford u. in den USA; Privataudienz bei Papst Paul VI.; schrieb über 200 Bücher, komponierte über 2000 Gesänge. Gründer eigener Meditationsgruppen.
Lit.: Gandow, Thomas: Guru  Chinmoy u. die Chinmoy-Bewegung, München 1993.
Chopin, Symphorose (1924 – 23.07.1983), frz. Laiin, Karmelitenterziarin, diverse  mystische Phänomene (Levitation, Hyperthermie, Duft).
Lit.: Bouflet I, Namensindex.
Christaller, Helene (*31.01.1872 Darmstadt; † 24.05.1953 Jugenheim), bekannte evang. Schriftst., schildert einen mit ihrem Mann erlebten Spukfall in einem schwäb. Pfarrhaus (1894 –1902); von Fanny > Moser in ihr Werk Spuk aufgenommen (1950, S. 167 – 181).
Christian, Paul (Pseud.) > Pitois, J.-B.
Christiana v. Lucca (*1240 St. Croce, Italien; † 4.01.1310 ebd.), eig. Name: Oringa Menabuoi, Ordensname: Christiana di S. Croce, Myst., Gabe der Prophetie, Thaumaturgin. Sie gründete in ihrem Heimatort ein Kloster nach der Augustinerregel. Leichnam unverwest bis 1515, Kultbestätigung 15.06.1776.
Christina Camozzi von Spoleto OSA (*1435 Osteno bei Porlezza im Tessin; † 13.02.1456 Spoleto), Taufname Augustina; Augustinerin, Myst., 1834 Kultbestätigung.
Als Christina das heiratsfähige Alter erreicht hatte, gab ihr Vater Johannes Camozzi sie einem ortsansässigen Holzschnitzer zur Frau. Nach dessen Tod wurde Augustina die Geliebte eines Ritters, der in einem Söldnerheer diente. So kam sie nach Como. Die Tatsache, dass gleich zwei Grafen Taufpaten ihres Sohnes waren, bezeugt ihre gesellschaftliche Stellung. Augustina liebte Luxus und angenehme Gesellschaft. Nach dem Tod ihres Sohnes änderte sie ihr luxuriöses Leben, trat 1455 in den Dritten Orden der Augustiner ein, nahm den Namen Christina an und führte ein Wanderleben in Buße und Nächstenliebe, das sie nach Verona, Ferrara, Mirandola, Rom und Assisi führte. Bald erlangte sie den Ruf der Heiligkeit, floh aber immer wieder vor den sie aufsuchenden Menschen. Schließlich ließ sie sich in Spoleto nieder, wo sie sich dem Krankendienst widmete. Sie starb an Entkräftung. Christina wurde zunächst am Michaelsaltar in der Augustinerkirche in Spoleto beigesetzt. Auf ihre Fürbitte geschahen viele Wunder. Nach der Aufhebung des Klosters in Spoleto wurden ihre Gebeine in die Kirche San Gregorio Maggiore übertragen.
Christina Ebner (*26.03.1277 Nürnberg; † 27.12.1356 Engeltal), Dominikanerin, Priorin im Kloster Engeltal, Myst., Vis.
Christina Mirabilis (die Wunderbare) von Belgien (* ca. 1150 Brustem / B; † 1224 St.-Trond), Mystikerin. Mit fünfzehn Jahren bereits Waise, verdiente sie sich ihren Unterhalt als Hirtin. Nach einer kataleptischen Krise begann sie um 1182 ein strenges Leben der Buße, um den Armen Seelen zu helfen und die Sünder zu bekehren. Ihre mystischen Gnadenerweise und die außergewöhnlichen Vorgänge in ihrem Leben sind nur teilweise beglaubigt. Neun Jahre lebte sie auf dem Schloss von Loon, dann in St-Trond. Dort starb sie auch bei den Benediktinerinnen von St. Katharina. 1249 wurden ihre Gebeine erhoben. Heute befinden sich ihre Reliquien in der Redemptoristenkirche zu St.-Trond. Ihr Fest wird am am 24. Juli, dem Festtag der hl. Christina von Bolsena, gefeiert. Sie wird als Patronin der Sünder angerufen, auch gegen Infektionskrankheiten, Viehseuchen und in verzweifelten Situationen; gilt als Patronin für einen guten Tod.
Christina v. Aquila OSA (*24.02.1480 Colle di Lucoli, Italien; † 18.01.1543 L’Aquila), Augustinerin, Myst., Ekstat., Vis.; Kultbestätigung 1841.
Christina von Stommeln, auch „die Kölnische“ genannt (*1242 in Stommeln bei Köln; † 6.11.1312, begraben in Jülich), bereits mit 13 Jahren Begine in Köln, ab 1258 Stigmen, die gut beglaubigt sind. Ihre Frömmigkeitsbezeugungen und asketischen Abtötungen beunruhigten ihre Gefährtinnen derart, dass sie wieder nach Stommeln zurückkehrte. 1267 wurde der Dominikaner Petrus von Dacien († 1288) ihr Seelenführer. Er blieb mit ihr auch nach 1272, als er seine Tätigkeit in Schweden aufnahm, in Verbindung und zeichnete ihre ungewöhnlichen geistlichen Erfahrungen auf, über die sie ihm berichtet hatte. Neben Erscheinungen des Herrn hatte sie auch dämonische Versuchungen. Kultbestätigung 1908.
Lit.: Acta SS Iun. IV (1707), 270 – 454; Paulson, J. (Hg.): Sancti lat. medii aevi Suecani, I. Göteborg 1896; Socii Bollandiani (Hrsg.): Bibliotheca hagiographica latina antiquae et mediae aetatis, Brüssel 1898 –1901, 1740 –1746; Steffens, A.: Die selige Christina, Fulda 1912; Höchst, J. M.: Träger der Wundmale Christi I, Wien 1951, 56 – 68; Butler, A.: The Lives of the Saints. Durchges. Ausg. von H. Thurnston und D. Attwater, IV. New York 1956, 277 –279.
Christine Rigler (*2.05.1648; † 5.10.1705 Wien), aus St. Pölten stammende Myst., Vis., Stigmatis. ohne Herzwunde, mystische Kommunion durch Engel, Kontakte mit Armen Seelen; Grab in der Franziskanerkirche in Wien.
„Christus von Limpias“, paranormale Blut- u. Bewegungsphänomene am Kreuz der Pfarrkirche von Limpias bei San Sebastian in Spanien seit dem 30.03.1919, zahlreiche Zeugnisse, auch von Ungläubigen und Ärzten, keine offizielle kirchliche Anerkennung.
Lit.: Rechtschmied, P. Franz: Der heilige Christus und die Ereignisse in Limpias (nach spanischen Quellen), Innsbruck 1921; Kleist, Ewald von: Auffallende Erscheinungen an dem Christusbilde von Limpias, 1.3.1919. Kirnach-Villingen: Waisenb., 41921.
Chylinski, Raphael (*8.01.1694 Wysocko, Polen; † 2.12.1741 Lagiewniki), selig (9.06.1991, Fest: 2. Dez.), eigentl. Name: Melchior. Nach begonnener militär. Laufbahn entschloss er sich, bei den Minoriten in Warschau einzutreten  (4.04.1715), wollte ursprüngl. nur Laienbruder werden, jedoch Theologiestudium mit Priesterweihe 1717; Hauskaplan in einer gräflichen Familie u. in verschiedenen Konventen, strenges Gebets- u. Bußleben. Bei seinen Messen wurden Ekstasen und Lichtstrahlen wahrgenommen; Charisma der Krankenheilung, Kardiognosie, Exorzist; Wunder auch nach seinem Tod durch Anrufung (Auferweckung von den Toten); er soll auch einem Kranken erschienen sein.
Lit.: Schamoni, W. / K. Besler: Charismatische Heilige. Stein am Rhein: Christiana, 1986, S. 78 – 84.
Ciruelo (Cirvelo), Pedro Sánchez (ca. 1465 –1548), span. Theologe, Mathematiker und Inquisitor in Saragossa.
W.: Opus de Magica Superstitione, Alcalà 1521; Reprobacion de las supersticiones y hechizerias, Alcalà 1530.
Clair, Viktoria, geb. Courtier (1808 /11–1883, Frankreich), stigmatisierte Mutter und Witwe; Levitationsphänomen.
Lit.: Bouflet I, S. 61.
Clare, Arnold (*1901), brit. Amateurmedium. Bedeutsam für seine mediale Entwicklung wurde eine Begegnung mit einem Mönch namens Johannes vom Berge Athos, dem C. während des Ersten Weltkriegs 1917 als Marinesoldat begegnete. Dieser Mönch sagte ihm, sie würden sich später wieder begegnen, was dann bei einer Séance im Haus eines russischen Kapitäns auch geschah, dessen Frau ein Medium war. C. erkannte am Tonfall der Stimme Johannes, der ihm riet, seine Medialität auszubilden. Angeregt von der Lektüre eines Artikels von C. > Doyle merkte C., dass er automatisch schreiben konnte. Erst als bei ihm Tbc diagnostiziert worden war, begann er auch zu beten und spürte die Präsenz des Mönches Johannes. C. trat sodann einem Kreis der spiritualistischen Balham Church bei. Als dort Ende 1938 ein Medium ausfiel, sprang er stattdessen ein und produzierte Apporte, in späteren Sitzungen auch Materialisationen; im Juli 1940 erschien auch Jack > Webber.
Lit.: Edwards, Harry: The Mediumship of Arnold Clare, London 1941; ders.: The Mediumship of Jack Webber, New York 1941.
Cleary, Bridget (1868 –1895), irische Bauersfrau, wurde als letzte vermeintliche Hexe in Clonmel, Irland, von ihrem Ehemann Michael Cleary grausam misshandelt und verbrannt in der wahnhaften Annahme, sie sei eine Fee und ein Wechselbalg. Ihr Mann wurde im nachfolgenden Prozess, der großes Aufsehen erregte, zu 15-jähriger Zwangsarbeit verurteilt; danach wanderte er nach Kanada aus. Ihr Andenken lebt noch fort in dem Kinderreim: ‘Are you a witch or are you a fairy, or are you the wife of Michael Cleary?’
Clymer, Reuben Swinburne (*25.11.1878; † 3.06.1966), amerik. Okk., Leiter mehrerer Rosenkreuzervereinigungen.
W.: A Compendium of Occult Laws; The Rosicrucian Fraternity in America; Mystery of Osiris.
Cochet, Georges > Forthuny, Pascal.
Cocles, Bartolomeo (*19.03.1467; † 9.09.1504), eig. Bartolomeo della Rocca. Gelehrter Physiologe, Astrologe, Chiromantiker. Sein ihn unterstützender Lehrer in Bologna war Allesandro Achilini († 1512). Nachdem C. dem Bologneser Ermes Bentivoglio prophezeit hatte, dass dieser in einem Kampf sterben werde, wurde C. von ihm  ermordet. Tatsächlich wurde Bentivoglio 1513 in der Schlacht von Olmo bei Vicenza (von Prospero Colonna) getötet.
W.: Compendio of fisiognomica, Strasbourg 1553.
Coletta Boylet von Corbie (*13.01.1381 Gent; † 6.03.1447 ebd.), heilig (24.05.1807, Fest: 6. März), myst. begnadete Klarissin; zunächst Franziskanertertiarin, Reklusin in
Corbie (1402–1406). Aufgrund einer Er-
scheinung des hl. Franz v. Assisi gründete sie mit päpstl. Einwilligung 17 reformierte Klarissinenklöster und mehrere Männerklöster. Charismen: Arme-Seelen-Offenbarungen,
Totenerweckungen sowie zahlreiche pn. Phän.: lange Ekstasen, Levitationen.
Collado, Juan Angel, Visionär, Marienerscheinungen. In Sabana Grande, im Süden von Puerto Rico, erschien am 23.04.1953 dem achtjährigen Schüler Juan, als er Wasser vom Brunnen holte, eine weiße Dame auf den Wolken. Am nächsten Tag erlebten auch die ihn begleitenden Geschwister Ramonita (7 Jahre), Belen und Isidra (9 Jahre) die Erscheinung, die sich als „Jungfrau vom Rosenkranz“ bezeichnete. 33 Tage lang wurden die Kinder von Maria belehrt und geführt. Als ihnen verboten wurde, zum Erscheinungsort zu gehen, erfolgten nach dem 50. Tag die Visionen in der Schule, und die Kinder erzählten den Kameraden, was die Jungfrau  sagte. Da viele Menschen zusammenströmten, musste ein Polizist namens Dario García die Kinder schützen. Dieser erlebte in diesem Zusammenhang merkwürdige Phänomene (spontane Heilung einer tiefen Schnittwunde am Finger – die Kinder sahen, dass die Jungfrau etwas auf den verletzten Finger gab). Am 25.05.1953 ereignete sich vor 100.000 Zeugen ein Sonnenwunder ähnlich jenem von Fatima (auf den Kleidern erschienen Regenbogenfarben). 38 Jahre später, am 23.04.1991, wiederholte sich das Phänomen des Sonnenwunders in Gegenwart von abermals 100.000 Menschen. Die von Maria den Kindern übermittelten Botschaften wurden vom “Pittsburgh Center of Peace“ publiziert.
Collin de Plancy, Jaques Albert Simon (1794 –1881), frz. Schriftsteller d. Okk. u. Satanismus.
W.: Dictionnaire infernal, 1963, 1980.
Collins, Doris (*10.02.1918), brit. Medium (Hellsehen, Voraussagen), Heilerin; aufgewachsen in Essex als jüngstes von neun Kindern. Ihr erstes pn. Erlebnis datiert aus der Zeit ihrer Kindheit mit 5/6 Jahren. Sie befand sich mit einer Tante im Manor Park, East London, und spielte dort mit einem Mädchen namens Connie. Doch ihre Tante sagte ihr, dass Connie, ihre Tochter, schon vor einigen Jahren gestorben sei. Doris sah auch ihre eigene verstorbene Schwester Emmie. Mit 12 Jahren hörte sie in der Nacht eine warnende Stimme, die ihr sagte, dass ihre Schwester Lily den Raum, in dem sie Klavier spielte, verlassen solle. Bald darauf stürzte ein Teil der Decke ein. C. unternahm auch viele Reisen ins Ausland, nachdem sie aufgrund ihrer parapsychischen Fähigkeiten dazu eingeladen worden war. Mit der ebenfalls berühmten Doris > Stokes war C. eines der führenden Medien der 1980-er Jahre.
W.: A Woman of Spirit. Autobiography of a Psychic. London: Panther Books, 1983.
Collins, Mabel, eigentl. Minna Cook bzw. Mrs. Keningale / Kenningdale Cook (*9.09.1851; † 31.03.1927), engl. theosoph. Schriftstellerin, gab anfangs zus. mit H. P. > Blavatsky die Zschr. Lucifer heraus; später Austritt oder Ausschluss aus der Theosoph. Gesellschaft. Die Angaben darüber sind verworren; 1913 Mitgl. d. Anthropos. Ges.
W.: Licht auf dem Pfad, Leipzig 1888ff.
Colonna, Margherita (1255 – 30.12.1284), selig (Kultbestätigung: 17.09.1847, Fest: 30. Dez.), adelige Römerin, gründete eine Frauengemeinschaft; Visionen Christi u. Mariens, Brautmystikerin.
Columba von Rieti, eig. Angiolella Guadagnoli (*2.02.1467; † 20.05.1503), selig (Kult-
bestätigung: 25.02.1627, Fest: 20. Mai), italienische Ekstatikerin, mit 19 Jahren Dominikanertertiarin, begab sich 1488 nach Perugia, 1490 Profess und Klostergründung. Pn. Phän.: Hellsehen und Präkognition, Asitie, auch Levitationen; erlebte geistige Wallfahrt nach Jerusalem (peregrinatio mentalis), Visionen der Kindheit Jesu; wegen ihrer prophetischen Gaben oft um Rat gefragt.
Coly, Eileen (*1916), Pps., Tochter des Mediums Eileen > Garrett, geb. in England, seit 1947 in den USA, ab 1970 Präs. der Parapsych. Foundation. Ihre Tochter Lisette Coly (*1950) war Vizepräs. der amerikan. Paraps. Foundation.
Comenius (Komensky), Johann Amos (*28.03.1592 Ostmähren; † 15.11.1670 Amsterdam), Humanist, Priester, 1616 Prediger der „Brüdergemeinde“ in Böhmen, 1632 deren Bischof; Reformer des Unterrichtswesens; strebte in einer „Pansophie“ eine Synthese der Wissenschaften u. okk. Lehren an. Seine Gedankenwelt ähnelt jener der Rosenkreuzer.
Comin, Dr. Jacopo († 15.05.1973), Journalist, Filmproduktionsleiter, unterrichtete seit 1958 pn. Phänomenologie an der Accademia Tiberina in Rom.
Conant, Frances Ann (1831 – 1875), amerikan. spiritist. Medium. Unter der Führung eines verstorbenen Bostoner Arztes (Kontrollgeist) wurde sie ein Heilmedium und entwickelte sich zu einem physikalischen und Schreib-Medium.
Lit.: Conant, J. H. / J. W. Day: Biography of Mrs. J. H. Conant, the World’s Medium of the Ninteenth Century, Boston 1873.
Constant, Alphonse-Louis > Lévi, Eliphas.
Cony, Cecy (1900 –1939), Ordensname Sr. M. Antonia, Brasilianerin, hatte Schutzengelkontakte.
Lit.: Weigl, A. M.: Sie sah ihren Schutzengel. Altötting: St. Grignion V., 1974 /75.
Cook, Florence (*1856; † 22.04.1904 London), seit ihrer Heirat 1874 bekannt unter dem Namen Mrs. Elgie Corner; engl. Materialisationsmedium, sah angeblich bereits in ihrer Kindheit Geister und hörte Stimmen, was man jedoch ihrer lebhaften Einbildungskraft zuschrieb. 1871 wurde sie in der Öffentlichkeit bekannt.
Ihr „Geistwesen“ bzw. ihre Phantom-Begleiterin nannte sich Katie King. Sie soll die Tochter von John King (Sir Henry Morgan, 1635 – 1688, brit. Seeräuber u. späterer Vizegouverneur v. Jamaika) gewesen sein. C. war das erste engl. Medium, das bei guter Beleuchtung Vollmaterialisationen produzierte; von Sir W. > Crookes studiert, der die beiden Frauen in einiger Entfernung gesehen haben will.
NB: Wohl betrüger. Vortäuschung v. Phänomenen; hinter der Verkleidung wurde Cook selbst vermutet.
Lit.: Hill, J.  A.: Spiritualism, its History, Phenomena and Doctrine, 1918; Dingwall, E. J.: The Critics’ Dilemma, Dewsbury / U.K. 1966.
Cook, Kate Selina (1859 – 1923), britisches Materialisationsmed. (Phantom “Lillie Gordon”) wie ihre ältere Schwester Florence, wenngleich weniger bekannt u. weniger untersucht, da sie mehr private Séancen abhielt und sich auch nicht den gleichen wissenschaftlichen Tests unterzog. Alfred Russel > Wallace war bei einer Serie von Sitzungen anwesend und schrieb in seinem Buch My Life über die bei Kate erschienenen Phantome sowie über eine Séance bei Mrs. Ross in New York.
Lit.: Wallace, A. R.: My Life – A Record of Events and Opinions. 2 Bde. London: Chapman & Hall, Ltd., 1905.
Coombe-Tennant, Winifred Margaret Serocold, Pseud. Mrs. Willett (1874 –1956);  brit. automat. Schreibmedium seit der Kindheit, doch gab sie diese Beschäftigung wieder auf. Der Tod ihrer Tochter veranlasste sie allerdings zur Wiederaufnahme dieser medialen Praxis. C.-T.  nahm an einer Gruppe von Medien hinsichtlich Kreuzkorrespondenzen (über SPR) teil. Ebenso im medialen Team waren Mrs. A. W. Verrall, Mrs. W. H. Salter, Mrs. Holland. Zumeist erhielt sie Botschaften, die auf F. W. H. Myers († 1901) als Urheber hinwiesen.
Cooper, Blanche, britisches Medium mit dem Phänomen der sog. direkten Stimme. Über die mit ihr durchgeführten Experimente und Beobachtungen in den Jahren 1921/ 22 berichtet S. G. > Soal, Univ. London, in den Proceedings der SPR (Bd. 35). Es manifestierte sich auch die Stimme seines Bruders Gordon Davis, von dem er annahm, dass er im Krieg gefallen sei. Es stellte sich jedoch heraus, dass er noch lebte. Die beiden geist. Führer C.s nannten sich Nada u. Afid. In den Jahren 1923 – 25 unternahm C. auch Buchtests.
Cooper, Margaretta (*ca. 1850), amerik. Medium, Tochter des spirit. Autors Laroy Sunderland, der in der Zschr. Spritual Philosopher über spirit. Klopfen (durch das Medium) schrieb; Klopflaute wurden in Charlestown und Boston vernommen.
Coover, John Edgar (*16.03.1872 Remington, Indiana; † 19.02.1938), Stanford University, amerikan. Psychologe, experimentierte schon seit seiner Promotion 1912 mit Karten zur Untersuchung der ASW; ebd. 1937 als Prof. emeritiert.
Cora > Tappan-Richmond, Cora.
Cordovero, Rabbi Mosche (1522 – 1570), Kabbalist aus Córdoba, lebte in Safed (Palästina). Sein 1584 gedrucktes Hauptwerk, Pardes rimmonim („Der Granatapfelhain“), ist eine der tiefgründigsten Einführungen in die Problematik des Seins der Symbole.
W.: Pardes rimmonim; Or Yakar (Teures Licht).
Cornacchiola, Bruno (*9.05.1913 Tre Fontane bei Rom; † 22.06.2001), Seher, dem Maria angeblich als „Jungfrau der Offenbarung“ erschien; der Erscheinungsort wurde zum Wallfahrtsort, kirchlicherseits aber nicht bestätigt. Der Seher selbst, aus einer tristen Familie stammend, wurde mit 14 Jahren getauft und nahm am Spanischen Bürgerkrieg teil. Nach seiner Heimkehr 1939 wurde er Straßenbahnschaffner und Baptist, dann Adventist; er brachte auch seine Frau zum Austritt aus der kathol. Kirche. Am 12.04.1947 erfolgte die erste Erscheinung (zunächst nur seinen Kindern als „bella signora“ sichtbar) in einer Grotte beim Trappistenkloster Tre Fontane. Am 12.04.1980 sollen mehr als 3.000 Menschen bei der Grotte ein Sonnenwunder erlebt haben.
Corner, Florence > Cook, Florence.
Coronel, M. F. > Agreda, Maria F. von.
Cosimo Fragomeni, Fratel > Fragomeni, Fratel Cosimo.
Cotoi, Maria (*18.04.1930 Baita / Kreis Mures, Rumänien), stigmatisierte Nonne und Visionärin in Bukarest, Gründerin der Kongregation des Unbefleckten Herzens Mariens (Ordensname: Sr. Maria Ionela); wurde in der Zeit vom 10. Mai bis 28. Juli 1949 in der Apostolischen Nuntiatur von Sr. Maria Clara beobachtet und auch von Ärzten untersucht. Sie kam dann in das Kloster der hl. Agnes. Die Nuntiatur wurde 1950 gewaltsam geschlossen, Sr. Ionela verhaftet und erst 1964 aus dem Gefängnis entlassen. Pn. Phän.: Ekstasen, Inedia, blutende Hostie, Kruzifix.
Cottin, Angelique (*1832), armes Bauernmädchen; lenkte um 1846 durch ihre psychokinetischen Kräfte die Aufmerksamkeit der Pariser auf sich und wurde „elektrisches Mädchen“ genannt, da Gegenstände in ihrer Nähe zurückgestoßen wurden und Tische sich von ihr wegbewegten, selbst wenn sie am Ort festgehalten wurden. Ihre Eltern hofften durch die Begabung ihrer Tochter aus der Armut herauszukommen, doch verschwand deren außergewöhnliche Fähigkeit nach einem Monat genauso geheimnisvoll, wie sie gekommen war.
Lit.: Flammarion, Camille: Mysterious Psychic Forces, 1907.
Cottini, Alfonsina (*1902 Craveggia /Ital.; † 1984), als 13. von 17 Kindern geboren, erkrankte sie mit 15 Jahren an Knochen-Tbc und wurde nach 15-jährigem Siechtum am 5.08.1955 in Lourdes geheilt. Während des Bades in Lourdes soll ihr die Muttergottes erschienen sein und ihre Heilung angekündigt haben, die während der Sakramentsprozession erfolgte. Alfonsina konnte plötzlich wieder gehen und war um ca. 50 cm größer geworden. Die Heilung wurde offiziell nicht anerkannt. 1979 verfiel C. in einen komaartigen Zustand (Biostase?) ohne Nahrungsaufnahme.
Cottolengo, Joseph Benedikt (*3.05.1786 Brà / Piemont; † 30.04.1842 Chieri), heilig (19.03.1934, Fest: 30. April), entschloss sich mit 17 Jahren für den geistl. Stand, 1811 Priesterweihe, Dr. theol., Kanonikus an der Dreifaltigkeitskirche in Turin. Im Vertrauen auf die göttl. Vorsehung gründete der begnadete Organisator zunächst „Piccola Casa della Divina Provvidenza“ (Kleines Haus der Göttlichen Vorsehung) und mehrere andere Häuser für arme und kranke Menschen, besonders für Kinder, sowie 14 Genossenschaften tätiger und beschaulicher Art. Er besaß das Charisma der Krankenheilung und der Kardiognosie.
Lit.: Schamoni, W. / K. Besler: Charismatische Heilige. Stein / Rhein: Christiana, 1989, S. 152 – 170.
Coudris, Mirabelle (Pseud.) > Kudris, Mira Maria.
Coué, Émile (*26.02.1857 in Troyes; † 2.07.1926 Nancy), frz. Apotheker, Hypnotiseur, Begründer der Autosuggestionstherapie („Couéismus).
W.: Die Selbstbemeisterung durch bewusste Autosuggestion, Basel 1925 (dt. 1936).
Court de Gébelin, Antoine (*1725 Nîmes; † 10.05.1784 Paris), frz. Gelehrter, Pastor der Reformierten Kirche, Präsident des Museums zu Paris, Freimaurer u. Illuminat, Verfasser von neun Bänden der 30-bändigen Enzyklopädie Le Monde primitif analysé et comparé avec le monde moderne, größtenteils okkulten und esoterischen Inhalts; Verfechter der Ansicht, dass das Tarot aus Ägypten stamme. Er entdeckte als Erster, dass die Tarotkarten als Initiation zum geheimen Wissen (Große Arkana) aufzufassen seien und verstand sie als allegorische Darstellungen ewiger Wahrheiten durch den Magiergott Thoth für seine Adepten.
NB: Diese These wurde jedoch durch die Forschung widerlegt (gegeben durch die Entzifferung der Hieroglyphen um 1822 infolge der Auffindung des Steins von Rosette 1799!)
W.: Le Monde primitif analysé et comparé avec le monde moderne. 9 Bde., von 1773 –1784; 1878, 30 Bde. geplant (dt.: Die Primitive Welt).
Cousin, Germaine (*ca. 1579 Pibrac bei Toulouse; † 15.06.1601), heilig (29.06.1867, Fest: 15. Juni), armes Hirtenmädchen, von ihrer Stiefmutter schlecht behandelt, starb mit ca. 22 Jahren im Viehstall. 1644 war ihr Leib noch unverwest.
Wunder nach ihrem Tod auf ihre Fürbitte hin: wunderbare Mehl- bzw. Teigvermehrung  bei den Nonnen zum Guten Hirten in Bourges im kalten Winter zwischen Nov. 1845 bis Februar 1846.
Lit.: Veuillot: Vie de la bienheureuse Germaine, 1904; Blessed Mary of St. Euphrasia Pelletier (Biografie). London: Burns, Oates & Washbourne, 1933, S. 252ff.
Cox, Esther (1860 – 1912), Poltergeistmedium in Amherst, Neuschottland, um deren Person sich um 1878/79 spontan massive paranormale, meist aggressive physikalische Phänomene ereigneten (automatische Schriften an der Wand, sie wurde mit Gegenständen beworfen, spontane Brände im Haus u. a.). Die Phänomene hörten auf, als Esther ins Gefängnis kam, da man sie beschuldigt hatte, die Scheune des Nachbarn niedergebrannt zu haben, obgleich viele der Meinung waren, dass der wahre Urheber derselbe war, der das Mädchen ein Jahr zuvor traktiert hatte.
Lit.: Hubbell, Walter: The Great Amherst Mystery, 1916; Carrington, Hereward: Personal Experiences in Spiritualism, 1913.
Cox, Julian (*ca. 1593; † 1663 Taunton /Somerset), brit. Bettlerin, die der Hexerei angeklagt wurde. Als sie zur Prüfung ihrer Schuld aufgefordert wurde, das Vater Unser-Gebet aufzusagen, ließ sie bei der Bitte „führe uns nicht in Versuchung“ das „nicht“ aus, worauf sie für schuldig befunden und hingerichtet wurde.
Cox, William Edward (1809 –1879), engl. Pionier der PPS, Anwalt, gründete 1875 eine Psychological Society for Great Britain zum Studium pn. Phänomene, die sich jedoch nach seinem Tod wieder auflöste. Mitarbeiter von W. > Crookes in der Untersuchung von D. D. > Home. C. war kein Befürworter der spiritistischen Hypothese, sondern schlug den Begriff einer „psychischen Kraft“ (psychic force) vor.
W.: Spiritualism Scientifically Examined with Proofs of the Existence of a Psychic, London 1872; What Am I? A Popular Introduction to Mental Physiology and Psychology, London 1874; Beweise für die Existenz einer psychischen Kraft, Leipzig 1884.
Cox, William Edward (*12,09.1915; †), amerik. Pps., Mitarbeiter v. J. B. > Rhine; trug wegen seiner Arbeiten zur Psychokinese den Spitznamen „Mr. PK“.
Crandon, geb. Mina Stinson, bekannt als „Margery“ (*29.07.1889 Princeton, Ontario; † 1.11.1941 Boston), von den Forschern kontrovers beurteiltes, berühmtes amerikan. Materialisations- u. PK-Medium; 1904 Übersiedlung nach Boston, 1910 Heirat mit Graf P. Rand (1918 geschieden); in zweiter Ehe verheiratet mit dem Bostoner Chirurgen Le Roi G. Crandon, durch dessen Einfluss sie Spiritistin wurde. In Trance schrieb C. in altem Chinesisch; produzierte Phänomene der direkten Stimme, der Musik und Schrift, Lichterscheinungen und Ektoplasma. C. war vorausgesagt worden, dass ein lachender junger Mann mit ihr Kontakt suche. Dieser erwies sich als ihr 1911 bei einem Eisenbahnunglück verstorbener Bruder Walter, der später ihr jenseitiger geistiger Führer wurde. 1923 in Paris Séancen mit den Forschern Charles > Richet und G. > Geley. In späteren Sitzungen in London wurde Harry > Price Zeuge von Tischlevitationen. Ein von der Zeitschr. Scientific American ausgesetzter Geldpreis wurde dem Medium jedoch vom eingesetzten Komitee in Boston am 12.04.1924 wegen Betrugsverdacht nicht zugesprochen, da sich die Kommission nicht einig war. Angebliche Daumenabdrücke von ‚Walter‘ erwiesen sich allerdings später als betrügerische Manipulation durch einen Bostoner Dentisten. Der kritische  Harry > Houdini war von der Echtheit der Phänomene nicht überzeugt, im Gegensatz zu H. > Carrington.
Lit.: Bird, J. Malcolm: Margery the Medium. Boston: Small, Maynard, 1925; Crandon, L. G.: Margery, Boston 1925; Carrington, H.: The Story of Psychic Science. In: JASPR (1930); Tietze, Thomas R.: Margery. New York: Harper & Row, 1973; Kenneth Silverman: Houdini! The Career of Erich Weiss. New York: Harper Collins, 1996; Williams Kalush, Larry Sloman: The Secret Life of Houdini. The Making of America‘s First Superhero. New York: Atria Books, 2006.
Cranshaw, Stella > Stella C.
Crawford, William Jackson (*1880; † 30.07.1920 Belfast), irischer Ingenieur, spirit. eingestellter Naturwissenschaftler, Univ.-Prof. in Belfast; experimentierte 1917–1920 mit dem Medium Kathleen > Goligher u. ihrer Familie (sog. Goligher-Zirkel) vor allem hinsichtlich Telekinese. Tod durch Suizid.
W.: The Reality of Psychic Phenomena, 1916; Experiments in Psychical Science, 1919; The Psychic Structures at the Goligher Circle, 1921.
Lit.: Barham, A.: Dr. W. J. Crawford: His Work and Legacy in Psychokinesis. Journal of the Society for Psychical Research 55 (1988), 113.
Creme, Benjamin (*5.12.1922 Glasgow), in London lebender schottischer Kunstmaler, Schriftsteller. Als Esoteriker in der theosophischen Tradition von Alice > Bailey stehend, empfing er ab 1959 durch eine innere Stimme diktierte Botschaften. 1982 gab er auf einer Pressekonferenz bekannt, dass ,Maitreya‘ als der wiedergekommene Christus des neuen Zeitalters schon seit dem 19.07.1977 in London lebe. C. hält weltweit Vorträge und lehrt die sog. Transmissionsmeditation für das Wassermann-Zeitalter. Angekündigte Prophezeiungen (1982) über das öffentliche Erscheinen sind bisher nicht eingetroffen. Diverse angeblich wunderbare oder pseudoparanormale Erscheinungen (Lichtzeichen) werden im Sinne seiner Ideologie interpretiert. Vgl. www.shareintl.org
W.: Maitreya – Christus und die Meister der Weisheit. München: Edition Tetraeder, 41997.
Lit.: Bistrich, Andrea: Maitreya: „I Come to Change All Things“. Eine moderne Heilserwartung im interkulturellen Vergleich (Münchener Ethnologische Ab-
handlungen; 17). München: Akademischer Verlag, 1996.
Crescentia von Kaufbeuren > Höss, Cr.
Croiset, Gerard (*10.03.1910 Laren / NL; † 20.07.1980), holländ. Sensitiver, Paragnost u. Heilpraktiker, von Prof. W. H. C. > Tenhaeff, dem damaligen Direktor des Parapsychologischen Instituts an der Univ. Utrecht, entdeckt und (seit 1945) untersucht, ebenso von Hans > Bender (1952). Berühmt sind die sog. „Platzexperimente“, in denen C. unter kontrollierten Bedingungen im Vorhinein persönliche Angaben über Personen machen konnte, die bei einer Veranstaltung auf einem bestimmten Platz zu sitzen kamen. C. war auch erfolgreich bei der Suche nach Vermissten, bes. Ertrunkenen. Seine Fähigkeit stand offenbar in Zusammenhang mit einem Kindheitserlebnis, als er als Achtjähriger ins Wasser gestoßen worden war und gerade noch gerettet werden konnte. Am 5.07.1980, 15 Tage vor seinem Tod, erbrachte er (zusammen mit dem Hellseher Warner Tholen) in einem unter strenger wissenschaftlicher Überwachung durchgeführten Experiment an der Univ. Diepenbeek in Belgien den Beweis für die Veränderung der Molekularstruktur durch mentale Psychokinese.
W.: C. Croiset paragnost: Autobiografie van Gerard Croiset. Naarden: Strengholt, 1977; Croiset, paragnost nagelaten werk. Naarden: Strengholt, 1988.
Lit.: Pollack, Jack Harrison: Croiset the Clairvoyant, 1964 (dt.: Croiset, der Hellseher, übers. v. R. Meldau. Freiburg / Br.: Bauer, 1965).
Croll, Oswald (1580 –1609), Arzt, Alchemist, Kabbalist, von > Paracelsus beeinflusst.
W.: Basilica chymica, 1609; 1629.
Crookall, Robert (1890 –1981), Geologe, Biologe, Mitglied der SPR, recherchierte Fälle von Astralprojektionen und Außerkörperlichen Erfahrungen.
W.: What Happens, When You Die?, 1978.
Crookes, Sir William (*17.06.1832 London; † 4.04.1919 ebd), Chemiker (Entdecker des Thalliums 1861), erfand 1874 das Radiometer und untersuchte die elektrischen Entladungen in verdünnten Gasen mit der Crookes’schen Röhre. Einer der ersten anerkannten Naturwissenschaftler, die sich an das Thema der im Bereich des medialen Spiritismus vorkommenden Erscheinungen  heranwagten. Anfang der Siebzigerjahre des 19. Jhs. begann er sich für okkulte Dinge wissenschaftlich zu interessieren. Er experimentierte mit Medien (F. > Cook, D. D. > Home), beobachtete und beschrieb Levitationen, Fernbewegungen usw. C. war von der Tatsächlichkeit einiger der Phänomene überzeugt; 1896 – 99 Präs. der SPR.
W.: Der Spiritualismus u. die Wissenschaft, 1871; Materialisationsversuche, 1923; Researches in the Phenomena of  Spiritualism,  1926 (posthum).
Lit.: Medhurst, R   G. / K.  M. Goldney: William Crookes and the Physical Phenomena of Mediumship. In: Proc. SPR, vol. 54, part 195, March 1964, 25 – 157; Medhurst, R. G.: Crookes and the Spirit World. London: Souvenir Press, 1972.
Cro(w)ther, Patricia (*1927), deklarierte engl. Hexe, Leiterin eines Coven in Sheffield; übernahm mit Eleanor Bone u. Monique Wilson das Erbe G. > Gardners.
W.: Witchblood (Autobiografie), 1974; Lid of the Cauldron (Ratgeber der Hexenkunst), 1981.
Crowe, Catherine (1800 –1870), engl. Autorin einer Studie über Geistererscheinungen.
W.: The Night Side of Nature, 1848.
Crowley, Aleister (*12.10.1875 Leamington, Warwickshire / GB; † 1.12.1947 Hastings, Sussex), eigentl. Edward Alexander Crowley, Pseud.: Gérard Aumont, Frater Perdurabo, „To Mega Therion“ (griech., „Das Große Biest“); Okk., Esoteriker, Magier, Sadist, drogenabhängiger Satanist. Geboren als Sohn eines wohlhabenden Braumeisters und Predigers der fundamentalist. christl. Vereinigung der „Plymouth Brethren“ („Darbysten“, benannt nach Nelson Darby, 1800 –1882), einer von E. > Swedenborgs Ideen beeinflussten evangelikalen Erweckungsgemeinschaft. Ausbildung am Londoner King’s College 1894 / 95 und am Trinity College in Cambridge 1894 – 97. Ohne Abschluss verließ er dieses 1898 und wurde als „Frater Perdurabo“ in den G.D.O. (Hermetic Order of the Golden Dawn) des Sektenführers und Satanisten S. L. > Mathers aufgenommen. Nach Ausschluss von diesem zog er nach London, wo er als Magier mit Drogen experimentierte und seine „Visionen“ niederschrieb. Aus einer angeblichen „Offenbarung“, die ihm 1904 durch ein Geistwesen namens „Aiwaz“ vermittelt wurde, entstand das „Buch des Gesetzes“ (Liber al vel Legis), das den Grundsatz beinhaltet: „Tue, was du willst, soll sein das ganze Gesetz“; damit beeinflusste C. den praktizierenden Satanismus des 20. Jhs.
C. hielt sich für die Reinkarnation von Éliphas > Lévi († 31.05.1875). Am 12.08.1903 Heirat mit Rose Edith Kelly. Im März 1904 meldete sich bei einer magischen Anrufung in Ägypten durch seine damalige Frau Rose „Horus“, den sie auf dem Ausstellungsstück  „666“ des Ägypt. Museums mit „Ra-Hoor-Khuit“ identifizierte. Um 1906 gründete C. (gemeinsam mit George C. Jones) den magischen Orden vom Silbernen Stern, „Argenteum Astrum“ (A.A.), in seiner jetzigen äußeren Form, mit dem Motto „Es gibt keinen Gott außer dem Menschen“; 1909 erschien die erste Ausgabe des Magazins Equinox; ebenfalls 1909 Scheidung von Rose.
Ab 1910 nannte sich Crowley „das große Tier“; in diesem Jahr (oder schon 1906) entstand das Buch The Book of Thoth (Tarot), die von ihm entworfenen Abbildungen für die zugehörigen Karten wurden von der Malerin Frieda Harris (1877–1962) ausgeführt.
Kontakt mit Th. > Reuss, der ihn in den O.T.O. einführte. C. organisierte einen Zweig
des O.T.O. in England, genannt Mysteria
Mystica Maxima
, dessen Großmeister er 1912 wurde. 1914 Auswanderung nach Ame-
rika; 1920 Gründung der Abtei Thelema auf  Cefalù in Sizilien. 1923 auf Anordnung Mussolinis aus Italien ausgewiesen, lebte er zunächst in Tunis, dann in Frankreich. 1924 wurden seine Bücher in England verboten. 1927 Gründung der Thelema-Verlagsgesellschaft; 1929 Heirat mit Maria Theresa Ferrari de Miramar. Die letzten 15 Jahre seines Lebens verbrachte C. in Hastings, England, als Gast eines exzentrischen Lords, wo er heroinabhängig wurde.
W.: Magick in Theory and Practice, N. Y.  1965; The Book of Thoth, N. Y. 1969; Magick Without Tears (Briefsammlung), St. Paul / Minn. 1973; The Holy Books of Thelema, York Beach / Me. 1983; Das Buch des Gesetzes, Basel 1987.
Lit.: Symonds, John: Das Tier 666, Basel 1973; King, Francis: The Magical World of Aleister Crowley, N. Y. 1978; Symonds, John / Kenneth Grant (Hg.): The Confessions of Aleister Crowley, London 1989; Tegtmeier, Ralph: A. C., München 1989; Bouchet, Christian: A. Crowley. Das Leben eines modernen Magiers, Neuhausen / CH 2000; Sutin, L.: Do What Thou Wilt: A Life of Aleister Crowley, N. Y. 2000.
Cuevas, Luz Amparo (*1931), stigmat. span. Visionärin und siebenfache Mutter, seit Nov. 1980 in El Escorial. Die Mutter starb, als Luz sechs Monate alt war; wurde von ihrer späteren Stiefmutter grausam behandelt; heiratete mit 16 Jahren einen älteren alkoholabhängigen Mann, der sie ebenfalls schlecht behandelte. Sie arbeitete im Haushalt der Reichen, um für die Ausbildung ihrer Kinder sorgen zu können. Einer ihrer Söhne ist heute Arzt in Madrid. 1979 wurde sie in Lourdes von schwerer Krankheit geheilt. Marienerscheinungen zwischen 1980 und 1992; erhielt am 16.10.1980 eine innere Einsprechung, für die Rettung der Seelen zu leiden, u. begann an Stirn u. Händen zu bluten. Ihre unsichtbaren Stigmen wurden gelegentlich sichtbar, dabei wurde ein angenehmer Duft wahrnehmbar. Ankündigung von Strafen u. Zeichen. Pn. Phän.: Spricht in Ekstase in fremden Sprachen; Bilokation u. Duftphänomene.
Lit.: Vgl. Bouflet I, 1829.
Cummins, Geraldine Dorothy (*24.01.1890 Cork City, Irland; † 1968), irische Schriftstellerin und mediale Automatistin, fünftes der elf Kinder von Dr. Ashley Cummins, Prof. der Medizin an der Universität von College Cork; ab 1923 automat. Schreiben via jenseit. „Kontrollgeister“; verfasste auf diesem Weg bis 1943 in großer Geschwindigkeit neun historische Romane aus der frühchristlichen Zeit mit guten Detailkenntnissen. Durch C. schrieben angeblich auch F.  W. H. > Myers und „Mrs.  Willett“ (W. M. S. > Coombe-Tennant).
W.: The Survive, 1946; Travellers in Eternity, 1948; Unseen Adventures. Essex: The Amber Press, 1951 (Autobiografie); Mind in Life and Death, 1956; Healing the Mind, 1957 (zus.mit ihrem Bruder); Swan on a Black Sea, 1970.
Lit.: Fryer, C.: Geraldine Cummins. An Appreciation. Cambridge: Pellegrin Trust, 1990.
Curnow, W. Leslie († 11.02.1926), brit. spirit. Journalist, in Australien geboren; kam 1913 nach London, Mitglied der SPR, schrieb für Light und unterstützte die Arbeit von A. C. > Doyle durch seine Forschung für dessen zweibändiges Werk The History of Spiritualism (1924, Repr. 1975).
Curran, Pearl Leonore, geb. Pollard (*15.02.1883; † 1937), amerik. Schreibmedium aus St. Louis; erhielt durch Experimente mit dem Oui-ja-Board (Planchette) ab 1913 spontane Botschaften von einer angeblich jenseitigen Wesenheit namens „Patience Worth“ in umfangreicher romanhafter Form (einige tausend Seiten, produzierte bis zu 2000 Worte pro Stunde), wobei die Texte in altenglischen Dialekten des 17. Jhs. abgefasst waren, ohne dass das Medium und seine Angehörigen und Freunde diese beherrschten; erlebte auch visionäre Schauungen, als ob sie beim Geschehen anwesend wäre.
W.: The Sorry Tale, 1917; Hope Trueblood, 1918; Light from Beyond, 1923; Telka, 1928.
Lit.: Litvag, Irving: Singer in the Shadows. The Strange Story of Patience Worth, N. Y. 1972.
C. Desertis > De Brath, Stanley.
C., Eva > Carrière, Eva.
C., Stella > Deacon, Stella.
Cade, C. Maxwell (*3.12.1918 Kensington, London; † 28.03.1985), Strahlenphysiker, Zenmeister, Ps., entwickelte den Mind Mirror („Geistesspiegel“) zur Aufzeichnung der Gehirnwellen bei verschiedenen Bewusstseinszuständen (während der Meditationen); erbrachte den Nachweis der Übertragbarkeit dieser Zustände vom Heiler auf den Patienten. C.s Arbeit führte nach seinem Tod Anna Wise († 3.03.2010, Kalifornien) weiter.
W.: The Awakened Mind, 1980.
Cadière, Marie-Cathérine (*1709), Hauptfigur aus dem Prozess von 1731 in Aix-en-Provence. Sie war ein Beichtkind des Jesuiten Jean B. Girard, den sie der Verführung und Behexung bezichtigte, was dieser vehement bestritt. Nach Monaten gegenseitiger Anschuldigungen zeigten sich die Richter nicht in der Lage, ein Urteil zu fällen.
Lit.: Montigny, Xavier de: Der Fall Cadière, Berlin 1989.
Caesarius von Heisterbach (* um 1180 in der Nähe von Köln; † um 1240 Heisterbach bei Königswinter), OCist., theolog. Schriftsteller, Historiograph; Studium der Theologie an der Domschule in Köln, 1198 / 99 Eintritt in das Zisterzienserkloster Heisterbach, dort Novizenmeister und ab 1227 Prior; interessante Prophezeiungen und Mirakelberichte in seinen Schriften.
W.: Dialogus Miraculorum, Libri VIII miraculorum, 1219 –1223.
Cagliostro, Alessandro Conte di, Pseud. f. Giuseppe Balsamo ( (*2. / 8.06.1743 Palermo; † 26.08.1795 Festung San Leo bei Urbino / Nordital.), Okkult., Abenteurer, Alchemist, Freimaurer, Hochstapler schillernder Gestalt; bezeichnete sich erst ab 1776 mit diesem Namen. In einem Armenviertel  (Albergarìa) von Palermo als Giuseppe Balsamo geboren und vaterlos aufgewachsen, während seiner Schulzeit im Collegio di San Rocco von der Chemie fasziniert. Wegen seines Dranges, von dort zu fliehen, vertrauten ihn seine Verwandten dem Kloster der Fatebenefratelli (Barmherz. Brüder) an, wo er als Hilfsapotheker arbeitete; er kehrte jedoch um 1758 nach Palermo zurück. Erste Reisen in den Mittelmeerraum, 1768 nach Rom, dort Heirat mit Lorenza Feliciani, beide gingen nach verschiedenen Aufenthalten in Städten Europas 1776 nach London. C. genoss den Ruf eines Wahrsagers (Voraussage von Lotterienummern), 1777 Mitglied einer Freimaurerloge; reiste sodann unter verschiedenen Namen (z. B. Tischio, Belmonte, Pellegrini) umher, gab sich in Warschau als Groß-Kophta des ägypt. Ritus aus; 1779 im kurländischen Mitau, dann in St. Petersburg, 1780 wegen Schwierigkeiten mit den Behörden des Landes verwiesen, 1781 Lehrer f. Okk. in Straßburg, wo er Kardinal Rohan und den Basler Bankier Jacob Sarasin als Anhänger gewann. 1785 in Paris, dort wurde er in die sog. „Halsbandaffäre“ am königl. Hof verwickelt und mit seiner Frau verhaftet. Der Prozess endete 1786 mit einem Freispruch. C. musste Frankreich jedoch verlassen und floh nach London. Unterdessen enthüllte in Paris der Journalist Théveneau de Morande die wahre Identität von C.; 1788 in Trient bei Fürstbischof Thun. In Rom versuchte er 1789 eine Freimaurerloge zu gründen, wurde deswegen vor Gericht gestellt und im gleichen Jahr von der Inquisition zum Tod verurteilt; das Urteil wurde 1791 vom Papst in eine lebenslängl. Freiheitsstrafe umgewandelt. C. starb im Gefängnis der Festung San Leo.
Während J. K. > Lavater von C.s Fähigkeiten überzeugt war, gab sich Goethe zurückhaltend und kritisch; er besuchte C.s Familie in Palermo und schrieb über ihn 1792. Auch Schiller wurde durch Cagliostro literarisch angeregt.
Cahagnet, Louis Alphonse (*1805 Caen; † 1885 Argenteuil, Frankr.); Medium, spirit. Schriftsteller; arbeitete mit Hypnosetechnik (animal. Magnetismus) als Forscher mit dem Medium Adèle Maginot Théodule. Durch die Schriften E. > Swedenborgs vollzog er seine weltanschauliche Wandlung vom Materialisten zum Spiritisten; Wegbereiter des frz.-amerik. Spiritismus.
W.: Arcanes de la vie Future Devoiles, 3 Bde., Paris 1848 –54; Blicke in das Reich der Toten, 1853; Der Verkehr mit Verstorbenen, 1854; Die Geheimnisse des Jenseits, 1854.
Cain, John (*21.04.1931 Westham; † 28.09.1985), brit. Geistheiler. Nach diversen Arbeiten, u. a. als Masseur und in einer Werft, machte er sich 1956 selbständig als erfolgreicher Schmid. Eines Morgens aber hörte er die Stimme seines verstorbenen Vaters, die ihm sagte, dass er zum Heilen geboren sei. Ab 1972 wurde C. hauptberuflich Heiler und behandelte Erkrankungen wie Arthritis, Diabetes, Lähmungen, bösartige Wucherungen etc. Seine unkonventionelle Methode bestand darin, dass er seine Patienten in einen veränderten Bewusstseinszustand versetzte, in dem eine spontane Verbesserung eintrat. 1979 eröffnete er in seinem Haus in Birkenhead sein eigenes Kurzentrum. C. war der Auffassung, dass seine Behandlungen unter der Kontrolle geistiger Führer stünden. Viele seiner Heilungen geschahen ohne direkten körperlichen Kontakt mit den Patienten; manchmal vollbrachte C. auch Fernheilungen. Auch in Kanada hielt C. erfolgreich Heilsitzungen (healing sessions) ab. 1976 wurde C.s Heilfähigkeit von japanischen Forschern in Tokio sowie von Prof. John Taylor in London getestet.
Lit.: Green, Peter: Heal, My Son! The Amazing Story of John Cain. London: Van Duren, 1977; Sykes, Pat: You Don’t Know John Cain? London: Van Duren, 1980.
Calafato, Eustochia, Taufname: Esmeralda (*25.03.1434 Messina; † 20.01.1485 ebd.), heilig (11.06.1988, Fest: 20. Januar), erlebte
ihre Bekehrung durch eine Vision des Gekreuzigten, Passionsmystikerin (spürte die Leiden Christi in ihrem Leib); seit 1449 Klarissin in S. Maria di Basicò / Messina. Nach einer Erscheinung des hl. Franziskus gründete sie ein Reformkloster; Äbtissin in Montevergine.
Caldwell, Taylor, Pseud. für Janet Miriam Reback (*7.09.1900 Prestwich bei Manchester / England; † 30.08.1985 Greenwich / Connecticut, USA); mediale Schriftstellerin, lehnte Reinkarnation ab, akzeptierte jedoch die pn. Erfahrung. In ihren Büchern finden sich korrekte historische Details, für die sie keine Erklärung wusste.
Callaway, Hugh G. (1885 – 1949), britischer Ingenieur, Schriftsteller und Pionier der Erforschung des Phänomens der AKE; unternahm ab 1902 AKE-Experimente, die er unter dem Namen Oliver Fox veröffentlichte. Eines Nachts sah er beim Erwachen die lichtvolle Gestalt einer Freundin in seinem Zimmer stehen. Am nächsten Tag sagte ihm diese, dass sie ihn in astraler Form besucht habe, und beschrieb ihm nähere Details seines Schlafzimmers, obwohl sie vorher niemals dort gewesen war.
W.: Astral Projection: A Record of Research, 1939.
Calligaris, Giuseppe (*29.10.1876 Forni di Sotto, Udine; † 31.03.1944), Neuropathologe, Psychiater, Univ. Rom. Der Druck auf bestimmte Körperbereiche soll dabei die Patienten befähigt haben, übersinnliche Erfahrungen zu machen, was dem inzwischen zum Professor avancierten Calligaris den Ruf einbrachte, verrückt zu sein. Eine eigene Klinik musste er 1939 schließen. Seiner Ansicht nach gäbe es auf der Oberfläche der Haut ein geheimnisvolles Netz von Symbolen senkrechter und waagrechter Linien, an deren Kreuzungsstellen sog. Plaques (mit denen der Akupunktur nicht identische Reizpunkte) vorhanden seien, deren Reizung durch Druck zu paranormaler Wahrnehmung führen und als (allerdings fragwürdiges) Diagnoseverfahren zum Erkennen gewisser Krankheiten dienen könne. Diese Hautpunkte stünden auch quasi als Fenster in Resonanz zum Kosmos.
W.: Le catene lineari del corpo e dello spirito. Udine: Tipografia Doretti, 1928; Le immagini dei vivi e dei morti richiamati dalle loro opere. Udine: Istituto Edizioni Accademiche, 1935; Telepatia e telediagnosi. Udine: Istituto Edizioni Accademiche, 1935.
Lit.: Calligaris – Vorläufer einer neuen Ära. Mit e. Einführung von Hellmuth Hoffmann, Giancarlo Tarozzi, Maria Pia Fiorentino. Essen: VGM Verlag f. Ganzheitsmedizin, 2007.
Calmet, Augustin, (*26.02.1672 Ménil-la-Horgne bei Toul; † 25.10.1757 Senones /Lothringen), frz. Abt, OSB; Exeget und Geschichtsforscher, Studium im Priorat von Breuil u. an der Universität in Pont-à-Mousson, 1688 Eintritt in die Abtei St. Mansuy in Toul, Priesterweihe 1696. 1698 Prof. der Theologie u. Philosophie in Moyen-Moutier (Vogesen). 1704 Prof. der Exegese in Münster (Elsass), 1715 Prior in Lay-St. Christophe, 1718 Abt in St. Léopold in Nancy, 1728 Abt in Senones. Er war einer der arbeitsamsten und belesensten Schriftsteller seines Ordens, jedoch wenig originell und unkritisch in seinen Werken; schrieb gegen Vampire u. Hexenglauben. In der 2. Aufl. seines Werkes über Vampire u. Geistererscheinungen (1749, dt. 1751) verwirft er (im Gegensatz zur 1. Aufl.) die Annahme der Existenz von Vampiren – bedingt durch die 1749 erfolgte Stellungnahme P. Benedikt XIV. über Vampire als Phantasmen.
W.: Mehrere Werke über die Hl. Schrift mit Kommentar u. Geschichte. – Bezügl. PN von Interesse: Traité sur les apparitions des Esprits, 1751 (dt.: Des Hochw. H. Augustini Calmet… Gelehrte Verhandlung der Materie von Erscheinungen der Geister. 2 Bde. Augsburg 1752;  Über Geistererscheinungen, 1855.
Calosirto, Carlo Gaetano (*15.08.1654 Ischia; † 5.03.1734 Neapel), heilig (1839 zusammen mit seinen Seelenführern Alfons v. Liguori und Franz von Geronimo, Fest: 5. März), Franziskaner mit Ordensnamen Johann Joseph vom Kreuz (Giovanni Giuseppe della Croce). Erster Italiener in der Reformbewegung des Petrus von Alcántara. 1677 Priester, 1702 Provinzial der Reformklöster in Italien. Mystisch hoch begnadeter Büßer mit Bilokationen, Ekstasen, Levitationen, er-
fuhr Erscheinungen von Jesus und Maria, besaß die Gabe der Kardiognosie und der Prophetie. Grab im Konvent Santa Lucia al Monte in Neapel.
Calvat, Mélanie (*7.11.1831 Corps / Frankreich; † 14.12.1904 Altamura, Süditalien), Ordensname Sr. Maria vom Kreuz, „Seherin von La Salette“, hatte am 19.09.1846 um 3 Uhr nachm. mit dem Hirtenjungen Maximin > Giraud eine Marienerscheinung. Die Mitteilungen Marias wurden als die „Große Botschaft“ 1851 niedergeschrieben, gingen jedoch im Vatikan verloren, sodass sie (mit Abweichungen) 1879 nochmals aufgeschrieben und dem Papst übergeben wurden. Bischof Philibert de Bruillard von Grenoble erkannte die Visionen am 19. September 1851 als echt an. Die Verbreitung dieser Botschaft über zukünftige ungeheure Katrastrophen wurde angebl. 1923 von der Kirche verboten.
Lit.: Gouin, Abbé Paul: Mélanie, die Hirtin von La Salette. Stein / Rhein: Christiana, 1982; Roethelli, E. W.: La Salette. Geschichte einer Erscheinung, Olten 1952, Fribourg: Kanisius, 1990; Höcht, Johannes M.: La Salette – die Botschaft verstehen. Fribourg: Kanisius, 1993; ders.: Die große Botschaft von La Salette. Stein / Rhein: Christiana, 71996; Laurentin, René / Michel Corteville MS: Découverte du secret de la Salette. Paris: Fayard, 2002.
Camilla Battista v. Varani > Varani, C. B.
Campanella, Tommaso (*5.09.1568 Stilo, Kalabrien; † 21.05.1639 Paris), ital. Philos., Mönch in Neapel, Dichter (82 Bücher).
W.: De Sensu Rerum et Magia, 1620, Paris 1637.
Campell, Joseph (*26.03.1904 New York City; † 30.10.1987 Honolulu), Religionswissenschaftler, Erforscher der Mythen, die – im Sinne von C. G. Jung – als äußere Darstellung der innersten psychischen Ebene des Menschen Träume der Menschheit sind.
W.: Lebendiger Mythos, 1985; Der Heros in tausend Gestalten, 1986.
Lit.: Ellwood, Robert: The Politics of Myth. A Study of C. G. Jung, Mircea Eliade and Joseph Campell, N.Y. 1999.
Canavesio, Orlando (*1915 Buenos Aires; † 1957), argentin. Arzt, Neurologe, benützte das EEG zur Erforschung der Beziehungen zwischen ASW und Gehirnphysiologie; gründete 1946 die Asociación Médica de Metapsíquica Argentina. Hrsg. der Rivista Médica de Metapsíquica. C. nahm als einziger spanisch sprechender Pps. 1953 an der pps. Konferenz in Utrecht teil. Tod durch Autounfall.
Canori Mora, Elisabeth (*21.11.1774 Rom; † 5.02.1875 ebd.), selig (24.04.1994, Fest: 5. Februar), Terziarin OST,  Mystikerin, Visionärin und Passionsekstatikerin; im Alter von 22 Jahren Heirat des psychisch labilen Cristoforo Mora; Durchbohrung des Herzens im Gefolge einer Vision am 17. Sept. 1803; Stigmen ab dem 8.04.1814, die auf ihr Gebet hin wieder verschwanden; 1816 mystische Verlobung, am 29.06.1820 Vision über ein bevorstehendes Strafgericht über die Menschheit.
Canseliet, Eugène Léon (*18.12.1899; † 12.04.1982), franz. Alchemist, Schriftst., Schüler von J. J. > Fulcanelli.
W.: Alchimie expliquée sur les textes classiques, 1972; Alchimie, 1978.
Caouette, Aurélie (*11.07.1833 Québec, Kanada; † 6.07.1905), Ordensname Catherine-Aurélie vom Kostbaren Blut, Dienerin Gottes, verschied. myst. Phänomene: Levitation, Hyperthermie, Duft.
Lit.: Bouflet I, 50, 58, 62, 69f., 106f., 179ff.).
Capizzi, Ignatius (*2.09.1708 Bronte / Sizilien; † 27.09.1783 Palermo), charismat. Mystiker, Prediger u. Beichtvater, verlor früh seinen Vater und lebte zunächst als Hirte; sein älterer Bruder starb bald nach seiner Priesterweihe. Auf Wunsch seiner Mutter entschloss er sich zum Studium der Theologie, wechselte zur Medizin, setzte dann jedoch – nach Aussprache mit dem Generalvikar von Monreale – das Theologiestudium fort; Priesterweihe 1736 in Palermo. In Bronte gründete C. im Vertrauen auf die göttliche Vorsehung ohne vorhandene Mittel ein Kolleg zur Ausbildung von Jugendlichen. Gabe der Kardiognosie, der Prophezeiung, Levitation und  Lichterscheinungen im Zusammenhang mit der Zelebration der Messe.
C. starb genau an dem von ihm vorhergesagten Tag. Seligsprechungsprozess 1819 eingeleitet, heroischer Tugendgrad am 27. Mai 1858 anerkannt.
Lit.: Schamoni, W. / K. Besler: Charismatische Heilige. Stein / Rhein: Christiana, 1986, S. 89 – 94.
Capra, Fritjof (*1.02.1939 Wien), Physiker, studierte in Wien und Paris, später Arbeit an der Universität Berkeley / Kalifornien. Philos., Propagator des New Age-Denkens, postulierte neue Sicht der Wirklichkeit (Paradigmenwechsel) mit neuem Denken im Sinne fernöstl. Weisheitslehren sowie ganzheitl. Orientierung (Holismus) in Ergänzung von physikal. Erkenntnis u. mystischer Erfahrung.
W.: Das Tao der Physik, 1977; Der kosm. Reigen, 1983; Wendezeit – Bausteine für ein neues Weltbild, 1983; Das neue Denken, 1987.
Carancini, Francesco (1863 – 1940), italienisches PK-Medium (Apporte, Levitationen); schrieb medial auch in Latein und Altgriechisch; trickverdächtig, da alle Phänomene in absoluter Dunkelheit produziert wurden; wurde einmal bei einem Täuschungsversuch ertappt (Gebrauch seiner Hände); 1909 von der SPR zu Sitzungen eingeladen. C. wurde untersucht von den Forschern Th. > Flournoy und Everard < Feilding; auch Séancen in Gegenwart von W. > Crookes und William W. > Baggally.
Carbonell Cirer, Franziska Anna (1781 – 1855), selig (1.10.1989, Fest: 27. Februar), Ordensname: Franziska-Anna v. der Jungfrau der Schmerzen; pn. Phän.: Levitation, Lichtglanzerscheinungen.
Lit.: Bouflet I, 37–39, 60; 81.
Carboni, Hedwig (*2.05.1880 Pozzomaggiore / Sardinien; † 17.02.1952 Rom); italien. Mystikerin, Dienerin Gottes, diverse mystische Phänomene.
Lit.: Vgl. Bouflet I, Namensindex.
Cardanus, Hieronymus, Cardano Girolamo (*24.09.1501 Pavia; † 21.09.1576 Rom); ital. Arzt, Astrologe, Mathematiker, Naturphilosoph; 1526 Dr. med., ab 1532 Dozent für Mathematik in Mailand; hatte pn. Erlebnisse bzw. verfügte über mediumistisch-visonäre Fähigkeiten, die zu vielen halluzinatorischen Erlebnissen führten (ekstatische Himmelsreisen durch die Sphären der Planeten).  Aufgrund seiner pantheistischen Naturphilosophie wurde er 1570 der Häresie angeklagt, eingekerkert und genötigt, seine inkriminierten Lehrsätze zu widerrufen.
W.: Somniorum Synesiorum omnis generis insomnia
explicantes, 1562; Metoposcopia, 1546, bekannteste
Ausg. von 1658 („Stirnlinienkunde“ – nach seiner
Auffassung sollten den menschlichen astrologisch
gedeuteten Gesichtsbildungen bestimmte menschl. Charaktertypen entsprechen); De somniis, Basel l585 (dt.: Wahrhafftige Unterweisung, wie allerhand Träume, Erscheinungen und nächtliche Gesicht ausgelegt werden sollen, Basel 1563); De propria vita, 1575 (dt. 1914, Autobiografie).
Carington, Walter Whately, eigentl. geb. Smith (*1884 London; † 2.03.1947 Sennen, Cornwall). 1933 änderte er seinen alten brit. Familiennamen Carentan in Carington; bedeutender brit. PPs, verheir. mit  der Deutschen Hedda Enders. 1920 Ratsmitglied der SPR, studierte mehrere Medien: Eva Carrière (zusammen mit E. J. > Dingwall),  K. > Goligher, O. > Leonard. C. entdeckte den sog. Verschiebungseffekt (displacement effect) bei quantitativen ESP-Experimenten mit Zener-Karten (Proband nennt häufig das Objekt vor oder nach dem Zielobjekt); vertrat eine Assoziationstheorie der Telepathie und entwickelte auch eine eigene Psycho-Hypothese im Hinblick auf die postmortale menschliche Weiterexistenz. Gründer und Herausgeber der Zschr. Psychic Research Quarterly (1920).
W.: The Foundations of Spiritualism, 1920; A Theory of the Mechanism of Survival, 1920; The Death of Materialism, 1932; Telepathy: An Outline of its Fact, Theory and Implications. London: Methuen, 1945; Repr. New York: Gordon Press, 1972.
Lit.: Murphy, Gardner: W. Whately Carington: In Memoriam. Journal of the American Society for Psychical Research 41 (1947), 123.
Carlson, Chester F. (*8.02.1906 Seattle, Washington; †19.09.1968 New York), amerik. Millionär, Physiker, Erfinder der Xerography (Trockenkopierer). Seine Bekehrung vom Materialisten zum Interessenten der PPS verdankt er seiner Frau Dorris (1948). Später hatte er eigene pn. Erlebnisse; er unterstützte finanziell die ASPR, deren Mitglied er wurde; arbeitete auch mit Karlis > Osis in der Forschung zusammen.
Caro, Rabbi Yosef (*1488 Toledo; †1575 Safed, Israel), jüd. Gelehrter, Kabbalist; floh 1492 mit seiner Familie – bedingt durch die span. Inquisition – aus Spanien nach Konstantinopel, dann nach Adrianopel, Ägypten, und ließ sich schließlich in Safed nieder.
W.: Maggid Meisharim (Über Visionen u. Enthüllungen).
Carpenter, William Benjamin (*29.10.1813 Exeter, Devon, Engl.; † 10. oder 19.11.1885 London), engl. Physiologe, nach dem der sog. Carpenter-Effekt benannt ist. Dieser besteht darin, dass bestimmte Vorstellungen unwillkürliche Muskelbewegungen bewirken. Diese Hypothese wurde dann von W. > Hellpach auf alle subj. Wahrnehmungs- und Vorstellungsinhalte erweitert (Ideo-Realgesetz). Der genannte Effekt dient als Erklärung für die Pendelbewegungen sowie für manche ideomotorische spiritistische Praktiken (z. B. Tischrücken).
Carpenter, William Boyd (1841 – 1918), anglikan. Bischof von Ripon, war 1912 Präsident der SPR.
Carpzov, Benedictus (1595 – 1666), einer protest.-sächsischen Gelehrtenfamilie entstammender Rechtsgelehrter, Richter und Beisitzer am Leipziger Schöppenstuhl, „Gesetzgeber von Sachsen“ in Leipzig, wirkte in Wittenberg, Jena u. Dresden. Er schrieb über Hexerei und Zauberer, von deren Faktizität er überzeugt war. Mit seinen Argumenten setzt sich Christian > Thomasius auseinander, der, 1690 von der Leipziger Universität vertrieben, an der Univ. Halle wirkte, welche von C. als „höllisches Institut“ bezeichnet wurde.
NB: Dass C. angeblich für die Todesurteile von 20.000 Menschen  – vor allem Hexen – verantwortlich zu machen sei, ist geschichtlich nicht haltbar.
W.: Practica nova Imperialis Saxonica rerum criminalium, Wittenberg 1635, Frankf. 1758 (mit 7 Nachdrucken); es sollte eine quasi-gesetzliche Basis zur systemat. Hexenverfolgung sein.
Lit.: Jöchers Gelehrten-Lexikon Bd. I / 1750 (Ndr. Hildesheim 1960), Sp. 1692; Weber, H. v. im Juristen-Jahrbuch 1966 / 67, Bd. 7.
Carrière, Eva, Eva C., Pseud. für Medium Marthe Béraud, verh. Waespé (*1886?) in den Publikationen von Albert Frh. v. > Schrenck-Notzing. Charles > Richet nennt sie mit dem richtigen Namen (Sitzungen in der Villa Carmen in Algier 1905). Nach dem Tod ihres Verlobten lebte sie im Haus von dessen spiritistisch-gläubigen Eltern in Algier, wo ihre mediumistischen Begabungen entdeckt wurden. Zwei Jahre hindurch traten wiederholt angebliche Materialisationen auf, von deren Echtheit Richet überzeugt war. Harry > Houdini hingegen hielt C. für eine Tricksterin.
Lit.: Geley, Gustave: Die sog. supranormale Physiologie und die Phänomene der Ideoplastie. In dt. Übers. v. Frh. v. Schrenck-Notzing. Lpz.: Mutze, 1920; Richet, Charles: Thirty Years of Psychical Research, 1923; Schrenck-Notzing, A. v.: Materialisationsphänomene, München 1923.
Carrington, Hereward Hubert Lavington (*17.10.1880 St. Helier, Jersey / Channel Islands, Engl.; † 26.12.1958 Los Angeles, Kalifornien / USA), PPs, bedeutender angloamerik. Medienforscher. Sein Interesse an den Phänomenen erwachte mit 18 Jahren; kam 1899 in die USA, 1900 wurde er bereits Mitglied der SPR; gründete 1921 in N. Y. das American Psychical Institute and Laboratory. Sein Hauptinteresse galt der Astralprojektion. Als Mitglied eines Untersuchungskomitees sprach er sich als Einziger für die Echtheit der Phänomene v. Margery (> Crandon, M. S.) aus. Eusapia > Paladino brachte er zu Untersuchungen in die USA; experimentierte auch mit Eileen J. > Garrett. C. prägte (1945) den Begriff „Psychon“, der eine konkrete Vorstellung als individuelle Wesenheit bezeichnet. Er versteht darunter gewissermaßen so etwas wie „Seelenpartikel“, denen eine potentielle Energie innewohne, die ausreicht, um z. B. ein tragisches Geschehen der Vergangenheit vor unserem geistigen Auge wieder als Erinnerungsbild aufleben zu lassen.
W.: The Physical Phenomena of Spiritualism, 1907; The Coming Science, 1908; Eusapia Paladino and Her Phenomena, 1909; Death, its Causes and Phenomena, 1911; Hindu Magic, 1913; The Problems of Psychical Research, 1914; True Ghost Stories, 1915; Personal Experiences in Spiritualism, 1918; Psychical Phenomena and the War, 1918; Modern Psychical Phenomena, 1919; Higher Psychical Development, 1920; Your Psychic Powers, and How to Develop Them, 1920; Spiritualism, 1925 (mit James Walsh); The Projection of the Astral Body, 1929 (mit Sylvan J. Muldoon); The Story of Psychic Science, 1930; Houdini and Conan Doyle, 1932 (mit Bernard M. L. Ernst); A Primer in Psychical Research, 1933; The Phenomena of Astral Projection, 1951; The Case for Psychic Survival, 1957.
Carroll, Peter (*8.01.1953), engl. Okk., Begründer des Ordens „IOT“ (Illuminates of Thanateros). Seine von ihm entwickelte Chaosmagie fußt auf den Lehren des „Golden Dawn“ u. des Wiccakultes; schrieb auch unter seinem magischen Namen ‚Stochastikos‘.
W.: Liber Null: Psychonautik, 1987.
Carus, Carl Gustav (*3.01.1789 Leipzig;  † 28.07.1869 Dresden), Arzt (Mesmerist), vitalistischer Naturphilos., Maler, Physiologe. 1811 Promotion u. Privatdozent für Medizin in Leipzig, Vorlesungen über vergleichende Anatomie (NB: erstes selbständiges Fach an einer Universität in Deutschland!). 1814 nach Dresden als Direktor der  Klinik f. Geburtshilfe, dort 1827 königl. Leibarzt; erkannte als einer der Ersten die Bedeutung des Unbewussten (NB: C. G. Jung berief sich bei der Formulierung seiner Theorie vom Kollektiven Unbewussten auf C.); mit Goethe, Caspar David Friedrich und König Johann I. v. Sachsen befreundet.
W.: Psyche. Zur Entwicklungsgeschichte der Seele, Pforzheim 1846, Stuttg. 21851; Über Lebensmagnetismus, Leipzig 1857; Organon der Erkenntnis der Natur u. d. Geistes, 1856; Die Naturgeschichte der Gespenster, Weimar 1863.
Carvenale, Philomène (1929 –1959), Dienerin Gottes, italien. Stigmatisierte (Laiin); pn. Phänomen: Duft ihrer Stigmen.
Lit.: Vgl. Bouflet I, 182.
Casaubon(us), Méric (1599 –1671), Sohn des berühmten Gelehrten Isaac Causabon (1559 –1614), Oxforder Theologe, Kanoni-
kus von Canterbury, „Apologet des Zauber- u. Hexenglaubens“; klagte mit seinem Buch A True and Faithful Relation of What Passed for Many Years Between Dr. John Dee and Some Spirits (London 1659), mit dem sich auch G. W. v. Leibniz beschäftigte, John > Dee der Zauberei an und diskreditierte ihn dadurch.
W.: A True and Faithful Relation of What Passed for Many Years Between Dr. John Dee and Some Spirits, London 1659; Off Credulity and Incredulity in Things Divine and Spiritual, London 1668 –70, 1673.
Case, Paul Foster (*3.10.1884 Fairport, New York; † 2.03.1954 Mexiko), Okk., Tarotexperte, Leiter des amerik. Hermetic Order of the Golden Dawn; gründete in Los Angeles ein okk. Zentrum „Bota“ (= Builders of the Adyatum“). Seine Nachfolgerin im Bota-Zentrum war Dr. Ann Davies.
W.: The Tarot, A Key to the Wisdom of the Ages, 1947.
Cassinis, Samuel de (15./16. Jh.), Franziskanertheologe in Mailand, bezweifelte in seinem Werk die Annahme des Hexensabbats und eines realen Hexenfluges. Da der menschliche Leib nicht zum Fliegen geeignet ist, müsste Gott nämlich die Naturgesetze aufheben, was er jedoch nicht tue, um eine sündige Zusammenkunft von Hexen durch einen Flug zu ermöglichen.
W.: De lamiis, quas strigas vocant, 1505.
Cassirer, Manfred (*12.07.1920; † 18. / 19.12.2003 London), Dr.  phil., Ägyptologe, brit. Pps. dt. Herkunft, Mitgl. der SPR; 1937 Übersiedlung von Berlin nach Oxford, dort Studien der Orientalistik und Theologie. In Sutton, GB, Heirat mit Pauline Chenster. Forschungsschwerpunkte: UFOs, Medien, pn. Spontanfälle. C. sah Parallelen zwsichen UFO-Erscheinungen und Geistererscheinungen. Die extraterrestrische Hypothese als Erklärung lehnte er jedoch ab.
W.: Parapsychology and the UFO, 1988; The Persecution of Mr. Tony Elms: The Bromley Poltergeist, 1993; Dimensions of Enchantment: The mystery of UFO abductions, close encounters and aliens, Breese Books 1994; Medium on Trial: The Story of Helen Duncan and the Witchcraft Act, 1997; The Hidden Powers of Nature: hauntings, poltergeists, mediums, seances, 2001; Miracles of the Bible, 2003.
Cassoli, Piero (*25.07.1918 Bologna; † 29.08.2005 ebd.), Arzt, pps. Schriftsteller, Mitarbeiter bei ital. parapsycholog. Zeitschriften, z. B. Quaderni di Parapsicologia ab 1970; Mitbegründer des Centro Studi Parapsicologici di Bologna (CSP) 1954, Mitglied der Parapsychological Association ab 1965.
Lit.: Cassoli, Brunilde / Paola Righettini: Cinquant’
Anni di Vita del Centro Studi di Bologna Parapsicologici. Rom: Phoenix, 1999.
Castañeda, Carlos (Pseud.) (*25.12.1925 oder 1935 Cajamarca, Peru, oder in Juquery bei Sao Paulo in Brasilien; †27.04.1998 Los Angeles), Anthropologe; erfuhr angeblich eine schamanist. Einweihung durch den Yaqui-Indianer Don Juan Matus (*1891 Mexiko), worüber er in mehreren Büchern unter teilweise widersprüchlichen Angaben berichtet. Seine Werke wurden zwar zu Bestsellern, erhielten jedoch hinsichtlich der Authentizität der geschilderten Erlebnisse eine kontroverse Beurteilung. > Donner, Florinda.
Lit.: De Mille, Richard: die Reisen des Carlos Castaneda, Bern 1980.
Castelli, Franziskus Maria (1752 –1771), italien. Barnabit. Nach seinem Tod ereigneten sich Wunder. Pn. Phän.: Unverwestheit. Seligsprechungsprozess eingeleitet am 20. Dez. 1883.
Lit.: Bouflet I, 428.
Caterina > Katharina.
Catez, Elisabeth von Dijon (*18.07.1880 bei Bourges, Frankreich; †09.11.1906), selig (25. Nov. 1984, Fest: 9. Nov.), 1901 Eintritt in den Karmelitinnenorden, Ordensname Elisabeth von der Dreifaltigkeit, Mystikerin.
W.: Elisabeth de la Trinitè: J’ai trouvé Dieu. 3 Bde., Editions Cerf 1979 / 80.
Lit.: Licht, das mich führt. Geistliche Botschaft, Herder 1986.
Cavalcanti, Adolfo Bezerra de Menezes (*29.08.1831 Riacho do Sangue, heute Solonopole, Ceara, Brasilien; † 11.04.1900 Rio de Janeiro); bekannter Verbreiter der spiritist. Doktrinen im Sinne v. A. > Kardec; Präsident der brasilianischen spiritistischen Föderation; Studium der Medizin in Rio de Janeiro. 1856 Dr. med., zeitweise als Militärarzt, Politiker, Journalist und Schriftsteller tätig.
Cavendish, Richard (*1930 Henley-on-Thames, Oxfordshire), Sohn eines anglikanischen Geistlichen, Schriftsteller, Autor esoterisch-okkulter Bücher, studierte in Oxford Geschichte und lebte auch einige Jahre in New York und Los Angeles.
W.: The Black Arts: A Concise History of Witchcraft, Demonology, Astrology, and Other Mystical Practices Throughout the Ages, 1967; Die schwarze Magie. Berlin: Schikowski, 1980 (The Black Arts, 1967); Man, Myth and Magic. An illustrated Encyclopedia of the Supernaturel“, 24 Bde. (1970 / 72); Encyclopedia of the Unexplained: Magic, Occultism and Parapsychology. London. Routledge & Kegan Paul, 1974; Hg. v. Visions of Heaven and Hell, 1977.
Cayce, Edgar (*18.03.1877 Hopkinsville, Kentucky /USA; † 3.01.1945 Virginia Beach /USA), religiöses Trance-Medium, das im Schlaf medizin. Diagnosen stellte – daher auch sein Name „schlafender Prophet“. Wie er seinen Eltern erzählte, konnte er schon als Kind Erscheinungen verstorbener Verwandter sehen. Später konnte er sich selbst in Trance versetzen. In diesem Bewusstseinszustand konnte er sich telepathisch auf Geist und Körper von Patienten einstimmen, von denen die Ärzte ihm nur Namen und Adresse nannten. Ca. 30.000 solcher Readings wurden publiziert, unter ihnen auch gut beglaubigte paranormale Leistungen. So etwa behauptete C. von einer Person, sie sei die Wiedergeburt eines Mannes, der im Sezessionskrieg auf der Seite der Konföderierten gedient habe. Tatsächlich ließ sich die Existenz dieses Soldaten verifizieren. 1932 Gründung der Association for Research and Enlightenment in Virginia Beach, die ca. 14.000 Berichte über Heilerfolge sammelte.
W.: E. C. Visionen des Neuen Zeitalters, 12 Bde.
Lit.: Sugrue, Thomas: E.C. – Die Geschichte eines schicksalhaften Lebens, München 1981; Stearn, Jess: Der  Schlafende Prophet, München 1985.
Cazzamalli, Ferdinando (1887–1958), ital. Neurologe, arbeitete mit Probanden u. einem Hörfunkempfänger im Faradayschen Käfig an Telepathie-Experimenten. Angebl. Geräusche im Gerät führte er auf zerebrale Radiowellen zurück. Gründete 1950 die AISM (Associazione Italiana Scientifica di Metapsichica), einen Zweig der ebenfalls von ihm 1937 ins Leben gerufenen SIP di Roma; zugehörige Zschr. Metapsichica. Vgl. auch W. M. > Bechterew.
Cecco d’Ascoli (13. / 14. Jh.), eigentlich Francesco degli Stabili, Hofastrologe am Hofe des Herzogs von Kalabrien; lehrte Medizin an den Universitäten von Bologna und Florenz. Von der Inquisition wegen anstößiger Stellen (astralmagische Meinungen) in seiner Schrift Commentarii in Sphaeram Ioannis de Sacro Bosco der Häresie bezichtigt und 1327 auf dem Scheiterhaufen hingerichtet. Angeblich wurde er von einem neidischen Astrologen Namens Dinus denunziert.
W.: L’acerba (naturwissenschftl.-astrologisches Lehrgedicht).
Centurione, Scotto Carlo (1877–1958), italien. Medium. Nach dem Tod seines Sohnes Vittorio († 21.09.1926) versuchte er, in London durch das Medium George > Valiantine im Haus von Dennis > Bradley einen Kontakt mit ihm zu erreichen. Er hörte die Stimme seines Sohnes sowie das imitierte Geräusch eines Flugzeugs beim Absturz.
Cevoli, Florida (*11.11.1685 Pisa; † 12.06.1767), selig (16.05.1993, Fest: 12. Juni), Klosterfrau in Città di Castello, Veronika Giuliani war ihre Novizenmeisterin; Herzstigmatisierte. Bereits zu Lebzeiten gab sie in einer Zeichnung die figürliche Darstellung der Stigmatisation wieder, die erst acht Tage nach ihrem Tod sichtbar wurde.
Chambers, Robert (1802–1871), britischer Schriftsteller und Verleger mit spiritistischem Interesse  und Erfahrungen mit mehreren Medien (D. D. > Home,  Charles H. > Foster u. a.). Er schrieb auch das anonyme Vorwort von Homes Incidents of my Life sowie den Anhang “Connection of Mr. Home’s Experiences with those of Former Times”. 1860 wurde er Zeuge von Séance-Phänomenen bei den Geschwistern > Fox zusammen  mit Robert Dale > Owen.
Zwei Enkelkinder (Violet Tweedale und  Edward Fitzgerald) bewahrten schriftliche Unterlagen von ihm auf und ließen sie veröffentlichen.
Lit.: Trethewy, A. W., in: Light (January 6, 1933).
Chambon, Maria Martha (*6.03.1841 Croix-Rouge b. Chambéry, Savoyen; † 22.03.1907 Chambéry), stigm. Charismatikerin, hatte schon als Hirtenmädchen eine Vision des Gekreuzigten. 1862 Eintritt in den Orden der Heimsuchung Mariä (Visitantinnen), 1864 Profess; 1867 ekstatisches Schauen der Trinität, sollte als ihre Mission die Verehrung der hl. Wunden Jesu wiederbeleben. Obgleich sie schwer arbeitete, lebte sie vier Jahre nur von der Eucharistie. Am 12. Juni 1874 erhielt sie die linke Fußwunde, zwei Wochen später die Wunde am rechten Fuß, die stark blutete.
Phän.:  Asitie, Prophetie, Ekstase.
Lit.: Schons, P.: M. M. Chambon, Apostel u. Missionarin der hl. Wunden. Freibg.: Canisiuswerk, 1932.
Champagne, J. > Fulcanelli, Jean Julien.
Chandra, Jagdish (*1923 Bareilly / Indien), ein Reinkarnationsfall, der Aufsehen erregt hatte. Als Dreijähriger begann Ch. über sein früheres Leben zu sprechen, in dem er als Mitglied der Brahmanenkaste mit Namen Jai Gopal im weit entfernten Benares gelebt habe. Noch vor der Zusammenführung der beiden Familien machte er detaillierte Angaben, die später bestätigt wurden. Er dirigierte die Mitglieder der Gopal-Familie durch ein Straßengewirr hin zum Haus, wo er einst gelebt habe.
Lit.: Sahay, K. K. N.: Reincarnation: Verified Cases of Rebirth After Death, 1927; Stevenson, I.: Cases of the Reincarnation Type, 1975 – 1983.
Chapman, George William (*1921), britischer Geistheiler; sein Kontrollgeist war ab 1951 ein gewisser William Lang († 1937). Chapman behandelte nicht den physischen Leib, sondern dessen feinstoffliche Entsprechung, da nach seiner Ansicht eine gesunde Aura einen gesunden Leib bewirke.
Lit.: Hutton, J. B.: Healing Hands, N.Y. 1967.
Charbel Makhlouf > Makhlouf, Ch.
Charcot, Jean Martin (*29.11.1825 Paris; † 16.08.1893 Lac de Settons), frz. Psychiater, Hypnotiseur, Lehrer S. Freuds; stellte Ähnlichkeit der Verlaufsformen von Hysterie und mtl. Besessenheitsepidemien fest.
W.: Les Demoniaques dans l’Art (1887; dt.: Die Besessenen in der Kunst, 1988).
Chari, Cadambur Tiruvenkata Krishnama (1909 –1993), ind. Philos., pps. Autor; 1956 Lehrstuhl f. Philos. u. Psychologie am Madras Christian College in Tabaram / Indien; schrieb Beiträge über „Mystik u. PPS“ (1954), „Quantenphysik u. PPS“ (1956).
Charroux, Robert (Pseud.) (*7.04.1909; † 24.06.1978), eigentl.  Robert Grugeau; frz. Schriftst., bevorzugte Themen: Präastronautik, Ufos.
W.: Phantastische Vergangenheit; Verratene Geheimnisse.
Chauvin, Rémy, Pseud. Pierre Duval (*10.10.1913 Toulon; † 8.12.2009 Sainte-Croix-aux-Mines, Haut-Rhin), Dr. rer. nat., frz. Biologe und Ethologe (vergleichende Verhaltensforschung) an der Sorbonne in Paris, Interesse an pn. Fragestellungen seit 1958; verfasste Arbeiten über pn. Fähigkeiten bei Tier und Mensch; unternahm z. T. auch mit Evelyn Montredon Experimente hinsichtlich einer Beschleunigung der Abkühlung von Wasser infolge PK-Wirkung und experimentierte mit Mäusen unter Verwendung eines Tychoskops (Zufallsgenerator). Kritiker warfen ihm eine Vermischung wissenschaftlicher Konzepte mit solchen aus dem Bereich des Neo-Okkultismus und der Esoterik vor.
W.: La parapsychologie. Quand l’irrationnel rejoint la science, éd. Hachette 1980; Le paranormal au troisième millénaire, éd. J. M. Laffont-LPM 2001.
Cheiro, Pseud. f. William John Warner (*1.11.1866 Dublin; † 8.10.1936 Hollywood), engl. Numerologe, berühmter Chiromantiker; Pseudonyme: Count Louis Hamon und Cheiro (von ‘cheiromancy’). C. unternahm mehrere Reisen, erlernte in Indien die Hastirika-Deutungstechnik von Handlinien, studierte in der vatikan. Bibliothek Astrologie und verband diese mit der Handlesekunst zu einem System zwecks Vorhersagen über zukünftige Schicksale. Er wurde berühmt durch zahlreiche Voraussagen (Tod Edwards VII., Lord Kitchener u. v. a.); wanderte 1933 nach Kalifornien aus. C. starb auch der eig. Voraussage gemäß hinsichtl. Zeit und Ort.
W.: Language of the Hand, 141901; Numerology: A Study in Destiny, London 1901; Fate in the Making: Revelations of a Lifetime, N. Y. 1921; Cheiro’s World Predictions, London 1937; Das Buch der Zahlen, Freiburg  1964; Cheiro’s Geheimnisse der Hand. Ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, Engelsdorfer Verlag 2007.
Lit.: Biografie in: „Die andere Welt“ 1/ 65 u. 8 / 65.
Chennevière, Daniel > Rudhyar, Dane.
Chenoweth, Mrs., Pseud. f. Minnie Meserve Soule (1867–1936), Lehrerin, Unitarierin, amerik. Trancemedium, spirit. Schreibmedium, untersucht von James H. > Hyslop; hatte präkognitive Träume und die Fähigkeit des Hellhörens; beschrieb ihr unbekannte Personen, deren Identität später verifiziert wurde.
Chevalier Marie de Vénise > Ragon de Bettigny, Jean-Marie.
Chiaia, Ercole, Dr. (1840 –1905), ital. Psychologe, Prof. in Neapel; entdeckte Eusapia > Paladino neu, brachte sie 1888 mit C. > Lombroso in Kontakt und damit in Verbindung mit der wissenschaftl. Forschung.
Chiaratti, Angelo (*1955), ital. Seher (Visionär) aus Lecce, hatte als 15-Jähriger eine Erscheinung der „Unbefleckten Empfängnis“; Levitationsphänomen.
Lit.: Bouflet I, 55, 62.
Child, Irvin (*1915; †27.10.2000 Arlington), amerik. Psych. u. Pps., Yale Univ., ASW-Forscher, Präs. der Parapsychological Association 1981.
W.: Religion and Magic in the Life of Traditional Peoples, 1993 (gemeinsam mit seiner Frau Alice).
Chinmoy, Sri Kumar Ghose (*27.08.1931 Shakpuran / Chittagong, Ostbengalen, heute Bangladesch; † 11.10.2007 New York), ind. Guru, Meditationslehrer, Aurobindo-Schüler; hatte angebl. schon als Kind eine myst. Bewusstseinserfahrung (nirvikalpa sama-
dhi
), trat in den Aurobindo-Ashram in Pondicherry ein, wo er 20 Jahre blieb; sodann Reisen u. Vorträge, auch in Oxford u. in den USA; Privataudienz bei Papst Paul VI.; schrieb über 200 Bücher, komponierte über 2000 Gesänge. Gründer eigener Meditationsgruppen.
Lit.: Gandow, Thomas: Guru  Chinmoy u. die Chinmoy-Bewegung, München 1993.
Chopin, Symphorose (1924 – 23.07.1983), frz. Laiin, Karmelitenterziarin, diverse  mystische Phänomene (Levitation, Hyperthermie, Duft).
Lit.: Bouflet I, Namensindex.
Christaller, Helene (*31.01.1872 Darmstadt; † 24.05.1953 Jugenheim), bekannte evang. Schriftst., schildert einen mit ihrem Mann erlebten Spukfall in einem schwäb. Pfarrhaus (1894 –1902); von Fanny > Moser in ihr Werk Spuk aufgenommen (1950, S. 167 – 181).
Christian, Paul (Pseud.) > Pitois, J.-B.
Christiana v. Lucca (*1240 St. Croce, Italien; † 4.01.1310 ebd.), eig. Name: Oringa Menabuoi, Ordensname: Christiana di S. Croce, Myst., Gabe der Prophetie, Thaumaturgin. Sie gründete in ihrem Heimatort ein Kloster nach der Augustinerregel. Leichnam unverwest bis 1515, Kultbestätigung 15.06.1776.
Christina Camozzi von Spoleto OSA (*1435 Osteno bei Porlezza im Tessin; † 13.02.1456 Spoleto), Taufname Augustina; Augustinerin, Myst., 1834 Kultbestätigung.
Als Christina das heiratsfähige Alter erreicht hatte, gab ihr Vater Johannes Camozzi sie einem ortsansässigen Holzschnitzer zur Frau. Nach dessen Tod wurde Augustina die Geliebte eines Ritters, der in einem Söldnerheer diente. So kam sie nach Como. Die Tatsache, dass gleich zwei Grafen Taufpaten ihres Sohnes waren, bezeugt ihre gesellschaftliche Stellung. Augustina liebte Luxus und angenehme Gesellschaft. Nach dem Tod ihres Sohnes änderte sie ihr luxuriöses Leben, trat 1455 in den Dritten Orden der Augustiner ein, nahm den Namen Christina an und führte ein Wanderleben in Buße und Nächstenliebe, das sie nach Verona, Ferrara, Mirandola, Rom und Assisi führte. Bald erlangte sie den Ruf der Heiligkeit, floh aber immer wieder vor den sie aufsuchenden Menschen. Schließlich ließ sie sich in Spoleto nieder, wo sie sich dem Krankendienst widmete. Sie starb an Entkräftung. Christina wurde zunächst am Michaelsaltar in der Augustinerkirche in Spoleto beigesetzt. Auf ihre Fürbitte geschahen viele Wunder. Nach der Aufhebung des Klosters in Spoleto wurden ihre Gebeine in die Kirche San Gregorio Maggiore übertragen.
Christina Ebner (*26.03.1277 Nürnberg; † 27.12.1356 Engeltal), Dominikanerin, Priorin im Kloster Engeltal, Myst., Vis.
Christina Mirabilis (die Wunderbare) von Belgien (* ca. 1150 Brustem / B; † 1224 St.-Trond), Mystikerin. Mit fünfzehn Jahren bereits Waise, verdiente sie sich ihren Unterhalt als Hirtin. Nach einer kataleptischen Krise begann sie um 1182 ein strenges Leben der Buße, um den Armen Seelen zu helfen und die Sünder zu bekehren. Ihre mystischen Gnadenerweise und die außergewöhnlichen Vorgänge in ihrem Leben sind nur teilweise beglaubigt. Neun Jahre lebte sie auf dem Schloss von Loon, dann in St-Trond. Dort starb sie auch bei den Benediktinerinnen von St. Katharina. 1249 wurden ihre Gebeine erhoben. Heute befinden sich ihre Reliquien in der Redemptoristenkirche zu St.-Trond. Ihr Fest wird am am 24. Juli, dem Festtag der hl. Christina von Bolsena, gefeiert. Sie wird als Patronin der Sünder angerufen, auch gegen Infektionskrankheiten, Viehseuchen und in verzweifelten Situationen; gilt als Patronin für einen guten Tod.
Christina v. Aquila OSA (*24.02.1480 Colle di Lucoli, Italien; † 18.01.1543 L’Aquila), Augustinerin, Myst., Ekstat., Vis.; Kultbestätigung 1841.
Christina von Stommeln, auch „die Kölnische“ genannt (*1242 in Stommeln bei Köln; † 6.11.1312, begraben in Jülich), bereits mit 13 Jahren Begine in Köln, ab 1258 Stigmen, die gut beglaubigt sind. Ihre Frömmigkeitsbezeugungen und asketischen Abtötungen beunruhigten ihre Gefährtinnen derart, dass sie wieder nach Stommeln zurückkehrte. 1267 wurde der Dominikaner Petrus von Dacien († 1288) ihr Seelenführer. Er blieb mit ihr auch nach 1272, als er seine Tätigkeit in Schweden aufnahm, in Verbindung und zeichnete ihre ungewöhnlichen geistlichen Erfahrungen auf, über die sie ihm berichtet hatte. Neben Erscheinungen des Herrn hatte sie auch dämonische Versuchungen. Kultbestätigung 1908.
Lit.: Acta SS Iun. IV (1707), 270 – 454; Paulson, J. (Hg.): Sancti lat. medii aevi Suecani, I. Göteborg 1896; Socii Bollandiani (Hrsg.): Bibliotheca hagiographica latina antiquae et mediae aetatis, Brüssel 1898 –1901, 1740 –1746; Steffens, A.: Die selige Christina, Fulda 1912; Höchst, J. M.: Träger der Wundmale Christi I, Wien 1951, 56 – 68; Butler, A.: The Lives of the Saints. Durchges. Ausg. von H. Thurnston und D. Attwater, IV. New York 1956, 277 –279.
Christine Rigler (*2.05.1648; † 5.10.1705 Wien), aus St. Pölten stammende Myst., Vis., Stigmatis. ohne Herzwunde, mystische Kommunion durch Engel, Kontakte mit Armen Seelen; Grab in der Franziskanerkirche in Wien.
„Christus von Limpias“, paranormale Blut- u. Bewegungsphänomene am Kreuz der Pfarrkirche von Limpias bei San Sebastian in Spanien seit dem 30.03.1919, zahlreiche Zeugnisse, auch von Ungläubigen und Ärzten, keine offizielle kirchliche Anerkennung.
Lit.: Rechtschmied, P. Franz: Der heilige Christus und die Ereignisse in Limpias (nach spanischen Quellen), Innsbruck 1921; Kleist, Ewald von: Auffallende Erscheinungen an dem Christusbilde von Limpias, 1.3.1919. Kirnach-Villingen: Waisenb., 41921.
Chylinski, Raphael (*8.01.1694 Wysocko, Polen; † 2.12.1741 Lagiewniki), selig (9.06.1991, Fest: 2. Dez.), eigentl. Name: Melchior. Nach begonnener militär. Laufbahn entschloss er sich, bei den Minoriten in Warschau einzutreten  (4.04.1715), wollte ursprüngl. nur Laienbruder werden, jedoch Theologiestudium mit Priesterweihe 1717; Hauskaplan in einer gräflichen Familie u. in verschiedenen Konventen, strenges Gebets- u. Bußleben. Bei seinen Messen wurden Ekstasen und Lichtstrahlen wahrgenommen; Charisma der Krankenheilung, Kardiognosie, Exorzist; Wunder auch nach seinem Tod durch Anrufung (Auferweckung von den Toten); er soll auch einem Kranken erschienen sein.
Lit.: Schamoni, W. / K. Besler: Charismatische Heilige. Stein am Rhein: Christiana, 1986, S. 78 – 84.
Ciruelo (Cirvelo), Pedro Sánchez (ca. 1465 –1548), span. Theologe, Mathematiker und Inquisitor in Saragossa.
W.: Opus de Magica Superstitione, Alcalà 1521; Reprobacion de las supersticiones y hechizerias, Alcalà 1530.
Clair, Viktoria, geb. Courtier (1808 /11–1883, Frankreich), stigmatisierte Mutter und Witwe; Levitationsphänomen.
Lit.: Bouflet I, S. 61.
Clare, Arnold (*1901), brit. Amateurmedium. Bedeutsam für seine mediale Entwicklung wurde eine Begegnung mit einem Mönch namens Johannes vom Berge Athos, dem C. während des Ersten Weltkriegs 1917 als Marinesoldat begegnete. Dieser Mönch sagte ihm, sie würden sich später wieder begegnen, was dann bei einer Séance im Haus eines russischen Kapitäns auch geschah, dessen Frau ein Medium war. C. erkannte am Tonfall der Stimme Johannes, der ihm riet, seine Medialität auszubilden. Angeregt von der Lektüre eines Artikels von C. > Doyle merkte C., dass er automatisch schreiben konnte. Erst als bei ihm Tbc diagnostiziert worden war, begann er auch zu beten und spürte die Präsenz des Mönches Johannes. C. trat sodann einem Kreis der spiritualistischen Balham Church bei. Als dort Ende 1938 ein Medium ausfiel, sprang er stattdessen ein und produzierte Apporte, in späteren Sitzungen auch Materialisationen; im Juli 1940 erschien auch Jack > Webber.
Lit.: Edwards, Harry: The Mediumship of Arnold Clare, London 1941; ders.: The Mediumship of Jack Webber, New York 1941.
Cleary, Bridget (1868 –1895), irische Bauersfrau, wurde als letzte vermeintliche Hexe in Clonmel, Irland, von ihrem Ehemann Michael Cleary grausam misshandelt und verbrannt in der wahnhaften Annahme, sie sei eine Fee und ein Wechselbalg. Ihr Mann wurde im nachfolgenden Prozess, der großes Aufsehen erregte, zu 15-jähriger Zwangsarbeit verurteilt; danach wanderte er nach Kanada aus. Ihr Andenken lebt noch fort in dem Kinderreim: ‘Are you a witch or are you a fairy, or are you the wife of Michael Cleary?’
Clymer, Reuben Swinburne (*25.11.1878; † 3.06.1966), amerik. Okk., Leiter mehrerer Rosenkreuzervereinigungen.
W.: A Compendium of Occult Laws; The Rosicrucian Fraternity in America; Mystery of Osiris.
Cochet, Georges > Forthuny, Pascal.
Cocles, Bartolomeo (*19.03.1467; † 9.09.1504), eig. Bartolomeo della Rocca. Gelehrter Physiologe, Astrologe, Chiromantiker. Sein ihn unterstützender Lehrer in Bologna war Allesandro Achilini († 1512). Nachdem C. dem Bologneser Ermes Bentivoglio prophezeit hatte, dass dieser in einem Kampf sterben werde, wurde C. von ihm  ermordet. Tatsächlich wurde Bentivoglio 1513 in der Schlacht von Olmo bei Vicenza (von Prospero Colonna) getötet.
W.: Compendio of fisiognomica, Strasbourg 1553.
Coletta Boylet von Corbie (*13.01.1381 Gent; † 6.03.1447 ebd.), heilig (24.05.1807, Fest: 6. März), myst. begnadete Klarissin; zunächst Franziskanertertiarin, Reklusin in
Corbie (1402–1406). Aufgrund einer Er-
scheinung des hl. Franz v. Assisi gründete sie mit päpstl. Einwilligung 17 reformierte Klarissinenklöster und mehrere Männerklöster. Charismen: Arme-Seelen-Offenbarungen,
Totenerweckungen sowie zahlreiche pn. Phän.: lange Ekstasen, Levitationen.
Collado, Juan Angel, Visionär, Marienerscheinungen. In Sabana Grande, im Süden von Puerto Rico, erschien am 23.04.1953 dem achtjährigen Schüler Juan, als er Wasser vom Brunnen holte, eine weiße Dame auf den Wolken. Am nächsten Tag erlebten auch die ihn begleitenden Geschwister Ramonita (7 Jahre), Belen und Isidra (9 Jahre) die Erscheinung, die sich als „Jungfrau vom Rosenkranz“ bezeichnete. 33 Tage lang wurden die Kinder von Maria belehrt und geführt. Als ihnen verboten wurde, zum Erscheinungsort zu gehen, erfolgten nach dem 50. Tag die Visionen in der Schule, und die Kinder erzählten den Kameraden, was die Jungfrau  sagte. Da viele Menschen zusammenströmten, musste ein Polizist namens Dario García die Kinder schützen. Dieser erlebte in diesem Zusammenhang merkwürdige Phänomene (spontane Heilung einer tiefen Schnittwunde am Finger – die Kinder sahen, dass die Jungfrau etwas auf den verletzten Finger gab). Am 25.05.1953 ereignete sich vor 100.000 Zeugen ein Sonnenwunder ähnlich jenem von Fatima (auf den Kleidern erschienen Regenbogenfarben). 38 Jahre später, am 23.04.1991, wiederholte sich das Phänomen des Sonnenwunders in Gegenwart von abermals 100.000 Menschen. Die von Maria den Kindern übermittelten Botschaften wurden vom “Pittsburgh Center of Peace“ publiziert.
Collin de Plancy, Jaques Albert Simon (1794 –1881), frz. Schriftsteller d. Okk. u. Satanismus.
W.: Dictionnaire infernal, 1963, 1980.
Collins, Doris (*10.02.1918), brit. Medium (Hellsehen, Voraussagen), Heilerin; aufgewachsen in Essex als jüngstes von neun Kindern. Ihr erstes pn. Erlebnis datiert aus der Zeit ihrer Kindheit mit 5/6 Jahren. Sie befand sich mit einer Tante im Manor Park, East London, und spielte dort mit einem Mädchen namens Connie. Doch ihre Tante sagte ihr, dass Connie, ihre Tochter, schon vor einigen Jahren gestorben sei. Doris sah auch ihre eigene verstorbene Schwester Emmie. Mit 12 Jahren hörte sie in der Nacht eine warnende Stimme, die ihr sagte, dass ihre Schwester Lily den Raum, in dem sie Klavier spielte, verlassen solle. Bald darauf stürzte ein Teil der Decke ein. C. unternahm auch viele Reisen ins Ausland, nachdem sie aufgrund ihrer parapsychischen Fähigkeiten dazu eingeladen worden war. Mit der ebenfalls berühmten Doris > Stokes war C. eines der führenden Medien der 1980-er Jahre.
W.: A Woman of Spirit. Autobiography of a Psychic. London: Panther Books, 1983.
Collins, Mabel, eigentl. Minna Cook bzw. Mrs. Keningale / Kenningdale Cook (*9.09.1851; † 31.03.1927), engl. theosoph. Schriftstellerin, gab anfangs zus. mit H. P. > Blavatsky die Zschr. Lucifer heraus; später Austritt oder Ausschluss aus der Theosoph. Gesellschaft. Die Angaben darüber sind verworren; 1913 Mitgl. d. Anthropos. Ges.
W.: Licht auf dem Pfad, Leipzig 1888ff.
Colonna, Margherita (1255 – 30.12.1284), selig (Kultbestätigung: 17.09.1847, Fest: 30. Dez.), adelige Römerin, gründete eine Frauengemeinschaft; Visionen Christi u. Mariens, Brautmystikerin.
Columba von Rieti, eig. Angiolella Guadagnoli (*2.02.1467; † 20.05.1503), selig (Kult-
bestätigung: 25.02.1627, Fest: 20. Mai), italienische Ekstatikerin, mit 19 Jahren Dominikanertertiarin, begab sich 1488 nach Perugia, 1490 Profess und Klostergründung. Pn. Phän.: Hellsehen und Präkognition, Asitie, auch Levitationen; erlebte geistige Wallfahrt nach Jerusalem (peregrinatio mentalis), Visionen der Kindheit Jesu; wegen ihrer prophetischen Gaben oft um Rat gefragt.
Coly, Eileen (*1916), Pps., Tochter des Mediums Eileen > Garrett, geb. in England, seit 1947 in den USA, ab 1970 Präs. der Parapsych. Foundation. Ihre Tochter Lisette Coly (*1950) war Vizepräs. der amerikan. Paraps. Foundation.
Comenius (Komensky), Johann Amos (*28.03.1592 Ostmähren; † 15.11.1670 Amsterdam), Humanist, Priester, 1616 Prediger der „Brüdergemeinde“ in Böhmen, 1632 deren Bischof; Reformer des Unterrichtswesens; strebte in einer „Pansophie“ eine Synthese der Wissenschaften u. okk. Lehren an. Seine Gedankenwelt ähnelt jener der Rosenkreuzer.
Comin, Dr. Jacopo († 15.05.1973), Journalist, Filmproduktionsleiter, unterrichtete seit 1958 pn. Phänomenologie an der Accademia Tiberina in Rom.
Conant, Frances Ann (1831 – 1875), amerikan. spiritist. Medium. Unter der Führung eines verstorbenen Bostoner Arztes (Kontrollgeist) wurde sie ein Heilmedium und entwickelte sich zu einem physikalischen und Schreib-Medium.
Lit.: Conant, J. H. / J. W. Day: Biography of Mrs. J. H. Conant, the World’s Medium of the Ninteenth Century, Boston 1873.
Constant, Alphonse-Louis > Lévi, Eliphas.
Cony, Cecy (1900 –1939), Ordensname Sr. M. Antonia, Brasilianerin, hatte Schutzengelkontakte.
Lit.: Weigl, A. M.: Sie sah ihren Schutzengel. Altötting: St. Grignion V., 1974 /75.
Cook, Florence (*1856; † 22.04.1904 London), seit ihrer Heirat 1874 bekannt unter dem Namen Mrs. Elgie Corner; engl. Materialisationsmedium, sah angeblich bereits in ihrer Kindheit Geister und hörte Stimmen, was man jedoch ihrer lebhaften Einbildungskraft zuschrieb. 1871 wurde sie in der Öffentlichkeit bekannt.
Ihr „Geistwesen“ bzw. ihre Phantom-Begleiterin nannte sich Katie King. Sie soll die Tochter von John King (Sir Henry Morgan, 1635 – 1688, brit. Seeräuber u. späterer Vizegouverneur v. Jamaika) gewesen sein. C. war das erste engl. Medium, das bei guter Beleuchtung Vollmaterialisationen produzierte; von Sir W. > Crookes studiert, der die beiden Frauen in einiger Entfernung gesehen haben will.
NB: Wohl betrüger. Vortäuschung v. Phänomenen; hinter der Verkleidung wurde Cook selbst vermutet.
Lit.: Hill, J.  A.: Spiritualism, its History, Phenomena and Doctrine, 1918; Dingwall, E. J.: The Critics’ Dilemma, Dewsbury / U.K. 1966.
Cook, Kate Selina (1859 – 1923), britisches Materialisationsmed. (Phantom “Lillie Gordon”) wie ihre ältere Schwester Florence, wenngleich weniger bekannt u. weniger untersucht, da sie mehr private Séancen abhielt und sich auch nicht den gleichen wissenschaftlichen Tests unterzog. Alfred Russel > Wallace war bei einer Serie von Sitzungen anwesend und schrieb in seinem Buch My Life über die bei Kate erschienenen Phantome sowie über eine Séance bei Mrs. Ross in New York.
Lit.: Wallace, A. R.: My Life – A Record of Events and Opinions. 2 Bde. London: Chapman & Hall, Ltd., 1905.
Coombe-Tennant, Winifred Margaret Serocold, Pseud. Mrs. Willett (1874 –1956);  brit. automat. Schreibmedium seit der Kindheit, doch gab sie diese Beschäftigung wieder auf. Der Tod ihrer Tochter veranlasste sie allerdings zur Wiederaufnahme dieser medialen Praxis. C.-T.  nahm an einer Gruppe von Medien hinsichtlich Kreuzkorrespondenzen (über SPR) teil. Ebenso im medialen Team waren Mrs. A. W. Verrall, Mrs. W. H. Salter, Mrs. Holland. Zumeist erhielt sie Botschaften, die auf F. W. H. Myers († 1901) als Urheber hinwiesen.
Cooper, Blanche, britisches Medium mit dem Phänomen der sog. direkten Stimme. Über die mit ihr durchgeführten Experimente und Beobachtungen in den Jahren 1921/ 22 berichtet S. G. > Soal, Univ. London, in den Proceedings der SPR (Bd. 35). Es manifestierte sich auch die Stimme seines Bruders Gordon Davis, von dem er annahm, dass er im Krieg gefallen sei. Es stellte sich jedoch heraus, dass er noch lebte. Die beiden geist. Führer C.s nannten sich Nada u. Afid. In den Jahren 1923 – 25 unternahm C. auch Buchtests.
Cooper, Margaretta (*ca. 1850), amerik. Medium, Tochter des spirit. Autors Laroy Sunderland, der in der Zschr. Spritual Philosopher über spirit. Klopfen (durch das Medium) schrieb; Klopflaute wurden in Charlestown und Boston vernommen.
Coover, John Edgar (*16.03.1872 Remington, Indiana; † 19.02.1938), Stanford University, amerikan. Psychologe, experimentierte schon seit seiner Promotion 1912 mit Karten zur Untersuchung der ASW; ebd. 1937 als Prof. emeritiert.
Cora > Tappan-Richmond, Cora.
Cordovero, Rabbi Mosche (1522 – 1570), Kabbalist aus Córdoba, lebte in Safed (Palästina). Sein 1584 gedrucktes Hauptwerk, Pardes rimmonim („Der Granatapfelhain“), ist eine der tiefgründigsten Einführungen in die Problematik des Seins der Symbole.
W.: Pardes rimmonim; Or Yakar (Teures Licht).
Cornacchiola, Bruno (*9.05.1913 Tre Fontane bei Rom; † 22.06.2001), Seher, dem Maria angeblich als „Jungfrau der Offenbarung“ erschien; der Erscheinungsort wurde zum Wallfahrtsort, kirchlicherseits aber nicht bestätigt. Der Seher selbst, aus einer tristen Familie stammend, wurde mit 14 Jahren getauft und nahm am Spanischen Bürgerkrieg teil. Nach seiner Heimkehr 1939 wurde er Straßenbahnschaffner und Baptist, dann Adventist; er brachte auch seine Frau zum Austritt aus der kathol. Kirche. Am 12.04.1947 erfolgte die erste Erscheinung (zunächst nur seinen Kindern als „bella signora“ sichtbar) in einer Grotte beim Trappistenkloster Tre Fontane. Am 12.04.1980 sollen mehr als 3.000 Menschen bei der Grotte ein Sonnenwunder erlebt haben.
Corner, Florence > Cook, Florence.
Coronel, M. F. > Agreda, Maria F. von.
Cosimo Fragomeni, Fratel > Fragomeni, Fratel Cosimo.
Cotoi, Maria (*18.04.1930 Baita / Kreis Mures, Rumänien), stigmatisierte Nonne und Visionärin in Bukarest, Gründerin der Kongregation des Unbefleckten Herzens Mariens (Ordensname: Sr. Maria Ionela); wurde in der Zeit vom 10. Mai bis 28. Juli 1949 in der Apostolischen Nuntiatur von Sr. Maria Clara beobachtet und auch von Ärzten untersucht. Sie kam dann in das Kloster der hl. Agnes. Die Nuntiatur wurde 1950 gewaltsam geschlossen, Sr. Ionela verhaftet und erst 1964 aus dem Gefängnis entlassen. Pn. Phän.: Ekstasen, Inedia, blutende Hostie, Kruzifix.
Cottin, Angelique (*1832), armes Bauernmädchen; lenkte um 1846 durch ihre psychokinetischen Kräfte die Aufmerksamkeit der Pariser auf sich und wurde „elektrisches Mädchen“ genannt, da Gegenstände in ihrer Nähe zurückgestoßen wurden und Tische sich von ihr wegbewegten, selbst wenn sie am Ort festgehalten wurden. Ihre Eltern hofften durch die Begabung ihrer Tochter aus der Armut herauszukommen, doch verschwand deren außergewöhnliche Fähigkeit nach einem Monat genauso geheimnisvoll, wie sie gekommen war.
Lit.: Flammarion, Camille: Mysterious Psychic Forces, 1907.
Cottini, Alfonsina (*1902 Craveggia /Ital.; † 1984), als 13. von 17 Kindern geboren, erkrankte sie mit 15 Jahren an Knochen-Tbc und wurde nach 15-jährigem Siechtum am 5.08.1955 in Lourdes geheilt. Während des Bades in Lourdes soll ihr die Muttergottes erschienen sein und ihre Heilung angekündigt haben, die während der Sakramentsprozession erfolgte. Alfonsina konnte plötzlich wieder gehen und war um ca. 50 cm größer geworden. Die Heilung wurde offiziell nicht anerkannt. 1979 verfiel C. in einen komaartigen Zustand (Biostase?) ohne Nahrungsaufnahme.
Cottolengo, Joseph Benedikt (*3.05.1786 Brà / Piemont; † 30.04.1842 Chieri), heilig (19.03.1934, Fest: 30. April), entschloss sich mit 17 Jahren für den geistl. Stand, 1811 Priesterweihe, Dr. theol., Kanonikus an der Dreifaltigkeitskirche in Turin. Im Vertrauen auf die göttl. Vorsehung gründete der begnadete Organisator zunächst „Piccola Casa della Divina Provvidenza“ (Kleines Haus der Göttlichen Vorsehung) und mehrere andere Häuser für arme und kranke Menschen, besonders für Kinder, sowie 14 Genossenschaften tätiger und beschaulicher Art. Er besaß das Charisma der Krankenheilung und der Kardiognosie.
Lit.: Schamoni, W. / K. Besler: Charismatische Heilige. Stein / Rhein: Christiana, 1989, S. 152 – 170.
Coudris, Mirabelle (Pseud.) > Kudris, Mira Maria.
Coué, Émile (*26.02.1857 in Troyes; † 2.07.1926 Nancy), frz. Apotheker, Hypnotiseur, Begründer der Autosuggestionstherapie („Couéismus).
W.: Die Selbstbemeisterung durch bewusste Autosuggestion, Basel 1925 (dt. 1936).
Court de Gébelin, Antoine (*1725 Nîmes; † 10.05.1784 Paris), frz. Gelehrter, Pastor der Reformierten Kirche, Präsident des Museums zu Paris, Freimaurer u. Illuminat, Verfasser von neun Bänden der 30-bändigen Enzyklopädie Le Monde primitif analysé et comparé avec le monde moderne, größtenteils okkulten und esoterischen Inhalts; Verfechter der Ansicht, dass das Tarot aus Ägypten stamme. Er entdeckte als Erster, dass die Tarotkarten als Initiation zum geheimen Wissen (Große Arkana) aufzufassen seien und verstand sie als allegorische Darstellungen ewiger Wahrheiten durch den Magiergott Thoth für seine Adepten.
NB: Diese These wurde jedoch durch die Forschung widerlegt (gegeben durch die Entzifferung der Hieroglyphen um 1822 infolge der Auffindung des Steins von Rosette 1799!)
W.: Le Monde primitif analysé et comparé avec le monde moderne. 9 Bde., von 1773 –1784; 1878, 30 Bde. geplant (dt.: Die Primitive Welt).
Cousin, Germaine (*ca. 1579 Pibrac bei Toulouse; † 15.06.1601), heilig (29.06.1867, Fest: 15. Juni), armes Hirtenmädchen, von ihrer Stiefmutter schlecht behandelt, starb mit ca. 22 Jahren im Viehstall. 1644 war ihr Leib noch unverwest.
Wunder nach ihrem Tod auf ihre Fürbitte hin: wunderbare Mehl- bzw. Teigvermehrung  bei den Nonnen zum Guten Hirten in Bourges im kalten Winter zwischen Nov. 1845 bis Februar 1846.
Lit.: Veuillot: Vie de la bienheureuse Germaine, 1904; Blessed Mary of St. Euphrasia Pelletier (Biografie). London: Burns, Oates & Washbourne, 1933, S. 252ff.
Cox, Esther (1860 – 1912), Poltergeistmedium in Amherst, Neuschottland, um deren Person sich um 1878/79 spontan massive paranormale, meist aggressive physikalische Phänomene ereigneten (automatische Schriften an der Wand, sie wurde mit Gegenständen beworfen, spontane Brände im Haus u. a.). Die Phänomene hörten auf, als Esther ins Gefängnis kam, da man sie beschuldigt hatte, die Scheune des Nachbarn niedergebrannt zu haben, obgleich viele der Meinung waren, dass der wahre Urheber derselbe war, der das Mädchen ein Jahr zuvor traktiert hatte.
Lit.: Hubbell, Walter: The Great Amherst Mystery, 1916; Carrington, Hereward: Personal Experiences in Spiritualism, 1913.
Cox, Julian (*ca. 1593; † 1663 Taunton /Somerset), brit. Bettlerin, die der Hexerei angeklagt wurde. Als sie zur Prüfung ihrer Schuld aufgefordert wurde, das Vater Unser-Gebet aufzusagen, ließ sie bei der Bitte „führe uns nicht in Versuchung“ das „nicht“ aus, worauf sie für schuldig befunden und hingerichtet wurde.
Cox, William Edward (1809 –1879), engl. Pionier der PPS, Anwalt, gründete 1875 eine Psychological Society for Great Britain zum Studium pn. Phänomene, die sich jedoch nach seinem Tod wieder auflöste. Mitarbeiter von W. > Crookes in der Untersuchung von D. D. > Home. C. war kein Befürworter der spiritistischen Hypothese, sondern schlug den Begriff einer „psychischen Kraft“ (psychic force) vor.
W.: Spiritualism Scientifically Examined with Proofs of the Existence of a Psychic, London 1872; What Am I? A Popular Introduction to Mental Physiology and Psychology, London 1874; Beweise für die Existenz einer psychischen Kraft, Leipzig 1884.
Cox, William Edward (*12,09.1915; †), amerik. Pps., Mitarbeiter v. J. B. > Rhine; trug wegen seiner Arbeiten zur Psychokinese den Spitznamen „Mr. PK“.
Crandon, geb. Mina Stinson, bekannt als „Margery“ (*29.07.1889 Princeton, Ontario; † 1.11.1941 Boston), von den Forschern kontrovers beurteiltes, berühmtes amerikan. Materialisations- u. PK-Medium; 1904 Übersiedlung nach Boston, 1910 Heirat mit Graf P. Rand (1918 geschieden); in zweiter Ehe verheiratet mit dem Bostoner Chirurgen Le Roi G. Crandon, durch dessen Einfluss sie Spiritistin wurde. In Trance schrieb C. in altem Chinesisch; produzierte Phänomene der direkten Stimme, der Musik und Schrift, Lichterscheinungen und Ektoplasma. C. war vorausgesagt worden, dass ein lachender junger Mann mit ihr Kontakt suche. Dieser erwies sich als ihr 1911 bei einem Eisenbahnunglück verstorbener Bruder Walter, der später ihr jenseitiger geistiger Führer wurde. 1923 in Paris Séancen mit den Forschern Charles > Richet und G. > Geley. In späteren Sitzungen in London wurde Harry > Price Zeuge von Tischlevitationen. Ein von der Zeitschr. Scientific American ausgesetzter Geldpreis wurde dem Medium jedoch vom eingesetzten Komitee in Boston am 12.04.1924 wegen Betrugsverdacht nicht zugesprochen, da sich die Kommission nicht einig war. Angebliche Daumenabdrücke von ‚Walter‘ erwiesen sich allerdings später als betrügerische Manipulation durch einen Bostoner Dentisten. Der kritische  Harry > Houdini war von der Echtheit der Phänomene nicht überzeugt, im Gegensatz zu H. > Carrington.
Lit.: Bird, J. Malcolm: Margery the Medium. Boston: Small, Maynard, 1925; Crandon, L. G.: Margery, Boston 1925; Carrington, H.: The Story of Psychic Science. In: JASPR (1930); Tietze, Thomas R.: Margery. New York: Harper & Row, 1973; Kenneth Silverman: Houdini! The Career of Erich Weiss. New York: Harper Collins, 1996; Williams Kalush, Larry Sloman: The Secret Life of Houdini. The Making of America‘s First Superhero. New York: Atria Books, 2006.
Cranshaw, Stella > Stella C.
Crawford, William Jackson (*1880; † 30.07.1920 Belfast), irischer Ingenieur, spirit. eingestellter Naturwissenschaftler, Univ.-Prof. in Belfast; experimentierte 1917–1920 mit dem Medium Kathleen > Goligher u. ihrer Familie (sog. Goligher-Zirkel) vor allem hinsichtlich Telekinese. Tod durch Suizid.
W.: The Reality of Psychic Phenomena, 1916; Experiments in Psychical Science, 1919; The Psychic Structures at the Goligher Circle, 1921.
Lit.: Barham, A.: Dr. W. J. Crawford: His Work and Legacy in Psychokinesis. Journal of the Society for Psychical Research 55 (1988), 113.
Creme, Benjamin (*5.12.1922 Glasgow), in London lebender schottischer Kunstmaler, Schriftsteller. Als Esoteriker in der theosophischen Tradition von Alice > Bailey stehend, empfing er ab 1959 durch eine innere Stimme diktierte Botschaften. 1982 gab er auf einer Pressekonferenz bekannt, dass ,Maitreya‘ als der wiedergekommene Christus des neuen Zeitalters schon seit dem 19.07.1977 in London lebe. C. hält weltweit Vorträge und lehrt die sog. Transmissionsmeditation für das Wassermann-Zeitalter. Angekündigte Prophezeiungen (1982) über das öffentliche Erscheinen sind bisher nicht eingetroffen. Diverse angeblich wunderbare oder pseudoparanormale Erscheinungen (Lichtzeichen) werden im Sinne seiner Ideologie interpretiert. Vgl. www.shareintl.org
W.: Maitreya – Christus und die Meister der Weisheit. München: Edition Tetraeder, 41997.
Lit.: Bistrich, Andrea: Maitreya: „I Come to Change All Things“. Eine moderne Heilserwartung im interkulturellen Vergleich (Münchener Ethnologische Ab-
handlungen; 17). München: Akademischer Verlag, 1996.
Crescentia von Kaufbeuren > Höss, Cr.
Croiset, Gerard (*10.03.1910 Laren / NL; † 20.07.1980), holländ. Sensitiver, Paragnost u. Heilpraktiker, von Prof. W. H. C. > Tenhaeff, dem damaligen Direktor des Parapsychologischen Instituts an der Univ. Utrecht, entdeckt und (seit 1945) untersucht, ebenso von Hans > Bender (1952). Berühmt sind die sog. „Platzexperimente“, in denen C. unter kontrollierten Bedingungen im Vorhinein persönliche Angaben über Personen machen konnte, die bei einer Veranstaltung auf einem bestimmten Platz zu sitzen kamen. C. war auch erfolgreich bei der Suche nach Vermissten, bes. Ertrunkenen. Seine Fähigkeit stand offenbar in Zusammenhang mit einem Kindheitserlebnis, als er als Achtjähriger ins Wasser gestoßen worden war und gerade noch gerettet werden konnte. Am 5.07.1980, 15 Tage vor seinem Tod, erbrachte er (zusammen mit dem Hellseher Warner Tholen) in einem unter strenger wissenschaftlicher Überwachung durchgeführten Experiment an der Univ. Diepenbeek in Belgien den Beweis für die Veränderung der Molekularstruktur durch mentale Psychokinese.
W.: C. Croiset paragnost: Autobiografie van Gerard Croiset. Naarden: Strengholt, 1977; Croiset, paragnost nagelaten werk. Naarden: Strengholt, 1988.
Lit.: Pollack, Jack Harrison: Croiset the Clairvoyant, 1964 (dt.: Croiset, der Hellseher, übers. v. R. Meldau. Freiburg / Br.: Bauer, 1965).
Croll, Oswald (1580 –1609), Arzt, Alchemist, Kabbalist, von > Paracelsus beeinflusst.
W.: Basilica chymica, 1609; 1629.
Crookall, Robert (1890 –1981), Geologe, Biologe, Mitglied der SPR, recherchierte Fälle von Astralprojektionen und Außerkörperlichen Erfahrungen.
W.: What Happens, When You Die?, 1978.
Crookes, Sir William (*17.06.1832 London; † 4.04.1919 ebd), Chemiker (Entdecker des Thalliums 1861), erfand 1874 das Radiometer und untersuchte die elektrischen Entladungen in verdünnten Gasen mit der Crookes’schen Röhre. Einer der ersten anerkannten Naturwissenschaftler, die sich an das Thema der im Bereich des medialen Spiritismus vorkommenden Erscheinungen  heranwagten. Anfang der Siebzigerjahre des 19. Jhs. begann er sich für okkulte Dinge wissenschaftlich zu interessieren. Er experimentierte mit Medien (F. > Cook, D. D. > Home), beobachtete und beschrieb Levitationen, Fernbewegungen usw. C. war von der Tatsächlichkeit einiger der Phänomene überzeugt; 1896 – 99 Präs. der SPR.
W.: Der Spiritualismus u. die Wissenschaft, 1871; Materialisationsversuche, 1923; Researches in the Phenomena of  Spiritualism,  1926 (posthum).
Lit.: Medhurst, R   G. / K.  M. Goldney: William Crookes and the Physical Phenomena of Mediumship. In: Proc. SPR, vol. 54, part 195, March 1964, 25 – 157; Medhurst, R. G.: Crookes and the Spirit World. London: Souvenir Press, 1972.
Cro(w)ther, Patricia (*1927), deklarierte engl. Hexe, Leiterin eines Coven in Sheffield; übernahm mit Eleanor Bone u. Monique Wilson das Erbe G. > Gardners.
W.: Witchblood (Autobiografie), 1974; Lid of the Cauldron (Ratgeber der Hexenkunst), 1981.
Crowe, Catherine (1800 –1870), engl. Autorin einer Studie über Geistererscheinungen.
W.: The Night Side of Nature, 1848.
Crowley, Aleister (*12.10.1875 Leamington, Warwickshire / GB; † 1.12.1947 Hastings, Sussex), eigentl. Edward Alexander Crowley, Pseud.: Gérard Aumont, Frater Perdurabo, „To Mega Therion“ (griech., „Das Große Biest“); Okk., Esoteriker, Magier, Sadist, drogenabhängiger Satanist. Geboren als Sohn eines wohlhabenden Braumeisters und Predigers der fundamentalist. christl. Vereinigung der „Plymouth Brethren“ („Darbysten“, benannt nach Nelson Darby, 1800 –1882), einer von E. > Swedenborgs Ideen beeinflussten evangelikalen Erweckungsgemeinschaft. Ausbildung am Londoner King’s College 1894 / 95 und am Trinity College in Cambridge 1894 – 97. Ohne Abschluss verließ er dieses 1898 und wurde als „Frater Perdurabo“ in den G.D.O. (Hermetic Order of the Golden Dawn) des Sektenführers und Satanisten S. L. > Mathers aufgenommen. Nach Ausschluss von diesem zog er nach London, wo er als Magier mit Drogen experimentierte und seine „Visionen“ niederschrieb. Aus einer angeblichen „Offenbarung“, die ihm 1904 durch ein Geistwesen namens „Aiwaz“ vermittelt wurde, entstand das „Buch des Gesetzes“ (Liber al vel Legis), das den Grundsatz beinhaltet: „Tue, was du willst, soll sein das ganze Gesetz“; damit beeinflusste C. den praktizierenden Satanismus des 20. Jhs.
C. hielt sich für die Reinkarnation von Éliphas > Lévi († 31.05.1875). Am 12.08.1903 Heirat mit Rose Edith Kelly. Im März 1904 meldete sich bei einer magischen Anrufung in Ägypten durch seine damalige Frau Rose „Horus“, den sie auf dem Ausstellungsstück  „666“ des Ägypt. Museums mit „Ra-Hoor-Khuit“ identifizierte. Um 1906 gründete C. (gemeinsam mit George C. Jones) den magischen Orden vom Silbernen Stern, „Argenteum Astrum“ (A.A.), in seiner jetzigen äußeren Form, mit dem Motto „Es gibt keinen Gott außer dem Menschen“; 1909 erschien die erste Ausgabe des Magazins Equinox; ebenfalls 1909 Scheidung von Rose.
Ab 1910 nannte sich Crowley „das große Tier“; in diesem Jahr (oder schon 1906) entstand das Buch The Book of Thoth (Tarot), die von ihm entworfenen Abbildungen für die zugehörigen Karten wurden von der Malerin Frieda Harris (1877–1962) ausgeführt.
Kontakt mit Th. > Reuss, der ihn in den O.T.O. einführte. C. organisierte einen Zweig
des O.T.O. in England, genannt Mysteria
Mystica Maxima
, dessen Großmeister er 1912 wurde. 1914 Auswanderung nach Ame-
rika; 1920 Gründung der Abtei Thelema auf  Cefalù in Sizilien. 1923 auf Anordnung Mussolinis aus Italien ausgewiesen, lebte er zunächst in Tunis, dann in Frankreich. 1924 wurden seine Bücher in England verboten. 1927 Gründung der Thelema-Verlagsgesellschaft; 1929 Heirat mit Maria Theresa Ferrari de Miramar. Die letzten 15 Jahre seines Lebens verbrachte C. in Hastings, England, als Gast eines exzentrischen Lords, wo er heroinabhängig wurde.
W.: Magick in Theory and Practice, N. Y.  1965; The Book of Thoth, N. Y. 1969; Magick Without Tears (Briefsammlung), St. Paul / Minn. 1973; The Holy Books of Thelema, York Beach / Me. 1983; Das Buch des Gesetzes, Basel 1987.
Lit.: Symonds, John: Das Tier 666, Basel 1973; King, Francis: The Magical World of Aleister Crowley, N. Y. 1978; Symonds, John / Kenneth Grant (Hg.): The Confessions of Aleister Crowley, London 1989; Tegtmeier, Ralph: A. C., München 1989; Bouchet, Christian: A. Crowley. Das Leben eines modernen Magiers, Neuhausen / CH 2000; Sutin, L.: Do What Thou Wilt: A Life of Aleister Crowley, N. Y. 2000.
Cuevas, Luz Amparo (*1931), stigmat. span. Visionärin und siebenfache Mutter, seit Nov. 1980 in El Escorial. Die Mutter starb, als Luz sechs Monate alt war; wurde von ihrer späteren Stiefmutter grausam behandelt; heiratete mit 16 Jahren einen älteren alkoholabhängigen Mann, der sie ebenfalls schlecht behandelte. Sie arbeitete im Haushalt der Reichen, um für die Ausbildung ihrer Kinder sorgen zu können. Einer ihrer Söhne ist heute Arzt in Madrid. 1979 wurde sie in Lourdes von schwerer Krankheit geheilt. Marienerscheinungen zwischen 1980 und 1992; erhielt am 16.10.1980 eine innere Einsprechung, für die Rettung der Seelen zu leiden, u. begann an Stirn u. Händen zu bluten. Ihre unsichtbaren Stigmen wurden gelegentlich sichtbar, dabei wurde ein angenehmer Duft wahrnehmbar. Ankündigung von Strafen u. Zeichen. Pn. Phän.: Spricht in Ekstase in fremden Sprachen; Bilokation u. Duftphänomene.
Lit.: Vgl. Bouflet I, 1829.
Cummins, Geraldine Dorothy (*24.01.1890 Cork City, Irland; † 1968), irische Schriftstellerin und mediale Automatistin, fünftes der elf Kinder von Dr. Ashley Cummins, Prof. der Medizin an der Universität von College Cork; ab 1923 automat. Schreiben via jenseit. „Kontrollgeister“; verfasste auf diesem Weg bis 1943 in großer Geschwindigkeit neun historische Romane aus der frühchristlichen Zeit mit guten Detailkenntnissen. Durch C. schrieben angeblich auch F.  W. H. > Myers und „Mrs.  Willett“ (W. M. S. > Coombe-Tennant).
W.: The Survive, 1946; Travellers in Eternity, 1948; Unseen Adventures. Essex: The Amber Press, 1951 (Autobiografie); Mind in Life and Death, 1956; Healing the Mind, 1957 (zus.mit ihrem Bruder); Swan on a Black Sea, 1970.
Lit.: Fryer, C.: Geraldine Cummins. An Appreciation. Cambridge: Pellegrin Trust, 1990.
Curnow, W. Leslie († 11.02.1926), brit. spirit. Journalist, in Australien geboren; kam 1913 nach London, Mitglied der SPR, schrieb für Light und unterstützte die Arbeit von A. C. > Doyle durch seine Forschung für dessen zweibändiges Werk The History of Spiritualism (1924, Repr. 1975).
Curran, Pearl Leonore, geb. Pollard (*15.02.1883; † 1937), amerik. Schreibmedium aus St. Louis; erhielt durch Experimente mit dem Oui-ja-Board (Planchette) ab 1913 spontane Botschaften von einer angeblich jenseitigen Wesenheit namens „Patience Worth“ in umfangreicher romanhafter Form (einige tausend Seiten, produzierte bis zu 2000 Worte pro Stunde), wobei die Texte in altenglischen Dialekten des 17. Jhs. abgefasst waren, ohne dass das Medium und seine Angehörigen und Freunde diese beherrschten; erlebte auch visionäre Schauungen, als ob sie beim Geschehen anwesend wäre.
W.: The Sorry Tale, 1917; Hope Trueblood, 1918; Light from Beyond, 1923; Telka, 1928.
Lit.: Litvag, Irving: Singer in the Shadows. The Strange Story of Patience Worth, N. Y. 1972.
C. Desertis > De Brath, Stanley.
C., Eva > Carrière, Eva.
C., Stella > Deacon, Stella.
Cade, C. Maxwell (*3.12.1918 Kensington, London; † 28.03.1985), Strahlenphysiker, Zenmeister, Ps., entwickelte den Mind Mirror („Geistesspiegel“) zur Aufzeichnung der Gehirnwellen bei verschiedenen Bewusstseinszuständen (während der Meditationen); erbrachte den Nachweis der Übertragbarkeit dieser Zustände vom Heiler auf den Patienten. C.s Arbeit führte nach seinem Tod Anna Wise († 3.03.2010, Kalifornien) weiter.
W.: The Awakened Mind, 1980.
Cadière, Marie-Cathérine (*1709), Hauptfigur aus dem Prozess von 1731 in Aix-en-Provence. Sie war ein Beichtkind des Jesuiten Jean B. Girard, den sie der Verführung und Behexung bezichtigte, was dieser vehement bestritt. Nach Monaten gegenseitiger Anschuldigungen zeigten sich die Richter nicht in der Lage, ein Urteil zu fällen.
Lit.: Montigny, Xavier de: Der Fall Cadière, Berlin 1989.
Caesarius von Heisterbach (* um 1180 in der Nähe von Köln; † um 1240 Heisterbach bei Königswinter), OCist., theolog. Schriftsteller, Historiograph; Studium der Theologie an der Domschule in Köln, 1198 / 99 Eintritt in das Zisterzienserkloster Heisterbach, dort Novizenmeister und ab 1227 Prior; interessante Prophezeiungen und Mirakelberichte in seinen Schriften.
W.: Dialogus Miraculorum, Libri VIII miraculorum, 1219 –1223.
Cagliostro, Alessandro Conte di, Pseud. f. Giuseppe Balsamo ( (*2. / 8.06.1743 Palermo; † 26.08.1795 Festung San Leo bei Urbino / Nordital.), Okkult., Abenteurer, Alchemist, Freimaurer, Hochstapler schillernder Gestalt; bezeichnete sich erst ab 1776 mit diesem Namen. In einem Armenviertel  (Albergarìa) von Palermo als Giuseppe Balsamo geboren und vaterlos aufgewachsen, während seiner Schulzeit im Collegio di San Rocco von der Chemie fasziniert. Wegen seines Dranges, von dort zu fliehen, vertrauten ihn seine Verwandten dem Kloster der Fatebenefratelli (Barmherz. Brüder) an, wo er als Hilfsapotheker arbeitete; er kehrte jedoch um 1758 nach Palermo zurück. Erste Reisen in den Mittelmeerraum, 1768 nach Rom, dort Heirat mit Lorenza Feliciani, beide gingen nach verschiedenen Aufenthalten in Städten Europas 1776 nach London. C. genoss den Ruf eines Wahrsagers (Voraussage von Lotterienummern), 1777 Mitglied einer Freimaurerloge; reiste sodann unter verschiedenen Namen (z. B. Tischio, Belmonte, Pellegrini) umher, gab sich in Warschau als Groß-Kophta des ägypt. Ritus aus; 1779 im kurländischen Mitau, dann in St. Petersburg, 1780 wegen Schwierigkeiten mit den Behörden des Landes verwiesen, 1781 Lehrer f. Okk. in Straßburg, wo er Kardinal Rohan und den Basler Bankier Jacob Sarasin als Anhänger gewann. 1785 in Paris, dort wurde er in die sog. „Halsbandaffäre“ am königl. Hof verwickelt und mit seiner Frau verhaftet. Der Prozess endete 1786 mit einem Freispruch. C. musste Frankreich jedoch verlassen und floh nach London. Unterdessen enthüllte in Paris der Journalist Théveneau de Morande die wahre Identität von C.; 1788 in Trient bei Fürstbischof Thun. In Rom versuchte er 1789 eine Freimaurerloge zu gründen, wurde deswegen vor Gericht gestellt und im gleichen Jahr von der Inquisition zum Tod verurteilt; das Urteil wurde 1791 vom Papst in eine lebenslängl. Freiheitsstrafe umgewandelt. C. starb im Gefängnis der Festung San Leo.
Während J. K. > Lavater von C.s Fähigkeiten überzeugt war, gab sich Goethe zurückhaltend und kritisch; er besuchte C.s Familie in Palermo und schrieb über ihn 1792. Auch Schiller wurde durch Cagliostro literarisch angeregt.
Cahagnet, Louis Alphonse (*1805 Caen; † 1885 Argenteuil, Frankr.); Medium, spirit. Schriftsteller; arbeitete mit Hypnosetechnik (animal. Magnetismus) als Forscher mit dem Medium Adèle Maginot Théodule. Durch die Schriften E. > Swedenborgs vollzog er seine weltanschauliche Wandlung vom Materialisten zum Spiritisten; Wegbereiter des frz.-amerik. Spiritismus.
W.: Arcanes de la vie Future Devoiles, 3 Bde., Paris 1848 –54; Blicke in das Reich der Toten, 1853; Der Verkehr mit Verstorbenen, 1854; Die Geheimnisse des Jenseits, 1854.
Cain, John (*21.04.1931 Westham; † 28.09.1985), brit. Geistheiler. Nach diversen Arbeiten, u. a. als Masseur und in einer Werft, machte er sich 1956 selbständig als erfolgreicher Schmid. Eines Morgens aber hörte er die Stimme seines verstorbenen Vaters, die ihm sagte, dass er zum Heilen geboren sei. Ab 1972 wurde C. hauptberuflich Heiler und behandelte Erkrankungen wie Arthritis, Diabetes, Lähmungen, bösartige Wucherungen etc. Seine unkonventionelle Methode bestand darin, dass er seine Patienten in einen veränderten Bewusstseinszustand versetzte, in dem eine spontane Verbesserung eintrat. 1979 eröffnete er in seinem Haus in Birkenhead sein eigenes Kurzentrum. C. war der Auffassung, dass seine Behandlungen unter der Kontrolle geistiger Führer stünden. Viele seiner Heilungen geschahen ohne direkten körperlichen Kontakt mit den Patienten; manchmal vollbrachte C. auch Fernheilungen. Auch in Kanada hielt C. erfolgreich Heilsitzungen (healing sessions) ab. 1976 wurde C.s Heilfähigkeit von japanischen Forschern in Tokio sowie von Prof. John Taylor in London getestet.
Lit.: Green, Peter: Heal, My Son! The Amazing Story of John Cain. London: Van Duren, 1977; Sykes, Pat: You Don’t Know John Cain? London: Van Duren, 1980.
Calafato, Eustochia, Taufname: Esmeralda (*25.03.1434 Messina; † 20.01.1485 ebd.), heilig (11.06.1988, Fest: 20. Januar), erlebte
ihre Bekehrung durch eine Vision des Gekreuzigten, Passionsmystikerin (spürte die Leiden Christi in ihrem Leib); seit 1449 Klarissin in S. Maria di Basicò / Messina. Nach einer Erscheinung des hl. Franziskus gründete sie ein Reformkloster; Äbtissin in Montevergine.
Caldwell, Taylor, Pseud. für Janet Miriam Reback (*7.09.1900 Prestwich bei Manchester / England; † 30.08.1985 Greenwich / Connecticut, USA); mediale Schriftstellerin, lehnte Reinkarnation ab, akzeptierte jedoch die pn. Erfahrung. In ihren Büchern finden sich korrekte historische Details, für die sie keine Erklärung wusste.
Callaway, Hugh G. (1885 – 1949), britischer Ingenieur, Schriftsteller und Pionier der Erforschung des Phänomens der AKE; unternahm ab 1902 AKE-Experimente, die er unter dem Namen Oliver Fox veröffentlichte. Eines Nachts sah er beim Erwachen die lichtvolle Gestalt einer Freundin in seinem Zimmer stehen. Am nächsten Tag sagte ihm diese, dass sie ihn in astraler Form besucht habe, und beschrieb ihm nähere Details seines Schlafzimmers, obwohl sie vorher niemals dort gewesen war.
W.: Astral Projection: A Record of Research, 1939.
Calligaris, Giuseppe (*29.10.1876 Forni di Sotto, Udine; † 31.03.1944), Neuropathologe, Psychiater, Univ. Rom. Der Druck auf bestimmte Körperbereiche soll dabei die Patienten befähigt haben, übersinnliche Erfahrungen zu machen, was dem inzwischen zum Professor avancierten Calligaris den Ruf einbrachte, verrückt zu sein. Eine eigene Klinik musste er 1939 schließen. Seiner Ansicht nach gäbe es auf der Oberfläche der Haut ein geheimnisvolles Netz von Symbolen senkrechter und waagrechter Linien, an deren Kreuzungsstellen sog. Plaques (mit denen der Akupunktur nicht identische Reizpunkte) vorhanden seien, deren Reizung durch Druck zu paranormaler Wahrnehmung führen und als (allerdings fragwürdiges) Diagnoseverfahren zum Erkennen gewisser Krankheiten dienen könne. Diese Hautpunkte stünden auch quasi als Fenster in Resonanz zum Kosmos.
W.: Le catene lineari del corpo e dello spirito. Udine: Tipografia Doretti, 1928; Le immagini dei vivi e dei morti richiamati dalle loro opere. Udine: Istituto Edizioni Accademiche, 1935; Telepatia e telediagnosi. Udine: Istituto Edizioni Accademiche, 1935.
Lit.: Calligaris – Vorläufer einer neuen Ära. Mit e. Einführung von Hellmuth Hoffmann, Giancarlo Tarozzi, Maria Pia Fiorentino. Essen: VGM Verlag f. Ganzheitsmedizin, 2007.
Calmet, Augustin, (*26.02.1672 Ménil-la-Horgne bei Toul; † 25.10.1757 Senones /Lothringen), frz. Abt, OSB; Exeget und Geschichtsforscher, Studium im Priorat von Breuil u. an der Universität in Pont-à-Mousson, 1688 Eintritt in die Abtei St. Mansuy in Toul, Priesterweihe 1696. 1698 Prof. der Theologie u. Philosophie in Moyen-Moutier (Vogesen). 1704 Prof. der Exegese in Münster (Elsass), 1715 Prior in Lay-St. Christophe, 1718 Abt in St. Léopold in Nancy, 1728 Abt in Senones. Er war einer der arbeitsamsten und belesensten Schriftsteller seines Ordens, jedoch wenig originell und unkritisch in seinen Werken; schrieb gegen Vampire u. Hexenglauben. In der 2. Aufl. seines Werkes über Vampire u. Geistererscheinungen (1749, dt. 1751) verwirft er (im Gegensatz zur 1. Aufl.) die Annahme der Existenz von Vampiren – bedingt durch die 1749 erfolgte Stellungnahme P. Benedikt XIV. über Vampire als Phantasmen.
W.: Mehrere Werke über die Hl. Schrift mit Kommentar u. Geschichte. – Bezügl. PN von Interesse: Traité sur les apparitions des Esprits, 1751 (dt.: Des Hochw. H. Augustini Calmet… Gelehrte Verhandlung der Materie von Erscheinungen der Geister. 2 Bde. Augsburg 1752;  Über Geistererscheinungen, 1855.
Calosirto, Carlo Gaetano (*15.08.1654 Ischia; † 5.03.1734 Neapel), heilig (1839 zusammen mit seinen Seelenführern Alfons v. Liguori und Franz von Geronimo, Fest: 5. März), Franziskaner mit Ordensnamen Johann Joseph vom Kreuz (Giovanni Giuseppe della Croce). Erster Italiener in der Reformbewegung des Petrus von Alcántara. 1677 Priester, 1702 Provinzial der Reformklöster in Italien. Mystisch hoch begnadeter Büßer mit Bilokationen, Ekstasen, Levitationen, er-
fuhr Erscheinungen von Jesus und Maria, besaß die Gabe der Kardiognosie und der Prophetie. Grab im Konvent Santa Lucia al Monte in Neapel.
Calvat, Mélanie (*7.11.1831 Corps / Frankreich; † 14.12.1904 Altamura, Süditalien), Ordensname Sr. Maria vom Kreuz, „Seherin von La Salette“, hatte am 19.09.1846 um 3 Uhr nachm. mit dem Hirtenjungen Maximin > Giraud eine Marienerscheinung. Die Mitteilungen Marias wurden als die „Große Botschaft“ 1851 niedergeschrieben, gingen jedoch im Vatikan verloren, sodass sie (mit Abweichungen) 1879 nochmals aufgeschrieben und dem Papst übergeben wurden. Bischof Philibert de Bruillard von Grenoble erkannte die Visionen am 19. September 1851 als echt an. Die Verbreitung dieser Botschaft über zukünftige ungeheure Katrastrophen wurde angebl. 1923 von der Kirche verboten.
Lit.: Gouin, Abbé Paul: Mélanie, die Hirtin von La Salette. Stein / Rhein: Christiana, 1982; Roethelli, E. W.: La Salette. Geschichte einer Erscheinung, Olten 1952, Fribourg: Kanisius, 1990; Höcht, Johannes M.: La Salette – die Botschaft verstehen. Fribourg: Kanisius, 1993; ders.: Die große Botschaft von La Salette. Stein / Rhein: Christiana, 71996; Laurentin, René / Michel Corteville MS: Découverte du secret de la Salette. Paris: Fayard, 2002.
Camilla Battista v. Varani > Varani, C. B.
Campanella, Tommaso (*5.09.1568 Stilo, Kalabrien; † 21.05.1639 Paris), ital. Philos., Mönch in Neapel, Dichter (82 Bücher).
W.: De Sensu Rerum et Magia, 1620, Paris 1637.
Campell, Joseph (*26.03.1904 New York City; † 30.10.1987 Honolulu), Religionswissenschaftler, Erforscher der Mythen, die – im Sinne von C. G. Jung – als äußere Darstellung der innersten psychischen Ebene des Menschen Träume der Menschheit sind.
W.: Lebendiger Mythos, 1985; Der Heros in tausend Gestalten, 1986.
Lit.: Ellwood, Robert: The Politics of Myth. A Study of C. G. Jung, Mircea Eliade and Joseph Campell, N.Y. 1999.
Canavesio, Orlando (*1915 Buenos Aires; † 1957), argentin. Arzt, Neurologe, benützte das EEG zur Erforschung der Beziehungen zwischen ASW und Gehirnphysiologie; gründete 1946 die Asociación Médica de Metapsíquica Argentina. Hrsg. der Rivista Médica de Metapsíquica. C. nahm als einziger spanisch sprechender Pps. 1953 an der pps. Konferenz in Utrecht teil. Tod durch Autounfall.
Canori Mora, Elisabeth (*21.11.1774 Rom; † 5.02.1875 ebd.), selig (24.04.1994, Fest: 5. Februar), Terziarin OST,  Mystikerin, Visionärin und Passionsekstatikerin; im Alter von 22 Jahren Heirat des psychisch labilen Cristoforo Mora; Durchbohrung des Herzens im Gefolge einer Vision am 17. Sept. 1803; Stigmen ab dem 8.04.1814, die auf ihr Gebet hin wieder verschwanden; 1816 mystische Verlobung, am 29.06.1820 Vision über ein bevorstehendes Strafgericht über die Menschheit.
Canseliet, Eugène Léon (*18.12.1899; † 12.04.1982), franz. Alchemist, Schriftst., Schüler von J. J. > Fulcanelli.
W.: Alchimie expliquée sur les textes classiques, 1972; Alchimie, 1978.
Caouette, Aurélie (*11.07.1833 Québec, Kanada; † 6.07.1905), Ordensname Catherine-Aurélie vom Kostbaren Blut, Dienerin Gottes, verschied. myst. Phänomene: Levitation, Hyperthermie, Duft.
Lit.: Bouflet I, 50, 58, 62, 69f., 106f., 179ff.).
Capizzi, Ignatius (*2.09.1708 Bronte / Sizilien; † 27.09.1783 Palermo), charismat. Mystiker, Prediger u. Beichtvater, verlor früh seinen Vater und lebte zunächst als Hirte; sein älterer Bruder starb bald nach seiner Priesterweihe. Auf Wunsch seiner Mutter entschloss er sich zum Studium der Theologie, wechselte zur Medizin, setzte dann jedoch – nach Aussprache mit dem Generalvikar von Monreale – das Theologiestudium fort; Priesterweihe 1736 in Palermo. In Bronte gründete C. im Vertrauen auf die göttliche Vorsehung ohne vorhandene Mittel ein Kolleg zur Ausbildung von Jugendlichen. Gabe der Kardiognosie, der Prophezeiung, Levitation und  Lichterscheinungen im Zusammenhang mit der Zelebration der Messe.
C. starb genau an dem von ihm vorhergesagten Tag. Seligsprechungsprozess 1819 eingeleitet, heroischer Tugendgrad am 27. Mai 1858 anerkannt.
Lit.: Schamoni, W. / K. Besler: Charismatische Heilige. Stein / Rhein: Christiana, 1986, S. 89 – 94.
Capra, Fritjof (*1.02.1939 Wien), Physiker, studierte in Wien und Paris, später Arbeit an der Universität Berkeley / Kalifornien. Philos., Propagator des New Age-Denkens, postulierte neue Sicht der Wirklichkeit (Paradigmenwechsel) mit neuem Denken im Sinne fernöstl. Weisheitslehren sowie ganzheitl. Orientierung (Holismus) in Ergänzung von physikal. Erkenntnis u. mystischer Erfahrung.
W.: Das Tao der Physik, 1977; Der kosm. Reigen, 1983; Wendezeit – Bausteine für ein neues Weltbild, 1983; Das neue Denken, 1987.
Carancini, Francesco (1863 – 1940), italienisches PK-Medium (Apporte, Levitationen); schrieb medial auch in Latein und Altgriechisch; trickverdächtig, da alle Phänomene in absoluter Dunkelheit produziert wurden; wurde einmal bei einem Täuschungsversuch ertappt (Gebrauch seiner Hände); 1909 von der SPR zu Sitzungen eingeladen. C. wurde untersucht von den Forschern Th. > Flournoy und Everard < Feilding; auch Séancen in Gegenwart von W. > Crookes und William W. > Baggally.
Carbonell Cirer, Franziska Anna (1781 – 1855), selig (1.10.1989, Fest: 27. Februar), Ordensname: Franziska-Anna v. der Jungfrau der Schmerzen; pn. Phän.: Levitation, Lichtglanzerscheinungen.
Lit.: Bouflet I, 37–39, 60; 81.
Carboni, Hedwig (*2.05.1880 Pozzomaggiore / Sardinien; † 17.02.1952 Rom); italien. Mystikerin, Dienerin Gottes, diverse mystische Phänomene.
Lit.: Vgl. Bouflet I, Namensindex.
Cardanus, Hieronymus, Cardano Girolamo (*24.09.1501 Pavia; † 21.09.1576 Rom); ital. Arzt, Astrologe, Mathematiker, Naturphilosoph; 1526 Dr. med., ab 1532 Dozent für Mathematik in Mailand; hatte pn. Erlebnisse bzw. verfügte über mediumistisch-visonäre Fähigkeiten, die zu vielen halluzinatorischen Erlebnissen führten (ekstatische Himmelsreisen durch die Sphären der Planeten).  Aufgrund seiner pantheistischen Naturphilosophie wurde er 1570 der Häresie angeklagt, eingekerkert und genötigt, seine inkriminierten Lehrsätze zu widerrufen.
W.: Somniorum Synesiorum omnis generis insomnia
explicantes, 1562; Metoposcopia, 1546, bekannteste
Ausg. von 1658 („Stirnlinienkunde“ – nach seiner
Auffassung sollten den menschlichen astrologisch
gedeuteten Gesichtsbildungen bestimmte menschl. Charaktertypen entsprechen); De somniis, Basel l585 (dt.: Wahrhafftige Unterweisung, wie allerhand Träume, Erscheinungen und nächtliche Gesicht ausgelegt werden sollen, Basel 1563); De propria vita, 1575 (dt. 1914, Autobiografie).
Carington, Walter Whately, eigentl. geb. Smith (*1884 London; † 2.03.1947 Sennen, Cornwall). 1933 änderte er seinen alten brit. Familiennamen Carentan in Carington; bedeutender brit. PPs, verheir. mit  der Deutschen Hedda Enders. 1920 Ratsmitglied der SPR, studierte mehrere Medien: Eva Carrière (zusammen mit E. J. > Dingwall),  K. > Goligher, O. > Leonard. C. entdeckte den sog. Verschiebungseffekt (displacement effect) bei quantitativen ESP-Experimenten mit Zener-Karten (Proband nennt häufig das Objekt vor oder nach dem Zielobjekt); vertrat eine Assoziationstheorie der Telepathie und entwickelte auch eine eigene Psycho-Hypothese im Hinblick auf die postmortale menschliche Weiterexistenz. Gründer und Herausgeber der Zschr. Psychic Research Quarterly (1920).
W.: The Foundations of Spiritualism, 1920; A Theory of the Mechanism of Survival, 1920; The Death of Materialism, 1932; Telepathy: An Outline of its Fact, Theory and Implications. London: Methuen, 1945; Repr. New York: Gordon Press, 1972.
Lit.: Murphy, Gardner: W. Whately Carington: In Memoriam. Journal of the American Society for Psychical Research 41 (1947), 123.
Carlson, Chester F. (*8.02.1906 Seattle, Washington; †19.09.1968 New York), amerik. Millionär, Physiker, Erfinder der Xerography (Trockenkopierer). Seine Bekehrung vom Materialisten zum Interessenten der PPS verdankt er seiner Frau Dorris (1948). Später hatte er eigene pn. Erlebnisse; er unterstützte finanziell die ASPR, deren Mitglied er wurde; arbeitete auch mit Karlis > Osis in der Forschung zusammen.
Caro, Rabbi Yosef (*1488 Toledo; †1575 Safed, Israel), jüd. Gelehrter, Kabbalist; floh 1492 mit seiner Familie – bedingt durch die span. Inquisition – aus Spanien nach Konstantinopel, dann nach Adrianopel, Ägypten, und ließ sich schließlich in Safed nieder.
W.: Maggid Meisharim (Über Visionen u. Enthüllungen).
Carpenter, William Benjamin (*29.10.1813 Exeter, Devon, Engl.; † 10. oder 19.11.1885 London), engl. Physiologe, nach dem der sog. Carpenter-Effekt benannt ist. Dieser besteht darin, dass bestimmte Vorstellungen unwillkürliche Muskelbewegungen bewirken. Diese Hypothese wurde dann von W. > Hellpach auf alle subj. Wahrnehmungs- und Vorstellungsinhalte erweitert (Ideo-Realgesetz). Der genannte Effekt dient als Erklärung für die Pendelbewegungen sowie für manche ideomotorische spiritistische Praktiken (z. B. Tischrücken).
Carpenter, William Boyd (1841 – 1918), anglikan. Bischof von Ripon, war 1912 Präsident der SPR.
Carpzov, Benedictus (1595 – 1666), einer protest.-sächsischen Gelehrtenfamilie entstammender Rechtsgelehrter, Richter und Beisitzer am Leipziger Schöppenstuhl, „Gesetzgeber von Sachsen“ in Leipzig, wirkte in Wittenberg, Jena u. Dresden. Er schrieb über Hexerei und Zauberer, von deren Faktizität er überzeugt war. Mit seinen Argumenten setzt sich Christian > Thomasius auseinander, der, 1690 von der Leipziger Universität vertrieben, an der Univ. Halle wirkte, welche von C. als „höllisches Institut“ bezeichnet wurde.
NB: Dass C. angeblich für die Todesurteile von 20.000 Menschen  – vor allem Hexen – verantwortlich zu machen sei, ist geschichtlich nicht haltbar.
W.: Practica nova Imperialis Saxonica rerum criminalium, Wittenberg 1635, Frankf. 1758 (mit 7 Nachdrucken); es sollte eine quasi-gesetzliche Basis zur systemat. Hexenverfolgung sein.
Lit.: Jöchers Gelehrten-Lexikon Bd. I / 1750 (Ndr. Hildesheim 1960), Sp. 1692; Weber, H. v. im Juristen-Jahrbuch 1966 / 67, Bd. 7.
Carrière, Eva, Eva C., Pseud. für Medium Marthe Béraud, verh. Waespé (*1886?) in den Publikationen von Albert Frh. v. > Schrenck-Notzing. Charles > Richet nennt sie mit dem richtigen Namen (Sitzungen in der Villa Carmen in Algier 1905). Nach dem Tod ihres Verlobten lebte sie im Haus von dessen spiritistisch-gläubigen Eltern in Algier, wo ihre mediumistischen Begabungen entdeckt wurden. Zwei Jahre hindurch traten wiederholt angebliche Materialisationen auf, von deren Echtheit Richet überzeugt war. Harry > Houdini hingegen hielt C. für eine Tricksterin.
Lit.: Geley, Gustave: Die sog. supranormale Physiologie und die Phänomene der Ideoplastie. In dt. Übers. v. Frh. v. Schrenck-Notzing. Lpz.: Mutze, 1920; Richet, Charles: Thirty Years of Psychical Research, 1923; Schrenck-Notzing, A. v.: Materialisationsphänomene, München 1923.
Carrington, Hereward Hubert Lavington (*17.10.1880 St. Helier, Jersey / Channel Islands, Engl.; † 26.12.1958 Los Angeles, Kalifornien / USA), PPs, bedeutender angloamerik. Medienforscher. Sein Interesse an den Phänomenen erwachte mit 18 Jahren; kam 1899 in die USA, 1900 wurde er bereits Mitglied der SPR; gründete 1921 in N. Y. das American Psychical Institute and Laboratory. Sein Hauptinteresse galt der Astralprojektion. Als Mitglied eines Untersuchungskomitees sprach er sich als Einziger für die Echtheit der Phänomene v. Margery (> Crandon, M. S.) aus. Eusapia > Paladino brachte er zu Untersuchungen in die USA; experimentierte auch mit Eileen J. > Garrett. C. prägte (1945) den Begriff „Psychon“, der eine konkrete Vorstellung als individuelle Wesenheit bezeichnet. Er versteht darunter gewissermaßen so etwas wie „Seelenpartikel“, denen eine potentielle Energie innewohne, die ausreicht, um z. B. ein tragisches Geschehen der Vergangenheit vor unserem geistigen Auge wieder als Erinnerungsbild aufleben zu lassen.
W.: The Physical Phenomena of Spiritualism, 1907; The Coming Science, 1908; Eusapia Paladino and Her Phenomena, 1909; Death, its Causes and Phenomena, 1911; Hindu Magic, 1913; The Problems of Psychical Research, 1914; True Ghost Stories, 1915; Personal Experiences in Spiritualism, 1918; Psychical Phenomena and the War, 1918; Modern Psychical Phenomena, 1919; Higher Psychical Development, 1920; Your Psychic Powers, and How to Develop Them, 1920; Spiritualism, 1925 (mit James Walsh); The Projection of the Astral Body, 1929 (mit Sylvan J. Muldoon); The Story of Psychic Science, 1930; Houdini and Conan Doyle, 1932 (mit Bernard M. L. Ernst); A Primer in Psychical Research, 1933; The Phenomena of Astral Projection, 1951; The Case for Psychic Survival, 1957.
Carroll, Peter (*8.01.1953), engl. Okk., Begründer des Ordens „IOT“ (Illuminates of Thanateros). Seine von ihm entwickelte Chaosmagie fußt auf den Lehren des „Golden Dawn“ u. des Wiccakultes; schrieb auch unter seinem magischen Namen ‚Stochastikos‘.
W.: Liber Null: Psychonautik, 1987.
Carus, Carl Gustav (*3.01.1789 Leipzig;  † 28.07.1869 Dresden), Arzt (Mesmerist), vitalistischer Naturphilos., Maler, Physiologe. 1811 Promotion u. Privatdozent für Medizin in Leipzig, Vorlesungen über vergleichende Anatomie (NB: erstes selbständiges Fach an einer Universität in Deutschland!). 1814 nach Dresden als Direktor der  Klinik f. Geburtshilfe, dort 1827 königl. Leibarzt; erkannte als einer der Ersten die Bedeutung des Unbewussten (NB: C. G. Jung berief sich bei der Formulierung seiner Theorie vom Kollektiven Unbewussten auf C.); mit Goethe, Caspar David Friedrich und König Johann I. v. Sachsen befreundet.
W.: Psyche. Zur Entwicklungsgeschichte der Seele, Pforzheim 1846, Stuttg. 21851; Über Lebensmagnetismus, Leipzig 1857; Organon der Erkenntnis der Natur u. d. Geistes, 1856; Die Naturgeschichte der Gespenster, Weimar 1863.
Carvenale, Philomène (1929 –1959), Dienerin Gottes, italien. Stigmatisierte (Laiin); pn. Phänomen: Duft ihrer Stigmen.
Lit.: Vgl. Bouflet I, 182.
Casaubon(us), Méric (1599 –1671), Sohn des berühmten Gelehrten Isaac Causabon (1559 –1614), Oxforder Theologe, Kanoni-
kus von Canterbury, „Apologet des Zauber- u. Hexenglaubens“; klagte mit seinem Buch A True and Faithful Relation of What Passed for Many Years Between Dr. John Dee and Some Spirits (London 1659), mit dem sich auch G. W. v. Leibniz beschäftigte, John > Dee der Zauberei an und diskreditierte ihn dadurch.
W.: A True and Faithful Relation of What Passed for Many Years Between Dr. John Dee and Some Spirits, London 1659; Off Credulity and Incredulity in Things Divine and Spiritual, London 1668 –70, 1673.
Case, Paul Foster (*3.10.1884 Fairport, New York; † 2.03.1954 Mexiko), Okk., Tarotexperte, Leiter des amerik. Hermetic Order of the Golden Dawn; gründete in Los Angeles ein okk. Zentrum „Bota“ (= Builders of the Adyatum“). Seine Nachfolgerin im Bota-Zentrum war Dr. Ann Davies.
W.: The Tarot, A Key to the Wisdom of the Ages, 1947.
Cassinis, Samuel de (15./16. Jh.), Franziskanertheologe in Mailand, bezweifelte in seinem Werk die Annahme des Hexensabbats und eines realen Hexenfluges. Da der menschliche Leib nicht zum Fliegen geeignet ist, müsste Gott nämlich die Naturgesetze aufheben, was er jedoch nicht tue, um eine sündige Zusammenkunft von Hexen durch einen Flug zu ermöglichen.
W.: De lamiis, quas strigas vocant, 1505.
Cassirer, Manfred (*12.07.1920; † 18. / 19.12.2003 London), Dr.  phil., Ägyptologe, brit. Pps. dt. Herkunft, Mitgl. der SPR; 1937 Übersiedlung von Berlin nach Oxford, dort Studien der Orientalistik und Theologie. In Sutton, GB, Heirat mit Pauline Chenster. Forschungsschwerpunkte: UFOs, Medien, pn. Spontanfälle. C. sah Parallelen zwsichen UFO-Erscheinungen und Geistererscheinungen. Die extraterrestrische Hypothese als Erklärung lehnte er jedoch ab.
W.: Parapsychology and the UFO, 1988; The Persecution of Mr. Tony Elms: The Bromley Poltergeist, 1993; Dimensions of Enchantment: The mystery of UFO abductions, close encounters and aliens, Breese Books 1994; Medium on Trial: The Story of Helen Duncan and the Witchcraft Act, 1997; The Hidden Powers of Nature: hauntings, poltergeists, mediums, seances, 2001; Miracles of the Bible, 2003.
Cassoli, Piero (*25.07.1918 Bologna; † 29.08.2005 ebd.), Arzt, pps. Schriftsteller, Mitarbeiter bei ital. parapsycholog. Zeitschriften, z. B. Quaderni di Parapsicologia ab 1970; Mitbegründer des Centro Studi Parapsicologici di Bologna (CSP) 1954, Mitglied der Parapsychological Association ab 1965.
Lit.: Cassoli, Brunilde / Paola Righettini: Cinquant’
Anni di Vita del Centro Studi di Bologna Parapsicologici. Rom: Phoenix, 1999.
Castañeda, Carlos (Pseud.) (*25.12.1925 oder 1935 Cajamarca, Peru, oder in Juquery bei Sao Paulo in Brasilien; †27.04.1998 Los Angeles), Anthropologe; erfuhr angeblich eine schamanist. Einweihung durch den Yaqui-Indianer Don Juan Matus (*1891 Mexiko), worüber er in mehreren Büchern unter teilweise widersprüchlichen Angaben berichtet. Seine Werke wurden zwar zu Bestsellern, erhielten jedoch hinsichtlich der Authentizität der geschilderten Erlebnisse eine kontroverse Beurteilung. > Donner, Florinda.
Lit.: De Mille, Richard: die Reisen des Carlos Castaneda, Bern 1980.
Castelli, Franziskus Maria (1752 –1771), italien. Barnabit. Nach seinem Tod ereigneten sich Wunder. Pn. Phän.: Unverwestheit. Seligsprechungsprozess eingeleitet am 20. Dez. 1883.
Lit.: Bouflet I, 428.
Caterina > Katharina.
Catez, Elisabeth von Dijon (*18.07.1880 bei Bourges, Frankreich; †09.11.1906), selig (25. Nov. 1984, Fest: 9. Nov.), 1901 Eintritt in den Karmelitinnenorden, Ordensname Elisabeth von der Dreifaltigkeit, Mystikerin.
W.: Elisabeth de la Trinitè: J’ai trouvé Dieu. 3 Bde., Editions Cerf 1979 / 80.
Lit.: Licht, das mich führt. Geistliche Botschaft, Herder 1986.
Cavalcanti, Adolfo Bezerra de Menezes (*29.08.1831 Riacho do Sangue, heute Solonopole, Ceara, Brasilien; † 11.04.1900 Rio de Janeiro); bekannter Verbreiter der spiritist. Doktrinen im Sinne v. A. > Kardec; Präsident der brasilianischen spiritistischen Föderation; Studium der Medizin in Rio de Janeiro. 1856 Dr. med., zeitweise als Militärarzt, Politiker, Journalist und Schriftsteller tätig.
Cavendish, Richard (*1930 Henley-on-Thames, Oxfordshire), Sohn eines anglikanischen Geistlichen, Schriftsteller, Autor esoterisch-okkulter Bücher, studierte in Oxford Geschichte und lebte auch einige Jahre in New York und Los Angeles.
W.: The Black Arts: A Concise History of Witchcraft, Demonology, Astrology, and Other Mystical Practices Throughout the Ages, 1967; Die schwarze Magie. Berlin: Schikowski, 1980 (The Black Arts, 1967); Man, Myth and Magic. An illustrated Encyclopedia of the Supernaturel“, 24 Bde. (1970 / 72); Encyclopedia of the Unexplained: Magic, Occultism and Parapsychology. London. Routledge & Kegan Paul, 1974; Hg. v. Visions of Heaven and Hell, 1977.
Cayce, Edgar (*18.03.1877 Hopkinsville, Kentucky /USA; † 3.01.1945 Virginia Beach /USA), religiöses Trance-Medium, das im Schlaf medizin. Diagnosen stellte – daher auch sein Name „schlafender Prophet“. Wie er seinen Eltern erzählte, konnte er schon als Kind Erscheinungen verstorbener Verwandter sehen. Später konnte er sich selbst in Trance versetzen. In diesem Bewusstseinszustand konnte er sich telepathisch auf Geist und Körper von Patienten einstimmen, von denen die Ärzte ihm nur Namen und Adresse nannten. Ca. 30.000 solcher Readings wurden publiziert, unter ihnen auch gut beglaubigte paranormale Leistungen. So etwa behauptete C. von einer Person, sie sei die Wiedergeburt eines Mannes, der im Sezessionskrieg auf der Seite der Konföderierten gedient habe. Tatsächlich ließ sich die Existenz dieses Soldaten verifizieren. 1932 Gründung der Association for Research and Enlightenment in Virginia Beach, die ca. 14.000 Berichte über Heilerfolge sammelte.
W.: E. C. Visionen des Neuen Zeitalters, 12 Bde.
Lit.: Sugrue, Thomas: E.C. – Die Geschichte eines schicksalhaften Lebens, München 1981; Stearn, Jess: Der  Schlafende Prophet, München 1985.
Cazzamalli, Ferdinando (1887–1958), ital. Neurologe, arbeitete mit Probanden u. einem Hörfunkempfänger im Faradayschen Käfig an Telepathie-Experimenten. Angebl. Geräusche im Gerät führte er auf zerebrale Radiowellen zurück. Gründete 1950 die AISM (Associazione Italiana Scientifica di Metapsichica), einen Zweig der ebenfalls von ihm 1937 ins Leben gerufenen SIP di Roma; zugehörige Zschr. Metapsichica. Vgl. auch W. M. > Bechterew.
Cecco d’Ascoli (13. / 14. Jh.), eigentlich Francesco degli Stabili, Hofastrologe am Hofe des Herzogs von Kalabrien; lehrte Medizin an den Universitäten von Bologna und Florenz. Von der Inquisition wegen anstößiger Stellen (astralmagische Meinungen) in seiner Schrift Commentarii in Sphaeram Ioannis de Sacro Bosco der Häresie bezichtigt und 1327 auf dem Scheiterhaufen hingerichtet. Angeblich wurde er von einem neidischen Astrologen Namens Dinus denunziert.
W.: L’acerba (naturwissenschftl.-astrologisches Lehrgedicht).
Centurione, Scotto Carlo (1877–1958), italien. Medium. Nach dem Tod seines Sohnes Vittorio († 21.09.1926) versuchte er, in London durch das Medium George > Valiantine im Haus von Dennis > Bradley einen Kontakt mit ihm zu erreichen. Er hörte die Stimme seines Sohnes sowie das imitierte Geräusch eines Flugzeugs beim Absturz.
Cevoli, Florida (*11.11.1685 Pisa; † 12.06.1767), selig (16.05.1993, Fest: 12. Juni), Klosterfrau in Città di Castello, Veronika Giuliani war ihre Novizenmeisterin; Herzstigmatisierte. Bereits zu Lebzeiten gab sie in einer Zeichnung die figürliche Darstellung der Stigmatisation wieder, die erst acht Tage nach ihrem Tod sichtbar wurde.
Chambers, Robert (1802–1871), britischer Schriftsteller und Verleger mit spiritistischem Interesse  und Erfahrungen mit mehreren Medien (D. D. > Home,  Charles H. > Foster u. a.). Er schrieb auch das anonyme Vorwort von Homes Incidents of my Life sowie den Anhang “Connection of Mr. Home’s Experiences with those of Former Times”. 1860 wurde er Zeuge von Séance-Phänomenen bei den Geschwistern > Fox zusammen  mit Robert Dale > Owen.
Zwei Enkelkinder (Violet Tweedale und  Edward Fitzgerald) bewahrten schriftliche Unterlagen von ihm auf und ließen sie veröffentlichen.
Lit.: Trethewy, A. W., in: Light (January 6, 1933).
Chambon, Maria Martha (*6.03.1841 Croix-Rouge b. Chambéry, Savoyen; † 22.03.1907 Chambéry), stigm. Charismatikerin, hatte schon als Hirtenmädchen eine Vision des Gekreuzigten. 1862 Eintritt in den Orden der Heimsuchung Mariä (Visitantinnen), 1864 Profess; 1867 ekstatisches Schauen der Trinität, sollte als ihre Mission die Verehrung der hl. Wunden Jesu wiederbeleben. Obgleich sie schwer arbeitete, lebte sie vier Jahre nur von der Eucharistie. Am 12. Juni 1874 erhielt sie die linke Fußwunde, zwei Wochen später die Wunde am rechten Fuß, die stark blutete.
Phän.:  Asitie, Prophetie, Ekstase.
Lit.: Schons, P.: M. M. Chambon, Apostel u. Missionarin der hl. Wunden. Freibg.: Canisiuswerk, 1932.
Champagne, J. > Fulcanelli, Jean Julien.
Chandra, Jagdish (*1923 Bareilly / Indien), ein Reinkarnationsfall, der Aufsehen erregt hatte. Als Dreijähriger begann Ch. über sein früheres Leben zu sprechen, in dem er als Mitglied der Brahmanenkaste mit Namen Jai Gopal im weit entfernten Benares gelebt habe. Noch vor der Zusammenführung der beiden Familien machte er detaillierte Angaben, die später bestätigt wurden. Er dirigierte die Mitglieder der Gopal-Familie durch ein Straßengewirr hin zum Haus, wo er einst gelebt habe.
Lit.: Sahay, K. K. N.: Reincarnation: Verified Cases of Rebirth After Death, 1927; Stevenson, I.: Cases of the Reincarnation Type, 1975 – 1983.
Chapman, George William (*1921), britischer Geistheiler; sein Kontrollgeist war ab 1951 ein gewisser William Lang († 1937). Chapman behandelte nicht den physischen Leib, sondern dessen feinstoffliche Entsprechung, da nach seiner Ansicht eine gesunde Aura einen gesunden Leib bewirke.
Lit.: Hutton, J. B.: Healing Hands, N.Y. 1967.
Charbel Makhlouf > Makhlouf, Ch.
Charcot, Jean Martin (*29.11.1825 Paris; † 16.08.1893 Lac de Settons), frz. Psychiater, Hypnotiseur, Lehrer S. Freuds; stellte Ähnlichkeit der Verlaufsformen von Hysterie und mtl. Besessenheitsepidemien fest.
W.: Les Demoniaques dans l’Art (1887; dt.: Die Besessenen in der Kunst, 1988).
Chari, Cadambur Tiruvenkata Krishnama (1909 –1993), ind. Philos., pps. Autor; 1956 Lehrstuhl f. Philos. u. Psychologie am Madras Christian College in Tabaram / Indien; schrieb Beiträge über „Mystik u. PPS“ (1954), „Quantenphysik u. PPS“ (1956).
Charroux, Robert (Pseud.) (*7.04.1909; † 24.06.1978), eigentl.  Robert Grugeau; frz. Schriftst., bevorzugte Themen: Präastronautik, Ufos.
W.: Phantastische Vergangenheit; Verratene Geheimnisse.
Chauvin, Rémy, Pseud. Pierre Duval (*10.10.1913 Toulon; † 8.12.2009 Sainte-Croix-aux-Mines, Haut-Rhin), Dr. rer. nat., frz. Biologe und Ethologe (vergleichende Verhaltensforschung) an der Sorbonne in Paris, Interesse an pn. Fragestellungen seit 1958; verfasste Arbeiten über pn. Fähigkeiten bei Tier und Mensch; unternahm z. T. auch mit Evelyn Montredon Experimente hinsichtlich einer Beschleunigung der Abkühlung von Wasser infolge PK-Wirkung und experimentierte mit Mäusen unter Verwendung eines Tychoskops (Zufallsgenerator). Kritiker warfen ihm eine Vermischung wissenschaftlicher Konzepte mit solchen aus dem Bereich des Neo-Okkultismus und der Esoterik vor.
W.: La parapsychologie. Quand l’irrationnel rejoint la science, éd. Hachette 1980; Le paranormal au troisième millénaire, éd. J. M. Laffont-LPM 2001.
Cheiro, Pseud. f. William John Warner (*1.11.1866 Dublin; † 8.10.1936 Hollywood), engl. Numerologe, berühmter Chiromantiker; Pseudonyme: Count Louis Hamon und Cheiro (von ‘cheiromancy’). C. unternahm mehrere Reisen, erlernte in Indien die Hastirika-Deutungstechnik von Handlinien, studierte in der vatikan. Bibliothek Astrologie und verband diese mit der Handlesekunst zu einem System zwecks Vorhersagen über zukünftige Schicksale. Er wurde berühmt durch zahlreiche Voraussagen (Tod Edwards VII., Lord Kitchener u. v. a.); wanderte 1933 nach Kalifornien aus. C. starb auch der eig. Voraussage gemäß hinsichtl. Zeit und Ort.
W.: Language of the Hand, 141901; Numerology: A Study in Destiny, London 1901; Fate in the Making: Revelations of a Lifetime, N. Y. 1921; Cheiro’s World Predictions, London 1937; Das Buch der Zahlen, Freiburg  1964; Cheiro’s Geheimnisse der Hand. Ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, Engelsdorfer Verlag 2007.
Lit.: Biografie in: „Die andere Welt“ 1/ 65 u. 8 / 65.
Chennevière, Daniel > Rudhyar, Dane.
Chenoweth, Mrs., Pseud. f. Minnie Meserve Soule (1867–1936), Lehrerin, Unitarierin, amerik. Trancemedium, spirit. Schreibmedium, untersucht von James H. > Hyslop; hatte präkognitive Träume und die Fähigkeit des Hellhörens; beschrieb ihr unbekannte Personen, deren Identität später verifiziert wurde.
Chevalier Marie de Vénise > Ragon de Bettigny, Jean-Marie.
Chiaia, Ercole, Dr. (1840 –1905), ital. Psychologe, Prof. in Neapel; entdeckte Eusapia > Paladino neu, brachte sie 1888 mit C. > Lombroso in Kontakt und damit in Verbindung mit der wissenschaftl. Forschung.
Chiaratti, Angelo (*1955), ital. Seher (Visionär) aus Lecce, hatte als 15-Jähriger eine Erscheinung der „Unbefleckten Empfängnis“; Levitationsphänomen.
Lit.: Bouflet I, 55, 62.
Child, Irvin (*1915; †27.10.2000 Arlington), amerik. Psych. u. Pps., Yale Univ., ASW-Forscher, Präs. der Parapsychological Association 1981.
W.: Religion and Magic in the Life of Traditional Peoples, 1993 (gemeinsam mit seiner Frau Alice).
Chinmoy, Sri Kumar Ghose (*27.08.1931 Shakpuran / Chittagong, Ostbengalen, heute Bangladesch; † 11.10.2007 New York), ind. Guru, Meditationslehrer, Aurobindo-Schüler; hatte angebl. schon als Kind eine myst. Bewusstseinserfahrung (nirvikalpa sama-
dhi
), trat in den Aurobindo-Ashram in Pondicherry ein, wo er 20 Jahre blieb; sodann Reisen u. Vorträge, auch in Oxford u. in den USA; Privataudienz bei Papst Paul VI.; schrieb über 200 Bücher, komponierte über 2000 Gesänge. Gründer eigener Meditationsgruppen.
Lit.: Gandow, Thomas: Guru  Chinmoy u. die Chinmoy-Bewegung, München 1993.
Chopin, Symphorose (1924 – 23.07.1983), frz. Laiin, Karmelitenterziarin, diverse  mystische Phänomene (Levitation, Hyperthermie, Duft).
Lit.: Bouflet I, Namensindex.
Christaller, Helene (*31.01.1872 Darmstadt; † 24.05.1953 Jugenheim), bekannte evang. Schriftst., schildert einen mit ihrem Mann erlebten Spukfall in einem schwäb. Pfarrhaus (1894 –1902); von Fanny > Moser in ihr Werk Spuk aufgenommen (1950, S. 167 – 181).
Christian, Paul (Pseud.) > Pitois, J.-B.
Christiana v. Lucca (*1240 St. Croce, Italien; † 4.01.1310 ebd.), eig. Name: Oringa Menabuoi, Ordensname: Christiana di S. Croce, Myst., Gabe der Prophetie, Thaumaturgin. Sie gründete in ihrem Heimatort ein Kloster nach der Augustinerregel. Leichnam unverwest bis 1515, Kultbestätigung 15.06.1776.
Christina Camozzi von Spoleto OSA (*1435 Osteno bei Porlezza im Tessin; † 13.02.1456 Spoleto), Taufname Augustina; Augustinerin, Myst., 1834 Kultbestätigung.
Als Christina das heiratsfähige Alter erreicht hatte, gab ihr Vater Johannes Camozzi sie einem ortsansässigen Holzschnitzer zur Frau. Nach dessen Tod wurde Augustina die Geliebte eines Ritters, der in einem Söldnerheer diente. So kam sie nach Como. Die Tatsache, dass gleich zwei Grafen Taufpaten ihres Sohnes waren, bezeugt ihre gesellschaftliche Stellung. Augustina liebte Luxus und angenehme Gesellschaft. Nach dem Tod ihres Sohnes änderte sie ihr luxuriöses Leben, trat 1455 in den Dritten Orden der Augustiner ein, nahm den Namen Christina an und führte ein Wanderleben in Buße und Nächstenliebe, das sie nach Verona, Ferrara, Mirandola, Rom und Assisi führte. Bald erlangte sie den Ruf der Heiligkeit, floh aber immer wieder vor den sie aufsuchenden Menschen. Schließlich ließ sie sich in Spoleto nieder, wo sie sich dem Krankendienst widmete. Sie starb an Entkräftung. Christina wurde zunächst am Michaelsaltar in der Augustinerkirche in Spoleto beigesetzt. Auf ihre Fürbitte geschahen viele Wunder. Nach der Aufhebung des Klosters in Spoleto wurden ihre Gebeine in die Kirche San Gregorio Maggiore übertragen.
Christina Ebner (*26.03.1277 Nürnberg; † 27.12.1356 Engeltal), Dominikanerin, Priorin im Kloster Engeltal, Myst., Vis.
Christina Mirabilis (die Wunderbare) von Belgien (* ca. 1150 Brustem / B; † 1224 St.-Trond), Mystikerin. Mit fünfzehn Jahren bereits Waise, verdiente sie sich ihren Unterhalt als Hirtin. Nach einer kataleptischen Krise begann sie um 1182 ein strenges Leben der Buße, um den Armen Seelen zu helfen und die Sünder zu bekehren. Ihre mystischen Gnadenerweise und die außergewöhnlichen Vorgänge in ihrem Leben sind nur teilweise beglaubigt. Neun Jahre lebte sie auf dem Schloss von Loon, dann in St-Trond. Dort starb sie auch bei den Benediktinerinnen von St. Katharina. 1249 wurden ihre Gebeine erhoben. Heute befinden sich ihre Reliquien in der Redemptoristenkirche zu St.-Trond. Ihr Fest wird am am 24. Juli, dem Festtag der hl. Christina von Bolsena, gefeiert. Sie wird als Patronin der Sünder angerufen, auch gegen Infektionskrankheiten, Viehseuchen und in verzweifelten Situationen; gilt als Patronin für einen guten Tod.
Christina v. Aquila OSA (*24.02.1480 Colle di Lucoli, Italien; † 18.01.1543 L’Aquila), Augustinerin, Myst., Ekstat., Vis.; Kultbestätigung 1841.
Christina von Stommeln, auch „die Kölnische“ genannt (*1242 in Stommeln bei Köln; † 6.11.1312, begraben in Jülich), bereits mit 13 Jahren Begine in Köln, ab 1258 Stigmen, die gut beglaubigt sind. Ihre Frömmigkeitsbezeugungen und asketischen Abtötungen beunruhigten ihre Gefährtinnen derart, dass sie wieder nach Stommeln zurückkehrte. 1267 wurde der Dominikaner Petrus von Dacien († 1288) ihr Seelenführer. Er blieb mit ihr auch nach 1272, als er seine Tätigkeit in Schweden aufnahm, in Verbindung und zeichnete ihre ungewöhnlichen geistlichen Erfahrungen auf, über die sie ihm berichtet hatte. Neben Erscheinungen des Herrn hatte sie auch dämonische Versuchungen. Kultbestätigung 1908.
Lit.: Acta SS Iun. IV (1707), 270 – 454; Paulson, J. (Hg.): Sancti lat. medii aevi Suecani, I. Göteborg 1896; Socii Bollandiani (Hrsg.): Bibliotheca hagiographica latina antiquae et mediae aetatis, Brüssel 1898 –1901, 1740 –1746; Steffens, A.: Die selige Christina, Fulda 1912; Höchst, J. M.: Träger der Wundmale Christi I, Wien 1951, 56 – 68; Butler, A.: The Lives of the Saints. Durchges. Ausg. von H. Thurnston und D. Attwater, IV. New York 1956, 277 –279.
Christine Rigler (*2.05.1648; † 5.10.1705 Wien), aus St. Pölten stammende Myst., Vis., Stigmatis. ohne Herzwunde, mystische Kommunion durch Engel, Kontakte mit Armen Seelen; Grab in der Franziskanerkirche in Wien.
„Christus von Limpias“, paranormale Blut- u. Bewegungsphänomene am Kreuz der Pfarrkirche von Limpias bei San Sebastian in Spanien seit dem 30.03.1919, zahlreiche Zeugnisse, auch von Ungläubigen und Ärzten, keine offizielle kirchliche Anerkennung.
Lit.: Rechtschmied, P. Franz: Der heilige Christus und die Ereignisse in Limpias (nach spanischen Quellen), Innsbruck 1921; Kleist, Ewald von: Auffallende Erscheinungen an dem Christusbilde von Limpias, 1.3.1919. Kirnach-Villingen: Waisenb., 41921.
Chylinski, Raphael (*8.01.1694 Wysocko, Polen; † 2.12.1741 Lagiewniki), selig (9.06.1991, Fest: 2. Dez.), eigentl. Name: Melchior. Nach begonnener militär. Laufbahn entschloss er sich, bei den Minoriten in Warschau einzutreten  (4.04.1715), wollte ursprüngl. nur Laienbruder werden, jedoch Theologiestudium mit Priesterweihe 1717; Hauskaplan in einer gräflichen Familie u. in verschiedenen Konventen, strenges Gebets- u. Bußleben. Bei seinen Messen wurden Ekstasen und Lichtstrahlen wahrgenommen; Charisma der Krankenheilung, Kardiognosie, Exorzist; Wunder auch nach seinem Tod durch Anrufung (Auferweckung von den Toten); er soll auch einem Kranken erschienen sein.
Lit.: Schamoni, W. / K. Besler: Charismatische Heilige. Stein am Rhein: Christiana, 1986, S. 78 – 84.
Ciruelo (Cirvelo), Pedro Sánchez (ca. 1465 –1548), span. Theologe, Mathematiker und Inquisitor in Saragossa.
W.: Opus de Magica Superstitione, Alcalà 1521; Reprobacion de las supersticiones y hechizerias, Alcalà 1530.
Clair, Viktoria, geb. Courtier (1808 /11–1883, Frankreich), stigmatisierte Mutter und Witwe; Levitationsphänomen.
Lit.: Bouflet I, S. 61.
Clare, Arnold (*1901), brit. Amateurmedium. Bedeutsam für seine mediale Entwicklung wurde eine Begegnung mit einem Mönch namens Johannes vom Berge Athos, dem C. während des Ersten Weltkriegs 1917 als Marinesoldat begegnete. Dieser Mönch sagte ihm, sie würden sich später wieder begegnen, was dann bei einer Séance im Haus eines russischen Kapitäns auch geschah, dessen Frau ein Medium war. C. erkannte am Tonfall der Stimme Johannes, der ihm riet, seine Medialität auszubilden. Angeregt von der Lektüre eines Artikels von C. > Doyle merkte C., dass er automatisch schreiben konnte. Erst als bei ihm Tbc diagnostiziert worden war, begann er auch zu beten und spürte die Präsenz des Mönches Johannes. C. trat sodann einem Kreis der spiritualistischen Balham Church bei. Als dort Ende 1938 ein Medium ausfiel, sprang er stattdessen ein und produzierte Apporte, in späteren Sitzungen auch Materialisationen; im Juli 1940 erschien auch Jack > Webber.
Lit.: Edwards, Harry: The Mediumship of Arnold Clare, London 1941; ders.: The Mediumship of Jack Webber, New York 1941.
Cleary, Bridget (1868 –1895), irische Bauersfrau, wurde als letzte vermeintliche Hexe in Clonmel, Irland, von ihrem Ehemann Michael Cleary grausam misshandelt und verbrannt in der wahnhaften Annahme, sie sei eine Fee und ein Wechselbalg. Ihr Mann wurde im nachfolgenden Prozess, der großes Aufsehen erregte, zu 15-jähriger Zwangsarbeit verurteilt; danach wanderte er nach Kanada aus. Ihr Andenken lebt noch fort in dem Kinderreim: ‘Are you a witch or are you a fairy, or are you the wife of Michael Cleary?’
Clymer, Reuben Swinburne (*25.11.1878; † 3.06.1966), amerik. Okk., Leiter mehrerer Rosenkreuzervereinigungen.
W.: A Compendium of Occult Laws; The Rosicrucian Fraternity in America; Mystery of Osiris.
Cochet, Georges > Forthuny, Pascal.
Cocles, Bartolomeo (*19.03.1467; † 9.09.1504), eig. Bartolomeo della Rocca. Gelehrter Physiologe, Astrologe, Chiromantiker. Sein ihn unterstützender Lehrer in Bologna war Allesandro Achilini († 1512). Nachdem C. dem Bologneser Ermes Bentivoglio prophezeit hatte, dass dieser in einem Kampf sterben werde, wurde C. von ihm  ermordet. Tatsächlich wurde Bentivoglio 1513 in der Schlacht von Olmo bei Vicenza (von Prospero Colonna) getötet.
W.: Compendio of fisiognomica, Strasbourg 1553.
Coletta Boylet von Corbie (*13.01.1381 Gent; † 6.03.1447 ebd.), heilig (24.05.1807, Fest: 6. März), myst. begnadete Klarissin; zunächst Franziskanertertiarin, Reklusin in
Corbie (1402–1406). Aufgrund einer Er-
scheinung des hl. Franz v. Assisi gründete sie mit päpstl. Einwilligung 17 reformierte Klarissinenklöster und mehrere Männerklöster. Charismen: Arme-Seelen-Offenbarungen,
Totenerweckungen sowie zahlreiche pn. Phän.: lange Ekstasen, Levitationen.
Collado, Juan Angel, Visionär, Marienerscheinungen. In Sabana Grande, im Süden von Puerto Rico, erschien am 23.04.1953 dem achtjährigen Schüler Juan, als er Wasser vom Brunnen holte, eine weiße Dame auf den Wolken. Am nächsten Tag erlebten auch die ihn begleitenden Geschwister Ramonita (7 Jahre), Belen und Isidra (9 Jahre) die Erscheinung, die sich als „Jungfrau vom Rosenkranz“ bezeichnete. 33 Tage lang wurden die Kinder von Maria belehrt und geführt. Als ihnen verboten wurde, zum Erscheinungsort zu gehen, erfolgten nach dem 50. Tag die Visionen in der Schule, und die Kinder erzählten den Kameraden, was die Jungfrau  sagte. Da viele Menschen zusammenströmten, musste ein Polizist namens Dario García die Kinder schützen. Dieser erlebte in diesem Zusammenhang merkwürdige Phänomene (spontane Heilung einer tiefen Schnittwunde am Finger – die Kinder sahen, dass die Jungfrau etwas auf den verletzten Finger gab). Am 25.05.1953 ereignete sich vor 100.000 Zeugen ein Sonnenwunder ähnlich jenem von Fatima (auf den Kleidern erschienen Regenbogenfarben). 38 Jahre später, am 23.04.1991, wiederholte sich das Phänomen des Sonnenwunders in Gegenwart von abermals 100.000 Menschen. Die von Maria den Kindern übermittelten Botschaften wurden vom “Pittsburgh Center of Peace“ publiziert.
Collin de Plancy, Jaques Albert Simon (1794 –1881), frz. Schriftsteller d. Okk. u. Satanismus.
W.: Dictionnaire infernal, 1963, 1980.
Collins, Doris (*10.02.1918), brit. Medium (Hellsehen, Voraussagen), Heilerin; aufgewachsen in Essex als jüngstes von neun Kindern. Ihr erstes pn. Erlebnis datiert aus der Zeit ihrer Kindheit mit 5/6 Jahren. Sie befand sich mit einer Tante im Manor Park, East London, und spielte dort mit einem Mädchen namens Connie. Doch ihre Tante sagte ihr, dass Connie, ihre Tochter, schon vor einigen Jahren gestorben sei. Doris sah auch ihre eigene verstorbene Schwester Emmie. Mit 12 Jahren hörte sie in der Nacht eine warnende Stimme, die ihr sagte, dass ihre Schwester Lily den Raum, in dem sie Klavier spielte, verlassen solle. Bald darauf stürzte ein Teil der Decke ein. C. unternahm auch viele Reisen ins Ausland, nachdem sie aufgrund ihrer parapsychischen Fähigkeiten dazu eingeladen worden war. Mit der ebenfalls berühmten Doris > Stokes war C. eines der führenden Medien der 1980-er Jahre.
W.: A Woman of Spirit. Autobiography of a Psychic. London: Panther Books, 1983.
Collins, Mabel, eigentl. Minna Cook bzw. Mrs. Keningale / Kenningdale Cook (*9.09.1851; † 31.03.1927), engl. theosoph. Schriftstellerin, gab anfangs zus. mit H. P. > Blavatsky die Zschr. Lucifer heraus; später Austritt oder Ausschluss aus der Theosoph. Gesellschaft. Die Angaben darüber sind verworren; 1913 Mitgl. d. Anthropos. Ges.
W.: Licht auf dem Pfad, Leipzig 1888ff.
Colonna, Margherita (1255 – 30.12.1284), selig (Kultbestätigung: 17.09.1847, Fest: 30. Dez.), adelige Römerin, gründete eine Frauengemeinschaft; Visionen Christi u. Mariens, Brautmystikerin.
Columba von Rieti, eig. Angiolella Guadagnoli (*2.02.1467; † 20.05.1503), selig (Kult-
bestätigung: 25.02.1627, Fest: 20. Mai), italienische Ekstatikerin, mit 19 Jahren Dominikanertertiarin, begab sich 1488 nach Perugia, 1490 Profess und Klostergründung. Pn. Phän.: Hellsehen und Präkognition, Asitie, auch Levitationen; erlebte geistige Wallfahrt nach Jerusalem (peregrinatio mentalis), Visionen der Kindheit Jesu; wegen ihrer prophetischen Gaben oft um Rat gefragt.
Coly, Eileen (*1916), Pps., Tochter des Mediums Eileen > Garrett, geb. in England, seit 1947 in den USA, ab 1970 Präs. der Parapsych. Foundation. Ihre Tochter Lisette Coly (*1950) war Vizepräs. der amerikan. Paraps. Foundation.
Comenius (Komensky), Johann Amos (*28.03.1592 Ostmähren; † 15.11.1670 Amsterdam), Humanist, Priester, 1616 Prediger der „Brüdergemeinde“ in Böhmen, 1632 deren Bischof; Reformer des Unterrichtswesens; strebte in einer „Pansophie“ eine Synthese der Wissenschaften u. okk. Lehren an. Seine Gedankenwelt ähnelt jener der Rosenkreuzer.
Comin, Dr. Jacopo († 15.05.1973), Journalist, Filmproduktionsleiter, unterrichtete seit 1958 pn. Phänomenologie an der Accademia Tiberina in Rom.
Conant, Frances Ann (1831 – 1875), amerikan. spiritist. Medium. Unter der Führung eines verstorbenen Bostoner Arztes (Kontrollgeist) wurde sie ein Heilmedium und entwickelte sich zu einem physikalischen und Schreib-Medium.
Lit.: Conant, J. H. / J. W. Day: Biography of Mrs. J. H. Conant, the World’s Medium of the Ninteenth Century, Boston 1873.
Constant, Alphonse-Louis > Lévi, Eliphas.
Cony, Cecy (1900 –1939), Ordensname Sr. M. Antonia, Brasilianerin, hatte Schutzengelkontakte.
Lit.: Weigl, A. M.: Sie sah ihren Schutzengel. Altötting: St. Grignion V., 1974 /75.
Cook, Florence (*1856; † 22.04.1904 London), seit ihrer Heirat 1874 bekannt unter dem Namen Mrs. Elgie Corner; engl. Materialisationsmedium, sah angeblich bereits in ihrer Kindheit Geister und hörte Stimmen, was man jedoch ihrer lebhaften Einbildungskraft zuschrieb. 1871 wurde sie in der Öffentlichkeit bekannt.
Ihr „Geistwesen“ bzw. ihre Phantom-Begleiterin nannte sich Katie King. Sie soll die Tochter von John King (Sir Henry Morgan, 1635 – 1688, brit. Seeräuber u. späterer Vizegouverneur v. Jamaika) gewesen sein. C. war das erste engl. Medium, das bei guter Beleuchtung Vollmaterialisationen produzierte; von Sir W. > Crookes studiert, der die beiden Frauen in einiger Entfernung gesehen haben will.
NB: Wohl betrüger. Vortäuschung v. Phänomenen; hinter der Verkleidung wurde Cook selbst vermutet.
Lit.: Hill, J.  A.: Spiritualism, its History, Phenomena and Doctrine, 1918; Dingwall, E. J.: The Critics’ Dilemma, Dewsbury / U.K. 1966.
Cook, Kate Selina (1859 – 1923), britisches Materialisationsmed. (Phantom “Lillie Gordon”) wie ihre ältere Schwester Florence, wenngleich weniger bekannt u. weniger untersucht, da sie mehr private Séancen abhielt und sich auch nicht den gleichen wissenschaftlichen Tests unterzog. Alfred Russel > Wallace war bei einer Serie von Sitzungen anwesend und schrieb in seinem Buch My Life über die bei Kate erschienenen Phantome sowie über eine Séance bei Mrs. Ross in New York.
Lit.: Wallace, A. R.: My Life – A Record of Events and Opinions. 2 Bde. London: Chapman & Hall, Ltd., 1905.
Coombe-Tennant, Winifred Margaret Serocold, Pseud. Mrs. Willett (1874 –1956);  brit. automat. Schreibmedium seit der Kindheit, doch gab sie diese Beschäftigung wieder auf. Der Tod ihrer Tochter veranlasste sie allerdings zur Wiederaufnahme dieser medialen Praxis. C.-T.  nahm an einer Gruppe von Medien hinsichtlich Kreuzkorrespondenzen (über SPR) teil. Ebenso im medialen Team waren Mrs. A. W. Verrall, Mrs. W. H. Salter, Mrs. Holland. Zumeist erhielt sie Botschaften, die auf F. W. H. Myers († 1901) als Urheber hinwiesen.
Cooper, Blanche, britisches Medium mit dem Phänomen der sog. direkten Stimme. Über die mit ihr durchgeführten Experimente und Beobachtungen in den Jahren 1921/ 22 berichtet S. G. > Soal, Univ. London, in den Proceedings der SPR (Bd. 35). Es manifestierte sich auch die Stimme seines Bruders Gordon Davis, von dem er annahm, dass er im Krieg gefallen sei. Es stellte sich jedoch heraus, dass er noch lebte. Die beiden geist. Führer C.s nannten sich Nada u. Afid. In den Jahren 1923 – 25 unternahm C. auch Buchtests.
Cooper, Margaretta (*ca. 1850), amerik. Medium, Tochter des spirit. Autors Laroy Sunderland, der in der Zschr. Spritual Philosopher über spirit. Klopfen (durch das Medium) schrieb; Klopflaute wurden in Charlestown und Boston vernommen.
Coover, John Edgar (*16.03.1872 Remington, Indiana; † 19.02.1938), Stanford University, amerikan. Psychologe, experimentierte schon seit seiner Promotion 1912 mit Karten zur Untersuchung der ASW; ebd. 1937 als Prof. emeritiert.
Cora > Tappan-Richmond, Cora.
Cordovero, Rabbi Mosche (1522 – 1570), Kabbalist aus Córdoba, lebte in Safed (Palästina). Sein 1584 gedrucktes Hauptwerk, Pardes rimmonim („Der Granatapfelhain“), ist eine der tiefgründigsten Einführungen in die Problematik des Seins der Symbole.
W.: Pardes rimmonim; Or Yakar (Teures Licht).
Cornacchiola, Bruno (*9.05.1913 Tre Fontane bei Rom; † 22.06.2001), Seher, dem Maria angeblich als „Jungfrau der Offenbarung“ erschien; der Erscheinungsort wurde zum Wallfahrtsort, kirchlicherseits aber nicht bestätigt. Der Seher selbst, aus einer tristen Familie stammend, wurde mit 14 Jahren getauft und nahm am Spanischen Bürgerkrieg teil. Nach seiner Heimkehr 1939 wurde er Straßenbahnschaffner und Baptist, dann Adventist; er brachte auch seine Frau zum Austritt aus der kathol. Kirche. Am 12.04.1947 erfolgte die erste Erscheinung (zunächst nur seinen Kindern als „bella signora“ sichtbar) in einer Grotte beim Trappistenkloster Tre Fontane. Am 12.04.1980 sollen mehr als 3.000 Menschen bei der Grotte ein Sonnenwunder erlebt haben.
Corner, Florence > Cook, Florence.
Coronel, M. F. > Agreda, Maria F. von.
Cosimo Fragomeni, Fratel > Fragomeni, Fratel Cosimo.
Cotoi, Maria (*18.04.1930 Baita / Kreis Mures, Rumänien), stigmatisierte Nonne und Visionärin in Bukarest, Gründerin der Kongregation des Unbefleckten Herzens Mariens (Ordensname: Sr. Maria Ionela); wurde in der Zeit vom 10. Mai bis 28. Juli 1949 in der Apostolischen Nuntiatur von Sr. Maria Clara beobachtet und auch von Ärzten untersucht. Sie kam dann in das Kloster der hl. Agnes. Die Nuntiatur wurde 1950 gewaltsam geschlossen, Sr. Ionela verhaftet und erst 1964 aus dem Gefängnis entlassen. Pn. Phän.: Ekstasen, Inedia, blutende Hostie, Kruzifix.
Cottin, Angelique (*1832), armes Bauernmädchen; lenkte um 1846 durch ihre psychokinetischen Kräfte die Aufmerksamkeit der Pariser auf sich und wurde „elektrisches Mädchen“ genannt, da Gegenstände in ihrer Nähe zurückgestoßen wurden und Tische sich von ihr wegbewegten, selbst wenn sie am Ort festgehalten wurden. Ihre Eltern hofften durch die Begabung ihrer Tochter aus der Armut herauszukommen, doch verschwand deren außergewöhnliche Fähigkeit nach einem Monat genauso geheimnisvoll, wie sie gekommen war.
Lit.: Flammarion, Camille: Mysterious Psychic Forces, 1907.
Cottini, Alfonsina (*1902 Craveggia /Ital.; † 1984), als 13. von 17 Kindern geboren, erkrankte sie mit 15 Jahren an Knochen-Tbc und wurde nach 15-jährigem Siechtum am 5.08.1955 in Lourdes geheilt. Während des Bades in Lourdes soll ihr die Muttergottes erschienen sein und ihre Heilung angekündigt haben, die während der Sakramentsprozession erfolgte. Alfonsina konnte plötzlich wieder gehen und war um ca. 50 cm größer geworden. Die Heilung wurde offiziell nicht anerkannt. 1979 verfiel C. in einen komaartigen Zustand (Biostase?) ohne Nahrungsaufnahme.
Cottolengo, Joseph Benedikt (*3.05.1786 Brà / Piemont; † 30.04.1842 Chieri), heilig (19.03.1934, Fest: 30. April), entschloss sich mit 17 Jahren für den geistl. Stand, 1811 Priesterweihe, Dr. theol., Kanonikus an der Dreifaltigkeitskirche in Turin. Im Vertrauen auf die göttl. Vorsehung gründete der begnadete Organisator zunächst „Piccola Casa della Divina Provvidenza“ (Kleines Haus der Göttlichen Vorsehung) und mehrere andere Häuser für arme und kranke Menschen, besonders für Kinder, sowie 14 Genossenschaften tätiger und beschaulicher Art. Er besaß das Charisma der Krankenheilung und der Kardiognosie.
Lit.: Schamoni, W. / K. Besler: Charismatische Heilige. Stein / Rhein: Christiana, 1989, S. 152 – 170.
Coudris, Mirabelle (Pseud.) > Kudris, Mira Maria.
Coué, Émile (*26.02.1857 in Troyes; † 2.07.1926 Nancy), frz. Apotheker, Hypnotiseur, Begründer der Autosuggestionstherapie („Couéismus).
W.: Die Selbstbemeisterung durch bewusste Autosuggestion, Basel 1925 (dt. 1936).
Court de Gébelin, Antoine (*1725 Nîmes; † 10.05.1784 Paris), frz. Gelehrter, Pastor der Reformierten Kirche, Präsident des Museums zu Paris, Freimaurer u. Illuminat, Verfasser von neun Bänden der 30-bändigen Enzyklopädie Le Monde primitif analysé et comparé avec le monde moderne, größtenteils okkulten und esoterischen Inhalts; Verfechter der Ansicht, dass das Tarot aus Ägypten stamme. Er entdeckte als Erster, dass die Tarotkarten als Initiation zum geheimen Wissen (Große Arkana) aufzufassen seien und verstand sie als allegorische Darstellungen ewiger Wahrheiten durch den Magiergott Thoth für seine Adepten.
NB: Diese These wurde jedoch durch die Forschung widerlegt (gegeben durch die Entzifferung der Hieroglyphen um 1822 infolge der Auffindung des Steins von Rosette 1799!)
W.: Le Monde primitif analysé et comparé avec le monde moderne. 9 Bde., von 1773 –1784; 1878, 30 Bde. geplant (dt.: Die Primitive Welt).
Cousin, Germaine (*ca. 1579 Pibrac bei Toulouse; † 15.06.1601), heilig (29.06.1867, Fest: 15. Juni), armes Hirtenmädchen, von ihrer Stiefmutter schlecht behandelt, starb mit ca. 22 Jahren im Viehstall. 1644 war ihr Leib noch unverwest.
Wunder nach ihrem Tod auf ihre Fürbitte hin: wunderbare Mehl- bzw. Teigvermehrung  bei den Nonnen zum Guten Hirten in Bourges im kalten Winter zwischen Nov. 1845 bis Februar 1846.
Lit.: Veuillot: Vie de la bienheureuse Germaine, 1904; Blessed Mary of St. Euphrasia Pelletier (Biografie). London: Burns, Oates & Washbourne, 1933, S. 252ff.
Cox, Esther (1860 – 1912), Poltergeistmedium in Amherst, Neuschottland, um deren Person sich um 1878/79 spontan massive paranormale, meist aggressive physikalische Phänomene ereigneten (automatische Schriften an der Wand, sie wurde mit Gegenständen beworfen, spontane Brände im Haus u. a.). Die Phänomene hörten auf, als Esther ins Gefängnis kam, da man sie beschuldigt hatte, die Scheune des Nachbarn niedergebrannt zu haben, obgleich viele der Meinung waren, dass der wahre Urheber derselbe war, der das Mädchen ein Jahr zuvor traktiert hatte.
Lit.: Hubbell, Walter: The Great Amherst Mystery, 1916; Carrington, Hereward: Personal Experiences in Spiritualism, 1913.
Cox, Julian (*ca. 1593; † 1663 Taunton /Somerset), brit. Bettlerin, die der Hexerei angeklagt wurde. Als sie zur Prüfung ihrer Schuld aufgefordert wurde, das Vater Unser-Gebet aufzusagen, ließ sie bei der Bitte „führe uns nicht in Versuchung“ das „nicht“ aus, worauf sie für schuldig befunden und hingerichtet wurde.
Cox, William Edward (1809 –1879), engl. Pionier der PPS, Anwalt, gründete 1875 eine Psychological Society for Great Britain zum Studium pn. Phänomene, die sich jedoch nach seinem Tod wieder auflöste. Mitarbeiter von W. > Crookes in der Untersuchung von D. D. > Home. C. war kein Befürworter der spiritistischen Hypothese, sondern schlug den Begriff einer „psychischen Kraft“ (psychic force) vor.
W.: Spiritualism Scientifically Examined with Proofs of the Existence of a Psychic, London 1872; What Am I? A Popular Introduction to Mental Physiology and Psychology, London 1874; Beweise für die Existenz einer psychischen Kraft, Leipzig 1884.
Cox, William Edward (*12,09.1915; †), amerik. Pps., Mitarbeiter v. J. B. > Rhine; trug wegen seiner Arbeiten zur Psychokinese den Spitznamen „Mr. PK“.
Crandon, geb. Mina Stinson, bekannt als „Margery“ (*29.07.1889 Princeton, Ontario; † 1.11.1941 Boston), von den Forschern kontrovers beurteiltes, berühmtes amerikan. Materialisations- u. PK-Medium; 1904 Übersiedlung nach Boston, 1910 Heirat mit Graf P. Rand (1918 geschieden); in zweiter Ehe verheiratet mit dem Bostoner Chirurgen Le Roi G. Crandon, durch dessen Einfluss sie Spiritistin wurde. In Trance schrieb C. in altem Chinesisch; produzierte Phänomene der direkten Stimme, der Musik und Schrift, Lichterscheinungen und Ektoplasma. C. war vorausgesagt worden, dass ein lachender junger Mann mit ihr Kontakt suche. Dieser erwies sich als ihr 1911 bei einem Eisenbahnunglück verstorbener Bruder Walter, der später ihr jenseitiger geistiger Führer wurde. 1923 in Paris Séancen mit den Forschern Charles > Richet und G. > Geley. In späteren Sitzungen in London wurde Harry > Price Zeuge von Tischlevitationen. Ein von der Zeitschr. Scientific American ausgesetzter Geldpreis wurde dem Medium jedoch vom eingesetzten Komitee in Boston am 12.04.1924 wegen Betrugsverdacht nicht zugesprochen, da sich die Kommission nicht einig war. Angebliche Daumenabdrücke von ‚Walter‘ erwiesen sich allerdings später als betrügerische Manipulation durch einen Bostoner Dentisten. Der kritische  Harry > Houdini war von der Echtheit der Phänomene nicht überzeugt, im Gegensatz zu H. > Carrington.
Lit.: Bird, J. Malcolm: Margery the Medium. Boston: Small, Maynard, 1925; Crandon, L. G.: Margery, Boston 1925; Carrington, H.: The Story of Psychic Science. In: JASPR (1930); Tietze, Thomas R.: Margery. New York: Harper & Row, 1973; Kenneth Silverman: Houdini! The Career of Erich Weiss. New York: Harper Collins, 1996; Williams Kalush, Larry Sloman: The Secret Life of Houdini. The Making of America‘s First Superhero. New York: Atria Books, 2006.
Cranshaw, Stella > Stella C.
Crawford, William Jackson (*1880; † 30.07.1920 Belfast), irischer Ingenieur, spirit. eingestellter Naturwissenschaftler, Univ.-Prof. in Belfast; experimentierte 1917–1920 mit dem Medium Kathleen > Goligher u. ihrer Familie (sog. Goligher-Zirkel) vor allem hinsichtlich Telekinese. Tod durch Suizid.
W.: The Reality of Psychic Phenomena, 1916; Experiments in Psychical Science, 1919; The Psychic Structures at the Goligher Circle, 1921.
Lit.: Barham, A.: Dr. W. J. Crawford: His Work and Legacy in Psychokinesis. Journal of the Society for Psychical Research 55 (1988), 113.
Creme, Benjamin (*5.12.1922 Glasgow), in London lebender schottischer Kunstmaler, Schriftsteller. Als Esoteriker in der theosophischen Tradition von Alice > Bailey stehend, empfing er ab 1959 durch eine innere Stimme diktierte Botschaften. 1982 gab er auf einer Pressekonferenz bekannt, dass ,Maitreya‘ als der wiedergekommene Christus des neuen Zeitalters schon seit dem 19.07.1977 in London lebe. C. hält weltweit Vorträge und lehrt die sog. Transmissionsmeditation für das Wassermann-Zeitalter. Angekündigte Prophezeiungen (1982) über das öffentliche Erscheinen sind bisher nicht eingetroffen. Diverse angeblich wunderbare oder pseudoparanormale Erscheinungen (Lichtzeichen) werden im Sinne seiner Ideologie interpretiert. Vgl. www.shareintl.org
W.: Maitreya – Christus und die Meister der Weisheit. München: Edition Tetraeder, 41997.
Lit.: Bistrich, Andrea: Maitreya: „I Come to Change All Things“. Eine moderne Heilserwartung im interkulturellen Vergleich (Münchener Ethnologische Ab-
handlungen; 17). München: Akademischer Verlag, 1996.
Crescentia von Kaufbeuren > Höss, Cr.
Croiset, Gerard (*10.03.1910 Laren / NL; † 20.07.1980), holländ. Sensitiver, Paragnost u. Heilpraktiker, von Prof. W. H. C. > Tenhaeff, dem damaligen Direktor des Parapsychologischen Instituts an der Univ. Utrecht, entdeckt und (seit 1945) untersucht, ebenso von Hans > Bender (1952). Berühmt sind die sog. „Platzexperimente“, in denen C. unter kontrollierten Bedingungen im Vorhinein persönliche Angaben über Personen machen konnte, die bei einer Veranstaltung auf einem bestimmten Platz zu sitzen kamen. C. war auch erfolgreich bei der Suche nach Vermissten, bes. Ertrunkenen. Seine Fähigkeit stand offenbar in Zusammenhang mit einem Kindheitserlebnis, als er als Achtjähriger ins Wasser gestoßen worden war und gerade noch gerettet werden konnte. Am 5.07.1980, 15 Tage vor seinem Tod, erbrachte er (zusammen mit dem Hellseher Warner Tholen) in einem unter strenger wissenschaftlicher Überwachung durchgeführten Experiment an der Univ. Diepenbeek in Belgien den Beweis für die Veränderung der Molekularstruktur durch mentale Psychokinese.
W.: C. Croiset paragnost: Autobiografie van Gerard Croiset. Naarden: Strengholt, 1977; Croiset, paragnost nagelaten werk. Naarden: Strengholt, 1988.
Lit.: Pollack, Jack Harrison: Croiset the Clairvoyant, 1964 (dt.: Croiset, der Hellseher, übers. v. R. Meldau. Freiburg / Br.: Bauer, 1965).
Croll, Oswald (1580 –1609), Arzt, Alchemist, Kabbalist, von > Paracelsus beeinflusst.
W.: Basilica chymica, 1609; 1629.
Crookall, Robert (1890 –1981), Geologe, Biologe, Mitglied der SPR, recherchierte Fälle von Astralprojektionen und Außerkörperlichen Erfahrungen.
W.: What Happens, When You Die?, 1978.
Crookes, Sir William (*17.06.1832 London; † 4.04.1919 ebd), Chemiker (Entdecker des Thalliums 1861), erfand 1874 das Radiometer und untersuchte die elektrischen Entladungen in verdünnten Gasen mit der Crookes’schen Röhre. Einer der ersten anerkannten Naturwissenschaftler, die sich an das Thema der im Bereich des medialen Spiritismus vorkommenden Erscheinungen  heranwagten. Anfang der Siebzigerjahre des 19. Jhs. begann er sich für okkulte Dinge wissenschaftlich zu interessieren. Er experimentierte mit Medien (F. > Cook, D. D. > Home), beobachtete und beschrieb Levitationen, Fernbewegungen usw. C. war von der Tatsächlichkeit einiger der Phänomene überzeugt; 1896 – 99 Präs. der SPR.
W.: Der Spiritualismus u. die Wissenschaft, 1871; Materialisationsversuche, 1923; Researches in the Phenomena of  Spiritualism,  1926 (posthum).
Lit.: Medhurst, R   G. / K.  M. Goldney: William Crookes and the Physical Phenomena of Mediumship. In: Proc. SPR, vol. 54, part 195, March 1964, 25 – 157; Medhurst, R. G.: Crookes and the Spirit World. London: Souvenir Press, 1972.
Cro(w)ther, Patricia (*1927), deklarierte engl. Hexe, Leiterin eines Coven in Sheffield; übernahm mit Eleanor Bone u. Monique Wilson das Erbe G. > Gardners.
W.: Witchblood (Autobiografie), 1974; Lid of the Cauldron (Ratgeber der Hexenkunst), 1981.
Crowe, Catherine (1800 –1870), engl. Autorin einer Studie über Geistererscheinungen.
W.: The Night Side of Nature, 1848.
Crowley, Aleister (*12.10.1875 Leamington, Warwickshire / GB; † 1.12.1947 Hastings, Sussex), eigentl. Edward Alexander Crowley, Pseud.: Gérard Aumont, Frater Perdurabo, „To Mega Therion“ (griech., „Das Große Biest“); Okk., Esoteriker, Magier, Sadist, drogenabhängiger Satanist. Geboren als Sohn eines wohlhabenden Braumeisters und Predigers der fundamentalist. christl. Vereinigung der „Plymouth Brethren“ („Darbysten“, benannt nach Nelson Darby, 1800 –1882), einer von E. > Swedenborgs Ideen beeinflussten evangelikalen Erweckungsgemeinschaft. Ausbildung am Londoner King’s College 1894 / 95 und am Trinity College in Cambridge 1894 – 97. Ohne Abschluss verließ er dieses 1898 und wurde als „Frater Perdurabo“ in den G.D.O. (Hermetic Order of the Golden Dawn) des Sektenführers und Satanisten S. L. > Mathers aufgenommen. Nach Ausschluss von diesem zog er nach London, wo er als Magier mit Drogen experimentierte und seine „Visionen“ niederschrieb. Aus einer angeblichen „Offenbarung“, die ihm 1904 durch ein Geistwesen namens „Aiwaz“ vermittelt wurde, entstand das „Buch des Gesetzes“ (Liber al vel Legis), das den Grundsatz beinhaltet: „Tue, was du willst, soll sein das ganze Gesetz“; damit beeinflusste C. den praktizierenden Satanismus des 20. Jhs.
C. hielt sich für die Reinkarnation von Éliphas > Lévi († 31.05.1875). Am 12.08.1903 Heirat mit Rose Edith Kelly. Im März 1904 meldete sich bei einer magischen Anrufung in Ägypten durch seine damalige Frau Rose „Horus“, den sie auf dem Ausstellungsstück  „666“ des Ägypt. Museums mit „Ra-Hoor-Khuit“ identifizierte. Um 1906 gründete C. (gemeinsam mit George C. Jones) den magischen Orden vom Silbernen Stern, „Argenteum Astrum“ (A.A.), in seiner jetzigen äußeren Form, mit dem Motto „Es gibt keinen Gott außer dem Menschen“; 1909 erschien die erste Ausgabe des Magazins Equinox; ebenfalls 1909 Scheidung von Rose.
Ab 1910 nannte sich Crowley „das große Tier“; in diesem Jahr (oder schon 1906) entstand das Buch The Book of Thoth (Tarot), die von ihm entworfenen Abbildungen für die zugehörigen Karten wurden von der Malerin Frieda Harris (1877–1962) ausgeführt.
Kontakt mit Th. > Reuss, der ihn in den O.T.O. einführte. C. organisierte einen Zweig
des O.T.O. in England, genannt Mysteria
Mystica Maxima
, dessen Großmeister er 1912 wurde. 1914 Auswanderung nach Ame-
rika; 1920 Gründung der Abtei Thelema auf  Cefalù in Sizilien. 1923 auf Anordnung Mussolinis aus Italien ausgewiesen, lebte er zunächst in Tunis, dann in Frankreich. 1924 wurden seine Bücher in England verboten. 1927 Gründung der Thelema-Verlagsgesellschaft; 1929 Heirat mit Maria Theresa Ferrari de Miramar. Die letzten 15 Jahre seines Lebens verbrachte C. in Hastings, England, als Gast eines exzentrischen Lords, wo er heroinabhängig wurde.
W.: Magick in Theory and Practice, N. Y.  1965; The Book of Thoth, N. Y. 1969; Magick Without Tears (Briefsammlung), St. Paul / Minn. 1973; The Holy Books of Thelema, York Beach / Me. 1983; Das Buch des Gesetzes, Basel 1987.
Lit.: Symonds, John: Das Tier 666, Basel 1973; King, Francis: The Magical World of Aleister Crowley, N. Y. 1978; Symonds, John / Kenneth Grant (Hg.): The Confessions of Aleister Crowley, London 1989; Tegtmeier, Ralph: A. C., München 1989; Bouchet, Christian: A. Crowley. Das Leben eines modernen Magiers, Neuhausen / CH 2000; Sutin, L.: Do What Thou Wilt: A Life of Aleister Crowley, N. Y. 2000.
Cuevas, Luz Amparo (*1931), stigmat. span. Visionärin und siebenfache Mutter, seit Nov. 1980 in El Escorial. Die Mutter starb, als Luz sechs Monate alt war; wurde von ihrer späteren Stiefmutter grausam behandelt; heiratete mit 16 Jahren einen älteren alkoholabhängigen Mann, der sie ebenfalls schlecht behandelte. Sie arbeitete im Haushalt der Reichen, um für die Ausbildung ihrer Kinder sorgen zu können. Einer ihrer Söhne ist heute Arzt in Madrid. 1979 wurde sie in Lourdes von schwerer Krankheit geheilt. Marienerscheinungen zwischen 1980 und 1992; erhielt am 16.10.1980 eine innere Einsprechung, für die Rettung der Seelen zu leiden, u. begann an Stirn u. Händen zu bluten. Ihre unsichtbaren Stigmen wurden gelegentlich sichtbar, dabei wurde ein angenehmer Duft wahrnehmbar. Ankündigung von Strafen u. Zeichen. Pn. Phän.: Spricht in Ekstase in fremden Sprachen; Bilokation u. Duftphänomene.
Lit.: Vgl. Bouflet I, 1829.
Cummins, Geraldine Dorothy (*24.01.1890 Cork City, Irland; † 1968), irische Schriftstellerin und mediale Automatistin, fünftes der elf Kinder von Dr. Ashley Cummins, Prof. der Medizin an der Universität von College Cork; ab 1923 automat. Schreiben via jenseit. „Kontrollgeister“; verfasste auf diesem Weg bis 1943 in großer Geschwindigkeit neun historische Romane aus der frühchristlichen Zeit mit guten Detailkenntnissen. Durch C. schrieben angeblich auch F.  W. H. > Myers und „Mrs.  Willett“ (W. M. S. > Coombe-Tennant).
W.: The Survive, 1946; Travellers in Eternity, 1948; Unseen Adventures. Essex: The Amber Press, 1951 (Autobiografie); Mind in Life and Death, 1956; Healing the Mind, 1957 (zus.mit ihrem Bruder); Swan on a Black Sea, 1970.
Lit.: Fryer, C.: Geraldine Cummins. An Appreciation. Cambridge: Pellegrin Trust, 1990.
Curnow, W. Leslie († 11.02.1926), brit. spirit. Journalist, in Australien geboren; kam 1913 nach London, Mitglied der SPR, schrieb für Light und unterstützte die Arbeit von A. C. > Doyle durch seine Forschung für dessen zweibändiges Werk The History of Spiritualism (1924, Repr. 1975).
Curran, Pearl Leonore, geb. Pollard (*15.02.1883; † 1937), amerik. Schreibmedium aus St. Louis; erhielt durch Experimente mit dem Oui-ja-Board (Planchette) ab 1913 spontane Botschaften von einer angeblich jenseitigen Wesenheit namens „Patience Worth“ in umfangreicher romanhafter Form (einige tausend Seiten, produzierte bis zu 2000 Worte pro Stunde), wobei die Texte in altenglischen Dialekten des 17. Jhs. abgefasst waren, ohne dass das Medium und seine Angehörigen und Freunde diese beherrschten; erlebte auch visionäre Schauungen, als ob sie beim Geschehen anwesend wäre.
W.: The Sorry Tale, 1917; Hope Trueblood, 1918; Light from Beyond, 1923; Telka, 1928.
Lit.: Litvag, Irving: Singer in the Shadows. The Strange Story of Patience Worth, N. Y. 1972.