Andreas Resch: Braulio Maria Corres, Federico Rubio und 69 Gefährten


BRAULIO MARIA CORRES,
FEDERICO RUBIO
und 69 Gefährten

ORDEN DER
BARMHERZ. BRÜDER D.
HL. JOHANNES V. GOTT

SPANISCHE MÄRTYRER 1936

Selig: 25. Oktober 1992
Fest: Tag des Martyriums

Die folgenden 71 Märtyrer des Hospitalordens vom hl. Johannes von Gott gehörten diversen Kommunitäten der Barmherzigen Brüder an, die in Katalonien (Calafell, Barcelona, Sant Boi) bzw. in Zentralspanien (Talavera de la Reina, Madrid, Ciempozuelos, Carabanchel) angesiedelt waren und sich für die Kranken einsetzten. Ein erheblicher Teil, vor allem die Jüngeren unter ihnen, war gleichzeitig mit der beruflichen und religiösen Ausbildung befasst.

Ihr Martyrium vollzog sich nicht in einem Kollektivakt, sondern in Angriffen gegen die verschiedenen Gemeinschaften zwischen 25. Juli und 14. Dezember 1936. Die Anarchie, die zum Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs (1936 – 1939) führte, und die ersten absurden Gewaltakte gegen religiöse Institutionen veranlassten den Generaloberen der Barmherzigen Brüder am 4. April 1934 zu einem Brief an die spanischen Kommunitäten, in dem er u. a. schrieb: „Nach eingehender Beobachtung der äußerst schwierigen politischen Situation in Spanien werden sich unsere Ordensbrüder aus dem Krankendienst erst zurückziehen, wenn sich die Behörden darum kümmern; sie werden so lange am Krankenlager der Patienten verharren, bis eine höhere Macht sie zur Aufgabe zwingt. Im einen oder andern Fall wird dies angesichts der herrschenden Anarchie eine heroische Haltung abverlangen, doch ist uns diese als eine heilige Pflicht auferlegt.“ Die Mitbrüder nahmen sich die Worte ihres Oberen zu Herzen, betreuten die Kranken weiter und starben schließlich eines gewaltsamen Todes, nachdem sie Übergriffe, Schmähungen und Misshandlungen aller Art sowie in vielen Fällen harte Gefängnisstrafen erduldet hatten – einzig um ihres Glaubens, ihrer Religion, ihrer Berufung und um der Nächstenliebe willen.

I. APOSTOLISCHE SCHULE, TALAVERA DE LA REINA,
TOLEDO, 25. JULI 1936

In Talavera de la Reina wurden nach einem Schnellverfahren in den ersten Morgenstunden des 25. Juli 1936 in der Nähe des Heiligtums der Jungfrau von Prado vier Ordensleute hingerichtet:

P. FEDERICO RUBIO ALVAREZ, 74 Jahre. Geb. in Benavides de Orbigo (León) am 3. Dezember 1862, trat er 1882 in den Orden der Barmherzigen Brüder des hl. Johannes von Gott ein. Priesterweihe am 12. Februar 1899 in Rom. Erschossen in Talavera de la Reina am 25. Juli 1936.

Fr. GERONIMO OCHOA URDANGARIN, 32 Jahre. Geb. in Goñi (Navarra) am 28. Februar 1904, trat er 1921 in den Orden ein und legte am 3. Juni 1923 die Gelübde ab. Auf die Flüche und Verwünschungen seiner Henker antwortete er mit einem kräftigen und inbrünstigen „Es lebe Christus, der König!“ Erschossen in Talavera de la Reina am 25. Juli 1936.

FR. JUAN DE LA CRUZ DELGADO PASTOR, 22 Jahre alt. Geb. in Puebla de Alcocer (Badajoz) am 10. Dezember 1914; Ordenseintritt 1929, Ablegung der Gelübde am 8. Dezember 1932. Er zeichnete sich besonders durch seine große Frömmigkeit und aufopfernde Haltung aus und war stets vom Wunsch getragen, als Sühneopfer zu sterben. Erschossen in Talavera de la Reina am 25. Juli 1936.

P. PRIMO MARTÍNEZ DE S. VICENTE CASTILLO, stellvertretender Prior, 67 Jahre. Geb. in San Román de Campezo (Alava) am 9. Juni 1869. Ordenseintritt 1885, Ablegung der Profess am 11. Oktober 1887. Prior-Stellvertreter im Haus von Talavera. Erschossen am 25. Juli 1936. Da er noch einige Stunden lebte, wurde er in das Spital gebracht. Zum Justizbeamten sagte er: „Tut ihnen nichts! Ich vergebe ihnen in meinem Namen und im Namen meiner getöteten Mitbrüder.“

II. SANATORIUM DES HL. JOHANNES VON GOTT
CALAFELL, TARRAGONA, 30. JULI 1936

Die Mitglieder dieser Gemeinschaft verbrachten die letzten acht Tage ihres Lebens in unsagbarem Schrecken. Alle religiösen Symbole wurden von den Marxisten aus dem Spital entfernt. Die Patres wurden gezwungen, das Ordenskleid abzulegen, und am 30. Juli 1936 gegen 17.00 Uhr erschossen.

P. BRAULIO MARIA CORRES DIAZ DE CERIO, Novizenmeister, 39 Jahre. Geb. in Torralba del Rio (Navarra) am 26. Juni 1897. Ablegung der zeitlichen Gelübde am 15. September 1916. Nach Abschluss des Theologiestudiums am 15. April 1922 zum Priester geweiht. Am 30. Juli 1936 in Calafell erschossen. Knieend betete er vor dem Sterben für seine Mörder: „Mein Gott, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“

P. JULIO CARRASQUER FOS, PRIOR, 55 Jahre. Geb. in Sueca (Valencia) am 11. Mai 1881. 1917 Eintritt in den Orden der Barmherzigen Brüder, Ablegung der Gelübde am 19. Januar 1921. Erschossen in Calafell am 30. Juli 1936.

Fr. EUSEBIO FORCADES FERRATÉ, 61 Jahre. Geb. am 28. September 1875, Ordenseintritt am 29. August 1899, Profess am 26. Mai 1901. Erschossen in Calafell am 30. Juli 1936.

FR. COSTANZO ROCA HUGUET, 40 Jahre. Geb. in San Sadurní de Noya (Barcelona) am 12. August 1895. Eintritt in den Orden als Kandidat, Ablegung der Gelübde am 11. November 1914. Erschossen in Calafell am 30. Juli 1936. Da er nicht sofort tot war, verbrachte er noch mehrere Stunden in Agonie mit dem Rosenkranz in Händen, betete und murmelte Worte des Verzeihens für seine Henker.

FR. BENEDICTO JOSÉ LABRE MANOSO GONZÁLEZ, 57 Jahre. Geb. in Lomoviejo (Valladolid) am 19. Juli 1879. Eintritt bei den Barmherzigen Brüdern 1913, Ablegung der Gelübde am 30. Mai 1915. Erschossen in Calafell am 30. Juli 1936, während er laut ausrief: „Es lebe Christus in der Eucharistie!“

Fr. VICENZO De’PAOLI CANELLES VIVES, 42 Jahre. Geb. in Onda (Castellón) am 25. Juni 1894. Nachdem er mit 24 Jahren zuerst bei den Karmeliten eingetreten war, glaubte er sich schließlich zu einem Leben bei den Barmherzigen Brüdern berufen. Also trat er in den Hospitalorden vom hl. Johannes von Gott ein, wo er am 28. August 1927 die Gelübde ablegte. Erschossen in Calafell am 30. Juli 1936.

FR. TOMASO URDANOZ ALDAZ, Novize, 33 Jahre. Geb. in Echarri (Navarra) am 7. März 1903. Mit 32 Jahren Eintritt bei den Barmherzigen Brüdern. Am 7. Dezember 1935 erhielt er das Ordenskleid der Novizen. Wurde gemeinsam mit den übrigen Mitbrüdern am 30. Juli 1936 in Calafell erschossen. Als ihn die tödlichen Kugeln trafen, kreuzte er die Arme über der Brust und rief: „Es lebe Christus, der König!“

FR. RAFAEL FLAMARIQUE SALINAS, Novize, 32 Jahre. Geb. in Mendivil (Navarra) am 24. Oktober 1903, Ordenseintritt mit 31 Jahren, am 7. Dezember 1935 Beginn des Noviziats. Erschossen in Calafell am 30. Juli 1936.

FR. ANTONIO LLAURADÓ PARISI, Novize, 26 Jahre. Geb. in Reus (Tarragona) am 31. Juni 1910. Erschossen in Calafell am 30. Juli 1936. Er starb auf den Knien, mit vor der Brust gekreuzten Armen.

FR. EMANUEL LOPEZ ORBARA, Novize, 23 Jahre. Geb. und getauft in Puente la Reina (Navarra) am 5. Februar 1913. Am 24. November 1935 trat er mit großer Begeisterung in den Orden der Barmherzigen Brüder ein. Beginn des Noviziats am 6. März 1936. Erschossen in Calafell am 30. Juli 1936.

FR. IGNACIO TEJERO MOLINA, Novize, 19 Jahre. Geb. in Saragossa am 31. Juli 1916. Als aktives Mitglied der Katholischen Aktion verbrachte er die Sonn- und Feiertage mit Krankenpflege im Bürgerspital. Am 30. November 1935 Eintritt in den Orden der Barmherzigen Brüder, Beginn des Noviziats am 6. März 1936. Erschossen am 30. Juli 1936.

FR. ENRICO BELTRAN LLORCA, Novize, 36 Jahre. Geb. in Villareal (Castellón) am 14. November 1899. Ordenseintritt mit 36 Jahren am 7. Dezember 1935, Beginn des Noviziatsjahres am 6. März 1936. Erschossen in Calafell am 30. Juli 1936.

FR. DOMENICO PITARCH GURREA, Novize, 26 Jahre alt. Geb. in Villareal (Castellón) am 12. Februar 1909. Ordenseintritt am 7. Dezember 1935, Beginn des Noviziats am 6. März 1936. Erschossen in Calafell am 30. Juli 1936.

FR. ANTONIO SANCHIS SILVESTRE, Novize, 25 Jahre. Geb. in Villamarchante (Valencia) am 16. Dezember 1910. Eintritt in den Orden des hl. Johannes von Gott am 8. März 1936 und Beginn des Noviziats am darauffolgenden 2. Juni. Am 30. Juli des Jahres in Calafell erschossen.

FR. EMANUEL JIMÉNEZ SALADO, Novize, 28 Jahre. Geb. in Jerëz de la Frontera (Cadiz) am 29. Oktober 1907. Endgültiger Eintritt in den Orden am 4. September 1935. Angehöriger der Ordensgemeinschaft von Calafell. Gemeinsam mit den übrigen Mitbrüdern in Haft genommen und am 30. Juli 1936 erschossen.

III. KOLUMBIANISCHE MITBRÜDER, BARCELONA, 9. AUGUST 1936

Besondere Erwähnung verdienen die sechs kolumbianischen Mitbrüder aus der Gemeinschaft von Ciempezuelos, wo sie ihre religiöse und beruflich-fachliche Ausbildung absolvierten. Nachdem sie den Ernst der Lage erkannt hatten, verließen sie Madrid in Richtung Barcelona, um sich dort nach Kolumbien einzuschiffen. Kaum angekommen, wurden sie jedoch verhaftet, ins Gefängnis geworfen und schließlich am 9. August 1936 erschossen.

FR. RUBEN DE JESÚS LÓPEZ AGUILAR, 28 Jahre, geb. in Concepción (Kolumbien) am 12. April 1908. Eintritt in den Orden 1930, Ablegung der Gelübde am 27. März 1932. Am 9. August 1936 in Barcelona erschossen.

FR. JUAN BAUTISTA VELÁZQUEZ PELÁEZ, 27 Jahre, geb. in Jardín (Kolumbien) am 9. Juli 1909. Eintritt in den Orden 1932, Ablegung der Gelübde am 24. September 1933. Am 9. August 1936 in Barcelona erschossen.

FR. EUGENIO RAMÍREZ SALAZAR, 23 Jahre, geb. in La Ceja (Kolumbien) am 2. September 1913. Eintritt in den Orden 1932, Ablegung der Gelübde am 24. September 1933. Am 9. August 1936 in Barcelona erschossen.

FR. STEFANO MAYA GUTÍRREZ, 29 Jahre, geb. in Pácora (Kolumbien) am 19. März 1907. Eintritt in den Orden 1932, Ablegung der zeitlichen Gelübde am 24. September 1933. Am 9. August 1936 in Barcelona erschossen.

Fr. ARTURO AYALA NINO, 27 Jahre, geb. in Paipa (Kolumbien) am 7. April 1909. Eintritt in den Orden 1928, Ablegung der zeitlichen Gelübde am 8. Dezember 1929 und der ewigen Profess am 4. Juli 1933. Am 9. August 1936 in Barcelona erschossen.

Fr. MELCHIADE RAMÍREZ ZULOAGA, 27 Jahre, geb. in Sonsón (Kolumbien) am 13. Februar 1909. Ordenseintritt 1933, Ablegung der Gelübde am 25. Dezember 1934. Am 9. August 1936 in Barcelona erschossen.

Fr. GASPARE PÁEZ PERDOMO, 23 Jahre, geb. in Unión (Kolumbien) am 15. Juni 1913. Ordenseintritt 1933, Ablegung der Gelübde am 6. Januar 1935. Am 9. August 1936 in Barcelona erschossen.

IV. SANATORIUM ST. JOSEPH, CIEMPOZUELOS (MADRID)

Das Los der 24 Mitglieder dieser Gemeinschaft ist von einer Zeit ständiger Bedrohung gekennzeichnet, gefolgt von viermonatigem Kerker und einem Martyrium im wahrsten Sinne des Wortes.

Fr. Flavio Argueso GonzÁlez, 59 Jahre, geb. in Mazuecos de Valdeginate (Valencia) am 5. Oktober 1877. Ordenseintritt 1894, Ablegung der Gelübde am 14. Mai 1896. Am 12. August 1936 in Valdemoro erschossen.

P. Francisco Arias Martín, Priester und Novize, 52 Jahre, geb. in Granada am 26. April 1884. Abschluss der Studien im Diözesanseminar, Priesterweihe 1909. 1935 Eintritt in den Orden der Barmherzigen Brüder, Beginn des Noviziats am 7. Dezember desselben Jahres. Am 18. August 1936 in Valdemoro (Madrid) erschossen.

Fr. Tobia Borrás Romeu, 75 Jahre, geb. in Villa de San Jorge (Castellón de la Plana) am 14. April 1861. Ordenseintritt 1887, Ablegung der Gelübde am 2. September 1888. Am 11. Februar 1937 in Vinaroz (Castellón) erschossen.

Paracuellos del Jarama (Madrid), 28. November 1936

P. Juan Jesús Adragas Gonzalo, Priester, 58 Jahre. Geb. in Conquezuela (Soria) am 15. August 1878. Eintritt in das Seminar von Sigüenza, Priesterweihe 1903. Da er nach größtmöglicher Vollkommenheit strebte, trat er 1904 in den Orden der Barmherzigen Brüder ein, wo er sich in allen Tugenden als beispielhaft erwies. Am 28. November 1936 in Paracuellos des Jarama (Madrid) erschossen.

P. Julielmo Llop GayÁ, Prior, 56 Jahre. Geb. in Villareal (Castellón de la Plana) am 10. November 1880. Ordenseintritt 1898, Profess am 5. November 1899, anschließend Novizenmeister, Prior und Provinzial. Am 28. November 1936 in Paracuellos del Jarama hingerichtet.

Fr. Clemente Díez SahagÚn, 75 Jahre. Geb. in Fuentes de Nava (Palencia) am 23. November 1861. Ordenseintritt 1886, Ablegung der Gelübde am 1. Oktober 1887. Am 28. November 1936 in Paracuellos del Jarama erschossen.

Fr. Lazaro Múgica Goiburu, 69 Jahre. Geb. in Idiazábal (Guipúzcoa) am 5. April 1867. Ordenseintritt 1886, Ablegung der Gelübde am 27. Dezember 1887. Beispielgebend in den Tugenden und in der Befolgung der Ordensregel. Am 28. November 1936 in Paracuellos del Jarama erschossen.

Fr. Martiniano Meléndez SÁnchez, 58 Jahre. Geb. in Malaga am 15. Januar 1878. Ordenseintritt 1893, Ablegung der Gelübde am 14. Mai 1896. Am 28. November 1936 in Paracuellos del Jarama erschossen.

Fr. Pedro Maria Alcalde Negredo, 58 Jahre. Geb. in Ledesma (Soria) am 26. November 1878. Ordenseintritt 1906, Ablegung der Gelübde am 24. Oktober 1907. Am 28. November 1936 in Paracuellos del Jarama erschossen.

Fr. Juliano Plazaola Artola, 21 Jahre. Geb. in San Sebastián am 12. September 1915. Ordenseintritt 1934, Ablegung der Gelübde am 8. September 1935. Am 28. November 1936 in Paracuellos del Jarama erschossen.

Fr. Ilario Delgado Vílchez, 18 Jahre. Geb. in Cañar (Granata) am 18. April 1918. Ordenseintritt 1935, Ablegung der Gelübde am 3. Juni 1936. Am 28. November 1936 in Paracuellos del Jarama erschossen.

Fr. Pedro De Alcantara Bernalte Calzado, Novize, 26 Jahre. Geb. in Moral de Calatrava (Ciudad Real) am 4. August 1910. Ordenseintritt im Juni 1935. Am 28. November 1936 in Paracuellos del Jarama erschossen.

Fr. Juan Alcalde y Alcalde, Novize, 25 Jahre. Geb. in Zuzones (Burgos) am 20. Oktober 1911. Eintritt in den Orden der Barmherzigen Brüder 1935. Am 28. November 1936 in Paracuellos del Jarama erschossen.

Fr. Isidoro MartÍnez Izquierdo, Novize, 18 Jahre. Geb. in Madrid am 9. April 1918. Ordenseintritt 1935. Am 28. November 1936 in Paracuellos del Jarama erschossen.

Fr. Angelo Sastre Corporales, Novize, 20 Jahre. Geb. in Villaralbo del Vino (Zamora) am 16. August 1916. Ordenseintritt im März 1936. Die Zeit im Gefängnis und seinen Tod nahm er mit Gelassenheit. Am 28. November 1936 in Paracuellos del Jarama erschossen.

Fr. Edoardo Bautista JimÉnez, Oblate, 51 Jahre. Geb. in La Pineta (Albacete) am 5. Januar 1885. Am 28. November 1936 in Paracuellos del Jarama erschossen.

P. José Mora Velasco, Priester, Postulant, 50 Jahre. Geb. in Cordoba am 18. August 1886. Abschluss der theologischen Studien im Seminar von Toledo, am 12. März 1919 Priesterweihe. Am 28. November 1936 in Paracuellos del Jarama erschossen.

José Ruiz Cuesta, Postulant, 29 Jahre. Geb. in Dílar (Granada) am 6. November 1907. Am 28. November 1936 in Paracuellos del Jarama erschossen.

Fr. Jesús Gesta de Piquer, 21 Jahre. Geb. am 19. Januar 1915 in Madrid, getauft in der Pfarrkirche von San Ginés. Ordenseintritt 1934, Ablegung der Gelübde am 8. März 1936. Am 28. November 1936 in Paracuellos del Jarama erschossen.

Paracuellos del Jarama (Madrid), 30. November 1936

Fr. Arturo Donoso Murillo, 19 Jahre. Geb. in Puebla de Alcocer (Badajoz) am 31. März 1917. Ordenseintritt 1934, Ablegung der Gelübde am 8. März 1936. Am 30. November 1936 in Paracuellos del Jarama erschossen.

Fr. Diego De Cadice García Molina, 44 Jahre. Geb. in Moral de Calatrava (Ciudad Real) am 14. Dezember 1892. Ordenseintritt 1911, Ablegung der Gelübde am 28. September 1913. Am 30. November 1936 in Paracuellos del Jarama erschossen.

Fr. Antonio Martínez Gil-LeonÉs, Novize, 20 Jahre. Geb. in Montellano (Sevilla) am 2. November 1916. Ordenseintritt im Juli 1935. Am 30. November 1936 in Paracuellos del Jarama erschossen.

Fr. Miguel Ruedas Mejías, 34 Jahre. Geb. in Motril (Granada) am 19. Januar 1902. Ordenseintritt 1922, Ablegung der Gelübde am 8. Dezember 1924. Am 30. November 1936 in Paracuellos del Jarama erschossen.

Fr. Romano Touceda FernÁndez, 32 Jahre. Geb. in Madrid am 22. Januar 1904. Ordenseintritt 1927, Ablegung der Gelübde am 3. Juni 1929. Am 30. November 1936 in Paracuellos del Jarama erschossen.

V. INSTITUT ST. JOSEPH, CARABANCHEL ALTO (MADRID)
BOADILLA DEL MONTE, 1. SEPTEMBER 1936

Der Hausdurchsuchung vom 1. September 1936, während der die Mitbrüder den Kranken die Mahlzeiten brachten, folgte der Haftbefehl. Nur wenige Stunden später, noch am selben Nachmittag, wurden sie in Boadilla del Monte erschossen.

Fr. Beniamino Cobos Celada, 49 Jahre, geb. in Palencia am 9. Juli 1887. Mit 14 Jahren Eintritt in den Orden, Ablegung der Gelübde am 12. November 1905. Am 1. September 1936 in Boadilla del Monte erschossen.

Fr. Eutimio Aramendía GarcÍa, 58 Jahre, geb. in Oteiza de la Solana (Navarra) am 23. Dezember 1878. Ordenseintritt 1893, Ablegung der Gelübde am 19. September 1897. Am 1. September 1936 in Boadilla del Monte erschossen.

Fr. Canuto Franco GÓmez, 65 Jahre, geb. in Aljucer (Murcia) am 23. Dezember 1871. Ordenseintritt 1893, Profess am 7. April 1895. Am 1. September 1936 in Boadilla del Monte erschossen.

Fr. Carmelo Gil Arano, 57 Jahre, geb. in Tudela (Navarra) am 15. Mai 1879. Ordenseintritt 1906. Er animierte die Mitbrüder, dem bevorstehenden Tod im Geist des Glaubens zu begegnen. Die Hinrichtung erfolgte am 1. September 1936 in Boadilla del Monte.

Fr. Cecilio LÓpez López, 35 Jahre, geb. in Fondón (Almería) am 25. Juni 1901. Ordenseintritt 1916. Am 1. September 1936 in Boadilla del Monte erschossen.

Fr. Cesareo NiÑo Pérez, 58 Jahre, geb. in Torregutiérrez, einem Vorort von Cuellar (Segovia), am 15. September 1878. Ordenseintritt 1900, Ablegung der Gelübde am 21. Juni 1904. Am 1. September 1936 in Boadilla del Monte erschossen.

Fr. Cosma Brun ArarÁ, 42 Jahre, geb. in Santa Coloma de Farnés (Gerona) am 12. November 1894. Ordenseintritt 1916. Am 1. September 1936 in Boadilla del Monte erschossen.

P. Cristino Roca Huguet, Priester, 37 Jahre. Geb. in Molins de Rey (Barcelona) am 6. Juni 1899. Eintritt in den Orden der Barmherzigen Brüder 1910, Priesterweihe im August 1926. Am 1. September 1936 in Boadilla del Monte erschossen.

P. Processo Ruiz Cascales, Prior, 49 Jahre. Geb. in Beniel (Murcia) am 4. Oktober 1887. Ordenseintritt 1915, Ablegung der Gelübde am 2. April 1917. Unter dem Ausruf: „Es lebe Christus, der König!“ wurde er zusammen mit seinen Mitbrüdern am 1. September 1936 erschossen.

Fr. Dositeo Rubio Alonso, 67 Jahre, geb. in Madrigalejo (Burgos) am 10. Februar 1869. Ordenseintritt 1894. Am 1. September 1936 in Boadilla del Monte erschossen.

Fr. Faustino Villanueva Igual, 23 Jahre. Geb. am 23. Januar 1913 in Sarrión (Teruel). Eintritt in den Orden der Barmherzigen Brüder, Ablegung der Gelübde am 28. August 1932. Am 1. September 1936 in Boadilla del Monte erschossen.

Fr. Rufino Lasheras Aizcorbe, 36 Jahre, geb. in Arandigoyen (Navarra) am 15. Juni 1900. Ordenseintritt 1927. Am 1. September 1936 in Boadilla del Monte erschossen.

VI. EINZELMARTYRIEN

Neben den Martyrien ganzer Gemeinschaften wurden Ordensbrüder an verschiedenen Orten und zu unterschiedlichen Zeiten auch einzeln zur Hinrichtung geführt.

Spital des hl. Johannes von Gott, Barcelona; Sanatorium von Sant Boi di Llobregat

Fr. Juan Bautista EgozcuezÁbal Aldaz, Oblate, 54 Jahre. Geb. am 13. März 1882 in Nuin (Navarra). Zunächst einige Jahre im Orden der Unbeschuhten Karmeliten, wechselte er am 31. Januar 1911 – weil er sich dazu berufen fühlte – zu den Barmherzigen Brüdern. Er wurde am 27. Juli von der Straße weg verhaftet. Als man ihn zum Fluchen aufforderte, weigerte er sich energisch. Er kniete nieder und begann zu beten. In ebensolcher Haltung wurde er noch in derselben Nacht in Espulgas (Barcelona) erschossen.

Fr. Pedro D’Alcántara Villanueva LarrÁyoz, 55 Jahre. Geb. am 20. Juli 1881 in Osinaga (Navarra), trat er am 4. März 1908 mit 27 Jahren in den Orden der Barmherzigen Brüder ein. Er wirkte in verschiedenen Spitälern des Ordens in Spanien als Krankenpfleger und bewies in Wort und Tat überdurchschnittlichen Eifer und eine außergewöhnliche Gesinnung. Nach seiner Verhaftung wurde er in der Nacht des 11. September 1936 in Barcelona erschossen.

Fr. Francisco Saverio Ponsa Casallarch, 20 Jahre. Geb. in Moyá (Barcelona) am 20. August 1916. Als Mitglied der Katholischen Aktion seines Heimatdorfes verspürte er schon bald die Berufung zum Ordensleben. Eintritt bei den Barmherzigen Brüdern am 20. Februar 1935, Beginn des Noviziats in Calafell am 2. Juni, Ablegung der zeitlichen Gelübde am 3. Juni 1936. Verhaftet und am 28. September 1936 in San Feliu de Codinas (Barcelona) erschossen.

Fr. Juan Antonio BurrÓ MÁs, 22 Jahre. Geb. in Barcelona am 28. Juni 1914. Ordenseintritt im Alter von 14 Jahren. Anfang November 1936 in Madrid erschossen. Sterbend rief er: „Es lebe Christus, der König!“

Fr. Acisclo Piña Piazuelo, Oblate, 58 Jahre. Geb. in Caspe (Saragossa) am 26. Juli 1878. Am 15. September 1915 trat er als Oblate bei den Barmherzigen Brüdern ein, wo er sich durch besondere Nächstenliebe und Opferbereitschaft gegenüber den Kranken hervortat. Am 5. November 1936 wurde er verhaftet und in die „Tscheka“ von St. Elia gebracht. Zusammen mit weiteren 40 Personen, großteils Priestern und Ordensleuten, wurde er am 10. November außerhalb der Stadt erschossen.

Fr. Protasio Cubello Minguell, 54 Jahre. Geb. am 27. Dezember 1880 in Coll de Nargó (Lérida), trat er bei den Barmherzigen Brüdern ein, wo er am 29. Januar 1899 die einfachen Gelübde ablegte. In den diversen Häusern des Ordens in Spanien widmete er sich vor allem der Erziehung und Ausbildung kranker Kinder. Am 14. Dezember 1936 wurde er verhaftet und in der Nacht erschossen.

Spital St. Rafael in Madrid, 4. August – 30. November

Fr. Jacinto Hoyuelos González, 22 Jahre. Geb. in Materrepudio (Santander) am 11. September 1914. Ordenseintritt 1934, Ablegung der Gelübde am 8. September 1935. Am 19. September 1936 wurde er in Ciempozuelos (Madrid) auf grausame Weise erhängt und anschließend von Kugeln durchbohrt.

Fr. Gonzalo Gonzalo Gonzalo, 27 Jahre. Geb. in Conquezuela (Soria) am 24. Februar 1909. Ordenseintritt 1931, Ablegung der Gelübde im August 1932. Am 4. August 1936 in Madrid erschossen.

Fr. Niceforo Salvador del Rio, 23 Jahre. Geb. am 9. Februar 1913 in Villamorco (Palencia). Ordenseintritt 1927, Ablegung der Gelübde am 7. März 1931. Am 30. November 1936 in Paracuellos del Jarama erschossen.

Die 71 Märtyrer des Ordens der Barmherzigen Brüder des hl. Johannes von Gott wurden wegen ihrer Treue zum christlichen Glauben und zu ihrer Berufung ermordet. In dieser Gesinnung nahmen sie sich im Besonderen der Armen und Schwachen an und schöpften aus der Nächstenliebe eine geradezu heroische Kraft.

Die grundlegenden Normen der Barmherzigen Brüder lassen sich in folgenden Punkten zusammenfassen, die unlängst formuliert wurden:

„1. Der Orden der Barmherzigen Brüder ist ein Institut der Kirche, dessen Aufgabe es ist, überall in der Welt das Charisma der barmherzigen Liebe zu leben und zu verbreiten und Gott in den Leidenden zu dienen.
2. Die Kranken bzw. die durch unsere Werke betreuten Personen bilden die Priorität unseres Instituts.
3. Die Zentren des Ordens der Barmherzigen Brüder zeichnen sich durch berufliche Kompetenz, soziale Gerechtigkeit und Solidarität mit allen aus, unter besonderer Berücksichtigung der Ärmsten, ohne Gewinnabsicht.
4. Unser Wohlfahrtsmodell fügt sich vollkommen in die wissenschaftliche Realität ein, in Beachtung des technischen Fortschritts und der Humanisierung, in konstanter Wahrung der Würde der Person und im Streben nach umfassender Hilfeleistung.
5. Unsere Wohlfahrtszentren sind und verstehen sich als katholische Einrichtungen, in denen die Grundsätze des Evangeliums, die soziale Gesetzgebung der Kirche und die auf die Menschenrechte bezogenen Normen hochgehalten und verteidigt werden.
6. Die Arbeit in unseren Zentren ist ausgerichtet auf eine gediegene fachliche Betreuung, verbunden mit menschlichem Beistand, in respektvoller Anerkennung der Rechte und Pflichten der Kranken.
7. Als unverzichtbaren Bestandteil unserer Betreuung erachten wir den Einbezug des Religiösen, wobei wir auf der Grundlage der katholischen Ethik auch andere Glaubensvorstellungen und Ideen akzeptieren.
8. Das Verhältnis zu den Mitarbeitern des Instituts gründet auf dem Gesellschaftsrecht, doch suchen wir – wenngleich wir die Meinungen aller respektieren – das Bündnis mit jenen, die sich bevorzugt vom Vorhaben des hl. Johannes von Gott inspirieren lassen.
9. Der Orden der Barmherzigen Brüder ist in seiner Tätigkeit stets offen für eine Zusammenarbeit sowohl mit den kirchlichen als auch mit den staatlichen Stellen, wobei er sich bevorzugt den am meisten vernachlässigten Bereichen widmet.
10. Das Eigentum unserer Zentren wird nach dem Ausmaß beurteilt, in dem es im Dienst der Aktivitäten des Ordens der Barmherzigen Brüder steht.“

Im Hinblick auf die Verehrung der sterblichen Überreste der genannten Märtyrer, die zum Teil weit verstreut sind, ist Folgendes zu berichten:

Die Märtyrer von Barcelona werden in der Kirche des Zentrums von „Sant Joan de Déu Serveis de Salut Mental“, Sant Boi di Llobregat (Barcelona), verehrt.

Die sterblichen Überreste der Märtyrer von Madrid, von Federico Rubio und den drei Gefährten von Talavera de la Reina ruhen in der Kirche des „Centro San Juan de Dios“, Ciempozuelos (Madrid).

Von den 24 Märtyrern der Gemeinschaft von Ciempozuelos sind keine Reliquien erhalten – außer jene von Jacinto Hoyuelos, die im Spital San Rafael in Madrid aufbewahrt werden.

Die 12 Märtyrer der Kommunität von Carabanchel Alto (Madrid) werden in der Krypta des dortigen Zentrums „Fundación Istituto San José“ verehrt.

Am 25. Oktober 1992 wurden die spanischen Märtyrer aus dem Orden der Barmherzigen Brüder von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.

 

Resch, Andreas: Die Seligen Johannes Pauls II. 1991 – 1995. Innsbruck: Resch, 2008 (Selige und Heilige Johannes Pauls II; 3). XIII, 321 S., 67 Farbtaf., ISBN 978-3-85382-083-4, Ln, EUR 27.70 [D], 28.63 [A]

Bestellmöglichkeit: info@igw-resch-verlag.at