A. – Azuma

A., Miss, Pseud. für das Medium Kate > Wingfield, verwendet von F. W. H. > Myers.

A., Mrs., Pseud. für das Medium Glady Osborne > Leonard, verwendet v. Oliver > Lodge (in seinem Artikel 1916 über Präkognition und Überleben).

A.A.B. > Alice Ann Bailey.

Aaron Birkia Ben Mosche von Modena, ital. Kabbalist um 1600.

W.: Ma’awar Yabok (Überquerung des Yabok).

Aaron HaLevy (ca. 1234 –1300), spanischer Kabbalist.

W.: Sefer hachinuch (Buch der Erziehung).

Abano, Petrus de (ca. 1250 / 57? –1316), Petrus Aponensis, mittelalterlicher Astrologe, Arzt, Magier, wahrscheinlich Autor eines Zauberbuches mit Beschwörungsformeln – Heptameron seu elementa magica – , das zunächst 1559 als Anhang zum 4. Buch der Philosophia Occulta (> Agrippa von Nettesheim) veröffentlicht wurde; wirkte als Arzt in Paris, von wo er nach Padua floh; kam wegen seiner neoplatonistischen Lehren (Anhänger eines astralen Determinismus) mit der Inquisition in Konflikt, starb jedoch noch vor dem Prozess. Es wurde dann nur sein Bild öffentlich verbrannt. Da er aber posthum für schuldig erklärt wurde, grub man noch seine Gebeine aus und verbrannte sie auf dem Marktplatz von Padua.

W.: Geomantia, Venedig 1549; Heptameron seu elementa magica, 1559 (Abano zugeschrieben).

Abarbanel, Rabbi Don Yitzchak

(1437–1508), jüdischer Kabbalist am Hof des spanischen Königs, einer der Wiederentdecker der jüdischen Mystik.

Abayakoon, Cyrus D. F. (*1912), Astrologe aus Sri Lanka, Experte des indischen Palmblattorakels; bekannt geworden durch einige seiner Prognosen betreffend zukünftige politische Schicksale von Haile Selassie, Charles de Gaulle u. a.; er soll auch die Ermordung von Gandhi, Mussolini und John F. Kennedy vorausgesagt haben.

Abbé de Villars > Villars, Abbé de.

Abd al-Karim al Djili, Ibn Ibrahim (ca. 1365 –1428), Sufi-Mystiker.

W.: Al-Insan al-Kamil (Vom ganzheitlichen Menschen).

Abd-ru-shin, Pseud. (1875 –1941), eigentl. Oskar Ernst Bernhardt, begraben in der Pyramide in Vomperberg / Tirol; arabisches Pseudonym = „Sohn des Lichts“; sächsischer Kaufmann, esoterischer Schriftsteller, Gründer der Gralsgemeinschaft / Tirol. Nach einem Wanderleben zog er 1928 mit seiner Familie nach Vomperberg bei Schwaz in Tirol, wo ein Zentrum seiner Anhänger entstand. Er war von 1897 bis zur Scheidung (1924) mit Martha Oeser aus Dresden verheiratet.

W.: Im Lichte der Wahrheit.

Lit.: Swarovski, Daniel: Warum so viel Aufhebens um die Gralsbotschaft?, Stuttg. 1955.

Abellin, Mirjam von > Mirjam v. A.

Abraham Ben Israel von Brody

(1749 –1836), italienischer Kabbalist.

Abraham Ben Samuel Abulafia > Abulafia.

Abraham Eleasar, legendärer Alchemist unbekannter lebenszeit. Er wird als Autor von Uraltes chymisches Werk (Leipzig 1760) bezeichnet.

Abraham v. Franckenberg (1593 –1652), schlesischer Mystiker, Schüler von Jakob > Böhme.

W.: Raphael oder Arztengel, 1676.

Abraham von Mainz (1362–1460), angeblich Autor von Heilige Magie des Abramelin (Ritualmagie), die von Aleister > Crowley benützt wurde.

Abraham von Worms (14. Jh.?), auch Abraham der Jude genannt; Magier, Theurg, der sich bezüglich der Herkunft seiner im hebräischen Zauberbuch niedergelegten Kenntnisse auf einen ägyptischen Magier namens Abramelin beruft. Das gleichnamige dem A. v. Worms zugeschriebene Zauberbuch dürfte eher aus dem 18. Jh. stammen. Es beeinflusste besonders die Magier A. > Crowley und Samuel L. McGregor > Mathers. Ein „Orden von Abramelin“ wurde 1966 von Walter Berger in Pratteln / Schweiz gegründet.

W.: Des Juden Abraham v. Worms Buch der wahren Praktik in der uralten göttlichen Magie, 1387, erschien deutsch u. d. Titel „Die ägyptischen großen Offenbarungen oder des Juden Abraham von Worms Buch der wahren Praktik in der göttlichen uralten Magie u. in erstaunlichen Dingen, wie sie durch die heilige Kabbala und durch Elohym mitgeteilt wurde“; erstmals 1458, auch Köln 1725 (Neuausgabe: Jürgen v. Inns, 1988); Die heilige Magie des Abramelin, Berlin 1957.

Abrams, Stephen Irwin (*15.07.1938 Chicago), amerikan. Parapsychologe, 1957– 60 Präsident der Parapsychologischen Gesellschaft der Universität Chicago, seit 1961 Direktor des parapsychologischen Laboratoriums in Oxford / Engl., dort von 1960 – 63 Präsid. der Oxford University SPR; arbeitete auf dem Gebiet der außersinnlichen Stimulierung konditionierter Reflexe von hypnotisierten Personen.

Abulafia, Abraham ben Samuel (*1240 Saragossa /Aragonien; † 1291 / 92 Barcelona ?), spanischer Kabbalist, jüdischer Mystiker und Schwärmer, Autor mystischer Traktate. Vertreter einer nicht-mythischen, „prophetischen“ Kabbala, d. h. einer Kabbala der Namen. Diese mystische Bewegung der Vervollkommnung des Menschen durch inbrünstige Ekstasen mit dem Ziel der Vereinigung mit Gott existierte in Deutschland schon seit Eleasar Ben Jehuda aus Worms (1160 –1237); auf ihn beruft sich auch Abulafia. Reiste mit 20 Jahren in den Orient, kam jedoch nur bis Syrien. Nach einer „Erleuchtung“ in Barcelona 1271 verkündete er für 1290 den Beginn des messianischen Reiches; fühlte sich als der verheißene Messias seines Volkes. Wollte aufgrund einer ihm zuteil gewordenen Vision 1280 in Rom Papst Nikolaus III. treffen (offenbar, um ihn zum Judentum zu bekehren). Beinahe wäre ihm dieses Unternehmen in Suriano bei Rom zum Verhängnis geworden, denn als Ketzer drohte ihm der Scheiterhaufen, doch der Papst starb schon vor dem Treffen. Wegen Anschuldigungen seitens seiner Gegner floh er auf die Insel Contina bei Malta, wo er um 1288 den Sefer ha-Ot verfasste. Nach mehrmonatiger Gefangenschaft reiste er mit einigen Anhängern nach Sizilien aus.

W.: Das Buch des Rechtschaffenen, Das Buch des Lebens; Gan Naul (Verschlossener Garten); Sefer ha-Ot (Das Buch des Zeichens bzw. des Buchstabens).

Lit.: Jellinek, A.: Auswahl kabbalistischer Mystik, 1853; Scholem, G.: Abulafia and the Doctrine of Prophetic Kabbalism: Major Trends in Jewis Mysticism, Jerusalem 1941; Isdel, M.: Abulafia u. die mystische Erfahrung, 1988.

Abz-El-Hasan Ash-Shadili (1196 – 1252), Sufimeister, Gründer des Ordens der Shadhiliten.

Acarie, Barbe, geb. Avrillot, (*26.02.1566; †18.04.1618), selig (5.06.1791, Fest: 18. April); ekstatische Erlebnismystikerin; 1582 Heirat mit Pierre Acarie, sechs Kinder. Ihre Wohnung in Paris wurde zum Treffpunkt für viele spirituelle Persönlichkeiten (unter ihnen z. B. auch Franz von Sales). 1614 Erscheinungen der BMV; trat im gleichen Jahr, nach dem Tod ihres Mannes, als „Maria von der Inkarnation“ in Pontoise in den von ihr mitbegründeten Karmel der Unbeschuhten Karmelitinnen ein.

Achad, Frater (*1886; † 24.02.1950) Ordensnamen-Pseud., eigentl. Charles Stansfield Jones, kanad. Magier, Kabbalist, lebte in Vancouver, arbeitete in British Columbia als Mitglied des OTO unter verschiedenen Decknamen (Mantonymen) wie z. B. V.I.O. (Unus in Omnibus, „One in All“), O.I.V.V.I.O., V.I.O.O.I.V., Tantalus Leucocephalus (as Tenth Degree O.T.O.), meist jedoch bekannt unter dem Neophyten-Motto Achad (hebräisch für „Einheit“), das er als Verfasserangabe in seinen verschiedenen Schriften benützte; Selbstbezeichnung „Ipsissimus“; wurde von A. > Crowley als „magischer Sohn“ angenommen; interpretierte die Zahlenschlüssel zu > Crowleys Buch des Gesetzes. 1909 gründete A. in Kalifornien eine OTO-Gruppe (The Fellowship of Ma-Ion).

W.: QBL, or, The Bride’s Reception, the Anatomy of the Body of God, ca. 1923.

Lit.: King, Francis: Ritual Magic in England, London 1970; Torrens, R. G.: The Golden Dawn, London 1969, 1972; New York 1973.

Achler, Elisabeth > Elisabeth von Reute.

Adam (20. Jh.), Bruder vom Deutschen Ritterorden, angebl. Visionär, BMV in Würzburg; Maria erschien ihm am 15.08.1949 und übermittelte ihm eine Botschaft betr. eines kommenden Krieges durch Russland.

Lit.: Ernst, R.: Lexikon der Marienerscheinungen, Altötting 51989.

Adare, Lord Windham Th.  W.

(1841 – 1926); Earl of Dunraven, Freund und Zeuge der paranormalen Phänomene des Mediums D. D. > Home, den er bei Dr. Gullys Wasserkur kennenlernte, als er als Patient und Home als Gast dort weilten. Mit ihm verbrachte A. die meiste Zeit in den Jahren 1867 – 69); zusammen mit Lyndsay und Wynne wurde A. Zeuge einer Levitation und des nachfolgenden Hinaus- und Hineinschwebens Homes von einem Fenster in ein anderes im 4. Stock eines Hauses am 13.12.1868. Die erste Auflage seines Buches ließ er über Ersuchen seines Vaters, des kathol. Earl of Dunraven, privat drucken.

W.: Experiences in Spiritualism with D. D. Home, 1869, 21925.

Adelheid (Aleydis, Alix) von Schaarbeek,
(*1215 Schaerbeek bei Brüssel; †11.06.1249/

1250), OCist, heilig (Kultbestätigung 1907); Mystikerin, Visionärin, Reklusin, schon mit sieben Jahren Eintritt bei den Zisterzienserinnen im Kloster Maria Kammeren und mit 22 Jahren an Aussatz erkrankt, dessen Leiden sie geduldig ertrug. Paranormales Phän.: Luminosität.

Lit.: Bouflet, Bd. I, 90.

Adelung, Joh. Christoph (*8.08.1732 Spantekow bei Anklam; † 10.09.1806 Dresden); Autor, Germanist, Lexikograph, Kritiker des Okkultismus; 1752 bis 1758 Studium der evangel. Theologie in Halle, 1759 Professor am Evang. Gymnasium in Erfurt. Aufgrund konfessioneller Kontroversen 1763 Übersiedlung nach Leipzig, wo er sich intensiv dem Studium der deutschen Sprache widmete; gab mehrere Zeitschriften heraus; 1787 Hofrat und Oberbibliothekar in Dresden. Als bedeutendstes Standardwerk schuf A., neben kulturhistorischen und zeitkritischen Schriften, das Wörterbuch der hochdeutschen Mundart.

W.: Geschichte der menschlichen Narrheit, oder Lebensbeschreibungen berühmter Schwarzkünstler, Goldmacher, Teufelsbanner, Zeichen- und Liniendeuter, Schwärmer, Wahrsager, und anderer philosophischer Unholde, 7 Bde., 1785 –1789.

Adler, Gerhard (*1941), Publizist, pps. Autor, Studium der Anglistik und Geschichte, später Redakteur beim Radioprogramm des Südwestfunk Baden-Baden. Zahlreiche Publikationen über pn.-christliche Themen.

W.: Parapsychologie und Okkultismus, München, TR-Verlagsunion 1973; Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde …: Parapsychologie, Okkultismus und Religion, Frankfurt / M., Knecht 1974; Wiedergeboren nach dem Tode? Die Idee der Reinkarnation, Frankfurt / M., Knecht 1977; Seelenwanderung und Wiedergeburt: leben wir nicht nur einmal?, Freiburg / Br., Herder 1980; Die Engel des Lichts: von den Erstlingen der Schöpfung, Stein am Rhein, Christiana 1992; Von der kommenden Welt: Jenseitsbilder, Stein am Rhein, Christiana 1994.

Adler, Oskar

(*4.06.1875 Wien; †15.05.1955 London); Arzt (Dermatologe), Astrologe, Musiker (Violinist). Durch die Baronin Helene von Hamar kam A. mit der Astrologie in Kontakt, die er in den 1930er Jahren in einem kleinen Wiener Kreis unterrichtete. Bereits seit 1885 war A. mit Arnold Schönberg befreundet und gehörte später auch dessen Verein für musikalische Privataufführungen an. 1938 emigrierte er aufgrund seiner jüdischen Herkunft nach London.

W.: Die Astrologie als Geheimwissenschaft, Wien, 1935 – 37; Neuausg. München 1991, 4 Bde.

Lit.: Von Thülen, Bodil: Arnold Schönberg – eine Kunstanschauung der Moderne. Königshausen & Neumann 1996.

Adorni, Anna-Maria (*19.06.1805 Fivizzano, Toskana; † 7.02.1893 Parma); verwitwete Botti, 1826 verh. mit Antonio Domenico Botti, Mutter von 6 Kindern, seit 1977 ehrw. Dienerin Gottes, Gründerin der Dienerinnen der Unbefleckten Jungfrau Maria (Gute Hirtinnen) in Parma; paranorm. Phän.: Luminosität.

Lit.: Bouflet, Bd. I, S. 88.

Adrienne v. Speyr (*20.09.1902 La Chaux-de Fonds / Schweiz; † 17.09.1967), Ärztin, Schriftstellerin, Mystikerin in Basel, hatte im Nov. 1917 eine bildhafte Vision Mariens; 1923 Beginn des Medizinstudiums, Sept. 1927 Heirat mit Prof. Emil Dürr († 12.02.1934). 1931 Eröffnung der Arztpraxis in Basel; 29.02.1936 Heirat mit Prof. Werner Kaegi. Der Theologe Hans Urs von Balthasar war seit 1940 bis zu ihrem Tod ihr Seelenführer. Ihm diktierte sie ihre Werke. Am 1. Nov. 1940 Konversion von der evangel. zur kath. Konfession; stigmatisiert; die 1942 erfolgte äußere Stigmatisation ging später auf ihr Bitten hin wieder zurück. Beerdigung an ihrem 65. Geburtstag. Ihre eigentliche Sendung war die Gründung einer Säkulargemeinschaft und die Auslegung der Hl. Schrift durch die Schau göttlicher Geheimnisse. Der Seligsprechungsprozess ist eingeleitet.

W.: (insgesamt 82!) erschienen im Johannes Verl., Einsiedeln; Das Wort und die Mystik (2 Bde.); Aus meinem Leben (Selbstbiographie bis 1926).

Aegidius von Viterbo (*1469; † 12.11.1532 Rom; theologisch-humanistischer Schriftsteller, Kabbala-Forscher; stand in Verbindung mit Joh. > Reuchlin u. > Pico della Mirandola. Als Ordensgeneral der Augustiner-Eremiten (1506 –18) war er ein Vertreter der strengeren Richtung der Ordensobservanz. 1517 Kardinal, 1523 Patriarch von Konstantinopel und Bischof von Viterbo.

Agnes von Bayern (*1345; † 11.11.1352), unter den Stigmatisierten eine außergewöhnliche Persönlichkeit, da bereits als Kind stigmatisiert; Tochter Kaiser Ludwigs IV., kam schon mit vier Jahren in das Klarissenkloster am Anger in München, wo sie sich zu Hause fühlte; wurde bereits zu Lebzeiten als Heilige verehrt. Seligsprechungsprozess 1988 wieder aufgenommen.

Agnes von Jesus

(*um 1570 / 80; † 18.06.1620), mystische Karmelitin in Saragossa, Gabe der Kardiognosie, schmeckte wie > Theresia v. Ávila das Blut Christi beim Kommunionempfang (am Sonntag in der Osteroktav), spürte die Schmerzen der Dornenkrone am Freitag.

Lit.: Silverio de S. Teresa: Historia del Carmen Descalzo, Bd. 9, Burgos 1940, S. 206 –211.

Agnes von Montepulciano

(*1268; † 20.04.1317), heilig (10.12.1726, Fest: 20. April), mystische Visionärin. Aus adeliger Familie stammend trat sie mit neun Jahren in das Kloster del Sacco (Frauengemeinschaft der Saccate, „Sackschwestern“) ein u. wurde als Fünfzehnjährige (mit Dispens) zur Äbtissin des Klosters in Proceno / Italien gewählt. 1306 erschien ihr Maria u. gab ihr den Auftrag, in Montepulciano ein neues Kloster zu gründen, das sie in ihren elf letzten Lebensjahren bis zu ihrem Tod leitete. A. aß 15 Jahre lang nur Brot und trank nur Wasser; prophezeite den Krieg, der ihr Land verwüstete. Wenn sie betete, blühten unter ihren Knien schöne, duftende Blumen. Von Katharina v. Siena sehr verehrt.

Agpaoa, Antonio C., genannt „Tony“ (*2.06.1939 Rosales, Pangasinan; † 1982), Logurge, einer der bekanntesten, wenn auch umstrittenen philippin. Geistheiler, dem der Ansturm der Touristen in sein Zentrum in Baguio zu verdanken ist. Er wird von vielen Salonmagiern als Scharlatan angesehen. Ähnliche Zweifel gibt es auch bei den weniger bekannten sog. Logurgen wie Rosita Agaid, Antonio Alcantara, Perlito Alcazar, Marcelino Asuigui, Rosita Eming, Emilio Laporga, Alex Orbito, Marcos Orbito u. a. In San Francisco ließ er sich den Blinddarm operieren, sein Sohn starb in einem Spital in den USA. Bei seinem dritten Aufenthalt in den USA 1968 in Detroit wurde A. verhaftet und wegen Kurpfuscherei (‚medical fraud’) zu 25.000 USD Geldstrafe verurteilt, weshalb er zurück auf die Philippinen flüchtete. Sein früher Tod ist möglicherweise auf seinen üppigen Lebensstil zurückzuführen. A. wurde in einem Glassarg bestattet.

Lit.: Sherman, Harold; Wonder Healers of the Philippines, 1967; Valentine, Tom: Psychic Surgery, 1973; Nolen, A.: Healing: A Doctor in Search of a Miracle, 1974.

Ágreda, Maria Fernández von (*2.04.1602 Ágreda, Spanien; † 24.05.1665 ebd.), Or-densname: Sr. Maria de Jesús von M. F. Coronel; berühmte myst. Visionärin, Exkursionistin (wegen angebl. Teleportation nach Amerika?), Marienvisionen. A. lebte mit Mutter, Schwester u. anderen Frauen in ihrem zu einem Franziskanerinnenkloster (von der Unbefleckten Empfängnis) umgebauten Elternhaus in Ágreda, ab 1627 dort Äbtissin. Ihre niedergeschriebenen Visionen über das Leben der Gottesmutter erschienen nach ihrem Tod unter dem Titel Mistica Ciudad de Dios (Madrid, 1670). Die Echtheit ihrer durch inneres Schauen empfangenen Offenbarungen ist umstritten (z. B. negativ seitens des Augustinerchorherrn Eusebius Amort († 1775), positiv seitens der Dekrete von Papst Innozenz IX. u. Klemens XI.), 1672 von der span. Inquisition verboten, jedoch 1686 wieder freigegeben; 1681 vom hl. Offizium in Rom verboten, drei Monate später das Lesen wieder erlaubt. 1695 erschien die franz. Übersetzung, die von der Sorbonne ein Jahr später verurteilt, jedoch von anderen Theologen verteidigt wurde. 1704 kam das Werk auf den Index, wurde ein Jahr später aber wieder herausgenommen. 1673 Seligsprechungsprozess eingeleitet, später sistiert. Ihr Leib war 1849 noch unverwest.

W.: La Mystica Ciudad de Dios, dt.: Die geistl. Stadt Gottes. Leben der jungfräul. Gottesmutter nach den Offenbarungen der ehrw. M. v. A. (Regensburg 1890, illustr. Volksausg. 1897); Das Leben der heiligsten Jungfrau u. Gottesmutter, geoffenbart an Maria von Agreda, Äbtissin des Klosters von der Unbefleckten Empfängnis, 5 Bde.

Agrelli, Fortuna (19. Jh.), kranke Tochter des Commendatore von Neapel, die von den Ärzten als unheilbar aufgegeben war; ihre Schmerzensrufe konnte man 13 Monate lang bis in die Nachbarschaft hören; ihr Körper war infolge der furchtbaren Krämpfe gekrümmt. Am 16. Februar erhielt sie von einem Förderer der neuen Rosenkranzkirche zu Pompei eine Medaille und ein Novenenbüchlein zur Rosenkranzkönigin. Am 3.03.1884 erschien ihr Maria (begleitet vom hl. Dominikus und der hl. Katharina von Siena) und riet ihr, drei Novenen zu halten. Am 8. Mai 1884 erfolgte die vollständige Heilung. Daraufhin pilgerte die Geheilte am 18. Juni nach Valle di Pompei um der Rosenkranzkönigin von Pompei zu danken.

Agricola, Franciscus (* zwischen 1545 und 1550 Lohn bei Aldenhoven / Kreis Jülich; † 4.12.1621 Sittard bei Maastricht), kath. Theologe; Studium in Köln und Löwen, in Lüttich zum Priester geweiht; seit 1569 Pfarrer in Rödingen bei Jülich, später in Sittard und ab 1599 zugleich Landdechant des Dekanats Süsteren; Gegner des Hexenwesens.

W.: Gründtlichen Bericht, Ob Zauberey die argste und grewlichste sünd auff Erden sey, bei Henricus Falkenburg, Köln 1597, Ingolstadt 1618.

Lit.: Bers, Wilhelm: Die Schriften. des ehemaligen Pfarrers v. Rödingen u. Sittard, F. A. In: Annalen des Hist. Ver. f. den Niederrhein 129, 1936, 116 ff. – Zwetsbot, Hugo: Friedrich Spee u. die Hexenprozesse, 1954, 289; Haaß, Robert: Agricola. In: NDB 1, 1953, S. 98.

Agricola, Georg (1494 –1555), dt. Naturforscher, Alchemist u. Mineraloge; Stadtarzt und Bürgermeister von Chemnitz; überlieferte in seinen Werken über das Bergwerkswesen auch den Aberglauben der Bergleute über gute und böse Geister, die in den Minen hausen.

W.: De re metallica libri XII, 1556; 1557 bereits ins Frühneuhochdeutsche übersetzt; Reprint 1994: „Vom Berg-u. Hüttenwesen“. Deutscher Taschenbuchverl., München (eines der ersten technologischen Bücher der Neuzeit). Anhang: Buch von den Lebewesen unter Tage.

Agrippa von Nettesheim, eig. Heinrich Cornelius (*14.09.1486 Köln; † 18.02.1535 Grenoble), Arzt, Alchimist, Advokat, Historiograph, kaiserlicher Hauptmann, kabbalistischer Philosoph; Renaissancemagier, erster Systematiker der abendländischen Magie. Der Begriff „Okkultismus“ geht auf ihn zurück (Werk De occulta philosophia). Durch das Studium der Neuplatoniker des 3.– 6. Jhs. war Agrippa mit dem Bereich des Okkulten in Kontakt gekommen. Einer seiner Lehrer war > Trithemius. A. führte ein abenteuerliches Leben der Wanderschaft: Magistergrad in Köln erworben, Studium in Paris. 1501– 07 diente er in der Armee Maximilians I., gründete 1507 während seines Studiums in Paris angeblich einen esoterischen Orden bzw. einen okk. Geheimbund, musste wegen finanzieller Ausbeutung der Mitglieder nach Italien u. Spanien fliehen u. experimentierte in Avignon in der alchemist. Goldmacherkunst. 1510 in England, ab 1511 wieder in Italien, wo er als Theologe am Konzil zu Pavia teilnahm. 1517 war er in Turin; 1519 / 20 in Metz, wo er sich für eine der Hexerei angeklagte Frau einsetzte. 1520 in Köln; 1521 als Arzt in Freiburg /CH, 1524 / 25 als Leibarzt und Hofastrologe der Königin-Mutter von Frankreich in Lyon. Ab 1528 als Arzt in Antwerpen, ab 1530 in Mechelen tätig als kaiserlicher Archivar u. Historiograph der Statthalterin der Niederlande, Margarete von Österreich. Aus dem Brüsseler Schuldgefängnis entflohen, fand er 1530 in Köln Zuflucht bei Erzbischof Hermann von Wied. 1535 in Lyon verhaftet, wurde er von Freunden wieder befreit. 1533 von der Inquisition der schwarzen Magie beschuldigt.

A. war dreimal verheiratet u. hinterließ sieben Kinder. Sein Schüler u. Famulus war Johannes > Wier, der A. gegen die Anschuldigung als Teufelsbündler verteidigte (in: De praestigiis daemonum, II, cap. 5) und seinen Kampf gegen den Hexenwahn weiterführte. – A.s Naturphilosophie ist eine synkretistische Synthese aus christl. Kabbala und neuplatonischem Mystizismus. Kritiker des Klerus, der Theologen, des Bilder- u. Reliquiendienstes, gegen Reformation Luthers.

W.: De occulta philosophia, Köln 1531 (1510 verfasst), Ndr. der Ausgabe Köln 1533, mit Reproduktionen v. Handschriften etc., kommentiert v. K. A. Nowotny, Graz 1967; De incertitudine et vanitate scientiarum, Köln 1527; Gesamtausgabe der magischen Werke 1855 dt. u. Nachdr.; 1970 Gesamtausgabe, 2 Bde., Lyon 1600; Magische Werke, 5 Bde., dt. 1858, Neudr. 1916.

Lit.: Müller-Jahncke, W.-D.: Magie als Wissenschaft im frühen 16. Jh. Die Beziehungen zwischen Magie, Medizin u. Pharmazie im Werk Agrippas, 1973; Nauert, C. G.: A. and the Crisis of Renaissance Thought, 1965.

Aiello, Sr. elena (*1895; † 20.06.1961 Cosenza / I), stigm. Visionärin (über 40 Jahre) und Zukunftsseherin, Gabe der Sprachen u. Visionen während ihrer Freitagsekstasen; sie hatte Mussolini vergeblich vor einem Kriegseintritt mit Hitler gewarnt.

Aivanhov, Omraam Mikhael (1900 – 1986), bulgar. Pädagoge, Philosoph und Theosoph, Schüler von P. Deunov; Erfinder des Surya-Yoga, schrieb über Theosophie, Kabbala u. östl. Weisheitslehren.

Akolkar, Vasant Vinayak (*1911 Bombay), emer. Psychologe der Universität Bombay, Forscher und Autor betr. Reinkarnation und Poltergeistphänomene.

Aksakow, Alexander N.

(*1832; † 17.01.1903), russ. Arzt u. Staatsrat, Materialisationsforscher, unkrit. Spiritist; Studium der Medizin an der Univ. Moskau. Anhänger E. > Swedenborgs; übersetzte dessen Werk Himmel und Hölle, ebenso die wichtigsten Werke von Robert Hale, William Crookes, Edmonds, Owen, de Rochas. Die 1867 in London gegründete „Dialektische Gesellschaft“ legte im Sommer 1870 einen umfassenden Bericht zum Spiritismus vor, den A. unter dem Titel Report on Spiritualism publizierte.

A. untersuchte viele berühmte Medien seiner Zeit (William Eglinton, D. D. Home, Eusapia Paladino). Home besuchte Russland erstmals 1861, wurde mit A.s Familie bekannt, der ihn 1871 mit Professoren der Universität von St. Petersburg (u. a. mit Boutlerow) in Kontakt brachte. 1875 brachte A. andere Medien nach St. Petersburg zwecks Untersuchung durch ein wissenschaftl. Gremium. Im Dez. 1893 nahm er mit 14 weiteren Teilnehmern an einer Sitzung mit dem Medium Elisabeth > d’Espérance in Helsingfors / Finnland teil, in der sich das Medium teilweise dematerialisierte. Hrsg. der „Bibliothek des modernen Spiritualismus“, gründete 1874 die „Psychischen Studien“ (= ab 1925 Zeitschrift. für Parapsychologie). 1876 wollte A. eine monatlich erscheinende Zeitschrift über Mediumismus publizieren, wozu er jedoch keine Genehmigung erhielt. 1881 wurde ein Publikationsorgan mit dem Titel Rebus gegründet. In seinem Schaffen wurde A. von seiner medial begabten Frau unterstützt. Eine fortschreitende Lähmung der rechten Hand sowie nachlassendes Sehvermögen setzten seiner produktiven literarischen Tätigkeit allmählich ein Ende, bis ihn schließlich eine Grippe hinwegraffte.

W.: Aksakov, Aleksandr Nikolaevic: Bericht über den Spiritualismus von Seiten des Comité’s der Dialektischen Gesellschaft zu London, ernannt zur Untersuchung der „als spirituelle Manifestationen“ bezeichneten Phänomene. In drei Theilen, Leipzig 1875 (dt. Übersetzung des Report of Spiritualism); Animismus u. Spiritismus (1890, 21894, 51905, 1919), 2 Bde.; (Auseinandersetzung mit dem Buch Der Spiritismus (1885) von E. v. > Hartmann); Vorläufer des Spiritismus, Lpz. 1898.

Alacoque, Marguerite-Marie (*22.07.1647 Lauthecour bei Autun  in Burgund, Frankreich.; † 17.10.1690 Paray-le-Monial), heilig (13.05.1920, Fest: 16. Okt.), Sr. der Visitantinnen, Myst. des Herzens Jesu, Herz Jesu-Visionärin; 1655 Eintritt in das Pensionat der Klarissinnen in Charoles; nach einem Gelübde von einer schweren Krankheit geheilt, trat sie am 22.08.1671 bei den Salesianerinnen im Kloster der Heimsuchung Mariens in Paray-le-Monial ein; Profess 1672 in der Oktav des Fronleichnamsfestes. Am 16.06.1675 erhielt sie in einer Vision den Auftrag, sich für die Einführung des Herz Jesu-Festes einzusetzen. Aufgrund einer Denkschrift der polnischen Bischöfe bewilligte Papst Clemens VIII. am 06.02.1765 für Polen die Einführung des Herz Jesu-Festes. Pius IX. gewährte es am 23.08.1856 für die Gesamtkirche, Papst Leo XIII. vollzog am 11.06.1899 die Weihe der ganzen Menschheit an das Herz Jesu.Trägerin der Wundmale, erlitt diabolische Anfechtungen; die Visionen setzten sich bis 1689 fort. Im Auftrag ihres Seelenführers, P. Claude de la Colombière SJ, verfasste A. eine Autobiografie. Ihre Reliquien befinden sich in der Chapelle de la Visitation in Paray-le-Monial.

Lit.: Nieuwenhoff, W. van: Die Schule des Herzens Jesu, dt. 1906 (mit Biogr.); Hamacher, Erika: M. M. A. Botin des Herzens Jesu, 1956; Kawa, Elisabeth: Die hl. M. M. A., 1959; Kerstiens, W.: M. M. A. Göttlicher Ruf und Anspruch an alle, Einsiedeln 1981.

Alanus de Rupe, auch: Alanus van der Clip (*1428; † 8.09.1475), selig (Fest: 8. Sept.), aus der Bretagne stammender Myst. aus dem Dominikanerorden, u. a. Theologielehrer in Paris, Lille, Gent, Rostock; führte die heute gebräuchl. Form des Rosenkranzes ein (Marienpsalter); hatte Marienvisionen.

Albertus Magnus, eigentlich Albert Bundschuh (*1193 / 1200 Lauingen; † 15.11.1280 Köln), heilig (1931, Fest: 15. Nov.), „Doctor universalis“, Dominikanertheologe (seit 1223), beeinflusst von Hugo von St. Viktor; 1233 – 43/44 Lehrer in Freiburg, Regensburg, Hildesheim. 1245 – 48 Professur für Theologie in Paris, 1248 nach Köln, wurde 1260 trotz Widerstand aus dem Orden Bischof v. Regensburg, resignierte zwei Jahre später; 1262 – 64 als Legat des Papstes und Kreuzzugprediger in Dtschld. unterwegs; lebte seit 1270 in seiner Wahlheimat Köln. Lehrer v. Thomas v. Aquin, Hugo Ripelin u. Ulrich Engelberti aus Straßburg. Neben der Kommentierung aller Schriften des Aristoteles beschäftigte er sich u. a. auch mit esot. Fragen wie Edelsteinmagie, Alchemie, Kabbala. 1941 Patron der Naturwissenschaftler.

Lit.: Weisheipl, A. J.: A. M., Leiden 1980; Craemer-Rüegenberg, I.: A. Magnus, 1980; Lohrum, M.: A. der Große, 1991.

Albizzi, Francesco (*1593 Cesena südlich von Ravenna; † 3.10.1684 Rom), Jurist, wurde nach dem Tod seiner Frau Priester u. Diplomat an der röm. Kurie, Kanonist in Rom; Madrid (1628). 1635 wurde er als Assessor mit der Leitung der laufenden Geschäfte des Heiligen Offiziums betraut, 1636 /37 in Köln, seit 1654 als Kardinal Inquisitor. Wenngleich er in Fragen konfessionell Andersgläubiger (Jansenisten) dogmatische Härte zeigte, nahm er in der Frage der Hexenprozesse im Gegensatz zu den Inquisitoren des römischen Einflussbereichs (wie etwa in Deutschland) eine gemäßigte Position ein.

Alciati, Andrea (1492 –1550), mailändischer Jurist, Gegner des Hexenwahns und der Annahme eines Hexenfluges.

W.: Parerga juris, 1515.

Aldobrandesca (Alda) von Siena (*28.02.1245 Siena; † 26.04.1309 ebd.), selig (Fest: 26. April), Mystikerin, Visionärin Christi und Mariens, Krankenheilerin. Nach dem Tod ihres reichen Mannes wurde sie Terziarin der Humiliaten, Krankenpflegerin im Spital bei der Andreaskirche. Ihre Vita wurde erst im 16. Jh. veröffentlicht. Reliquien in der Kirche San Tommaso in Siena.

Alessandrina Maria da Costa > Da Costa, A. M.

Alexandre de Rhodes (*15.03.1591 Avignon; † 5.11.1660 Isfahan / Persien), Jesuit, 1612 Ordenseintritt, als erster Franzose u. Missionar in Vietnam, „Apostel von Vietnam“. Er gab Vietnam auch seine romanisierte Sprache, basierend auf dem lateinischen Alphabet; sein Denkmal in Saigon ist zertrümmert. Aus seinem Leben werden viele Wunder berichtet.

NB: Zu seinem Gedächtnis erschienen auch Briefmarken: Indochina bzw. Nordvietnam 1945, Südvietnam 1961.

Aleydis (Alice) v. Schaarbeek > Adelheid.

Alfons de Spina († 1491), span. Franziskaner, Professor in Salamanca, später Bischof v. Thermopolis, verfasste 1459 Fortalicium fidei (Festung des Glaubens).

NB: Sein Werk ist wohl das früheste publizierte Buch zum Thema Hexerei.

Alfons Maria de Liguori (*27.09.1696 Marianella / Neapel; † 1.08.1787 Pagani); heilig (1839, Fest: 1. August), Adeliger, Jurist, 1726 Priester, Volksmissionar, Moraltheologe, Gründer der Kongregation der Redemptoristen (1732), Bischof von S. Agatha dei Goti, 1871 Kirchenlehrer, 1950 Patron der Beichtväter und Moralisten. Paran. Phän.: BMV, Bilokation, Präkognition, Krankenheilungen, Blutwunder.

Lit.: Zahlner, F.: Außergewöhnl. Begebenheiten im Leben des hl. Alfons v. L., in: Klemensblätter 53 (1987), 62 f. u. 86 f.; vgl. auch Bouflet, I, 423. – Es wurden auch Blutverflüssigungen analog zu San Gennaro bezeugt, jedoch ist eine Ampulle verschollen bzw. zerstört worden; eine andere befindet sich noch im Museum im Kolleg Marianella (Geburtshaus des Heiligen), an der sich jedoch keine Phänomene zeigen.

Alleyne, John > Bartlett, John Allen.

Allier, Elisabeth (*1602), franz. Nonne, angeblich besessen; die während des Exorzismus bei ihr aufgetretenen Phänomene wurden vom Exorzisten François Farconnet OP aus Grenoble beschrieben.

Allison, Dorothy († 1999), Psychognostin (‚psychic detective‘) aus New Jersey, ab 1967 durch ihre Mitwirkung an der Aufklärung von Verbrechensfällen berühmt geworden.

W.: A Psychic Story (1980).

Allison, Lydia Winterhalter (*14.09.1880; † 1959), Parapsychologin, Mitbegründerin der Boston SPR (1925), die 1941 nit der ASPR vereinigt wurde; verheir. mit Edward Wood Allison. Motiviert durch das Interesse, mit ihrem verstorbenen Mann in Kontakt zu treten, hielt sie Sitzungen mit dem Medium G. O. > Leonard ab und nahm im Auftrag der ASPR auch an Séancen verschiedener Medien teil.

W.: Leonard and Soule Experiments in Psychical Research, Boston, Boston Society for Psychical Research, 1929.

Lit.: Journal of the ASPR 53 (1959), 81.

Alocci, Enzo (*20.02.1931), stigmat. Visionär BMV aus Porto San Stefano / I, verheir. mit Rosa Volpe aus Porto Empedocle / Sizilien. A. hatte die erste Erscheinung Mariens am 27.03.1966; ihr folgten viele Botschaften und der Auftrag zum Sühneapostolat gegen die Unsittlichkeit. Am 11.09.1966 erhielt er während einer Vision des Gekreuzigten die Stigmen, die zeitweise auch verschwinden können. Am 24.04.1966 deklarierte sich die BMV als „die Königin des Weltalls“. Eine in Rom erworbene Gipsstatue vergoss am 16.10.1972 erstmals blutige Tränen, die laut medizin. Untersuchung durch zwei voneinander unabhängige Kliniken Roms aus menschlichem Blut der Blutgruppe A bestanden. Am 29. Mai 1975 weinte die „Königin des Weltalls“ zum letzten Mal blutige Tränen in Porto San Stefano.

Lit.: Bouflet, Bd. I. S. 272 f., 298.

Aloys, Sr. Borgias (1822 –1902), erste Oberin der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz in Zams / Tirol; ließ um 1870 ein neues Mutterhaus sowie ein neues Krankenhaus erbauen, da das frühere einer Brandstiftung zum Opfer fiel. A. verfügte über empirischen. Kontakt zu abgeschiedenen Seelen.

Alpais (* ca. 1150 Cudot / F; † 3.11.1211), selig (1874 Kultbestätigung, Fest: 3. Nov.), Myst., Reklusin, stammte aus einer armen Bauernfamilie und litt an Lepra, Thaumaturgin. Vom Aussatz geheilt, lebte sie nur von der hl. Kommunion. In ihren Visionen befasst sie sich besonders mit dem Wesen der Seele und ihrem Verhältnis zu Gott. A. empfindet ihren visionären Zustand so, als ob die „Seele das Gewand des Fleisches abstreife“.

Alpert, Richard > Baba Ram Dass.

Alphonsa Muttathupadathu (1910 –1946), heilig (12.10.2008, Fest: 28. Juli), indische Klarissin; paranorm. Phän.: Wohlgeruch post mortem.

Lit.: Bouflet, Bd. 1, 371.

Alrutz, Sidney (1868 – 1925), Doz. in Uppsala; war der Meinung, dass die bei seinen Hypnoseversuchen an Personen hervorgerufenen anästhetischen und hyperästhetischen Erscheinungen nicht durch Suggestion erfolgten, sondern durch eine „Nervenstrahlung“, die von gewissen Stoffen wie Pappe oder Flanell absorbiert, von anderen wie Glas oder Metall ungehindert durchgelassen werde. Die Arbeiten von A. wurden 1940 von John > Björkhem (1910 –1963) wieder aufgegriffen und werden heute im Suchen nach der Bioenergie fortgesetzt.

W.: Neue Strahlen des menschl. Organismus, Stuttgart 1924.

Alvarado, Carlos S. (*1955 Puerto Rico), amerik. Ps. u. Pps., Dr. phil.; Präs. der PA 1995 und wiederum 2002 / 03; unternahm Forschungen bzgl. außerkörp. Erfahrungen in Puerto Rico, Schottland und in den USA. Derzeit beschäftigt in der Parapsychology Foundation als Hrsg. der Parapsycholog. Monographien und als Mithrsg. des International Journal of Parapsychology.

Amadou, Robert Franz (*16.02.1924 Bois-Colombes / F; † 14.03.2006 Paris), frz. Pps., Schriftststeller, Forscher und Philosoph mit einem abwechslungsreichen Leben (Kabbala, Islamist, Theologe der Syrischen Kirche). Hrsg. der Revue Métapsychique 1952 – 55 und von Le Journal Saint-Jacques-Bulletin de Parapsychologie.

W.: Louis-Claude de Saint-Martin, Paris 1946; La Parapsychologie (Das Zwischenreich, Baden-Baden 1957); Psi Matter, in: Playfair. The Indefinite Boundary, S. 305 ff.; Trésor Martiniste, Paris 1969; Les grands médiums, 1957; La télépathie, 1958.

Amalberga (Amalia) von Gent / Belgien (8. Jh.), Myst., Nonne, erlebte Visionen u. Wunder. Nach Übertragung ihrer Gebeine um 864 nach St. Peter in Gent wurde dieses Zentrum ihres Kults. Patronin gegen Schiffbruch, Hagel, Fieber der Bauern u. Seeleute. Fest: 10. Juli.

Amalia > Amalberga von Gent.

A. M. E. > Müller-Edler, Alfred.

A. M. O. > Oppel, Adolf Martin.

Amort, Eusebius (*15.11.1692 Bibermühle bei Tölz; † 5.02.1775), kathol. Moral-theologe, Augustinerpater im Chorherrenstift Polling bei Weilheim, wo er sich durch Selbststudium ein großes Wissen erwarb und auch als Lehrer der Philosophie und Theologie wirkte. Kardinal Lercari verschaffte ihm einen längeren Aufenthalt zur Weiterbildung in Rom; 1735 Heimkehr nach Polling, wo er bis zu seinem Lebensende als fruchtbarer Schriftsteller wirkte und auch die Bibliothek des Stiftes begründete. Die bayrische Akademie der Wissenschaften ernannte ihn zum Mitglied.

A. stellte zur Unterscheidung der Phänomene in seinem Werk über Privatoffenbarungen und Visionen 35 Regeln auf.

W.: ca. 60 Werke; für die gegenständl. Thematik von Bedeutung: De Revelationibus, Visionibus et Apparitionibus privatis regulae tutae, Augsburg 1744.

Amorth, Gabriele (*1925 Modena), r.-k. Exorzist, Ordenspriester, Gründer der Internationalen Vereinigung der Exorzisten (1993, deren Präsident ab 1994), Mitarbeiter der „Azione Cattolica“. Am Zweiten Weltkrieg musste A. als Hauptmann teilnehmen und wurde mit einer Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet. Danach half er mit De Gasperi am Aufbau der Christlich-Demokratischen Partei (Democrazia Cristiana) in Italien. 1947 Dr. iur., Eintritt in die Gesellschaft des hl. Paulus („Pia Società San Paolo“), Arbeit als Journalist, Hrsg. der marianischen Monatszeitschrift Madre di Dio, 1954 Priester, Mitglied der Internat. Päpstl. Marianischen Akademie; 1986 Exorzist der Diözese Rom. Autor mehrerer Fachbücher.

W.: Ein Exorzist erzählt (4. Aufl), Esorcisti e Psichiatri, Bologna, Ed. Dehoniano 1996; dt: Exorzisten u. Psychiater (im Anhang: Das neue römische Rituale über Exorzismus). Neue Berichte eines Exorzisten, Stein am Rhein, Christiana Verl. 2 2002; Erlöse uns von dem Bösen (ital., Ediz. Dehoniano); Okkultismus, Magie, Spiritismus. Die wahre Religion Satans (Unio Verlag Hochaltingen); Pater Pio – Lebensgeschichte eines Heiligen.

Anderson, Margaret L. (1920 – 1986), amerik. Pps., emeritierte 1985 als Pädagogikprof. an der Univ. Pittsburgh, gewann für ihre pps. ESP-Phantasie-Experimente mit unterschiedlichen Klassen von Schülern zusammen mit McConnell 1961 den McDougall-Preis für pps. Arbeiten. 1961 Präsidentin der Parapsychology Association. A. starb an Lungenkrebs.

Lit.: Osis, Karlis: A Tribute to Margaret L. Anderson 1920 –1985 (sic), in: JASPR 81 (1987), 257.

Anderson, Rodger Iran (*1943), amerikan. Psych., kritischer klassischer Schriftsteller mit zahlreichen Publikationen in Fachzeitschriften. Seine Forschungsschwerpunkte betreffen das Überleben des Todes, die Geschichte des Spiritismus. A. erhielt 1983 den Robert H. Ashby-Gedenkpreis.

W.: Psychics, Sensitives and Somnambules. A Biographical Dictionary with Bibliographies, London, McFarland & Company, Jefferson, N.C., 2006.

Andrade, Hernani Guimãraes, Pseud. K. W. Goldstein (1913 – 2003), brasilian. PPs., leitete das brasilian. Institut f. PPS (IBPP).

W.: PSI Quântico. São Paulo (Pensamento) 1986; Goldstein, Karl W.: Transcomunicaçao Instrumental, Sao Paulo / Brasil, Editora Jornalistica FE 1992.

Andreae, Johann Valentin (*17.08.1586 Herrenberg / Württ.; † 27.06.1654 Stuttgart), evang. Theologe in Tübingen, Hofprediger, satirischer, fruchtbarer Schriftsteller; Wegbereiter des Pietismus, trat für ein karitativ-aktives Christentum ein und plante eine Gesellschaft gleichgesinnter christl. Persönlichkeiten mit Christus als Mittelpunkt; diese wurde jedoch nicht realisiert („Invitatio fraternitas christi ad sacri amoris candidatos“, 1617). Die „Chymische Hochzeit des Christian Rosencreutz“ 1616 mag vielleicht eine Satire auf geheime Ges. u. auf die Alchemie sein, ist aber wohl eher – zumindest nach H. Biedermann – als allegorische Darstellung des Einweihungsweges und der Herstellung des Steins der Weisen zu deuten. Sie bewirkte in der Folge den Glauben an die vermutliche Existenz einer solchen rosenkreuzerischen Bruderschaft. 1601– 06 Studium in Tübingen, wo er durch seinen Lehrer Besold mit den Werken des > Paracelsus bekannt wurde. 1607–14 Reisen durch die Schweiz, Frankreich u. Italien; gründete 1614 die esot. Christl. Bruderschaft der Rosenkreuzer, auf die sich viele spätere Gemeinschaften beriefen, ohne aus ihr hervorgegangen zu sein. Seit 1614 in kirchlichen Ämtern tätig, in Vaihingen, 1620 Superintendent in Calw, 1639 Hofprediger in Stuttgart, 1646 Mitglied der „Fruchtbringenden Ges.“. Sein Anliegen war eine umfassende Kirchen-, Staats- und Gesellschaftsreform (in den 1614 –18 anonym gedruckten Schriften bereits angedeutet).

W.: (anonym) Chymische Hochzeit Christiani Rosenkreutz, anno 1459, Straßb. 1616, Christianopolis 1619.

NB: Andreae wurde durch diese Schrift unbeabsichtigt zum Gründer des Rosenkreuzerordens. Wahrscheinl. stammen von ihm auch: Fama Fraternitas Rosaceae Crucis 1614; Confessio Fraternitas Rosaceae Crucis 1615. – Gesammelte Schriften, 3 Bde., hrsg. v. R. Edighofer 1996.

Lit.: Kienast, R.: Joh. Val. Andreae und die vier echten Rosenkreuzerschriften, Lpz. 1926; Brecht, M.: Die Utopie einer christl. Gesellschaft.Leben u. Werk J. V. A., 1973; Montgomery, J. W.: Cross and Crucible, J. V.  A. Phoenix of the Theologians, 2 Bde., 1973; McIntosh, Chr.: The Rosy Cross Unveiled, the History and Rituals of an Occult Order, Wellingborough 1980; Das Erbe des Christian Rosenkreuz. Joh. Val. Andreae 1586 – 1986 und die Manifeste der Rosenkreuzbruderschaft 1614 - 1616. Dreizehn Vorträge, gehalten auf dem Symposium der Bibliotheca Philosophica Hermetica in Amsterdam, 18.– 20.11.1986, aus Anlass des 400. Geburtstages Andreaes, Alleinvertrieb Dr. Ernst Hauswedell & Co., Stuttgart 1988.

Andreas Hibernon (*1534 Alcantarilla in Murcia / Span.; † 18.04.1602 Gandía), OFM, selig (13.05.1791, Fest: 18. April), Mystiker.

Andrews, Mary, frühes spiritistisches Materialisationsmedium in den USA, kontrovers beurteilt.

Lit.: Sargent, Epes: The Proof Palpable of Immortality, 1875; Truesdell, John W.: The Bottom Facts Concerning the Science of Spiritualism, 1883; Hayward, Aaron S.: Nature’s Laws in Human Life, 1887.

Andriani, Maria Rosa (1786 – 1848), italien. Stigmatisierte, Franziskanerterziarin; paran. Phän.: Hyperthermie, Wunder nach dem Tode.

Lit.: Bouflet I, 147 f. u. 151.

Angela von Foligno (*1248 / 49 Foligno / I.; † 4.01.1309 ebd.), selig (1693, Fest: 4. Januar), Terziarin, Mystikerin, Vis. „theologorum magistra“. Aus einer adeligen Familie stammend, heiratete sie jung, lebte bis zu ihrem 40. Lebensjahr weltlich, wurde aber nach dem Tod ihres Mannes 1291 Franziskanerterziarin, verkaufte ihre Habe und führte ein Leben der Armut u. Buße. Sie stand wegen ihrer Visionen u. Offenbarungen in hohem Ansehen.

Lit.: Pechmann, A. v. / A. Guillet (Hrsg.): A. v. Foligno, Gesichte u. Tröstungen nach Aufzeichnungen des Br. Arnaldus OFM. Dt. v. Jan van den Arend, 1924.

Angelo Carletti da Chivasso (1411 – 1495), selig (Kultbestätig. 1753, Fest: 11. April), pn. Phän.: Inkorruptibilität: unverwester Körper in der Kirche Santuario Madonna degli Angeli in Cuneo / Piemont, dort auch Stadtpatron;

Anges, Jeanne des, eigentl. Madame de Becher (1602 – 1665), „besessene“ Nonne im Ursulinenkloster zu Loudun, neben Pfarrer Urbain > Grandier zentrale Figur der dortigen Besessenheitsepidemie; schrieb 1642 über den Verlauf einer Besessenheitsepidemie 1633 –1642 eine Autobiografie, deren Manuskript 1884 von Gilles de la Tourette u. Gabriel Legue in der Stadtbibl. von Tours entdeckt u. in der „Bibliothek diabolique“ publiziert wurde; spätere Ausgaben (von A. Kind, 1910) sind unvollständig.

Angoff, Allan (1910 – 1998), amerikan. Bibliothekar, Herausgeber und Buchrezensent (in Tomorrow, Organ der Parapsychology Foundation, Hrsg. der Proceedings). Sein Anliegen war die Gründung einer parapsychologischen Zentralbibliothek.

Angus, Miss, Pseud. für ein schottisches Telepathie-Medium, mit dem Andrew > Lang, der spätere Präsident der SPR, ab 1897 experimentierte – u. a. auch mit einer Glaskugel, wodurch die Entstehung von halluzinativen Visionen gefördert werden konnte.

Lit.: Lang, Andrew: The Making of Religion, 1898.

Anhorn von Hartwiss, Bartholomäus, der Jüngere (*16.01.1616 Fläsch, Graubünden; † 6.07.1700 Elsau, Zürich), reform. Schweizer Pfarrer und Verteidiger des Hexenglaubens. Sein Großvater war der Pfarrer, Reformator und Historiker Bartholomäus Anhorn (der Ältere, *1566). Studien 1628 in Zürich begonnen, 1632 in Basel vollendet. 1634 wurde A. – im Alter von 18 Jahren – Pfarrer von Grüsch und Seewis im Prättigau. Von 1637 bis 1649 als Prediger in St. Gallen, 1638 Stadtpfarrer, 1649 in kurpfälzischem Dienst: Pfarrer u. Kircheninspektor in Mosbach bei Heilbronn. Nach erzwungener Rückkehr in die Schweiz erhielt er 1661 eine Pfarrstelle in Bischofszell (Thurgau). Dort verfasste er sein bedeutendstes Buch, Magiologia. Obwohl A. 1676 zum Dekan des thurgauischen Kapitels gewählt worden war, musste er zwei Jahre später auf Druck des Konstanzer Domkapitels das gemischtkonfessionelle Bischofszell verlassen, weil er sich zu kämpferisch gegenüber den Katholiken verhalten hatte. Er bekam daraufhin eine Stelle im zürcherischen Elsau bei Winterthur, wo er, verschuldet, nach einem Sturz von einem Kirschbaum verstarb. Seine drei Gemahlinnen, Katharina Höhiner aus Gais (1620 –1655), Justina Hiller (1619 – 1662) und Sabina Studer (1629 –1702) hatten ihm dreizehn Kinder geboren.

W.: Magiologia. Christliche Warnung für den Aberglauben un[d] Zauberey: Darinnen gehandelt wird von dem Weissagen  / Tagwellen und Zeichendeuten / von dem Bund der Zauberer mit dem Teufel: von den geheimen Geisteren / Waarsagen / Loosen und Spielen: von den Duellen / … Von dem Grewel … der Zauberer Straff  / und mügligheit der Bekehrung zu Gott Der fürwizigen Welt zum Ekel / Schewsal und Underweisung fürgestelt Durch Bartholomaeum Anhorn / … bei Johann Heinrich Meyer, Basel 1674 (Der Autor wendet sich u. a. auch gegen den „Canon episcopi“ sowie Erfahrungsberichte, die den Hexenflug als Illusion darstellen.).

Anson, Jay (1922 – 1980), amerikan. Autor des Bestsellers Amityville Horror (1978) über den Spukfall im Dezember 1975 in Amityville auf Long Island, New York, in der Familie von George und Kathy Lutz mit ihren drei Kindern. Der Grund der Poltergeistphänomene wurde auf den früheren Bewohner Ronald DeFeo zurückgeführt, der dort seine Eltern und zwei Geschwister ermordet hatte. Ein Jahr nach der Publikation des Buches wurde auch ein Film gedreht. – Nachträglich wurden jedoch Zweifel an der Echtheit laut.

Anthony, Susan Brownwell (1820 – 1906), amerikan. Führerin der Bewegung für das Wahlrecht der Frauen (zusammen mit Elizabeth Cay Stanton). In pn. Hinsicht ist sie eine namhafte Zeugin für das Phänomen der Präkognition und zugleich für die Möglichkeit, dem Ereignis zu entgehen. A. hatte nämlich einen lebhaften Traum, dass sie lebendig in einem Hotel der Strandpromenade in Atlantic City verbrenne. Daraufhin verließ sie am Morgen danach das Hotel. Am Tag darauf wurde mehrere Hotels an der Promenade durch ein Feuer zerstört, auch jenes, in dem A. übernachtet hatte.

Antonia, Prinzessin von Württembg. (1613 – 1679), christl. Kabbalistin, schuf eine Lehrtafel (als Meditationsobjekt zur tieferen Erkenntnis), diese befindet sich heute in der Dreifaltigkeitskirche in Bad Teinach / D.

Antonius Maria Claret y Clará (*23.12.1807 Sallent / Spanien; † 24.10.1870 Fontfroide bei Carcassone / Frankr.), heilig (7.05.1950, Fest: 24. Okt.), gelernter Weber, empfing als Spätberufener 1835 die Priesterweihe; Erzbischof von Santiago de Cuba von 1849 –1857, wurde als Beichtvater der Königin Isabella II. von Spanien verfolgt; 16 Attentate wurden auf ihn verübt. Gründer der Missionsgenossenschaft der Claretiner 1849; starb auf der Reise zum I. Vatikanischen Konzil. Reliquien in Vich bei Barcelona. Verfasser von über 200 Schriften. Pn. Phän.: Levitation, besaß die Gabe der Krankenheilung u. der Prophetie.

Lit.: Bouflet I, 61.

Antonius von Padua, Taufname Fernando (*15.08.(?)1195 Lissab. / Port.; † 13.06.1231 Arcella bei Padua / I.), heilig (30.05.1232, Fest: 13. Juni; kürzester Heiligsprechungsprozess der Geschichte), charismat. Prediger, Thaumaturg; zuerst Regulierter Chorherr, Priester in Coimbra, sodann 1220 Eintritt in das dortige Franziskanerkloster. 1263 wurde sein Leib mit unversehrter Zunge erhoben u. in die neue Basilika v. Padua übertragen. 1946 zum Kirchenlehrer ernannt.

Lit.: Felder, H.: Die Antoniuswunder, Paderborn 1933.

Apollonius von Tyana (1. Jh.), aus Kappadozien stammender, legendenumwobener Thaumaturg und Philosoph der neopythagoreischen Schule, dessen Vorbild Pythagoras war. Hermetiker, Vertreter der Sonnentheologie. Über sein an Paraphänomenen reiches Leben berichtet Flavius Philostratos (um 200 n. Chr.).

Lit.: Bowie, E. L.: Apollonius, Tradition and Reality, in: Aufstieg und Niedergang der römischen Welt 16 (1978) 2, 1652 – 1699, hrsg. v. Hildegard Temporini u. Wolfgang Haase.

Arabi, Ibn al (1165 – 240), arab.-span.Mystiker und Sufi-Dichter, lebte 30 Jahre in Sevilla.

Aragón, Enrique O. (1879 –1950), mexikan. Mediziner, Dekan der Nationalen autonomen Universität von Mexico. Auch pn. Forscher, besonders betr. Poltergeist-Phänomene; dabei benutzte er ein sog. „Stenometer“ ein Gerät zur Messung für die Stärke der auftretenden Energie, die offenbar vom lebenden Agenten ausging.

Aram, Kurt, Pseud. für Hanns Fischer (1869 –1934), esot. Schriftsteller, Verleger.

W.: Magie u. Zauberei in der alten Welt, 1927; Magie u. Mystik in Vergangenheit und Gegenwart, 1927.

Archer, William (1820 –1874), austral. Architekt, Botaniker, der sich als erster pps. Wissenschaftler in Australien mit Pps. befasste. Er experimentierte mit Tischchenrücken (table-tilting), wobei der Tisch mit einer Decke bedeckt war, auf den die Séance-Teilnehmer ihre Hände daraufpressten. A. beobachtete, dass die Tischdecke vor einem der Teilnehmer Falten aufwies; offenbar hatte dieser bewusst oder unbewusst gegen die Mitte hin gestoßen und so das Kippen des Tisches hervorgerufen.

W.: Observations of Table-Moving, in: Proceedings of the Royal Society of Tasmania 4, 86 (1864).

Lit.: Irwin, H. J.: Parapsychology in Australia, in: JASPR 82 (1988), 319.

Arigó, (*1918 Congonhas do Campo, Südbrasilien; †1970 /71), eigentl. José Pedro de Freitas, brasilian. Medium, paranormaler Trance-Chirurg, „Logurge“, der über 20 Jahre lang seine Tätigkeit als Heiler (Operationen oft nur mit Hilfe eines unsterilen Taschenmessers) ohne Fehlbehandlung durchführte. Arbeitete nach seiner Aussage als Medium für einen jenseit. Chirurgen, den deutschen Arzt „Dr. Adolf Fritz“, den französ. Ophthalmologen Gilbert Pierre und den Japaner Takahashi, einen Tumorspezialisten. Seine den Patienten ausgestellten Rezepte konnte nur sein Schwager als Apotheker lesen. Eine Ärztekommission unter Leitung von Dr. Andrija Puharich stellte fest, dass ihm bei der Ausstellung dieser Rezepte nie ein Fehler unterlaufen sei. 1957 (später begnadigt) u. 1964 wurde Arigó wegen illegaler Ausübung des Arztberufes verurteilt. Er starb durch einen Autounfall.

Lit.: Fuller, John G.: Arigo: Surgeon of the Rusty Knife, 1974; Puharich, A.: „Psychic Research and the Healing Process“. In: E. D. Mitchell (J. White, ed.): Psychic Exploration, 1976, S. 333.

Arnold von Villanova (*1235 od. 1240 Villanova / Spanien; † 1311), eigentl. Arnoldo Bachuone, spanischer Arzt, Sozialreformer und Astrologe, Philosoph, Alchemist (Entdecker des Branntweins); war der erste Alchimist, der einen Homunculus erzeugen wollte. Seine Schriften wurden verboten; A. prophezeite für das Jahr 1335 den Weltuntergang und starb durch einen Schiffbruch.

W.: Tetragrammaton; Refutatio magorum.

Arpentigny, Casimir Stanislaus d’

(1791 – 1866), französ. Admiral, Esoteriker, schuf die Grundlagen der Chirognomie bzw. Chirologie, wobei er sieben Grundformen der Hand unterschied.

W.: La science de la main; englische Übersetzung von Edward Heron-Allen: Science of the Hand, London 1886.

Arunachala Bhakta Bhagawat (*1912; † 10.04.2000), war Schüler und Verehrer > Ramana Maharshis, des Weisen vom Berg Arunachala, obgleich er ihn zu dessen Lebzeiten nie gesehen hatte. A. B. B. entstammte einer tiefreligiösen einfachen Familie aus dem abgelegenen Dorf Sahuri im Bundesstaat Bihar im Nordosten Indiens. Bei einem Dorflehrer lernte er lesen und schreiben; engagierte sich aktiv in der gewaltlosen Widerstandsbewegung Mahatma Gandhis, kam deshalb bereits mit 17 Jahren ins Gefängnis. Nach seiner Entlassung studierte er in Kalkutta, später an der Hindu Universität in Varanasi (Benares) u. an der Patna Universität in Bihar. Er wurde Lehrer an einer Hindu-Schule in Darjeeling im Himalaya. Dort geschah es, dass ihm 1941 im Alter von 29 Jahren die Hindi-Übersetzung von Paul > Bruntons Buch, A Search in Secret India, in die Hände fiel und er von Sri Ramana erfuhr. 1947, im Jahr der indischen Unabhängigkeit, reiste A. nach Amerika, bekam von der Universität in Iowa ein Stipendium und erhielt 1949 eine Anstellung in der indischen Botschaft in Washington. 1952 holte er seine Frau Yogamaya in die USA nach. 1954 hatte A. einen lebhaften Traum, der sein Leben veränderte. Er sah darin Sri Ramana ganz realistisch neben seinem Kopf am Bett sitzen. Von da an erfuhr er die lebendige Gegenwart des Maharshi († 1950) u. träumte öfters von ihm. 1959 kehrte A. mit seiner Familie nach Indien in sein Heimatdorf zurück. Im Ramanashram traf er Arthur > Osborne, der ihn ermutigte, den Amerikanern die Lehre Sri Ramanas näherzubringen. 1961 ging A. wieder in die USA u. erhielt einige Jahre später eine Anstellung bei den Vereinten Nationen in New York City. 1966 wurde Arunachala Ashrama gegründet und 1972 der Ashram in Nova Scotia, Kanada, wo A. die Methode der Selbstergründung (Atma Vichara) nach Sri Ramana lehrte. Mit 86 Jahren erlitt er einen Schlaganfall und war dadurch teilweise gelähmt. Seine Einäscherung am 14. April 2000 war zugleich der 50. Jahrestag des Todes Sri Ramana Maharshis.

Lit.: The Maharshi Newsletter. New York (Zeitschrift des Arunachala Ashrama New York).

Asdente, Sr. Rosa Columba (*1781; † 6.06.1847), Dominikanerin im St. Katharinenkloster von Taggia auf Sardinien. Viele ihrer Prophezeiungen, deren wichtigste ihr Onkel, der Priester Bivaldi, zusammenfasste, trafen ein. Beispielsweise sagte sie die Flucht Karl Alberts (König von Piemont) wie auch den Sturz Napoleons richtig voraus.

Textquelle: Warnefried, Carl Augustin: Seherblicke in die Zukunft, Regensburg 1861; Wiedergabe bei Sven Loerzer: Visionen und Prophezeiungen, Augsburg, Pattloch, 1996, S. 341ff.

Ashby, Robert Howe (1930 – 1975), amerik. Pps. mit Hauptinteressensgebiet Überleben des Todes. Direktor der amerikan. Schule in Tanger / Marokko und in London. In England wurde er Schützling von Rosalind Heywood, durch die er Zugang zur parapsycholog. Forschung des 19. Jhs. erhielt (Studien in der Bibliothek der SPR).

W.: The Guidebook for the Study of Psychical Research, 1972.

Lit.: Ebon, M.: In Memoriam Ashby Remembered, in: Spiritual Frontiers 14 (1982) 1, 3.

Ashmole, Elias (*1617 Lichfield, Stafford-
shire; † 1692 London), engl.
Gelehrter, Alchemist („Mercuriophilus anglicus“), 1644 Rosenkreuzer, 1646 Freimaurer; Mitglied der Royal Society; gründete 1646 mit dem Astrologen William Lily das „Haus Salomonis“, eine Stätte der Erforschung der Naturmysterien.

Assagioli, Roberto (1888 – 1974), ital. Arzt u. Psychiater, seit 1910 einer der Wegbereiter der Psychoanalyse in Italien, Gründer des Psychosynthese-Instituts in Rom, dessen Direktor er von 1926 – 38 war; ab 1958 Vorsitzender der Psychosynthesis Research Foundation in Greenville, Delaware / USA. Piero Ferrucci, einer seiner bedeutendsten Schüler, verbreitete A’s Methode in der Öffentlichkeit.

A. kritisierte, dass Freud die höheren Bereiche der menschlichen Natur außer Acht gelassen habe. Da das Ganze mehr als die Teile ist, sei es notwendig, die verschiedenen divergierenden Persönlichkeitsanteile zu einem harmonischen Ganzen zusammenzufügen und die Kreativität des Willens in das Transpersonale hinein zu entdecken. Die Gegenwart als unausweichliche Folge der Vergangenheit ist zu akzeptieren, gleichzeitig aber müsse man sich dessen bewusst sein, dass man in jedem Augenblick die eigene Zukunft vorbereitet.

W.: Parapsychological Faculties and Psychological Disturbances, Hrsg. Medical Society for the Study of Radiesthesia, London 1958; Handbuch der Psychosynthesis, Freib. 1978; Werde, was du bist. Selbstverwirklichung durch Psychosynthese, 1991; Psychosynthese und transpersonale Entwicklung, 1992; Die Schulung des Willens. Methoden der Psychotherapie und der Selbsttherapie, 1993; Psychosynthese. Handbuch der Methoden und Techniken, 1993.

Athenodoros von Tarsos (1. Jh. v. Chr.), stoischer Philosoph, über dessen Spukerlebnis in einem leerstehenden Haus in Athen Plinius der Jüngere (61/62 – ca.113) in einem Brief an Sura berichtete (Plinius d. J., 1930, 7. Buch, Brief Nr. 27, 237 – 240). Es ist dies das älteste uns bekannte schriftliche Zeugnis über eine Spukerscheinung.

Atkinson, William Walker > Ramacharaka.

Atreya, Bhikhan Lal (1897 – 1967), indischer Philosophieprof. u. Pionier der Pps. in Indien, Vorstand des Instituts für Philosophie und Psychologie der Hindu-Universität in Benares. Er führte das Studium der Parapsychologie in das Ausbildungsprogramm der Universitäten ein; untersuchte u. a. auch die außergewöhnl. Leistungen der Yogis.

Atwood, Mary Ann (1813 – 1910), brit. alchemist. Schriftst., Tochter des Thomas South aus Gosport.

W.: A Suggestive Enquiry to the Hermetic Mystery, London 1850, Neuaufl. Belfast 1920, Ndr. N. Y. 1916.

Aub, Ludwig (*4.08.1862; † 25.11.1926), jüdischer sensitiver Paragnost, Graphologe, Buchhändler aus München.

Lit.: Dingfeler, Johannes: L. Aub als Hellseher und Hellfühler, München 1914.

Aubin, Nicolas (* um 1655 Loudun), französ. protestant. Pastor und Schriftsteller, lebte in Amsterdam. > Grandier.

W.: L’Histoire des diables de Loudun, 1683; dt. in: Chr. Thomasius: Kurtze Lehrsätze von dem Laster der Zauberey, 1704, S. 273 – 544.

Aubrey, John (*12.03.1626; † 7.06.1697), engl. Altertumsforscher, Folklorist, einer der ersten Sammler von Geistergeschichten; kurz vor dem Tod seines Vaters vernahm er selbst unerklärliche Klopfgeräusche.

W.: Miscellanies, 1696.

Augurelli, Giovanni Aurelio (1454 – 1537), venetianischer Humanist und Alchemist.

Aumont, Gérard (Pseud.) > Crowley, A.

Aumont, Madeleine (*1924), Christus-Visionärin von Dozulé, Normandie / Frkr.; 50-malige Erscheinung Christi zwischen 1972 u. 1982 mit Ankündigung der großen Heimsuchung.

NB: Gemäß Schreiben des zuständigen Bischofs, Msgr. Jean Badré, v. 24.06.1985 ist Dozulé nicht als Heiligtum anerkannt. Negative Stellungnahme des Bischofs v. Bayeux u. Lisieux sowie der Schweizer Bischofskonferenz mit 14.05.2003.

Lit.: Stiegler, Jean: Dozulé, l’ultime message du Christ al’humanité. Documentation Catholique Nr. 1911, vom 2.02.1986, S. 169 f .

Aurobindo (Ghose), Sri (*15.08.1872 Kalkutta; † 05.12.1950 Pondichérry / Indien), hinduist. Schriftsteller, bengalischer Brahmane, Freiheitskämpfer, Schöpfer eines integralen Yoga; er verband neohinduist. Lehren mit westlichen Evolutionstheorien. Aurobindo wurde in England erzogen, 1893 – 1906 Beamter in Baroda; 1908 /09 inhaftiert wegen Anhängerschaft einer nationalen Revolution. Yogaschule in Pondicherry (1910 damals französ.), 1920 fortgeführt v. Mira Richard (1878 –1973), genannt die Mutter, die 1920 in den Ashram kam und ihn ab 1926 leitete. Zentrum der A.-Bewegung ist die von seinen Anhängern gebaute Stadt Auroville. A.s zahlreiche Werke erscheinen im Selbstverlag Pondicherry.

Lit.: Wolff, O.: Sri Aurobindo, 1967; Zaehner, R. C.: Evolution in Religion, 1971; Gandhi, K.: The Social Philosophy of Sri A. and the New Age, 1991; Satprem: Sri A. u. das Abenteuer des Bewusstseins, 1991; Sethna, K. D.: The Vision and Work of Sri Aurobindo, 21992.

Avalon, Arthur, Pseud. (*15.12.1865; † 1936); eigentl. John G. Woodroffe. 1890 engl. Rechtsanwalt in Kalkutta, Orientalist, 1902 / 03 Regierungsberater, Yoga-Schriftsteller; Verbreiter der Shaktalehre. Übersetzer tantrischer Yogatexte; 1923 Univ.-Prof. in Oxford für indisches Recht.

W.: Die Schlangenkraft, Weilheim 1961, 21971, Berlin 31982; Shakti u. Shakta, Weilheim 1962; Das Tantra der großen Befreiung.

Ayton, William Alexander (*28.04.1816 London; † 1.01.1909), anglikan. Pfarrer, Alchemist, Freimaurer u. theosoph. Rosenkreuzer; 1888 Mitglied des Golden Dawn-Ordens; er arbeitete mit seiner Frau Ann und soll angeblich in seinem Keller das „Elixier der Unsterblichkeit“ hergestellt haben.

W.: The Alchemist of the Golden Dawn u. a.

Azulai, Abraham ben Mordechai (1570 – 1643), aus Marokko stammender Kabbalist, Kommentator des Sohar.

Azuma, Nagato (*1956), japan. Arzt, untersuchte unorthodoxe Heilpraktiken, u. a. philippinische Geistheiler, vor Ort.

W.: Difficulties Confronting Investigations of „Psychic Surgery“ in the Philippines (mit I. Stevenson): Parapsychology Review 18 (1987) 2, 6.