Anna

Hebr., Gnade, Gotteshuld, Anmut, heilig (Fest: 26 Juli), Frau des Joachim und Mutter Marias, deren legendäres Leben erstmals im 2. Jh. in dem in Syrien oder Ägypten verfassten Protoevangelium beschrieben wird. Im 5. und 6. Jh. wird die Beschreibung in Marienlegenden weiterverbreitet und erreicht im Mittelalter eine besondere Blüte. Seit 1501 wird in Düren die ehemals in Mainz aufbewahrte Annareliquie, ein Stück der Hirnschale, verehrt. Zeugen der Verehrung der A. sind die vielen Marienkirchen. A. wurde schon früh zur Patronin der Schwangeren und Gebärenden. In der weiteren Entwicklung dieses Patronatsdenkens erscheint A. als Schutzheilige der Ehe, der Witwen und Dienstboten, der Schiffer und des Bergbaus. A. wird auch gegen eine Reihe körperlicher Gebrechen angerufen.

Lit.: Anzenberger, Franz: Die hl. Mutter Anna, die Perle unter den Frauen: Eine Lehr- und Gebetsschule für Bräute, Frauen und Witwen. Kevelaer: Butzon & Bercker, 1913; Kleinschmidt, Beda: Die heilige Anna, ihre Verehrung in Geschichte, Kunst und Volkstum. Düsseldorf: L. Schwann, 1930; St Anna-Büchlein: Gebete u. Andachten zur Verehrung d. hl. Anna, d. Mutter d. seligsten Jungfrau Maria. Winterberg: Steinbrener, 1939.
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