Animus (lat.)

Inbegriff des Denkens, Fühlens und Wollens des Menschen in Form von Stimmung, Mut, Verlangen Vorhaben, Absicht, ja sogar Stolz. Bis in die römische Kaiserzeit war A. daher ein Gegenbegriff zu > Anima, dem atemspendenden Lebensprinzip überhaupt. Bei Augustinus ist A. im Unterschied zur leibgebundenen Seele, der Anima, die von göttlicher Liebe geleitete und Einsicht gewährende menschliche Fähigkeit, die wie der mens, der Geist, zu den höheren Seelenvermögen gehört und dem ‚Intellectus‘, dem Intellekt, gleichkommt. C.G. Jung bezeichnet mit „Animus“ den Archetypus des Mannes in der Frau und mit „Anima“ den Archetypus des Weiblichen im Mann.

Lit.: Jung, Emma: Animus und Anima/Lilly Jung-Merker; Rüf, Elisabeth [Hg.]. Zürich; Stuttgart: Rascher, 1967; Jung, C.G.: Die Archetypen und das Kollektive Unbewusste. Zürich; Düsseldorf: Walter, 91996 (Ges. Werke 9/1); Wörterbuch der philosophischen Begriffe: begründet von Friedrich Kirchner und Carl Michaelis, fortgesetzt von Johannes Hoffmeister, vollständig neu hg. von Arnim Regenbogen u. Uwe Meyer. Darmstadt: Wiss. Buchges., 1998.
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