Fegefeuer

Selten Fegfeuer (lat. ignis purgatorius, Purgatorium, „Reinigungsort“, „Läuterungsort“), bezeichnet in der katholischen Kirche die Läuterung, welche eine Seele nach dem Tod erfährt, die für den Einzug in den Himmel noch nicht vollkommen genug ist.
So sei nach Joseph Ratzinger das F. der von innen her notwendige Prozess der Umwandlung des Menschen, in dem er christus-fähig, gott-fähig wird.
Eng mit der Lehre vom F. verbunden ist jene vom Partikulargericht über die Seele des Einzelnen unmittelbar nach dem Tod.
Im 1. Korintherbrief schreibt Paulus vom Feuer, das am Jüngsten Tag die Werke jedes Menschen prüft: Brennt nieder, was der Mensch aufgebaut hat, „dann muss er den Verlust tragen. Er selbst aber wird gerettet werden, aber so wie aus dem Feuer“.
Die Lebenden können die Seelen im F. in ihrer Läuterung durch Gebete unterstützen.
Für die Orthodoxen hatte das F. nie größere Bedeutung. Die Kirchen der Reformation lehnen die Lehre vom F. generell ab.

Lit.: Merkt, Andreas: Das Fegefeuer: Entstehung und Funktion einer Idee. Darmstadt: Wiss. Buchges., 2005.
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