Dhyani-Buddhas

(Sanskr.), Weisheits- oder Meditations-Buddhas, fünf „transzendente“ Buddhas oder Jinas, die angeblich aus dem Ur-Buddha entstanden sind. „Jina“ bedeutet „Sieger“ und bezeichnet eine Person, welche den Kreislauf des Leidens der Wiedergeburt durchbrochen hat. Charakterisiert werden die D. durch bestimmte Himmelsrichtungen, Farben, Jahreszeiten, Zauberformeln und Lautgruppen des indischen Alphabets.
Der Begriff stammt von B.H. Hodgson, einem britischen Diplomaten in Nepal, der im frühen 19. Jh. damit die fünf Jinas benannte. Inzwischen setzt sich immer mehr die Bezeichnung Tathagata („Vollendete“) durch oder man spricht von den „transzendenten“ Buddhas.
Jeder der D. ist Herrscher über 5 Himmelsrichtungen, weshalb sie auch „Richtungs-Buddhas“ genannt werden. Die fünf D. sind: Amitabha, Amoghasiddhi, Akshobhya, Ratnasambhava und Vairochana. Sie bilden im Trikaya den „Körper des Entzückens“ (Sambhogakaya). Im Wesentlichen sind sie symbolische Darstellungen besonderer Aspekte der Psyche und der Welt.
In den tibetischen Totenbüchern (Bardo Thödol) bezieht sich die Lehre von den fünf Tathagatas auf die Möglichkeit der Bewusstseinsläuterung im irdischen Leben wie auch im nachtodlichen Zwischenzustand (bardo), um zur Erlösung zu gelangen.

Lit.: Grawala, V.S.: Dhyani-Buddhas and Bodhisattvas. Journal of the United Provinces Historical Society 11/1938; Lauf, Detlef-Ingo: Geheimlehren tibetischer Totenbücher. Braunschweig: Aurum, 1994.
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