Savoye, Marie

Sachverhalt: Marie Savoye wurde 1877 geboren und lebte zur Zeit der Heilung am 20. September 1901, im Alter von 24 Jahren, in Cateau-Cambresis (Frankreich).
Marie litt Jahre hindurch an rheumatischem Fieber. Die letzten sechs Jahre vor der Heilung konnte sie das Bett nicht mehr verlassen und auch keine feste Nahrung zu sich nehmen. Dieser Zustand wurde in den letzten vier Jahren durch eine schwere Herzerkrankung mit den Symptomen eines Mitralklappenfehlers belastet, der von einem infektiösen Rheumatismus aus dem Jahre 1897 herrührte. Die Krankheit hatte durch fast völligen Appetitverlust und durch Blutspucken zu einem derartigen Schwächezustand geführt, dass sie bei ihrer Ankunft in Lourdes niemand in das Wasserbecken zu tauchen wagte. So nahm sie am 20. September 1901 an der nachmittäglichen Sakramentsprozession teil. Beim Segen mit dem Allerheiligsten verschwanden unvermittelt alle ihre Symptome sowie die Wunde am Rücken, die durch die lange Bettlägerigkeit verursacht worden war. Bei der Untersuchung im Ärztebüro am gleichen Tag durch Dr. Périsson wurde ihre vollkommene, medizinisch nicht erklärbare Heilung festgestellt. Nach der Rückkehr in ihr normales Leben schenkte Marie Savoye ihre Pflege und Aufmerksamkeit, die sie selbst während ihrer langen Krankheit erfahren hatte, anderen Betroffenen.
Medizinisches Gutachten:
Diagnose: Rheumatische Mitralklappenerkrankung.
Prognose: Keine Aussicht auf Heilung und Lebensgefahr (infaust quoad valetudinem et vitam).
Therapie: Unwirksam.
Art der Heilung: Plötzlich, vollständig und dauerhaft, medizinisch nicht erklärbar.
Kirchliche Approbation: Nach der kanonischen Untersuchung wurde die Heilung von Marie Savoye am 15. August 1908 durch Weihbischof François Delamaire von Cambrai als Wunder anerkannt.

Lit.: Resch, Andreas: Die Wunder von Lourdes (Reihe R; 5). Resch: Innsbruck, 22015.

Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.