(* 22.06.1871 Chadderton, Lancashire/Engl.; † 28.11.1938 Durham, N.C./USA), angloamerikanischer Psychologe, der sich um die akademische Etablierung der Parapsychologie verdient gemacht hat.
McD. studierte von 1886 bis 1890 Naturwissenschaften in Manchester mit dem Schwerpunkt Geologie und von 1890 bis 1894 Medizin und Physiologie in Cambridge. Ab 1900 lehrte er am University College London experimentelle Psychologie und von 1904 bis 1920 mit Unterbrechung wegen des Ersten Weltkriegs an der Universität Oxford. 1904 war er Mitbegründer der British Psychological Society. 1912 wurde er zum Mitglied der Royal Society gewählt. Von 1920 bis 1927 lehrte McD. an der Harvard Universität Psychologie, 1922 wurde er Mitglied der American Academy of Arts and Sciences.
Im Anschluss an Harvard ging McD. nach Durham an die Duke University, wo er bis zu seinem Tode blieb und mit J.B. Rhine 1934 das Parapsychology Laboratory gründete.
Zusammen mit William James nahm McD. an einer Untersuchung von Leonore Piper teil, was u.a. sein Interesse für die paranormalen Phänomene auf dem Gebiet der ASW weckte.
W. (Auswahl): The Frontiers of Psychology: Contemporary Library of Psychology. London/Cambridge: Nisbet & Co.Ltd., and Cambridge University Press, 1934; Aufbaukräfte der Seele: Grundriss einer dynamischen Psychologie und Pathopsychologie. Nach der 3. Aufl. hrsg. von Erich Rothacker, übers. v. Friedrich Becker und Hans Bender. Leipzig: Thieme, 1935.
Lit.: Robinson, Anthony L.: McDougall, William: A Bibliography; together with a brief outline of his life, 1943.