Mattei, Cesare

(* 11.01.1809 Bologna; † 03.04.1896 Grizzana Morandi), italienischer Adeliger, Literat, Politiker, Homöopath und bekannter Wunderheiler des 19. Jahrhunderts, Begründer der Elektrohomöopathie. 1859 richtete sich M. im Turm eines aus dem 12. Jh. stammenden Kastells ein Laboratorium ein. Er behauptete, aus einer Pflanze „vegetabilische Elektrizität“ extrahiert zu haben, und versuchte diese in Arzneimitteln zu konservieren. Diese Mittel sollten genauso „schlagartig“ wirken wie der elektrische Strom, weshalb er seinem Heilsystem den Namen „Elektrohomöopathie“ gab.
Aus Krankenakten geht hervor, dass in seinen Praxisräumen in Bologna vom Juli 1865 bis zum Oktober 1867 20.000 Menschen behandelt wurden. Papst Pius IX. gab M. 1869 die Erlaubnis, auch einen Teil des Hospitals Santa Tereza in Rom für Konsultationen zu nutzen. Darüber hinaus empfahl der Pontifex die Heilmethode den fernen Missionaren in Afrika, Indien, China, Australien sowie Zentral- und Südamerika.
Nach M.s Tod führte sein Adoptivsohn Mario Venturoli (1858-1937) einige seiner Forschungen weiter.

Lit.: Elektro-Homoeopathie: Grundsätze einer neuen Wissenschaft dargelegt vom Grafen Cesare Mattei. Vom Verfasser einzig autorisierte deutsche Ausgabe. Regensburg: Manz, 1883.

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