(Skrt. matsya m., Fisch), ein mythischer Fisch im Hinduismus und der erste Avatara des Gottes Vishnu. Nach verschiedenen Erzählungen in den Puranas schläft der Gott Brahma nach Ende eines Schöpfungszyklus bis zum Beginn des folgenden Zyklus 4320 Millionen Jahre lang – eine sog. Brahma-Nacht. In dieser Zeit raubt ihm der Dämon Hayagriva die Veden, ohne die Brahma keine neue Welt erschaffen kann. Daher erscheint Vishnu in Gestalt des Fisches (matsya). In den Urfluten spürt er den in einem Schneckenhaus verborgenen Dämon auf und besiegt ihn. Seitdem gilt das Muschelhorn, eines der Symbole Vishnus, als sichtbares Zeichen dieses Sieges. Brahma erwacht, und Vishnu ‒ in der Gestalt von Matsya ‒ übergibt ihm die Veden. Somit kann eine neue Schöpfung beginnen.
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