Materialisationsmedium

(Lat. materia, Stoff), meist in Séancen auftretendes paranormales Phänomen, wobei durch psychischen Impuls seitens des Mediums und der Sitzungsteilnehmer (animistische Deutung) bzw. durch die ,Verstofflichung‘ sich manifestierender Geistwesen (spiritistische Deutung) körperhaft geformte Gestalten als Teil- oder Vollmaterialisationen zustande kommen. Nach R. Tischner berichtete Ballou zum ersten Mal von M. (in Modern Spirit Manifestations, Liverpool 1853; bzgl. einer Teilmaterialisation von Händen 1850); Owen berichtete 1860 erstmals von Vollmaterialisationen. Nach H. Bender handelt es sich um psychische Dissoziationsartefakte, d.h. um künstlich hervorgerufene Spaltungserscheinungen.

Lit.: Schrenck-Notzing, Albert von: Materialisations-Phaenomene: ein Beitrag zur Erforschung der mediumistischen Teleplastie. München: Reinhardt, 1914.
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