Maske

Mittel zur temporären Veränderung des körperlichen Erscheinungsbildes. Vor allem das Aussehen des Gesichts, als hervorstechendes Erkennungsmerkmal des Menschen, lässt sich durch Maskierung verändern oder verbergen. So wurden an der Maskierung einerseits Lust und Laster der Verstellung und der Verbergung, wie bei den Fastnachts- und Karnevalslarven, hervorgehoben, während M.n andererseits zur Darstellung von Identitäten und Ereignissen (Kultdrama) dienen.
Als Darstellungs- und Gestaltungsmittel findet die M. in verschiedenen rituellen Zusammenhängen Verwendung (Feste, Initiation, Ahnenkult, Krankheitsheilung). So bezeichnet sie z.B. bei Initiationsritualen im Kontext von Übergangsriten ein Medium, das den Wechsel von einem Status zu einem anderen begleitet.
In der Ahnenverehrung dienen M.n nicht nur zur Vergegenwärtigung transzendenter Wesen, sondern als kollektive materielle und symbolische Besitztümer von Gruppen, z.B. von Verwandtschaftsgruppen.
M.n begegnen ebenso bei der dramatisierten Verarbeitung und Erinnerung geschichtlicher Ereignisse, z.B. in den Konquista-Schauspielen von Indianerstämmen Mittel- und Südamerikas.
Im europäisch-christlichen Kontext verbindet sich der Begriff der M. mit der Vorstellung, das „wahre Gesicht“ verbergen bzw. eine andere Identität vortäuschen zu wollen.

Lit.: „Maske/Maskierung“, in: Christoph Auffahrt/Jutta Bernard/Hubert Mohr (Hrsg.): Metzler Lexikon Religion: Gegenwart Alltag Medien, Bd. 2. Stuttgart [u.a.]: Metzler, 1999, S. 390-392.
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