Maruts

Auch Marutas, eine Gruppe indischer Gewitter- und Sturmgeister, Söhne des Rudra und der Kuh Prishni, bilden das Gefolge Indras. Innerhalb der verschiedenen vedischen Götterklassen gehören sie zu den Luftgottheiten. Ihre Zahl wird unterschiedlich angegeben bald ist von 27 M., bald von 60 oder 180 die Rede. Nach dem Rigveda trugen sie goldene Helme und Brustharnische sowie Blitzpfeile und Donnerkeile in Händen. Mit ihren goldenen Streitäxten zerschmetterten sie die Wolkenfelsen, damit der Regen herabstürzen konnte. Man identifizierte sie daher zuweilen auch mit den Wolken selbst. Ihr Charakter wird als aggressiv, wild, unbändig, stürmisch, launisch und gefräßig beschrieben. So konnten sie auch großen Schaden anrichten, brannten ganze Wälder nieder oder fällten Bäume. In der 66. Hymne des VI. Buches des Rigveda ist die Beziehung der M. zu ihrem Schöpfer Rudra im Bild eines stürmischen Gewitters geschildert.

Lit.: Lurker, Manfred: Lexikon der Götter und Dämonen. Stuttgart: Kröner, 2., erw. Aufl. 1989; „Maruts“, in: Gerhard J. Bellinger: Knaurs Lexikon der Mythologie. München: Knaur, 1999.
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