Martin von Tours

(* 316/17 Sabaria, Pannonien; 08.11.397 Candes, Diözese Tours), hl. (Fest 11. Nov.), Sohn eines römischen Tribuns, Bischof von Tours, Mönch und Wuntertäter, Gründer der ältesten Klöster des Abendlandes.
In Pavia erzogen, trat M. 15-jährig (331) in die römische Armee in. In dieser Zeit ereignete sich in Amiens die berühmte Szene, in der M. mit einem Bettler seinen Mantel teilte. Mit 18 Jahren getauft, verließ er die Armee in der Nähe von Worms, wurde Schüler des Hilarius von Potiers und begab sich anschließend an die Donau, um seine Eltern zu bekehren. Von den Arianern schlecht behandelt, zog er sich als Einsiedler auf die Insel Gallinaria bei Genua zurück. Um 360 ging er wieder nach Poiters zu dem aus dem Exil zuückgekehrten Hilarius. In Ligugé gründete er 361 das erste Kloster Galliens. 371 wurde er Bischof von Tours, in dessen Nähe er 375 das Kloster Marmoutier stiftete, das zu einem Zentrum asketischer Kultur wurde. M. widmete sich der Mission der weitgehend noch heidnischen Gebiete, wobei ihm seine Gaben als Wundertäter und Exorzist zugute kamen. Seine Missionsreisen gingen über die Grenzen seiner Diözese hinaus und führten ihn auch nach Paris (Heilung eines Leprakranken) und Vienne, wo er Paulinus von Nola traf. Zudem suchte er weltliche Größen auf. Durch seine Berühmtheit als Wundertäter, seine asketische Strenge und seinen Gerechtigkeitsinn in der Angelegenheit der Priscillianisten zog er sich wachsende Feindschaft zu, bis hinein in seinen eigenen Klerus. M. starb 397 auf einer Seelsorgereise. Seinem Begräbnis in Tours wohnte eine große Volksmenge bei. Sein asketisches Mönchsideal und Apostolat wurden zum Vorbild für das gesamte abendländische Mönchstum.

Lit.: Drouve, Andreas: Der heilige Martin. Patron der Armen – Vorbild der Nächstenliebe. Kevelaer: Lahn-Verlag, 2011.
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