Marienerscheinungen

Gehören neben den nachtodlichen Christuserscheinungen zu den eindrucksvollsten nachtodlichen Zeugnissen. Maria hat als Mensch gelebt und ist als Mensch entschlafen. Nach katholischer Lehre wurde Maria, Mutter des eingeborenen Sohnes Gottes, als einzige des Menschengeschlechtes mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen, wobei ihr Körper wie der ihres Sohnes nicht der Verwesung anheimfiel. So spricht man auch nicht vom Tod Mariens, sondern von ihrem Entschlafen (dormitio). Diese Sonderstellung ist auch der Grund für ihre besondere Verehrung und Anrufung, wobei von zahlreichen Erscheinungen berichtet wird. Neben der enormen Zahl reiner Einbildungen ist von über 900 diesbezüglichen Phänomenen die Rede, die jedoch nur zum geringen Teil kritisch untersucht wurden oder zu kirchlicher Anerkennung gelangten.
Von den anerkannten Erscheinungen ragen vor allem die Erscheinungen von Lourdes und Fatima heraus, wobei das Geschehen in Fatima durch das sog. „Sonnenwunder“ von zahlreichen Menschen auch außerhalb des Erscheinungsortes beobachtet werden konnte und das Ereignis zudem von der Seherin Lucia in ihren niedergeschriebenen Erinnerungen bestätigt wird.

Lit.: Resch, Andreas: Fortleben (Reihe R; 1). Innsbruck: Resch, 2004.
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