Maria Leonza-Kult

Im Maria Leonza-Kult in Venezuela vermengen sich magisch-religiöse Ideen indianischer, afrikanischer und europäischer Herkunft. Dieser Kult, in dem die Besessenheit durch Geister eine wichtige Rolle spielt, zeigt bemerkenswerte indianische Einflüsse, wobei mythologische Vorstellungen der Indianer des Amazonasgebietes besonders hervortreten. Besondere Akzente schaffen auch die Verwendung von Kruzifixen, Weihwasser sowie spiritistische Einflüsse aus Nordamerika. Zudem sind Heiler von großer Bedeutung. Traditionelle Heiler in Venezuela rufen Maria Leonza, die als Hüterin der Vegetation, als Herrin der Tiere, als Wassergottheit usw. erscheint, um Hilfe an. Maria Leonza, die als schöne weiße Frau dargestellt wird und auf deren Altären sich stets Statuen der Muttergottes befinden, ist von vielen Hilfsgeistern umgeben, die zumeist ihren indianischen Ursprung erkennen lassen. Andere Geister wiederum zeigen afrikanisches Gepräge.

Lit.: Kucher, Walter: Paranormale Herilung in ethnologischer Sicht, in: Andreas Resch: Paranormale Heilung (Imago Mundi; 6). Innsbruck: Resch, 1964.
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