Mari

(1), Muttergottheit bei den drawidasprachigen Völkern Vorderindiens und eine der am meisten verehrten Dorfgottheiten. Einerseits gilt sie als die schreckliche Göttin der Pockenkrankheit, andererseits als Göttin des Regens. Ihr Kult umfasst ein Ritual des Feuerlaufens, bei dem Männer über glühende Kohlen laufen und sich vor dem Bild der Göttin niederwerfen.
(2), oberste Gottheit der baskischen Mythologie, der Name bedeutet „Herrin“. Sie erscheint als reichgeschmückte Dame, soll manchmal flammensprühend durch die Luft fliegen oder auf einem Widder reiten, könne aber auch mit einem von vier Pferden gezogenen Wagen durch die Lüfte fahren. Ebenso könne sie als weiße Wolke oder als Regenbogen erscheinen. Ihre Wohnung ist im Erdinnern, ihr Gemahl ist Maju.
Nach wie vor verbreitet ist der Glaube, dass man sich vor Blitzschlag schützen könne, wenn man vor dem Haus eine Sichel (Symbol Maris) aufstellt.

Lit.: Lurker, Manfred: Lexikon der Götter und Dämonen. Stuttgart: Kröner, 1989.

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