(* 07.12.1887 Paris; † 08.10.1973 ebd.), berühmter französischer Philosoph, Dramatiker, Theaterkritiker, Ehrenpräsident von IMAGO MUNDI.
M. hat nicht nur über die Grundfragen des menschlichen Lebens nachgedacht und geschrieben, sondern vor allem auch die geistige und leibliche Not des Menschen persönlich erfahren. So verstand er seine zahlreichen Bühnenwerke als Marksteine auf einem langen und mühevollen Weg des Menschen zum Licht einer Hoffnung, die er als „die Gesamtheit aller geistigen Kräfte, die gegen die Verzweiflung ankämpfen“ bezeichnete.
In Paris geboren, wurde M. streng laizistisch erzogen. Sein Vater war Notar, Botschafter und Directeur des Beaux-Arts. Nach dem frühen Tod seiner Mutter wurde M. von deren Schwester betreut. Er ging auf das Lycee Carnot und studierte anschließend Philosophie an der Sorbonne. Während seines Studiums hörte er von 1908-1910 auch Henri Bergson, der ihn maßgeblich beeinflusste und vom Neukantianismus wegführte.
Ab 1912 wirkte M. als Philosophielehrer in Vendôme, später in Paris, Sens und Montpellier. Er war auch als Verlagslektor tätig und wurde dann 1952 Mitglied und Professor des berühmten Institut Français. Für die Anfänge seines Philosophierens war der frühe Tod der Mutter entscheidend. So befasste er sich frühzeitig mit dem religiösen Grund menschlicher Existenz. 1927 erschien sein Metaphysisches Tagebuch.
1929 konvertierte M. als ein „Fertiger“, ein seiner Urteile, Überzeugungen und literarischen Erfahrungen relativ gewisser Philosoph und Schriftsteller zum katholischen Glauben. Hier griff er bereits einige Fragen auf, die in seinem grundlegenden Werk Sein und Haben (1954) zur vollen Reife gelangten. Der ungläubige, alles Übernatürliche leugnende Mensch ist im „Haben“ gefangen, wird vergebens versuchen, die körperliche Hülle zu durchbrechen, und bleibt daher in seinem Innern arm und leer. Der innerliche, von geistigem Leben erfüllte Mensch verlässt das Körperliche, um zum „Sein“ vorzustoßen, das inneren Reichtum, lebendige Wahrheit, Erfüllung und Hingabe an das beinhaltet, was über dem Menschen steht. Diese Kluft zwischen Sein und Haben trifft vor allem die mitmenschlichen Beziehungen. Wer sich auf das Haben beschränkt, verschließt sich dem andern, und sei dies der nächststehende Mensch, da er nur sein Ich kennt und daher nicht verfügbar ist. Der Mensch des Seins hingegen ist „verfügbar“. Sein Verhältnis zum Nächsten bestimmt das „Du“. Das „absolute Du“ aber ist Gott, der sich nicht im Problem, sondern nur im „Mysterium“ dem Menschen schenkt. Daher bedeutet „Sein“ „Da-Sein“ für den anderen und „die Liebe zu dem, was Gott aus mir machen kann“ („Ein Mann Gottes“).
So verstand M. sich selbst und die anderen als Wanderer, als einen „Homo viator“ (1944), dessen Ziel es war, das Dunkle zu überwinden, Krankheit und Tod zu transzendieren, „ein unendliches Vorrücken zur Einheit von allem hin“.
M. wird neben J.P. Sartre, Martin Heidegger und Karl Jaspers allgemein als bedeutendster Existenzphilosoph bezeichnet, er selbst aber verstand sich als Seinsphilosoph. Darüber hinaus hatte er sich nicht nur als Theaterkritiker und als Mitarbeiter an verschiedenen Zeitschriften (Europe Nouvelle, Nouvelle Revue Française, Nouvelles Litteraires) einen Namen gemacht, sondern auch durch seine insgesamt 28 Bühnenwerke.
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