Manu

(Skrt., wörtl. „Mensch“), in der hinduistischen Mythologie der erste Mensch auf Erden und Stammvater der Menschheit. Auf Anraten eines Fisches (avatāra) baute er ein Boot und überlebte so allein die Sintflut. Danach erhielt er durch Opfer eine Tochter, mit der er zum Urahnen der Menschheit wurde. Alle königlichen Dynastien leiten sich von ihm ab. Das erste Opferfeuer und der Ursprung der Totenriten (shrāddha) werden mit ihm in Zusammenhang gebracht. Er gilt als der wichtigste Gesetzgeber religiöser, moralischer und sozialer Ordnung (dharma).

Lit.: Lexikon für Theologie und Kirche (LThK), Bd. 6. Freiburg i.Br.: Herder, 1997.
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