Mantelfahrt

Unter den angeblich durch geisterhafte und teuflische Wesen verursachten Flügen und Luftfahrten nimmt die Fahrt auf einem (Zauber-)Mantel eine besondere Stellung ein. Daraus sind vermutlich auch andere Formen, von denen berichtet wird, wie der Flug auf Gespensterrossen, in Wagen oder Kutschen usw., hervorgegangen. In der spätmittelalterlichen Exempelsammlung Gesta Romanorum (um 1300) findet sich die erste Erwähnung des Vorbildes für einen zauberischen Flugmantel, der vor allem in der Faustsage, dann aber auch in anderen Volksagen bis in die Neuzeit hinein eine große Rolle spielt. Es handelt sich dabei um ein Stück Tuch, das jeden, der sich daraufsetzte, an den gewünschten Ort bringen sollte. Heimische wie fremde Märchenmotive scheinen hier mit den primären Voraussetzungen (fliegen) ineinanderzugreifen.

Lit.: Bächtold-Stäubli, Hanns (Hrsg.): Handwörterbuch des Deutschen Aberglaubens, Bd. 5. Berlin: Walter de Gruyter, 1987.
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