Mann, Thomas

(* 06.06.1875 Lübeck; † 12.08.1955 Zürich), besuchte zunächst eine Privatschule, wechselte im Alter von 14 Jahren auf ein Gymnasium und arbeitete dort bereits aktiv an der Schülerzeitung mit. Später machte er mit eigenen Werken wie der Novelle Gefallen (1893) und dem Gedicht Zweimaliger Abschied (1894) auf sich aufmerksam. Mit nur 22 Jahren begann M. während eines zweijährigen Italienaufenthalts sein wohl berühmtestes Werk Buddenbrooks, das er erst drei Jahre später vollenden sollte. Wieder in Deutschland folgten weitere bedeutsame Werke wie die Novelle Gladius dei (1902), die Erzählung Beim Propheten (1904) oder das Theaterstück Fiorenza (1906).
Entsetzt über die Machtergreifung der Nationalsozialisten kehrte M. Deutschland 1933 den Rücken und emigrierte zunächst in die Schweiz, fünf Jahre später nach Frankreich und anschließend in die USA. In Deutschland wurden ihm Staatsbürgerschaft und Doktorwürde aberkannt.
Ab 1952 wieder in der Schweiz, verfasste M. bis zu seinem Tod einige der wichtigsten Werke der deutschen Literatur und wurde so zum bedeutendsten Epiker deutscher Sprache des 20. Jahrhunderts.
In seinem großen philosophischen Roman Der Zauberberg nimmt er zu den tiefsten menschlichen Problemen Stellung und behandelt auch das Thema Freimaurerei.
Sein Gesamtwerk umfasst 12 Romane, über 30 Erzählungen, zwei Bühnenstücke, rund 30 Essays sowie ein knappes Dutzend autobiografische Schriften. Für den Roman Buddenbrooks: Verfall einer Familie wurde er 1929 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.

Lit.: Thomas-Mann-Handbuch: Leben Werk Wirkung. Stuttgart: Metzler, 2015.
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