(„Mandl“ = Männlein, Mensch), alter Bauernkalender, ist nach den Heiligen benannt, die neben Monatsbildern, Fest- und Gedenktagen, Mondphasen, Himmelszeichen, Sonnen- und Mondfinsternissen und Wetterzeichen abgedruckt sind. „Prophet und Religion, Sitte und Talismann, Tagebuch und Hauschronik und Kalender dazu, das alles ist dem steirischen Landmann dieses kleine, bunte Büchlein“, schreibt der österreichische Schriftsteller Peter Rosegger. In jedem Bauernhof und in jeder Hütte der Steiermark sei er zu finden. Seine Vorläufer waren Stabkalender, die bis in das 17. Jh. auf Bauernhöfen in Gebrauch waren.
Um auch für Analphabeten lesbar zu sein, verwendet der steirische M. eine Bilderschrift, die sinnbildlich vereinfachte allgemein verständliche Zeichen benutzt. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts waren im M. noch zusätzliche Vorhersagen enthalten ‒ wann man z.B. günstigerweise bestimmte Arbeiten verrichten sollte. Der heutige M. mit der Titelaufschrift „Alter Bauernkalender“ sagt immerhin noch das Wetter voraus.
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