Malerei, mediale

Als wesentliche Elemente der medialen Kunst können Folgende genannt werden:
Urheber ist im Allgemeinen eine Person, die plötzlich, ohne es gelernt oder auch nur gewünscht zu haben, mit dem Schreiben, Malen oder Zeichnen beginnt, wobei der Drang zur Produktion außergewöhnlich stark ist. Die Person fühlt sich von einem unwiderstehlichen Impuls getrieben, fast einer Art Besessenheit. Der Schaffensprozess erfolgt manchmal im Trancezustand, des Öfteren im Zustand der Aufmerksamkeit.
Schrift, Grafik und Malereien werden in sehr schnellem Tempo ausgeführt, ohne Verbesserungen oder Streichungen, ohne Programm oder Schema. Darüber hinaus ist sich der Schaffende nicht ganz bewusst, was er kreiert. Einen Überblick erhält er erst, wenn das Werk beendet ist. Manchmal erfährt er dabei den Sinn des Bildes durch die automatische Schrift. Oft entstehen diese Produktionen unter unmöglichen Bedingungen, bei Nacht, immer zur gleichen Stunde, jeden Tag, in Dunkelheit usw.
Die Werke der betreffenen Künstler sind im Allgemeinen von akademischen Stilrichtungen und Kunsttendenzen völlig unabhängig, zeigen einen ausgeprägten ornamentalen Charakter, eine starke Stilisierung, einen Überfluss an Farben, Symbolen und Dekor jeder Art. Die meisten Autoren weisen außerdem eine enorme Produktion auf und haben zu ihren Bildern eine ganz besondere affektive Beziehung; sie messen ihnen eine außerordentliche Bedeutung zu und verkaufen sie nicht.
Was die Inhalte der Werke betrifft, so zeigen die medialen Produktionen eine Tendenz zum Erhabenen, Entfernten, Exotischen, Vergangenen, Numinosen, Sakralen, Überirdischen und manchmal auch Außerirdischen.

Lit.: Giovetti, Paola: Mediale Zeichnung und Malerei, in: Andreas Resch: Geheime Mächte: der Innenraum des Menschen (Imago Mundi; 9). Innsbruck: Resch, 1984.
Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.