Majella, Gerhard

(* 06.04.1726 Muro Lucano/Italien; † 16.10.1755 Caposele), heilig (1904, Fest: 16. Oktober), zunächst Schneider, dann Redemptorist, Mystiker, besaß die Gabe der Wunder und der Weissagung; wird in Süditalien als Helfer der Mütter und Kinder hoch verehrt; Reliquien in Materdomini.
M. wurde 1726 in einem kleinen Dorf in Süditalien geboren und war schon von klein auf sehr fromm und gottesfürchtig. 1749 trat er in den damals neugegründeten Redemptoristenorden ein, legte 1752 seine Gelübde ab und arbeitete dann im neuen Kloster in Materdomini als fleißiger Gärtner, Schneider, Pförtner, Koch und Tischler.
1754 hatte er jedoch eine harte Prüfung zu bestehen: Es wurde ihm vorgeworfen, der Vater eines noch ungeborenen Kindes zu sein. Anstatt sich zu verteidigen, schwieg er, und bekam deshalb strenge Bußen auferlegt. So durfte er mit Außenstehenden keinen seelsorglichen Kontakt mehr pflegen und nicht mehr die Kommunion empfangen. Einige Zeit später wurde die Verleumderin während einer ernsten Erkrankung von Reue gepackt und bekannte in einem Brief, dass alle Anschuldigungen gegen M. Lügen gewesen seien.
Da sowohl vor als auch nach seinem Tode viele Wunder bekannt waren, die man ihm zuschrieb, wurde M. 1893 von Papst Leo XIII. selig- und am 11. Dezember 1904 von Papst Pius X. heiliggesprochen.
Ein Bürgerverein der Stadt Muro Lucano vergibt seit 2009 den nach M. benannten Lyrik-Preis Premio Internazionale di poesia San Gerardo Maiella.

Lit.: Rey-Mermet, Theodule: Der heilige Gerhard Majella (1726-1755). Hauteville/CH: Parvis-Verlag, 1992.
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