Mais

Bis zu drei Meter hohe Getreidepflanze aus der Familie der Süßgräser, die in Mesoamerika beheimatet ist und weltweit kultiviert wird. In einigen indianischen Kulturen ist M. eine hochgeschätze Nährpflanze, die mit dem Kosmos, der Sonne und der Entstehung des Menschen in Zusammenhang gebracht wurde. Sie galt als Symbol für Wohlstand und Glück. Aztekenpriester rissen als begleitende Opferhandlung das Herz aus einem lebenden Körper und streckten es feierlich der Sonne entgegen, um so das Ausbrechen der neuen Frucht und deren Reife magisch zu unterstützen. So werden Maisähren einerseits als Symbol für alle fruchtbaren Erscheinungen im Universum gesehen, andererseits aber auch mit blutigem Opfer und Tod in Verbindung gebracht.
Nach der Entdeckung Amerikas gelangte der M. nach Europa, wo er zunächst als Zierpflanze gezogen und schließlich ebenfalls als Getreide angebaut wurde.

Lit.: Ingruber, Daniela/Kaller-Dietrich, Martina: Mais. Geschichte und Nutzung einer Kulturpflanze. Frankfurt/M.: Brandes & Apsel, 2001.
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