Mahatma

Adaption des Sanskrit-Wortes mahātman („großbeseelt“). Als allgemeines, nicht großgeschriebenes englisches Substantiv kann sich „Mahatma“ auf jede große Person beziehen; in Indien wird es als Titel der Liebe und des Respekts verwendet. Wenn es jedoch groß geschrieben wird, bezieht es sich normalerweise auf den großen Führer Mohandas Karamchand Gandhi, der Indien 1947 zur Unabhängigkeit verhalf. Wegen seiner Politik des gewaltlosen Protests war er weithin als „Mahatma Gandhi“ oder „der Mahatma“ bekannt. Berichten zufolge wurde ihm der Titel 1915 von dem Dichter Rabindranath Tagore verliehen. Der spirituelle Führer und Autor Paramahansa Yogananda behauptete jedoch, Gandhi habe ihn nicht selbst angenommen. Laut Yogananda bezeichnete sich Gandhi nie als „Mahatma“, sondern „machte einige bescheidene und witzige Proteste gegen den Titel“.

Lit.: Petter, Carl Reinhold: Das große Selbst (Mahâtman): eine philosophische Dichtung; mit erläuterndem Vorworte. Danzig: Selbstverlag, 1920.