(Cetraria islandica) wächst nicht nur auf Island, sondern überall im hohen Norden. Außerdem ist es – botanisch gesehen ‒ kein Moos, sondern gehört zu den Flechten. Als pflanzliche Arznei kommt der Flechtenkörper (Thallus) zum Einsatz, der zu mehr als 50 Prozent langkettige Zuckermoleküle enthält, die Schleim bilden. Die schleimbildenden Zuckerstoffe legen sich wie eine Schutzschicht über die Schleimhaut in Mund, Rachen und Magen und können so Halsschmerzen, Heiserkeit und trockenen Reizhusten lindern, gegen eine entzündete Magenschleimhaut wirken, das Wachstum von Bakterien hemmen und haben möglicherweise auch eine günstige Wirkung auf das Immunsystem.
Um Mitternacht zu Neujahr gepflückt, soll das Kraut seine größte Kraft entfalten. I. M. schütze aber auch vor unbändigen Naturgefahren und entzaubere negative Erdkräfte. Die Flechtendarstellungen der Renaissance-Maler sollten das von Urkräften durchpulste pflanzliche Leben zum Ausdruck bringen.
Lit.: Zerling. Clemens: Lexikon der Pflanzensymbolik. München: AT Verlag, 2007.