(Lat. intueri, anschauen, betrachten), unmittelbares Erkennen, Erfassen, Schauen der Ganzeit oder des Wesens eines Dings oder Sachverhalts. Platon führt die Erkenntnis der Idee auf I. zurück und mittelalterliche Philosophen berufen sich bei der Gotteserkenntnis auf sie. Bei den Mystikern kommt diese Form der I. vor allem in Form des inneren Schauens, der Theophanie, zur Geltung. I. als unmittelbares Erfassen ist besonders gefragt bei Künstlern, Philosophen und Dichtern. Die wissenschaftliche I. ist schließlich das Grundmaß des Fortschritts.
Lit.: Hauser, Thomas: Intuition und Innovationen: Bedeutung für das Innovationsmanagement. Wiesbaden: Deutscher Universitäts-Verlag, 1991; Lehrer, Jonah: Wie wir entscheiden: das erfolgreiche Zusammenspiel von Kopf und Bauch. München: Piper, 2009; Traufetter, Gerald: Intuition – Die Weisheit der Gefühle. Reinbek: Rowohlt, 2007.