(Lat. introspicere, hineinschauen), der „Blick ins Innere“, psychologische Methode, die einerseits als direkter Zugang zur eigenen Bewusstseins- und Erlebniswelt (der inneren Realität) unverzichtbar ist, andererseits aber nicht als wissenschaftliche Methode gelten kann, weil die Überprüfbarkeit durch andere Betrachter fehlt. Von der I., dem unmittelbaren Erfassen des Erlebens und der Bewusstseinsvorgänge, ist die Selbstbeobachtung als kontrollierte Introspektion zu unterscheiden. Es gibt Selbstbeobachtungen, die prinzipiell auch von anderen Personen überprüfbar sind, z.B. über eigene Verhaltensweisen, körperliche Veränderungen, bestimmte Ereignisse. Die I. ist ein reines Selbsterfahren des persönlichen Innenraums und kann mit Worten nur bedingt beschrieben werden.
Lit.: Lexikon der Psychologie, Bd. 2. Heidelberg/Berlin: Spektrum Akademischer Verlag, 2001.