Introjektion

(Lat. intro, hinein, herein, und iacere, werfen), von dem ungarischem Neurologen und Psychoanalytiker Sándor Ferenczi (1873-1933) 1911 eingeführter Fachausdruck der Tiefenpsychologie als symmetrische Entsprechung zum Gegenvorgang der Projektion. Ein unliebsamer Inhalt kann demgemäß nicht nur durch Projektion aus dem Psychischen ausgeschlossen und in die äußere Realität versetzt werden, sondern eine äußere Realität kann auch in Form eines „Introjekts“ zum festen Bestandteil der Psyche werden. „Im Grunde genommen kann der Mensch eben nur sich selbst lieben; liebt er ein Objekt, so nimmt er es in sein Ich auf […] Solches Anwachsen, solche Einbeziehung des geliebten Objektes in das Ich nannte ich Introjektion“ (Ferenczi, 1911).

Lit.: Ferenczi, Sándor: Schriften zur Psychoanalyse. Auswahl in zwei Bänden. Frankfurt/M.: Fischer, 1970.

Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.