Inneres Feuer

(Lat. incendium amoris), die mystische Erfahrung der Liebe Gottes wie auch der inneren Sehnsucht nach Gott als inneres Feuer. So schreibt Teresa von Ávila:
„In den Händen des mir erschienenen Engels sah ich einen langen goldenen Wurfpfeil, und an der Spitze des Eisens schien mir ein wenig Feuer zu sein. Es kam mir vor, als durchbohre er mit dem Pfeile einigemal mein Herz bis aufs Innerste, und wenn er ihn wieder herauszog, war es mir, als zöge er diesen innersten Herzteil mit heraus. Als er mich verließ, war ich ganz entzündet von feuriger Liebe zu Gott.“

Im Vajrayana-Buddhismus ist Tummo (tibeti., innere Hitze, inneres Feuer) die Bezeichnung für eine fortgeschrittene, tantrische Meditationstechnik mit dem äußeren Ziel der bewusst starken Erhöhung der Körpertemperatur ohne Zuhilfenahme von Fremdmitteln und dem inneren Ziel der Energielenkung von innen nach außen, um negative Gefühle, Gedanken und Haltungen durch „Verbrennen“ auszulöschen.

Lit.: Teresa von Ávila: Die Seelenburg der heiligen Theresia von Jesu, Bd. 5, in: Sämtliche Schriften, übers. und bearb. von P. Aloysius Alkhofer. München: Kösel, 1931ff; Yeshe, Lama Thubten: Inneres Feuer: eine Meditationspraxis aus den Sechs Yogas von Naropa. München: Diamant Verlag, 2007.

Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.