Induziertes Irresein

(Frz. folie à deux, Narrheit zu zweit), psychische Veränderungen, die ein Geisteskranker bei Personen seiner Umgebung auslöst und die diese in gleicher Weise erkrankt erscheinen lassen. Wahnideen eines Einzelnen können von größeren Gruppen übernommen werden. Im Regelfall verschwinden die Symptome bei Trennung der Angesteckten vom Induktor. Gelegentlich entwickeln auch Personen, die in einer engen Beziehung stehen (z.B. Elternteil und Kind), gemeinsame wahnhafte Vorstellungen, die sich auch auf noch mehr Personen ausweiten können (folie à plusiers).

Lit.: Dorsch Lexikon der Psychologie. Bern: Hogrefe, 2020.
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