Individuationsprozess

(Lat. individuare, unteilbar/untrennbar machen), beschreibt den Werdegang eines Menschen zum vollständigen Individuum. Dieser Prozess beinhaltet die Entfaltung eigener Fähigkeiten, Anlagen und Möglichkeiten hin zu Anschauungen, Haltungen, Meinungen und Perspektiven. Ziel des Prozesses ist eine schrittweise Bewusstwerdung, um sich dadurch als etwas Eigenes und Einmaliges zu erkennen und zu verwirklichen (Ich-Werdung und Selbst-Werdung).
So bedeutet Individuation nach C.G. Jung zum Einzelwesen werden und, insofern wir unter Individualität unsere innerste, letzte und unvergleichbare Einzigartigkeit verstehen, zum eigenen Selbst werden. Dabei ist der I. ein lebenslanger, unvollendbarer Prozess mit einer stetigenden Annäherung an ein „fernes Ziel“, das Selbst, für das der Tod die letzte Grenze ist.

Lit.: Goldbrunner, Josef: Individuation. Selbstfindung und Selbstentfaltung. Freiburg i.Br.: Erich Wewel Verlag, 3., unveränd. Aufl. 1966.
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