Kinder, denen besondere psychische und spirituelle Eigenschaften und Fähigkeiten zugeschrieben werden. Der Begriff stammt von der „Auraseherin“ Nancy Anne Trappe, die Ende der 1960er /Anfang der 1970er Jahre festgestellt haben will, das vermehrt Kinder zur Welt kamen, die eine dunkelblaue (indigo) Aura aufwiesen. Dies wurde von Lee Carroll und Jan Tober in dem Buch Die Indigo-Kinder ausführlich beschrieben und gelangte vor allem in esoterischen Kreisen zu internationaler Bekanntheit und zu zahlreichen Adaptionen in einschlägigen Veröffentlichungen. Im wissenschaftlichen Diskurs findet diese Begriffsbildung so gut wie keine Resonanz.
Nach Carroll und Tober weise ein Indigokind ungewöhnliche psychische Merkmale auf. I. hätten ein hohes Selbstwertgefühl, lehnten Autoritäten und Disziplinierungsversuche ab, zeigten Frustration gegenüber ritualisierten Systemen, würden als Querdenker gelten, hätten Schulschwierigkeiten, aber einen hohen Intelligenzquotienten, und seien hypersensibel gegenüber chemischen Stoffen, beispielsweise bei Nahrung. Sie lebten nach ihren Überzeugungen und würden mit ihrem selbstbewussten Auftreten so manchen zur Verzweiflung treiben.
Carroll, Tober und andere einschlägige Autoren vermitteln den Eindruck, die „Ankunft“ der Indigo-Kinder sei Teil eines größeren spirituellen Prozesses.
Lit.: Carroll, Lee/Tober, Jan: Die Indigo-Kinder. The Indigo children. Eltern aufgepasst … Die Kinder von morgen sind da! Burgrain: Koha-Verl., 2000; Claßen, Peter: Die Herausforderung einer neuen Zeit: Indigo-Kinder und das Burn-out-Syndrom. Vechta-Langförden: Geest-Verl., 2006.