(Pl. incubi; lat. incubare, „beschlafen“; im Gegensatz zu succubus, lat. succubare, unter etwas liegen, sich beschlafen lassen als weibliches Gegenstück), in der Mythologie ein männlicher Alb (Elf), ein Albträume verursachender nachtaktiver Dämon, ein Waldgeist, der sich nachts mit einer schlafenden Frau paart, ohne dass diese es bemerkt.
Der I. gilt aber auch als Stellvertreter Satans, der die Seelen von Sündern nach deren Tod in die Hölle verschleppt.
Die älteste Erwähnung solcher Dämonen stammt aus Mesopotamien unter den Bezeichnungen Lilu und Lilutu oder auch Ardat Lili und Irdu Lili ‒ Dämonen, die Menschen im Schlaf in Form von erotischen Träumen erscheinen. Diese Vorstellung findet sich auch im AT (Lilith, Jes 34,14).
Lit.: Hurwitz, Siegmund: Lilith: The First Eve. Historical and Psychological Aspects of the Dark Feminine. Einsiedeln: Daimon Verlag, 1992.