Illuminismus

Intellektuelle und spirituelle Strömung im 18. und frühen 19. Jahrhundert in Europa, ideen- und literaturgeschichtlich mit der Romantik verwandt. Im Unterschied zur Aufklärung beinhaltete die Vernunft laut I. auch eine spirituelle Dimension.
Die Illuministen befassten sich mit alten Lehren wie Kabbala, Alchemie, Hermetik, griechischer und ägyptischer Mythologie und religiös empfundener Offenbarung, die sie mit modernen Kosmogonien in Einklang zu bringen suchten. Die alten Ideen der Ursprache, eines Urstoffes, pythagoreische Urzahlen, der Gedanke der Wiederherstellung einer gefallenen Welt ermöglichten einen spezifisch vorromantischen, aus magischer Wurzel abgeleiteten Symbolismus. Im Bannkreis des I. standen u.a. Joseph de Maistre, Charles Baudelaire, der späte Matthias Claudius, Johann Caspar Lavater, Johann Heinrich Jung-Stilling, Karl von Ekhartshausen, Franz von Baader, Gotthilf H. Schubert und Zar Alexander I.

Lit.: Historisches Wörterbuch der Philosophie, Bd. 4: I-K. Darmstadt: Wiss. Buchges., 1976.
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