Hund

Sinnbild der Treue, des Helfers und Beschützers schlechthin. Er ist das wahrscheinlich älteste Haustier des Menschen, das seit jeher Anlass zu komplexen, oft gegensätzlichen symbolischen Deutungen gab. In der Antike galt der H. als beliebtes Omentier. So wurde das Geheul von H.en im alten Rom und im mitteleuropäischen Volksglauben als Unheil- bzw. Todeszeichen gewertet. Der H. steht in vielen Kulturen mit dem Tod in Zusammenhang. Er ist ein Tier der Schwelle, steht zwischen Diesseits und Jenseits, ist Wächter an der Unterweltspforte (Kerberos im griechischen, Garm im germanischen Mythos). Im alten Ägypten verschmolzen die Vorstellungen vom Totengott mit dem Bild des H.es bzw. des ihm verwandten Schakals (Anubis).
Das MA kannte die Ehrenstrafe des Tragenmüssens von H.en. Als Verschärfung der Hinrichtung am Galgen galt gelegentlich das Mithängen von H.en.
In manchen Kulturen (z.B. in Afrika) ließ die dem H. zuerkannte Weisheit ihn zum Ahnherrn der Zivilisation werden. Andererseits war es die an ihm beobachtete starke Sexualkraft, die ihn mit der Symbolik der Ahnväter und Erzeuger der Menschen in Verbindung brachte.
In seiner vielfältigen Deutung ist er auch das 11. Zeichen des chinesischen Tierkreises, wo er dem Wassermann entspricht.
In negativer Bedeutung erscheint der H. als Reittier der Invidia (Neid) und im Sprachlichen steht er nicht selten für Niedrigkeit. So ist die Wertung des Hundes als erniedrigende Beschimpfung in fast allen Kulturen verbreitet.

Lit.: Lurker, Manfred: Wörterbuch der Symbolik. Stuttgart: Kröner, 1991.
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